Epoxybeschichtung
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Oliver Röth
Epoxybeschichtung
Hallo zusammen,
ich möchte hier mal in ein Wespennest stechen: Beschichtung von Holzrümpfen mit Epoxydharz und Glasfasermatten.
Ich denke zur Zeit darüber nach, wie ich meinem maroden Rumpf wieder zu neuem Leben verhelfe.
1. Möglichkeit: "klassisch"
- rotte Planken/Kiel austauschen
- Unterwasserschiff mit Antifouling streichen
- Überwasserschiff mit Benar UVR (weil das schon drauf ist)
- innen Ölen (IMP oder Leinöl)
2. Möglichkeit: "modern"
- rotte Planken/Kiel austauschen
- Fugen ausleisten
- Rumpf außen mit Epoxy und Glasfasermatten beschichten
- Rumpf innen mit Owatrol D1 streichen
Ich sehe eigentlich nur diese beiden Möglichkeiten, kann mich aber nicht entscheiden:
Fragen zu 1:
- Wie erreiche ich die erforderliche Rumpffestigkeit? Kann ich die Planken ohne Kalfaterung o.ä. einfach plan aufeinandersetzen oder muss ich eine Dichtung (Baumwollfäden, Rille ins Holz drücken etc.) vorsehen?
- Kann ich evtl. sogar ausleisten, ohne das der Rumpf durch das Quellen beschädigt wird? Macht das Sinn?
Fragen zu 2:
- Kann ich, auch wenn ich das Benar abgeschliffen habe, diese Oberfläche mit Epoxy behandeln? Reste des Benar (Ölhaltig!) sind ja immer noch im Holz, und Epoxy hält auf Öl schlecht.
- Kann ich mit Epoxy arbeiten, auch wenn ich die Luftfeuchtigkeit in meiner Halle nicht kontrollieren kann (wenn würde ich im Sommer beschichten, d-h- die Temperaturen sind o.k.)?
- Wie repariere ich in der Zukunft den Rumpf, wenn ich mit Owatrol getränkt habe? Wie schon gesagt: Epoxy und Öl vertragen sich nicht.
Wer kann mir helfen? (Ich wohne in Köln, so dass einige der hier im Forum genannten Werften zu weit weg sind, um "mal eben" mit dem Boot da vorbei zu fahren; außerdem ist mein Trailer nicht straßentauglich).
Viele Grüße,
Oliver
ich möchte hier mal in ein Wespennest stechen: Beschichtung von Holzrümpfen mit Epoxydharz und Glasfasermatten.
Ich denke zur Zeit darüber nach, wie ich meinem maroden Rumpf wieder zu neuem Leben verhelfe.
1. Möglichkeit: "klassisch"
- rotte Planken/Kiel austauschen
- Unterwasserschiff mit Antifouling streichen
- Überwasserschiff mit Benar UVR (weil das schon drauf ist)
- innen Ölen (IMP oder Leinöl)
2. Möglichkeit: "modern"
- rotte Planken/Kiel austauschen
- Fugen ausleisten
- Rumpf außen mit Epoxy und Glasfasermatten beschichten
- Rumpf innen mit Owatrol D1 streichen
Ich sehe eigentlich nur diese beiden Möglichkeiten, kann mich aber nicht entscheiden:
Fragen zu 1:
- Wie erreiche ich die erforderliche Rumpffestigkeit? Kann ich die Planken ohne Kalfaterung o.ä. einfach plan aufeinandersetzen oder muss ich eine Dichtung (Baumwollfäden, Rille ins Holz drücken etc.) vorsehen?
- Kann ich evtl. sogar ausleisten, ohne das der Rumpf durch das Quellen beschädigt wird? Macht das Sinn?
Fragen zu 2:
- Kann ich, auch wenn ich das Benar abgeschliffen habe, diese Oberfläche mit Epoxy behandeln? Reste des Benar (Ölhaltig!) sind ja immer noch im Holz, und Epoxy hält auf Öl schlecht.
- Kann ich mit Epoxy arbeiten, auch wenn ich die Luftfeuchtigkeit in meiner Halle nicht kontrollieren kann (wenn würde ich im Sommer beschichten, d-h- die Temperaturen sind o.k.)?
- Wie repariere ich in der Zukunft den Rumpf, wenn ich mit Owatrol getränkt habe? Wie schon gesagt: Epoxy und Öl vertragen sich nicht.
Wer kann mir helfen? (Ich wohne in Köln, so dass einige der hier im Forum genannten Werften zu weit weg sind, um "mal eben" mit dem Boot da vorbei zu fahren; außerdem ist mein Trailer nicht straßentauglich).
