vom Salzwasser ins Süßwasser wechseln?!
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- Registriert: Do 27. Mär 2008, 14:12
vom Salzwasser ins Süßwasser wechseln?!
Liebe Segelfreunde,
hat jemand schon Erfahrungen gesammelt mit dem "Verpflanzen" eines alten Holzrumpfes (Material Kiefer bzw. Föhre, ca. 60 Jahre alt) von Salzwasser in Süßwasser?
Und wenn wir schon mal dabei sind, auch umgekehrt??
Freue mich auf Eure Erfahrungsberichte,
Gruß,
Holger
hat jemand schon Erfahrungen gesammelt mit dem "Verpflanzen" eines alten Holzrumpfes (Material Kiefer bzw. Föhre, ca. 60 Jahre alt) von Salzwasser in Süßwasser?
Und wenn wir schon mal dabei sind, auch umgekehrt??
Freue mich auf Eure Erfahrungsberichte,
Gruß,
Holger
Re: vom Salzwasser ins Süßwasser wechseln?!
Holger, was meinst du genau?
Ob es auf die Dichtigkeit Einfluss hat?
Ich habe meine Neppe von der ostsee ins Süßwasser verlegt.
Das ist bis heute in jeder Hinsicht problemlos.
Grüße
Sven
Ob es auf die Dichtigkeit Einfluss hat?
Ich habe meine Neppe von der ostsee ins Süßwasser verlegt.
Das ist bis heute in jeder Hinsicht problemlos.
Grüße
Sven
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Re: vom Salzwasser ins Süßwasser wechseln?!
Sven, genau das meine ich!
Ist das Schiff im Frühjahr undichter? Gammelt es im Süßwasser schneller? Was machst Du eventuell dagegen?
Wie lange hat Deine Neppe denn in er Ostsee gelegen?
Freue mich auf die Antwort. Gruss Holger
Ist das Schiff im Frühjahr undichter? Gammelt es im Süßwasser schneller? Was machst Du eventuell dagegen?
Wie lange hat Deine Neppe denn in er Ostsee gelegen?
Freue mich auf die Antwort. Gruss Holger
Re: vom Salzwasser ins Süßwasser wechseln?!
Na ja, so 65 Jahre hat sie wohl im Salzwasser gelegen. Wenngleich der Salzgehalt auf der Höhe von Stockholm nicht besonders hoch ist.
Und ob mein Schiff im Süßwasser schneller gammelt??? Hallo, mein Schiff gammelt nicht. Ich muß schon sehr bitten.
Zum Thema Holzfäule gibt es einen interessanten Artikel in einem Buch aus den 50ern (Titel fällt mir gerade nicht ein ). Der Autor schreibt, ob ein Boot fault hängt von der Qualität des Holzes und und der Art und Weise, wie es geschlagen und gelagert wurde, ab. Ob ein Boot zur Fäulnis neigt, würde sich dann schon in den ersten ein bis zwei Jahren zeigen.
Als Schutz gegen Fäulnis benutze ich im Bilgenbereich eine Mischung aus Wurzelholzteer, Terpentin und Leinöl.
Die "Frühjahrsdichtigkeit" hängt wohl eher vom Winterlager und von den vorbereitenden Arbeiten ab. Also möglichst früh im Jahr einkranen, 1 Woche vorher nasse Decken rein, sichtbare Spalten mit Bitumenkitt oder Ettan spachteln. Dann langsam einmal so 50 cm voll laufen lassen, abpumpen, das gleiche Spiel nochmal und gut is`.
Länger als einen Tag dauert es nicht, bis sie dicht ist.
Von den anderen Holzbootkollegen auf unserem See hab ich auch nichts gehört, dass sich Probleme durch Süßwasser ergeben.
Grüße
Sven
Und ob mein Schiff im Süßwasser schneller gammelt??? Hallo, mein Schiff gammelt nicht. Ich muß schon sehr bitten.
