Nadelholzsubmission
Nadelholzsubmission
Moin, Bastelschwestern - und brüder,
wer mal wirklich gutes Holz sehen will:
http://www.landesforsten.de/Submission- ... .16.0.html
Falls Interesse besteht, können wir gerne eine gemeinsame Besichtigung verabreden.
wer mal wirklich gutes Holz sehen will:
http://www.landesforsten.de/Submission- ... .16.0.html
Falls Interesse besteht, können wir gerne eine gemeinsame Besichtigung verabreden.
Gruß vom
Bob
(Diplom-Improvisationsprofi)
Bob
(Diplom-Improvisationsprofi)
Re: Nadelholzsubmission
Hallo,
was ist Katzenpfoteneiche?
was ist Katzenpfoteneiche?
Re: Nadelholzsubmission
Vogeltrittholz? 

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- Beiträge: 82
- Registriert: Sa 28. Apr 2007, 14:53
Re: Nadelholzsubmission
Hallo Andre
auf gescheite Fragen sollte es auch gescheite Antworten geben. Katzenpfoteneiche ist eine stark gemaßerte Eichenholzart. kannst du googeln unter pippy oak bzw. catspaw oak. Die Bilder erklären sich von selbst.
Gruß aus dem Süden
Micha
auf gescheite Fragen sollte es auch gescheite Antworten geben. Katzenpfoteneiche ist eine stark gemaßerte Eichenholzart. kannst du googeln unter pippy oak bzw. catspaw oak. Die Bilder erklären sich von selbst.
Gruß aus dem Süden
Micha
Re: Nadelholzsubmission
Dagmar lag mit der Bezeichnung "Vogeltrittholz" völlig richtig!
Die waldbauliche Behandlung von Eichenbeständen ist ein Eiertanz und man kann mit einem einzigen Eingriff 150 Jahre Arbeit der Vorgänger kaputt machen.
Bei jeder Durchforstung eines hochwertigen Eichenbestandes steht man vor dem gleichen Problem, nämlich der Frage: Wie gebe ich den Kronen des verbleibenden Bestandes genug Licht, damit sie weiterhin heranwachsen, ohne dabei zu viel Licht an den Stamm zu lassen? Und je älter ein Bestand wird, je größer die Kronendurchmesser der einzelnen Bäume werden, umso schwieriger ist die Lösung des Problems.
Die Ursache ist die:
Rein genetisch sind alle Zellen eines Baumes gleich und erst mit Ausdifferenzierung in Wurzel, Spross, Seitenäste, Blätter "entscheiden" sich die Zellen, was sie denn später einmal werden wollen.
Einige davon werden Knospenzellen.
Die gehören eigentlich an die Enden der Treibe, aber einige dieser Strolche haben nichts besseres zu tun, als sich entlang des Stammes unter der Rinde zu verbergen. Da bleiben sie, unauffällig und zurückhaltend, bis ein junger dynamischer Förster einen Fehler macht und neben der Eiche mit den schlafenden Augen einen zu großkronigen Baum auszeichnet. Den hacken die braven Waldarbeiter ab und schon fällt erheblich mehr Licht auf den Stamm, es wird kuschelig warm unter der Rinde, durch das gesteigerten Wasserangebot ist der Bedarf an Blättern höher, die schlafenden Augen räkeln sich und beginnen, sich zum Seitenast zu entwickeln und Blätter auszubilden.
Wir sagen dann: Die Eiche hat sich die Hosen angezogen und nennen die dünnen Zweige Vogeltrittholz, Wasser - oder Angstreiser.
Nun kann es sein, dass die neuen Zweiglein am Stamm den Kampf ums Licht verlieren, sie sterben ab. Aber dann fällt wieder mehr Licht auf den Stamm, das Theater geht von vorne los, das nächste schlafende Auge wird zum Ästlein. Oder aber die Licht - oder Wasserverhältnisse ändern sich so stark, dass nicht nur wenige Wasserreiser auswachsen, sondern regelrechte Büsche am Stamm auf bis zu handtellergroßen Flächen zu sehen sind.
