gaffelgetakelter spitzgatter in eiche baujahr von vor 1900

acksel
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Re: gaffelgetakelter spitzgatter in eiche baujahr von vor 1900

Beitrag von acksel » Mo 22. Nov 2010, 02:38

Nö, liegst Du nicht...... ;)
Das bisschen Eiche und Leim ist bei weitem nicht alles. Denk an Werkzeug, Maschinen und irgendwelche Hilfsteile, da geht reichlichst Geld rein. Verbrauchmaterialien wie Schleifpapier, Schrauben, Beizen, Lacke usw. schlagen ebenfalls deutlich zu Buche. Neue Beschläge sind auch immer wieder heavy, kuck mal bei Toplicht.de was da alles kosten kann, du versenkst die Tausender en masse. Dann kommen so Kleinigkeiten wie: Maschine, elektrik, das ganze Navizeug, Segel, Leinen,Schoten, Festmacher....
Ich selbst bastel im Moment nur an einer Schanzleiste (Fußreling) Selbst hier ist der Zeitaufwand enorm. Nur mal eben dranschrauben ist nicht. Der ganze Kleinkram geht in die Zeit, das ständige messen, anzeichnen, arbeiten, anpassen usw dauert ewig und Du siehst am Abend nichts. Ich habe nun 3 ganze Arbeitstage damit zugebracht, einen Bugklotz aus Mahagoniereststücken zu basteln, dann dazu passend den Steven nach oben zu verlängern und 5mm Differenz in der Symmetrie an den Bugklotz und die Leiste anzugleichen, zu verkleben und zu verschrauben, davon abgesehen, dass natürlich ein Schraubenkopf wieder verjackelt war und Sonderbehandlung brauchte....
Und das Boot ist KEIN Restaurationsobjekt, es ist ein wenig Erhaltungsaufwand und ein Wenig Spieltrieb.
Allerdings kann man ohne Bilder nichts wirklich einschätzen, mein früheres Schiff sah auch passabel aus, hatte dann aber doch etliche Macken und es waren über die Zeit jedes Wochenende, jede freie Minute, Deine 2000 Stunden sind etwa die Leistung eines Vollzeitjobs im Jahr. Verteil die Zeit auf Deine wirkliche Freizeit, und Du kannst in etwa abschätzen, wie lange so ein Projekt dauern kann. Ich habe mit einem 50 Jahre alten Boot einen Youngtimmer, was an einem doppelt so alten Bott alles seine kann, vermag ich nicht abzuschätzen, aber es gibt genug Irre, die sich das mit mehr oder weniger Freude antun mögen, wie viele ausführliche Restaurationsberichte zeigen. da muss das Basteln wirklich erstmal im Vordergrund stehen. Selbst die erhaltungsmassnahmen kosten enorm viel Zeit, wenn man wirklich ans eingemachte geht, und alles vernünftig machen soll....
Aber: stell erstmal Bilder ein, damit man überhaupt weiss, wovon man redet....
Grüsse von der Elbe!
Axel

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kielboot
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Re: gaffelgetakelter spitzgatter in eiche baujahr von vor 1900

Beitrag von kielboot » Mo 22. Nov 2010, 07:54

hier nun die ersten fotos von dem schiff zu verfügung stellen zu können.

http://img842.imageshack.us/img842/9762 ... 010031.jpg
acksel
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Re: gaffelgetakelter spitzgatter in eiche baujahr von vor 1900

Beitrag von acksel » Mo 22. Nov 2010, 08:14

Hast Du noch mehr Fotos?
Grüsse von der Elbe!
Axel

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Re: gaffelgetakelter spitzgatter in eiche baujahr von vor 1900

Beitrag von kielboot » Mo 22. Nov 2010, 15:03

hallo lieber axel,
habe noch mehr fotos hochgeladen wenn nicht hier dann im anderen forum.
eine andere und aussagekräftige meinung zu dem boot würde mich interessieren.
das man an diesem boot sehr sehr viel machen muß ist mir klar.
es besitzt ei n weichholzstabdeck welches leckt.dieses deck neu zu verlegen dauer bestimmt mit allem 200 stunden.größere sorge bereitet mir das unterwasserschiff mit den dazugehörigen spanten.habe soetwas in dieser größe noch nie gemacht.rechne damit den größten teil des rumpfes neu aufplanken zu müssen.es werden auch bestimmt einige spanten faul sein.kommt hilft mir nennt mal eine realistische zahl was man dafür noch ausgeben kann.
von der form finde ich sie unheimlicxh schön.war angäblich ein ehemaliger lotsenkotter für die gewasser um norwegen.

gruß harald
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Re: gaffelgetakelter spitzgatter in eiche baujahr von vor 1900

Beitrag von André bauer » Mo 22. Nov 2010, 15:56

Hallo Harald,
die Fotos zeigen uns ja leider nur die Außenseiten des Schiffs.
Soweit man da sehen kann, sind die Planken ja in Ordnung.
Was bedeutet denn Totalrestauration für Dich in dem Fall?
Was genau ist zu tun?
Wenn Du keinen Überblick über die notwendigen Arbeiten hast,
hilft nur ein Gutachter weiter, der sich auch tatsächlich mit Holzbooten auskennt.
Ein normaler Bootsbaugutachter hilft da nicht weiter.
Im Freundeskreis gibt es den Uwe Baykowski, das ist immer eine sichere Wahl, den Kontakt findest Du über die Hauptseite.
Je nach Zustand würde ich das Boot zwischen 5000 und 15000 Euro einordnen,
das ist jedoch sicher immer noch deutlich zu ungenau.
Das Alter des Bootes spielt für den Wert eine untergeordnete Rolle.
Der Zustand im Detail ist der preisgebende Faktor.
Eine Bewertung per Internet ist damit auch nicht möglich, weil zu viele Einzelheiten da reinspielen.
Ein Auto läßt sich per Internet ja auch nicht bewerten, da muß man schon auf die Aussagen
des Verkäufers zählen und wer tut das schon?

