Hallo, Pietro
Den Maßen und auch der Form nach würde ich das Boot für einen 15 qm-Jollenkreuzer halten, den jemand auf Kielboot umbauen wollte. Evtl. ist er auch ab Werft so gebaut worden, solche Schalen gibt es mit mehreren Kielformen. Wir haben eine Orion 25 von Sommerfeld, die gibt es in den ulkigsten Formen
Buddel mal im Netz nach 15er Jollis.
Per "Ferndiagnose" würde ich empfehlen, im Bereich der Kielbolzen anständige Bodenwrangen aus z.B. Mahagoni oder Eiche (kein Sperrholz wg. Druckfestigkeit !) einzubauen. Die Wrangen müssen breit genug sein, so daß neben den Kielbolzenlöchern noch genügend Holz übrig bleibt (ca. 20 mm auf jeder Seite). Die Höhe ist von der Höhe des künftigen Fußbodens abhängig, notfalls muß man die Muttern der Bolzen etwas versenken. Die Breite ergibt sich dann von selbst, die Bodenwrangen müssen bis auf die Bordwand durchgezogen und mit Epoxi verklebt werden. Das gilt auch für die Wrangen an den Schotten.
Als nächstes würde ich die Befestigung der Schotten am Rumpf überprüfen. Sollte sie sich gelöst haben, kannst Du mit Epoxi eine neue Hohlkehle ziehen. An diesen Stellen vorher den Lack entfernen. Schotten oder ähnliche Verstärkungen braucht Du mindestens zwischen Cockpit und Aufbau, unter dem Mast (ganz wichtig !) und ggf. zur Vorpiek, um das Deck und die "Nase" zu verstärken. Nachträglich einbauen ist zwar mühsam, aber zu machen, notfalls in mehreren Teilen.
Bei Löchern im Rumpf schrägt man deren Seiten an und setzt ein passendes Stück Sperrholz mit Epoxi ein. Kompliziert wird es natürlich im Bereich von Rundungen, da muß man das Loch Schicht für Schicht mit Furnierlagen ausfüllen. Am besten baut man sich dazu von der Rumpfinnenseite her eine Form, die das Loch ausfüllt, damit man die Rundung hinbekommt.
Fotos vom Innenleben wären schon interessant um zu sehen, wo etwas fehlt bzw. sinnvollerweise ergänzt werden müßte. Schick mir doch mal welche, dann kann ich dazu mehr sagen. Das Boot lohnt die Arbeit auf jeden Fall.
Gruß
ulli