Zum Thema Holzfäule gibt es einen interessanten Artikel in einem Buch aus den 50ern (Titel fällt mir gerade nicht ein ). Der Autor schreibt, ob ein Boot fault hängt von der Qualität des Holzes und und der Art und Weise, wie es geschlagen und gelagert wurde, ab. Ob ein Boot zur Fäulnis neigt, würde sich dann schon in den ersten ein bis zwei Jahren zeigen.
Als Schutz gegen Fäulnis benutze ich im Bilgenbereich eine Mischung aus Wurzelholzteer, Terpentin und Leinöl.
Die "Frühjahrsdichtigkeit" hängt wohl eher vom Winterlager und von den vorbereitenden Arbeiten ab. Also möglichst früh im Jahr einkranen, 1 Woche vorher nasse Decken rein, sichtbare Spalten mit Bitumenkitt oder Ettan spachteln. Dann langsam einmal so 50 cm voll laufen lassen, abpumpen, das gleiche Spiel nochmal und gut is`.
Länger als einen Tag dauert es nicht, bis sie dicht ist.
Von den anderen Holzbootkollegen auf unserem See hab ich auch nichts gehört, dass sich Probleme durch Süßwasser ergeben.
Grüße
Sven
Re: vom Salzwasser ins Süßwasser wechseln?!
Moin,
das fällt zumindest teilweise in meinen Fachbereich.
Ich zitiere Sven: ....Der Autor schreibt, ob ein Boot fault hängt von der Qualität des Holzes und und der Art und Weise, wie es geschlagen und gelagert wurde, ab. Ob ein Boot zur Fäulnis neigt, würde sich dann schon in den ersten ein bis zwei Jahren zeigen.
Der Zeitpunkt des Einschlags hat nur äusserst wenig Einfluß auf die Qualität des Holzes. Hingegen kann durch unsachgemäße Lagerung des eingeschnittenen Holzes natürlich ein erheblicher Qualitätsverlust entstehen.
Einschlag:Nach wie vor halten sich Theorien um das sog. Mondphasenholz, welche besagen, daß die Mondphasen den Wassergehalt des Holzes beeinflussen. Ihnen zu Folge sei im Dezember, kurz vor der Tag/Nachtwende, bei abnehmendem resp. kurz vor Neumond eingeschlagenes Holz haltbarer.
Untersuchungen versch. forstl. Fakultäten haben dies bestätigt, jedoch sind die verwertungstechnischen Einflüsse so gering, daß man sie vernachlässigen kann.
Einen erheblichen Einfluß hat hingegen der natürliche Zustand des Holzes bei Einschlag, nämlich ob der Baum Saft zieht (Sommereinschlag) oder ausserhalb der Vegetationszeit eingeschlagen wird, also saftlos und somit wesentlich wasserärmer ist. Dies wirkt sich nicht nur auf die anschließende Trocknung aus, sondern ist vor allem wesentlich bei der Frage, ob das Holz von holzzersetzenden, also fäulniserregenden Pilzen befallen wird.
Völliger Aberglaube ist hingegen die Behauptung, der optimale Einschlagdzeitpunkt hänge mit katholischen Feiertagen zusammen.
Ich habe aus reinem Spass an der Freud, als ich Kiefer (Föhre) für meinen Jollenkreuzer eingeschlagen habe, zumindest teilweise auf die Aufarbeitungspraktiken für Mondphasenholz geachtet:
Einschlag bei abnehmendem Mond im Dezember
Krone und Äste blieben bis Februar am Stamm, um die Trocknis zu beschleunigen.
Lagerung leicht bergab, um den Wasserfluss Richtung Krone zu berücksichtigen.
Viel wichtiger war mir allerdings die Auswahl der richtigen Stämme.
- Feinringigkeit durch langsames Wachstum auf rel. trockenen, schwach nährstoffversorgten Standorten
- Vollrunde Krone, um exzentrische Holzbelastungen am stehenden Stamm, exzentrischen Jahrringaufbau durch Windeinfluss auzuscheiden
- Gleichmäßig um den Stamm verteilte Äste
Hat Spass gemacht, die Stämme auszusuchen und aufzuarbeiten.
das fällt zumindest teilweise in meinen Fachbereich.