Viele Grüße,
Oliver
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Oliver Röth
Re: Epoxybeschichtung
Nachtrag: Mein Boot war seit mindestens 5 Jahren nicht mehr im Wasser. Eigentlich ideale Bedingungen für eine Beschichtung mit Eopxy, oder?
Oliver
Oliver
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Ulrich Mewes
Re: Epoxybeschichtung
Hallo Oliver,
evtl. hast Du Glück und Jan-Willem Paulsen gibt Dir telefonisch ein paar Tips und Antworten auf Deine technisch orientierten Fragen (Tel.:04642 / 4817, URL: http://www.mp-jachtwerft.de/).
Er hat mir zumindest bei einem der Gebrauchtboote seiner website die Epoxy/Matten-Beschichtung einmal nahegelegt und empfiehlt und praktiziert diese Methode wohl auch öfter.
Ob dies eine dauerhafte Lösung ist, sie adäquat ist oder eher unter das Thema Leichentuch fällt - das ist wohl eine ähnliche Glaubensfrage wie eine Osmosebehandlung bei einer GFK-Schüssel.
Gruß,
Uli
evtl. hast Du Glück und Jan-Willem Paulsen gibt Dir telefonisch ein paar Tips und Antworten auf Deine technisch orientierten Fragen (Tel.:04642 / 4817, URL: http://www.mp-jachtwerft.de/).
Er hat mir zumindest bei einem der Gebrauchtboote seiner website die Epoxy/Matten-Beschichtung einmal nahegelegt und empfiehlt und praktiziert diese Methode wohl auch öfter.
Ob dies eine dauerhafte Lösung ist, sie adäquat ist oder eher unter das Thema Leichentuch fällt - das ist wohl eine ähnliche Glaubensfrage wie eine Osmosebehandlung bei einer GFK-Schüssel.
Gruß,
Uli
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piter
Re: Epoxybeschichtung
Hi Oliver
ich würde immer zur > klassik < raten . Dein Baujahr ist doch erhaltenswert
auch wenn die neueren Arten vielleicht etwas weniger Pflege bedürfen.
Habe gerade mein 1968 Drachen in der Werft ( traue mir es nicht selber zu)und lass in der er alten Bauweise auffixen. Ist mit Deinem Baujahr nicht zu vergleichen .... aber ich finde man macht nichts FALSCH ... wenn man in der alter Weisen an die Reparatur geht. Natürlich sollte man neue Produkte nicht aussparen nach meinem Geschmack gehört auf Holz immer noch ÖL ... und nicht sooooooooonnnnn modernes Zeug ( grins ...meine Meinung)
Leider hast du dann eben in den Folgejahren etwas mehr zu werkeln... was Dir Dein Schmuckstück bestimmt dankt.
Gruß und schöne Festtage
Piter Böhling
ich würde immer zur > klassik < raten . Dein Baujahr ist doch erhaltenswert
auch wenn die neueren Arten vielleicht etwas weniger Pflege bedürfen.
Habe gerade mein 1968 Drachen in der Werft ( traue mir es nicht selber zu)und lass in der er alten Bauweise auffixen. Ist mit Deinem Baujahr nicht zu vergleichen .... aber ich finde man macht nichts FALSCH ... wenn man in der alter Weisen an die Reparatur geht. Natürlich sollte man neue Produkte nicht aussparen nach meinem Geschmack gehört auf Holz immer noch ÖL ... und nicht sooooooooonnnnn modernes Zeug ( grins ...meine Meinung)
Leider hast du dann eben in den Folgejahren etwas mehr zu werkeln... was Dir Dein Schmuckstück bestimmt dankt.
Gruß und schöne Festtage
Piter Böhling
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ANdreas Schipper
Re: Epoxybeschichtung
Moin...und frohe Weihnachten!!!
was besser ist, werden wir hier wohl niemals klären. Die Art und Weise, ein Schiff "klassisch" mit einkomponenten Lacken oder "modern" mit Epoxy zu überziehen ist wie ich mehr und mehr denke, eine echte Glaubensfrage.
Wir haben hier nichts weiter als 2 unterschiedliche Religionen.
Nur eines zur Richtigstellung bei der Definition:
Wie ich mittlerweile (man beschäftigt sich ja mit so mancherlei) mehrfach in Erfahrung bringen konnte, ist Epoxy keinesfalls so modern , wie alle glauben!!
Dieser Werkstoff ist zu Beginn des letzten Jahrhunderts entwickelt worden, um im Flugzeugbau feste Verbindungen ohne Schrauben herzustellen, da Metalle ja bekanntlich schwer und zudem für die Rüstungsindustrie benötigt wurden.
Somit ist die Verwendung von Epoxy zumindest was die Vereinbahrung mit anderen klassischen Werkstoffen angeht, nicht wirklich ein Stilbruch.
