Wasserbett

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Michael Ruck
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Wasserbett

Beitrag von Michael Ruck » Mo 30. Mai 2016, 17:19

Hallo, wie ich an anderer Stelle schon mal geschrieben habe, besitze ich noch ein geklinkertes Tuckerboot aus Mahagoni mit einem Albin o21 Motor. Das Boot wird nur recht selten genutzt und liegt daher von September bis April in einer Bootsgarage und trocknet somit immer ziemlich stark aus. Meine Idee war nun, eine Plastikfolie unter das Boot zu legen, an den Seiten hochziehen und befestigen und dann bis zur Wasserlinie aufzufüllen. Somit liegt das Boot zumindest theoretisch fast die gesamte Zeit im Wasser.
meine Frage lautet nun, ob dies klappen könnte oder ich mir andere Probleme damit einfange

Beste Grüße aus dem Süden
Micha
Martin Lamprecht
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Re: Wasserbett

Beitrag von Martin Lamprecht » Mi 8. Jun 2016, 21:19

Moin Michael,

das wird nicht so einfach funktionieren:

Im Wasser in Deiner Plastiktüte stellt sich der ganz normale hydrostatische
Wasserdruck ein, d.h. der Druck nimmt linear mit dem vertikalen Abstand zur
Wasseroberfläche zu.

Wenn Du bis zum Wasserpass auffüllst, dann entspricht die Druckverteilung
rund um das Unterwasserschiff genau derjenigen, die sich auch ergibt wenn
Dein Boot im Hafen liegt.
Mit anderen Worten: Dein Boot schwimmt innerhalb der Plastikfolie auf.
Das wäre noch nicht so schlimm, weit kann es ja nicht wegtreiben.

ABER:

Die Plastikfolie befindet sich ja in der Nähe der Bordwand und bekommt
deshalb etwa den gleichen Wasserdruck ab, allerdings in die Gegenrichtung
wirkend und noch etwas größer, weil sie einige Millimeter unter dem Rumpf hängt.
Zusammengerechnet ergibt sich dann, daß die Plastikfolie das gesamte
Bootsgewicht plus das Gewicht des eingefüllten Wassers tragen muß.
Das geht nur, wenn die Folie von außen sehr gleichmäßig gestützt wird.
Also z.B. Gartenteich graben, mit Folie auskleiden und das Boot da hineinsetzen.

Nun könnte man den Gedanken noch weiterspinnen und sich das Boot auf dem
Trailer vorstellen. Drumherum eine Hülle aus schwerer LKW-Plane, die auch
erhebliche Zugspannungen aufnehmen kann und ringsum an der Fußreling des
Bootes festgebändselt ist.
Dann würde man dort an der Deckskante zusätzliche Kräfte in den Rumpf
einleiten, die mindestens dem Bootsgewicht + dem des Wassers + dem der Plane entsprechen.
(Mindestens deshalb, weil man wahrscheinlich noch zusätzliche Zugspannungen
innerhalb der Plane benötigt, damit sie trotz des Wasserdrucks halbwegs der
Spantform folgt.)
Der Bootskörper würde also ganz erheblich mehr belastet, als wenn er nur
allein auf dem Trailer liegen würde.

Schöne Grüße,
Martin
Bries

Re: Wasserbett

Beitrag von Bries » Do 9. Jun 2016, 17:05


Hallo Michael ,
Habe Archimedes mal angerufen , hat eine lösung vorgeschlagen.

Vielleicht gibt es plastick schwimbecken für den garten die annührend so gross sind das dein schiff da drin passt , auch wegen tiefgang .
Wenn das passt setze ihm herein stell die wände hoch und fülle auf mit wasser .

Wenn die oberkante vom schwimm bad etwas höher ist als die tiefgang von dein boot gibt es keine bedenken das die last für das bad zu gross ist. Es kann ja vòllig gefüllt werden. DAs ist das gleiche gewicht wie inclusieve dein boot , es kommt ja nicht mehr wasser im bad .

Voll ist voll .

Nur , die familie mus etwas weiter mit dem fahrrad zum nächst näheren schwimm gelegenheit.

m fr gr Georg Fongers
André bauer
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Re: Wasserbett

Beitrag von André bauer » Mi 15. Jun 2016, 20:46

Hallo Georg, hallo Michael,

die Sache mit dem Pool bzw. Teich wird so wohl nicht funktiionieren, weil die Dinger dafür gemacht sind in der Erde den Druck von außen gegen gehalten zu bekommen.
Die Idee mit der schweren Plane wird da eher funktionieren.
Oder man stützt so einen Pool mit einer entsprechenden Konstruktion von außen.

Es besteht noch eine andere Gefahr:
Durch das geringe Volumen in die nicht vorhandene Bewegung bilden sich relativ schnell Algen und Bakterien, wie in einer Wasserflasche die zu lange steht.
Also müsste da noch eine Umwälzpumpe und Reinigungsanlage aus dem Aquariumbereich rein...

Grüße,
André
Gruß,
André

V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
Bries

Re: Wasserbett

Beitrag von Bries » Do 16. Jun 2016, 14:02

Hallo Andre ,

Pool teich , die plane liegt so wie so auf die erde , da drauf steht das boot .
Wenn das boot schwimmt ist der druck auch nicht mehr.

Nur müssen die wände gestützt werden . Deshalb mein vorschlag nach ein ein garten schwimbad ( die man AUF den rasen hinstellt ) nach zu schauen .

Algen bacterien , da gibt es sicher flüssigkeiten die man herein mischen kann wie bei gasöl . Die kosten werden wohl beim gartenbad anfällen wen überhaupt in den passenden abmessungen zubekommen ist.

m fr gr Georg Fonges
Michael Ruck
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Re: Wasserbett

Beitrag von Michael Ruck » Sa 18. Jun 2016, 14:36

hallo
vielen Dank für die Antworten. Wie ich bereits vermutet habe ist das wohl nicht machbar. Erstens wegen der Algenbildung und zweitens ist das Boot ja in einer Garage also geht das mit einem Schwimmbecken natürlich auch nicht da ich das Boot ja weder rein noch raus bekomme.
Gruß uas dem Süden
Micha
Luis
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Re: Wasserbett

Beitrag von Luis » Do 17. Nov 2016, 16:35

Die Idee war wirklich nicht schlecht, aber du hast es ja schon selber gemerkt, dass es leider nicht von der Theorie in die Praxis umsetzbar ist. Schade eigentlich, hätte mich interessiert wie es wohl gewirkt hätte.
"Den echten Kanuten juckt jede Pfütze!" (Birgit Fischer)
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