untergang "madame pele"

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axel

untergang "madame pele"

Beitrag von axel » Mo 30. Aug 2004, 21:00

hat jemand info´s über den schiffbruch von dem kutter "mademe pele", würde mich aus persönlichen gründen interessieren.
schiff ist am sonntag bei borkum havariert und gesunken, mindestens eine person tot, die mitseglerin noch vermisst.
info´s zum schiff: gaffelkutter, baujahr ca. 1920, rumpf gfk. beschichtet, renovierungsobjket, länge ca. 10m, wurde vor etwa 9 wochen aus kappeln (?) verkauft. gibt es infos?
axel

Re: untergang "madame pele"

Beitrag von axel » Di 31. Aug 2004, 08:16

als ergänzung: das schiff soll als "timschal" im museums hafen kappeln gelegen haben und war nun auf dem weg nach emden, um in den dortigen museumshafen überführt zu werden.
Frank Augustin

Re: untergang "madame pele"

Beitrag von Frank Augustin » Mi 1. Sep 2004, 15:10

Hallo Axel,

Du wirst es sicherlich unter yacht.de selber gefunden haben:

Gruß
Frank

Kutter "Madame Pele" gesunken

Die restaurierte Yacht wurde vor Borkum von der Wasserschutzpolizei gefunden. Eine Mitseglerin wird noch vermisst

(31.08.2004/cs) Der 10,5 Meter lange Kutter, der lange Zeit in Kappeln an der Schleimündung lag, war am26. August mit Ziel Borkum aus dem Hafen der westfriesischen Insel Norderney ausgelaufen. Fünf Seemeilen vom Hafen entfernt fand die Wasserschutzpolizei bei einer Streifenfahrt das gesunkene Boot, von dem nur noch der Mast aus dem Wasser ragte.

Inzwischen wurde vor der Vogelinsel Memmert die Leiche des 44-jährigen Eigners gefunden. Von seiner Lebensgefährtin (54) fehlt allerdings jede Spur. Die 1918 gebaute und sehr gut restaurierte Kutteryacht war im nur wenig befahrenen Fahrwasser der Osterems auf die unbetonnte Untiefe "Voorentief" (0,9 Meter) aufgelaufen und gesunken. Zurzeit wird in Zusammenarbeit mit der Versicherung erwogen, das Schiff zu heben. Ein Vertreter der Wasserschutzpolizei Emden sagte der YACHT: "Es handelt sich nicht um ein Hauptfahrwasser. Deshalb ist ungewiss, ob das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie ein Interesse hat, das Wrack überhaupt zu bergen." Die Wetterverhältnisse waren im fraglichen Zeitraum nicht außergewöhnlich. Deshalb ist die Unglücksursache weiterhin unklar. Ein Notruf war vom Havaristen nicht abgesetzt worden.
Frank Augustin

Re: untergang "madame pele"

Beitrag von Frank Augustin » Mi 1. Sep 2004, 15:16

und: http://www.ostfriesische-nachrichten.de ... p?ID=11265

im Forum von yacht.de scheint den/die auch jemand gekannt zu haben.
Gruß
Frank
axel

Re: untergang "madame pele"

Beitrag von axel » Mi 1. Sep 2004, 19:44

naja, wir hatten etwas kontakt, was die überführung anging und haben einige gedanken hier und da ausgetauscht, man grübelt natürlich über diese geschichte und ich mache mir gedanken, ob das schiff vielleicht der grund für dieses unglück gewesen sein könnte. damals habe ich ihm vom kauf abgeraten, ohne allerdings das schiff zu kennen. deswegen auch die frage hier.
Jörn

Re: untergang "madame pele"

Beitrag von Jörn » Do 2. Sep 2004, 21:54

Das Schiff war ein Colin Archer, lag lange im Museumshafen in Kappeln, ist in den letzten Jahren vom langjährigen Eigner gründlich restauriert worden und im Frühjahr verkauft worden. Das Schiff war sicher in einem guten sicheren Zustand. Mich hat die Nachricht vom Untergang sehr schockiert, weil ich am Abend vor dem Auslaufen zum Überführungstörn nach Emden mit dem neuen Eigner ein kurzes Gespräch hatte, um ihm zu sagen, daß ich es ziemlich bedenklich finde, mit so einem für ihn neuen Schiff in die Nordsee zu verlegen. Meine Fragen nach seinen seglerischen Kompetenzen ( die nach Augenschein bei seiner Gefährtin gegen Null gingen - jedenfalls wenn ich an das eine Anlegemanöver denke, was ich mitbekommen habe) wurden ziemlich beiseite gewischt, er schien irgendwie vom Schiff, von seinem Traum wie euphorisiert zu sein. Wie ich jetzt gehört habe, sind die beiden aus Norderney bei Sturmwarnung entgegen deutlicher Warnung des Hafenmeisters ausgelaufen...
Insofern, am Schiff hats nicht gelegen, denke ich, aber vielleicht kann die Geschichte lehren, daß man bei der Beschäftigung mit den alten Schiffen immer gut aufpassen muß, wo die emotionale Seite der Angelegenheit "schönes altes Schiff" den Blick auf die eigenen Kompetenzen, was Seemannschaft anbetrifft trübt.

Jörn
jan

Re: untergang "madame pele"

Beitrag von jan » Sa 4. Jun 2005, 09:26

Zum Untergang des Schiffes gibt es jetzt einen Untersuchungsbericht:

http://www.bsu-bund.de/pdf/publik/U-Ber ... 0-04-0.pdf

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