Andreas
der erstmal Sohnemanns Geschenkpapier entsorgen muss, damit wir die Geschenke wiederfinden....
was besser ist, werden wir hier wohl niemals klären. Die Art und Weise, ein Schiff "klassisch" mit einkomponenten Lacken oder "modern" mit Epoxy zu überziehen ist wie ich mehr und mehr denke, eine echte Glaubensfrage.
Wir haben hier nichts weiter als 2 unterschiedliche Religionen.
Nur eines zur Richtigstellung bei der Definition:
Wie ich mittlerweile (man beschäftigt sich ja mit so mancherlei) mehrfach in Erfahrung bringen konnte, ist Epoxy keinesfalls so modern , wie alle glauben!!
Dieser Werkstoff ist zu Beginn des letzten Jahrhunderts entwickelt worden, um im Flugzeugbau feste Verbindungen ohne Schrauben herzustellen, da Metalle ja bekanntlich schwer und zudem für die Rüstungsindustrie benötigt wurden.
Somit ist die Verwendung von Epoxy zumindest was die Vereinbahrung mit anderen klassischen Werkstoffen angeht, nicht wirklich ein Stilbruch.
Andreas
der erstmal Sohnemanns Geschenkpapier entsorgen muss, damit wir die Geschenke wiederfinden....
Re: Epoxybeschichtung
Ich stehe gerade vor dem selben Problem wie Oliver. Da das Eingangsposting inzwischen über vier Jahre her ist, würde mich interessiern , ob es inzwischen Erfahrungswerte aus dem og. Projekt gibt.
Mein Problem ist folgendes: Motorboot, alter Zollkreuzer von 1948, Lärchenplanken 30 mm auf Eichenspanten, steht seit 6 Monaten an Land, ist im Unterwasserbreich aussen bis aufs blanke Holz abgehobelt, inzwischen gut durchgetrocknet, die Plankenstösse sind teilweise offen.
Alles rotte Holz ist ausgetauscht. Motor ist ausgebaut. Unterwasserbereich innen ist gereinigt und angeschliffen. Im Motorraum stand beim Voreigner jahrelang Wasser und Motorenöl, die Planken sind in diesem Berich auch nach ausgiebigem Reinigen mit stark mit Motoröl vollgesogen. Aus diesem Grund habe ich die Befürchtung, daß die Planken nicht wieder ganz dichtquellen. Das Wässern könne ein Alptraum werden, weil ich das Boot nicht mit der frisch überholten Maschine volllaufen lassen will, zudem kann ich das Boot am jetzigen Liegeplatz nicht auf Grund setzen, es müsste also eine ganze Weile am Kran hängen und diesen blockieren. Ich müsste das Boot also erst wässern, dann wieder an Land nehmen um die Maschine einzubauen.
Nun könnte man überlegen, ob man das Boot, da es optimal trocken ist und alle rotten Stellen beseitigt sind, jetzt im Unterwasserbereich mit Epoxy und Glasfaser überzieht. Bitte jetzt keine Grabenkämpfe Tradition versus Modern, ich kann beider Seiten Argumente nachvollziehen. Ich bin mir selbst noch nicht sicher, wie ich entscheiden werde, da das Boot insgesamt ganz gesund ist.
Meine eigentliche Frage: Behrens schreibt, das eine Epoxybehandlung nur sinnvoll ist, wenn man das Boot aussen UND INNEN behandelt, und innen die Spanten, Bodenwrangen und Balkweger mit Epoxy verleimt.
Auf der anderen Seite liest man hier im Forum sehr häufig, daß man aussen mit Epoxy behandelt, und innen nur ölen soll.
Ich kann beide Denkschulen nach vollziehen, Behrens sagt, daß man das Holz gerade von innen schützen muss, damit ja kein Wasser eindringt, da es ja durch die Epoxybeschichtung aussen nicht mehr diffundieren kann, und damit das Holz innerlich zu rotten beginnt.
Die andere Schule sagt, ölen innen reicht, bzw meint, es sei unabdingbar, das Holz innen offenporig zu lassen, damit eben eingedrungenes Wasser wieder herauskann. Ja was nun?
Das Boot hat eine sehr große und vor allem sehr tiefe offene Plicht , es wird sich realistischerweise nicht verhindern lassen, das partiell Regenwasser ins Boot eindringt, welches man nicht sofort lenzen kann.
Gibt es Langzeiterfahrungen mit der innen offenen Methode? Behrens malt das Schreckensgespenst an die Wand, daß das Boot unweigerlich von innen verfaulen würde, wenn man das Boot innen wie aussen nicht bis an die Oberkannte mit Epoxy überzieht, da auch das an den Innenwänden herunterlaufende Kondenswasser in Holz eindänge und nicht mehr hrauskommt.