Ich zitiere Sven: ....Der Autor schreibt, ob ein Boot fault hängt von der Qualität des Holzes und und der Art und Weise, wie es geschlagen und gelagert wurde, ab. Ob ein Boot zur Fäulnis neigt, würde sich dann schon in den ersten ein bis zwei Jahren zeigen.
Der Zeitpunkt des Einschlags hat nur äusserst wenig Einfluß auf die Qualität des Holzes. Hingegen kann durch unsachgemäße Lagerung des eingeschnittenen Holzes natürlich ein erheblicher Qualitätsverlust entstehen.
Einschlag:Nach wie vor halten sich Theorien um das sog. Mondphasenholz, welche besagen, daß die Mondphasen den Wassergehalt des Holzes beeinflussen. Ihnen zu Folge sei im Dezember, kurz vor der Tag/Nachtwende, bei abnehmendem resp. kurz vor Neumond eingeschlagenes Holz haltbarer.
Untersuchungen versch. forstl. Fakultäten haben dies bestätigt, jedoch sind die verwertungstechnischen Einflüsse so gering, daß man sie vernachlässigen kann.
Einen erheblichen Einfluß hat hingegen der natürliche Zustand des Holzes bei Einschlag, nämlich ob der Baum Saft zieht (Sommereinschlag) oder ausserhalb der Vegetationszeit eingeschlagen wird, also saftlos und somit wesentlich wasserärmer ist. Dies wirkt sich nicht nur auf die anschließende Trocknung aus, sondern ist vor allem wesentlich bei der Frage, ob das Holz von holzzersetzenden, also fäulniserregenden Pilzen befallen wird.
Völliger Aberglaube ist hingegen die Behauptung, der optimale Einschlagdzeitpunkt hänge mit katholischen Feiertagen zusammen.
Ich habe aus reinem Spass an der Freud, als ich Kiefer (Föhre) für meinen Jollenkreuzer eingeschlagen habe, zumindest teilweise auf die Aufarbeitungspraktiken für Mondphasenholz geachtet:
Einschlag bei abnehmendem Mond im Dezember
Krone und Äste blieben bis Februar am Stamm, um die Trocknis zu beschleunigen.
Lagerung leicht bergab, um den Wasserfluss Richtung Krone zu berücksichtigen.
Viel wichtiger war mir allerdings die Auswahl der richtigen Stämme.
- Feinringigkeit durch langsames Wachstum auf rel. trockenen, schwach nährstoffversorgten Standorten
- Vollrunde Krone, um exzentrische Holzbelastungen am stehenden Stamm, exzentrischen Jahrringaufbau durch Windeinfluss auzuscheiden
- Gleichmäßig um den Stamm verteilte Äste
Hat Spass gemacht, die Stämme auszusuchen und aufzuarbeiten.
Gruß vom
Bob
(Diplom-Improvisationsprofi)
Bob
(Diplom-Improvisationsprofi)
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- Beiträge: 18
- Registriert: Do 27. Mär 2008, 14:12
Re: vom Salzwasser ins Süßwasser wechseln?!
Moin Bob,
das ist ja mal interessant! Erinnert an Demeter..., oder?
Vielen Dank für den Einblick. Ich denke, dass das bei meinem Schiff verwendete Holz dann wohl eine recht passable Qualität gehabt haben muss, vor etwas über 60 Jahren... Von Fäulnis keine Spur.
Gruß,
Holger
Ps: Katholische Feiertage?!?! War `n Scherz, oder????
das ist ja mal interessant! Erinnert an Demeter..., oder?
Vielen Dank für den Einblick. Ich denke, dass das bei meinem Schiff verwendete Holz dann wohl eine recht passable Qualität gehabt haben muss, vor etwas über 60 Jahren... Von Fäulnis keine Spur.
Gruß,
Holger
Ps: Katholische Feiertage?!?! War `n Scherz, oder????