Es gibt eine längere Hintergrundgeschichte dazu:
Im Schiffahrtsmuseum Bremerhaven wird seit vielen Jahren jenes Raudaschl Finn Dinghy „Darling“, G 711, ausgestellt, welches 1966 gebaut wurde und mit dem Kuhweide nach seinen Goldmedaillenerfolgen auf der WM 1963 vor Medemblick und auf den Olympischen Spielen 1964 in Tokio noch zwei weitere Goldcup-Siege ersegelte (vgl. Bild 2 weiter unten). Noch berühmter, jedoch bisher verschollen, war das Elvström Finn „Darling“, G 503, mit welchem Kuhweide tatsächlich die Goldmedaille auf der WM vor Medemblick 1963 gewann bzw. sich in den innerdeutschen Ausscheidungen für die Olympischen Spiele 1964 durchsetzte (vgl. Bild 1). Von diesem Boot bin ich seit vielen Jahrzehnten im Besitz von Mast, Baum, Schwert und Ruder. Die Komponenten befinden sich im guten Originalzustand. Eine Darling von den Olympischen Spielen selbst gibt es nicht, da die Boote auf den Spielen vom Veranstalter gestellt und ausgelost wurden, wie Kuhweide mitteilte.
Seit meiner Jugend bis vor wenigen Jahren segelte ich (überwiegend moderne) Finns auf Regatten. In den 80iger Jahren - zum Ende meiner Studienzeit in Berlin - erwarb ich aus damaligem Enthusiasmus heraus die Rigg-, Schwert und Ruderteile der „Darling“, G 503 von 1963, und zwar von einem unserer Familie nahestehenden und inzwischen verstorbenen Industrieunternehmer, der das komplette Boot mehrere Jahrzehnte in einem Schuppen auf seinem Anwesen auf der Berliner Wannseeinsel Schwanenwerder in Berlin aufbewahrte. Der feinsinnige Herr war u.a. Sammler von Kunst und seltenen Unikaten und hatte die Jolle in Berlin von Willy Kuhweide kurz nach seinem Goldmedaillenerfolgen erworben. Dieser hatte sich und seine Goldmedaille nach seiner Rückkehr aus Tokio von der Öffentlichkeit in Berlin feiern lassen und ließ sich mit eben seiner WM Gold-"Darling", deren Komponenten ich hier anbiete, auf dem Bootsanhänger den Ku‘damm zum Berliner Rathaus hinunterziehen.
Bild 1:
- Darling II Innerdeutsche Ausscheidung für die Olympische Spiele 1964.jpg (19.5 KiB) 79777 mal betrachtet
Die beigefügten Fotos geben den heutigen etwas verstaubten aber noch ziemlich ordentlichen Originalzustand der Komponenten recht gut wieder. Nach Auffrischen des Lacks könnten sie - wenn so gewünscht - aus nostalgischen Gründen z.B. zur Clubhausdekoration ausgestellt werden.
Was noch eine bessere Idee wäre: wenn sie wieder auf einem Classic Finn aus den 60igern beim Segeln zum Einsatz kämen. Technisch wäre das jederzeit bedenkenlos möglich. Ich würde evtl. einige Beschläge erneuern, aber selbst die Originalen sind noch funktionsfähig. Für letztere Idee wäre ich auf Wunsch auch gern bereit, mein von meinem letzten modernen Devoti Finn noch verbliebenes Kevlar-Foliensegel (GER 171, North M1H, letzter Einsatz auf Finn Dinghy WM 2012 vor Falmouth und ein Jahr später auf der EM am Balaton) dazu zu geben.