Mein Problem ist folgendes: Motorboot, alter Zollkreuzer von 1948, Lärchenplanken 30 mm auf Eichenspanten, steht seit 6 Monaten an Land, ist im Unterwasserbreich aussen bis aufs blanke Holz abgehobelt, inzwischen gut durchgetrocknet, die Plankenstösse sind teilweise offen.
Alles rotte Holz ist ausgetauscht. Motor ist ausgebaut. Unterwasserbereich innen ist gereinigt und angeschliffen. Im Motorraum stand beim Voreigner jahrelang Wasser und Motorenöl, die Planken sind in diesem Berich auch nach ausgiebigem Reinigen mit stark mit Motoröl vollgesogen. Aus diesem Grund habe ich die Befürchtung, daß die Planken nicht wieder ganz dichtquellen. Das Wässern könne ein Alptraum werden, weil ich das Boot nicht mit der frisch überholten Maschine volllaufen lassen will, zudem kann ich das Boot am jetzigen Liegeplatz nicht auf Grund setzen, es müsste also eine ganze Weile am Kran hängen und diesen blockieren. Ich müsste das Boot also erst wässern, dann wieder an Land nehmen um die Maschine einzubauen.
Nun könnte man überlegen, ob man das Boot, da es optimal trocken ist und alle rotten Stellen beseitigt sind, jetzt im Unterwasserbereich mit Epoxy und Glasfaser überzieht. Bitte jetzt keine Grabenkämpfe Tradition versus Modern, ich kann beider Seiten Argumente nachvollziehen. Ich bin mir selbst noch nicht sicher, wie ich entscheiden werde, da das Boot insgesamt ganz gesund ist.
Meine eigentliche Frage: Behrens schreibt, das eine Epoxybehandlung nur sinnvoll ist, wenn man das Boot aussen UND INNEN behandelt, und innen die Spanten, Bodenwrangen und Balkweger mit Epoxy verleimt.
Auf der anderen Seite liest man hier im Forum sehr häufig, daß man aussen mit Epoxy behandelt, und innen nur ölen soll.
Ich kann beide Denkschulen nach vollziehen, Behrens sagt, daß man das Holz gerade von innen schützen muss, damit ja kein Wasser eindringt, da es ja durch die Epoxybeschichtung aussen nicht mehr diffundieren kann, und damit das Holz innerlich zu rotten beginnt.
Die andere Schule sagt, ölen innen reicht, bzw meint, es sei unabdingbar, das Holz innen offenporig zu lassen, damit eben eingedrungenes Wasser wieder herauskann. Ja was nun?
Das Boot hat eine sehr große und vor allem sehr tiefe offene Plicht , es wird sich realistischerweise nicht verhindern lassen, das partiell Regenwasser ins Boot eindringt, welches man nicht sofort lenzen kann.
Gibt es Langzeiterfahrungen mit der innen offenen Methode? Behrens malt das Schreckensgespenst an die Wand, daß das Boot unweigerlich von innen verfaulen würde, wenn man das Boot innen wie aussen nicht bis an die Oberkannte mit Epoxy überzieht, da auch das an den Innenwänden herunterlaufende Kondenswasser in Holz eindänge und nicht mehr hrauskommt.
Re: Epoxybeschichtung
Moin oheka,
also wenn du schon alles rotte holz ersetzt hast ist doch schon die hauptarbeit getan.
Nun würd ich die Nähte kalfatern und dichten.
ne epoxybeschichtung macht mehr arbeit ( arbeiten wie nen holzwurm also gaaaanz viele kleine sackbohrungen bzw. senkungen in planken bohren ... ) ist recht teuer und wenn du das boot irgend wann mal verkaufen willst oder musst gibts wohl weniger dafür.
von innen beschichten meine ich ist nicht zu empfehlen und so weit ich weiß wird das auch bei neubauten in epoxyverleimter leistenbauweise nicht gemacht. im Motorsumpf hast du eh keine chance irgend etwas haltbar drauf zu bringen .
Ahoi pier
also wenn du schon alles rotte holz ersetzt hast ist doch schon die hauptarbeit getan.
Nun würd ich die Nähte kalfatern und dichten.
ne epoxybeschichtung macht mehr arbeit ( arbeiten wie nen holzwurm also gaaaanz viele kleine sackbohrungen bzw. senkungen in planken bohren ... ) ist recht teuer und wenn du das boot irgend wann mal verkaufen willst oder musst gibts wohl weniger dafür.
von innen beschichten meine ich ist nicht zu empfehlen und so weit ich weiß wird das auch bei neubauten in epoxyverleimter leistenbauweise nicht gemacht. im Motorsumpf hast du eh keine chance irgend etwas haltbar drauf zu bringen .
Ahoi pier
