gaffelgetakelter spitzgatter in eiche baujahr von vor 1900

tomy
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Re: gaffelgetakelter spitzgatter in eiche baujahr von vor 1900

Beitrag von tomy » Mo 29. Nov 2010, 21:08

Lieber Harald,
vielleicht ist ja deine Entscheidung nun gefallen- dazu kann ich sicher wenig beitragen, trau mich ohnehin kaum, im Kreis dieser vielen "intensiven" Schiffsrestaurateure hier meinen unbedeutenden Senf dazu zu geben - vielleicht ist es aber für dich gut zu lesen, dass auch nach längerer Zeit NACH der Entscheidung, sich für ein Schiff zu begeistern, sich "zu verlieben" ( stimmt schon- hat was mit Körper zu tun - wir streichen ja auch mit der flachen Hand über Holz, nicht?) und dann ales "anzukurbeln". Ja , und dann, so nach 1, 2,3 Jahren ziehst du die erste Bilanz, stellst fest , du bist immer noch am Anfang, hast zwar alles( wohl meist zu viel - siehe Larsson -) zerlegt, hast Schäden entdeckt, von denen du vorher nicht mal geträumt hast ( außer in Alpträumen) und fragst dich- schaff ich das?
So geht mir und meiner Liebsten das mit unserer "Schönheit" momentan.Nein- nicht dass wir aufgeben wollen- ich hab das schon so viele Male in den letzten 30 jahren erlebt, aber noch nie so intensiv.
Das schreib ich dir, weil ich fest davon überzeugt bin, es gibt ganz tiefe Motive in unseren Seellen, die uns in solche Lagen hineintragen, es hat mit grosser Sehnsucht zu tun, mit archaischen Gedanken, mit der Herausforderung zum Durchhalten, mit dem Reiz des natürlichen Baustoffes, seinem Leben- und nicht zuletzt: mit der Sehnsucht nach dem "eigenen Ort auf der See"-.
Wenn ich also jetzt unsere "Ruine" ansehe....hab mal n paar Bilder beigestellt... dann seh ich sie schon irgendwie "über die Welle fliegen" - aber ich weiß auch: der Weg ist noch sehr sehr lang.
Wenn du das auch so willst- solltest du dich entschliessen, finde ich. Ganz unabhängig vom Geld- das findet sich nach aller Erfahrung immer.Irgendwie.
Wenn da Zweifel sind- vielleicht noch n bischen warten? Denn ehrlich- die Jungs haben das ja alles schon geschrieben- son Schiff kauft nicht jeder...
Unsers hätt , glaub ich heute - KEINER gekauft, wenn er es ohne Eis ( :-( ) gesehen hätte ( ja, in Schweden kann im Winter minus 25 sein...)aber das ist ne andere Geschichte.
Wie Jan schreibt - wär schön , man sieht sich mal.-
Lieben Gruß
Thomas
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kielboot
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Re: gaffelgetakelter spitzgatter in eiche baujahr von vor 1900

Beitrag von kielboot » Mi 1. Dez 2010, 00:23

hallo lieber thomas,
vielen dank für deine zeilen und deinen zuspruch. es stimmt, das geld ist es nicht allein- das findet sich schon irgendwie dafür.
habe mich vor über 25 jahren in ein boot verliebt und hatte dafür kein bischen geld und trotzdem haben wir zusammengefunden.
auch die restauration bzw die instandsetzung habe ich trotz des geldmangel gemeistert.
man setzt prioritäten, will sagen man überlegt sich wofür man lebt und arbeitet.
je mehr man gibt umso enger wird die beziehung.das gilt nicht nur für eine partnerschaft unter menschen.
ich findes es großartig dass du an dein schiff glaubst und dir vorstellst, wenn es fertig ist wie es segelt und wie großartig die reisen sein werden.
das träumen und sich vorstellen lässt einen berge überwinden.
ich habe fest geglaubt und es dadurch geschafft, trotz meiner umwelt die immer mit zweifel behaftet war.
ja ein treffen kann ich mir gut und gerne vorstellen.
auf der bremer boatfit war ich noch nie.das wäre vielleicht ein treffpunkt.
wie ich von jan gelesen habe sind dort wohl einige aus dem forum die sich zu diesem Anlass treffen.
ich komme aus dem rhein-main-gebiet und da ist es einwenig "schwierig" mit gleichgesinnten segler.
lieber grüße

harald

bob57
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Re: gaffelgetakelter spitzgatter in eiche baujahr von vor 1900