Gruß,
André
Gruß,
André

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Re: gaffelgetakelter spitzgatter in eiche baujahr von vor 1900

Beitrag von acksel » Mo 22. Nov 2010, 16:29

kielboot schrieb:
-------------------------------------------------------
> hallo lieber axel,
> habe noch mehr fotos hochgeladen wenn nicht hier
> dann im anderen forum.
> eine andere und aussagekräftige meinung zu dem
> boot würde mich interessieren.

Das ist wirklich ein sehr schönes Boot, würde mir auch gut stehen. aber etwas aussagekräftiges kannst Du an Hand dieser Fotos noch nicht erwarten, wie André das schon gesagt hat.


> das man an diesem boot sehr sehr viel machen muß
> ist mir klar.
> es besitzt ei n weichholzstabdeck welches
> leckt.dieses deck neu zu verlegen dauer bestimmt
> mit allem 200 stunden.größere sorge bereitet mir
> das unterwasserschiff mit den dazugehörigen
> spanten.habe soetwas in dieser größe noch nie
> gemacht.rechne damit den größten teil des rumpfes
> neu aufplanken zu müssen.es werden auch bestimmt
> einige spanten faul sein.kommt hilft mir nennt mal
> eine realistische zahl was man dafür noch ausgeben
> kann.
> von der form finde ich sie unheimlicxh schön.war
> angäblich ein ehemaliger lotsenkotter für die
> gewasser um norwegen.
>
> gruß harald

Ob das nun stimmt, dass das ein Lotsenkutter vor Norwegen war, ist eine relative Frage, vielleicht spielt da ja jemand auf Colin Archer an, der gerne als Urvater der Spitzgatter beim Verkauf herangezogen wird....
Ist auch alles eine Frage des Preis/Leistungsverhältnisses, wenn das Boot 5000 Kostet, ok, kann man drüber reden. Bei 15 müsste es schon in einem deutlich anderen Zustand sein, zumindest sollte dann alles in ordentlichem Zustand sein.
Ein leckes Deck allein verschlingt schon reichlich Stunden, ist aber schonmal Voraussetzung für ein ordentliches Refit. Beim Haus macht man ja auch das Dach zuerst dicht...
Ob Weichholz nun Sinn macht, weiss ich nun nicht, eigentlich nimmt man da eher Hartholz, Materilakosten wären da bei rd. 1500€ fürs Holz + Vergussmasse zu rechnen bei den Stunden fürs Verlegen liegst Du nicht falsch, aber abreissen kostet auch Zeit.

Dann kommen die Ansprüche ans Basteln, soll es absolut Original sein, oder reichts zum segeln?
Larsson hat irgendwo in seinem Buch geschrieben, man solle nur das notwendige machen, bzw. sich darauf beschränken, danach weitersehen.
Ich selbst habe mir diesen Winter nur eine Schanzleiste vorgenommen, und die Zeit und das Geld läuft ganz schön weg. Ich mache das so für den Hausgebrauch, so perfekt, wie in Büchern gezeigt wird das nicht. aber ich habe auch kein historisch wertvolles Boot wie André z.B.

Vielleicht sagst Du hier einfach mal die ansage des Verkäufers, kann auch per Private Nachricht sein, oder ein Link zu Verkaufsanzeige.


Grüsse von der Elbe!
Axel

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Re: gaffelgetakelter spitzgatter in eiche baujahr von vor 1900

Beitrag von kielboot » Mo 22. Nov 2010, 17:14

hallo lieber andre,
vielen dank zunächst für deine konstruktive teilnahme.
zu dem zustand des schiffes; sie ist nicht schwimmfähig. an einigen stellen kann man mit den fingern hindurchpulen (weiche eiche). gerade im wasserpassbereich ist sie schlecht.ich denke es müssen große teile im unterwasserbereich neu aufgaplankt werden.
auch vom deck her ist wasser in die obere außenhaut gedrungen hat einige planken schlecht werden lassen (siehe schwarze stellen im überwasserbereich).
um die borddurchbrüche ist das holz auch schlecht.
das schiffsdeck ist undicht und weich und muß auch erneuert werden.
ich denke das auch einige spanten in mitleidenschaft gezogen sind die ich teilerneuern muß.sonst ist das boot komplett auch der mast und mastfuß macht einen guten eindruck.
das alter des schiffes ist schon beeindruckend (1894).der einbaudiesel ist von 1924 und die beschläge sollen noch ziemlich original sein.
morgen muß ich mich entscheiden.der eigner wollte ursprünglich 9000 euro für das boot.
liebe grüße harald
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Re: gaffelgetakelter spitzgatter in eiche baujahr von vor 1900

Beitrag von acksel » Mo 22. Nov 2010, 17:28

Vergiss es.
Grüsse von der Elbe!
Axel

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Re: gaffelgetakelter spitzgatter in eiche baujahr von vor 1900

Beitrag von kielboot » Mo 22. Nov 2010, 17:43

hallo axel,
wieso soll ich es vergessen?
ist sie nicht selten-und nicht schön?
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Re: gaffelgetakelter spitzgatter in eiche baujahr von vor 1900

Beitrag von fg-1064 » Mo 22. Nov 2010, 17:45

...ich glaube axel meint damit den viel zu hohen preis!

grüße!
jan
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