Schneidet man später den Stamm auf, so erscheinen dicht nebeneinander die Marken der abgestorbenen Ästlein und da wir Förster inzwischen ja auch die Geheimnisse der Vermarktung erkannt haben, sind wir in der Lage, das Ergebnis eines waldbaulichen Fehlers mit einem hochtrabenden Namen zu belegen und als Rarität zu verkaufen
Die waldbauliche Behandlung von Eichenbeständen ist ein Eiertanz und man kann mit einem einzigen Eingriff 150 Jahre Arbeit der Vorgänger kaputt machen.
Bei jeder Durchforstung eines hochwertigen Eichenbestandes steht man vor dem gleichen Problem, nämlich der Frage: Wie gebe ich den Kronen des verbleibenden Bestandes genug Licht, damit sie weiterhin heranwachsen, ohne dabei zu viel Licht an den Stamm zu lassen? Und je älter ein Bestand wird, je größer die Kronendurchmesser der einzelnen Bäume werden, umso schwieriger ist die Lösung des Problems.
Die Ursache ist die:
Rein genetisch sind alle Zellen eines Baumes gleich und erst mit Ausdifferenzierung in Wurzel, Spross, Seitenäste, Blätter "entscheiden" sich die Zellen, was sie denn später einmal werden wollen.
Einige davon werden Knospenzellen.
Die gehören eigentlich an die Enden der Treibe, aber einige dieser Strolche haben nichts besseres zu tun, als sich entlang des Stammes unter der Rinde zu verbergen. Da bleiben sie, unauffällig und zurückhaltend, bis ein junger dynamischer Förster einen Fehler macht und neben der Eiche mit den schlafenden Augen einen zu großkronigen Baum auszeichnet. Den hacken die braven Waldarbeiter ab und schon fällt erheblich mehr Licht auf den Stamm, es wird kuschelig warm unter der Rinde, durch das gesteigerten Wasserangebot ist der Bedarf an Blättern höher, die schlafenden Augen räkeln sich und beginnen, sich zum Seitenast zu entwickeln und Blätter auszubilden.
Wir sagen dann: Die Eiche hat sich die Hosen angezogen und nennen die dünnen Zweige Vogeltrittholz, Wasser - oder Angstreiser.
Nun kann es sein, dass die neuen Zweiglein am Stamm den Kampf ums Licht verlieren, sie sterben ab. Aber dann fällt wieder mehr Licht auf den Stamm, das Theater geht von vorne los, das nächste schlafende Auge wird zum Ästlein. Oder aber die Licht - oder Wasserverhältnisse ändern sich so stark, dass nicht nur wenige Wasserreiser auswachsen, sondern regelrechte Büsche am Stamm auf bis zu handtellergroßen Flächen zu sehen sind.
Schneidet man später den Stamm auf, so erscheinen dicht nebeneinander die Marken der abgestorbenen Ästlein und da wir Förster inzwischen ja auch die Geheimnisse der Vermarktung erkannt haben, sind wir in der Lage, das Ergebnis eines waldbaulichen Fehlers mit einem hochtrabenden Namen zu belegen und als Rarität zu verkaufen
Gruß vom
Bob
(Diplom-Improvisationsprofi)
Bob
(Diplom-Improvisationsprofi)
Re: Nadelholzsubmission
"So ein bisschen Bildung ziert den ganzen Menschen." Heinrich Heine
Lieber Bob!
Besten Dank für Deine zweifelsfrei forstwissenschaftliche und allgemein gut verständliche Erläuterung zur Ehrenrettung meiner ein- bzw. hier viersilbigen Bemerkung, die leider so kenntnisfrei wie flegelhaft kommentiert wurde.
Viele Grüße
Dagmar
Lieber Bob!
Besten Dank für Deine zweifelsfrei forstwissenschaftliche und allgemein gut verständliche Erläuterung zur Ehrenrettung meiner ein- bzw. hier viersilbigen Bemerkung, die leider so kenntnisfrei wie flegelhaft kommentiert wurde.
Viele Grüße
Dagmar