Beitrag von bob57 » Mi 1. Dez 2010, 19:11

Eigentlich gilt es "nur" drei Fragen zu beantworten:

1. Hat man die Zeit?
2. Hat man das Geld?
3. Hat man die Geduld?

Wobei beim Refit meines Erstlingswerkes die Geduld das größte Problem war. Irgendwann wollte ich endlich endlich endlich aufs Wasser, wollte endlich mein Schiff segeln. Und habs dann doch wieder nicht geschafft.

Zum Wert des Objektes.
Ich denke, man darf den ideellen Wert nicht sehen, man sollte den tatsächlichen Wert beurteilen. Und der geht meiner Meinung nach ziemlich gegen Null. Hole dir mal eine Werft dazu, lass dir einen Kostenvoranschlag für die Instandsetzung machen und stelle diesen Betrag einem vergleichbaren segelfähigen Boot gegenüber. Du wirst vermutlich zu dem Schluß kommen, daß der Kauf des segelfähigen Schiffs günstiger kommt.

Der Verkäufer des Objektes hat drei Möglichkeiten:
1. Er findet einen Käufer, dann bekommt er Geld
2. Er vergisst sein Boot, dann muß er für den Platz zahlen
3. Er lässt es abwracken, dann muß er ebenfalls bezahlen.

Ich glaube nicht, daß es sehr viele Enthusiasten gibt, die ein solches Objekt kaufen, zumal nicht zu dem Preis, der hier im Raume stand.

Deshalb ist deine Position stark und entsprechend wäre mein Angebot. Nicht mehr als 500 bis 1000 Euro, ansonsten, farewell, mein Lieber, auch andere Mütter haben schöne Töchter.

Mein Opa, der mit mir früher meine Pferde kaufen ging, sagte mal: Du mußt nicht Gründe suchen, zu kaufen, such mal lieber Gründe, nicht zu kaufen. Und wenn du dann keine findest, dann schlag zu.
Gruß vom
Bob

(Diplom-Improvisationsprofi)
Bries

Re: gaffelgetakelter spitzgatter in eiche baujahr von vor 1900

Beitrag von Bries » Mi 1. Dez 2010, 20:22


Harald,
Bob,

Kostenvoranschlag,
Das ist eine fahrtrichtung , umschreibe mal die an den kosten voranschlag für ein Restauration verbundene leistungen. Das ist schwierig .

Es kommen nicht im voranschlag enthaltene leistungen zu vorschein.
Die unerwarteten / oder nicht genannten / leistungen blockieren oft den arbeitz fluss der im voranschlag übereingekommene leistungen . Das kostet zeit / geld

Man soll getrost den kosten voranschlag erheblich aufwerten. Es als den mindest preis betrachten ein gewissen standard zu erreichen.

Bei ein restauration ,nicht nur bei schiffe , wo bei nicht gut abzusehen ist was im laufe der arbeiten zu tage kommt, braucht man ein kompetenten partner die man traut , ihm schon lange kennt. Er den auftrag geber aber auch kennt. Dan in gesenseitiges vertauen an zu fangen , ohne das genaue kosten voranschlagen vorliegen , und zu sammen den weg zu gehen.

So ein partner zu finden , die auch noch in laufe der zeit partner bleibt , ist nicht einfach , wenn überhaupt .

So weit,
m fr gr Georg Fongers.





susa
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Re: gaffelgetakelter spitzgatter in eiche baujahr von vor 1900

Beitrag von susa » Di 28. Dez 2010, 20:24

Hallo kielboot,

hier hab ich auch noch eine kleine Entscheidungshilfe gefunden!

http://www.fky.org/freundeskreis/kaufpreis.htm

Aber wenn man schon sein Herz an einer SCHÖNHEIT verloren
hat, ist alles vernünftige vielleicht eh zu spät...

Gruß
Michael

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