Teakdeck flicken

Klaus-Peter
Beiträge: 21
Registriert: Mo 11. Dez 2006, 17:51

Teakdeck flicken

Beitrag von Klaus-Peter » Mo 12. Mär 2007, 17:23

Mein Teakdeck muss überholt oder gar neu verlegt werden (Propfen fallen raus,
auch punktuelle Ablösung von Fugenverguss). Die Entscheidung für eine gute
Lösung soll aber erst im Laufe des Jahres fallen. Meine Frage ist nun: gibt es
ein akzeptables Provisorium zur Abdichtung der Fugen - z.B. irgendein schlaues
Mittel in die Ablösestellen schmieren? Wie gesagt, es soll nur ein Provisorium
für diese Saison sein.

Die gleiche Frage stellt sich übrigens auch für einen Riss in der Kajütwand
(Mahagoni) und eine undichte Stelle an einem Kajütfenster.

acksel
Beiträge: 577
Registriert: Do 3. Aug 2006, 11:00

Re: Teakdeck flicken

Beitrag von acksel » Mo 12. Mär 2007, 18:25

wäre die frage, ob das so sinn macht....
wie alt ist das deck? pfropfen neu machen (schrauben raus, tiefer legen, mit dichtmasse wieder reindrehen, pröpel einkleben, mit dem beitel abstechen, verschleifen) ist kein hexenwerk, und während der saison schnell gemacht, wenn die schrauben rausgehen.
irgendein dämel hat an meinem ex-dampfer dieses captain sowienochs wundermittel verbastelt, sollte wohl ein provis sein, ist aber echt mist. zumindest fürs deck.
ich hab es so gemacht, dass ich morgens gekuckt habe, wo die fugen schlecht abtrocknen, mit tesa markiert, trocknen lassen mit dem multimaster die fugen rausgeschnitten und dann neue masse rein.
riss in der kajütwand kann man doch eine leiste einsetzen.
undichte stelle am kajütfenster würde ich marine silikon nehmen.
Grüsse von der Elbe!
Axel

www.classic-modellyacht-design.de
oheka
Beiträge: 25
Registriert: Mi 24. Jan 2007, 10:42

Re: Teakdeck flicken

Beitrag von oheka » Mo 12. Mär 2007, 18:28

Sika für das Deck und das Fenster. Vorteil: lässt sich leichter wieder runterschleifen.
Mit Silikon habe ich nur extrem schlechte Erfahrungen, das Zeug ist schwer schleifbar, und es bleiben immer Reste irgendwo kleben, die dir dann den Neu-Anstrich versauen. Marine- Silikon kenn ich nicht , vielleicht ist das ja gut für GFK, ich würde aber Silikon egal welcher Qualität nie mit Holz in Verbindung bringen.

Der Riss in der Kajütwand sollte möglichst bald und richtig repariert werden, damit er nicht weiter aufreisst. Mit herkömmlichem Leim oder Epoxy, je nach Glaube. Vorteil von Epoxy: hält mit Sicherheit, und das bombig, und man kann es mit einer Spritze / Kanüle in den dünnen Riss injezieren.
André bauer
Beiträge: 2357
Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26

Re: Teakdeck flicken

Beitrag von André bauer » Mo 12. Mär 2007, 20:52

Hallo,
Silikone gehören einfach nicht an Bord, weil nicht überstreichbar.
Selbst wenn eine alte Silikonnaht entfernt ist, bleibt noch genug auf der Oberfläche, um ein Überstreichen unmöglich zu machen.
Daher ist auf den großen Yachtwerften Silikon selbst im Innenausbau verboten.
Auch mit Trockeneisstrahlen oder anderen Methoden ist dem nicht bei zu kommen.
Das ist was anderes, wenn Silikon als Bestandteil einer Fugendichtmasse auf PU-Basis benutzt wird.
Zumindest scheint es dort zu funktionieren, Teakdecks werden aber auf den großen Werften immer noch mit Sika verlegt und verfugt.
Es einfach auch die Angst vor dem Schleifstaub aus den Decksfugen, der auch Silikon enthalten würde.
Wie sich eine PU Dichtmasse verhält, wenn der angrenzende Aufbau überlackiert wird weiß ich nicht.
Scheint aber ja, wie gesagt, zu funktionieren.
Gruß,
André

V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
acksel
Beiträge: 577
Registriert: Do 3. Aug 2006, 11:00

Re: Teakdeck flicken

Beitrag von acksel » Di 13. Mär 2007, 04:26

.
Grüsse von der Elbe!
Axel

www.classic-modellyacht-design.de
oheka
Beiträge: 25
Registriert: Mi 24. Jan 2007, 10:42

Re: Teakdeck flicken

Beitrag von oheka » Di 13. Mär 2007, 12:12

PU-Dichtmasse , in diesem Fall Sika 290, lässt sich hervorragend überstreichen, unten ein Foto von meinem Boot, das Deck habe ich 2003 abgezogen, mit Sika 290 verfugt und sieben mal mit dem Lacköl von Höveling ( sehr ähnlich wie Benar UV) überstrichen.

Ist bis heute dicht, bisher ist keine einzige Fuge aufgerissen oder der Lack über der Fuge abgeplatzt
Dateianhänge
BabsSika_292.jpg
BabsSika_292.jpg (153.68 KiB) 4518 mal betrachtet
BabsKranen_291.jpg
BabsKranen_291.jpg (194.57 KiB) 4518 mal betrachtet
acksel
Beiträge: 577
Registriert: Do 3. Aug 2006, 11:00

Re: Teakdeck flicken

Beitrag von acksel » Di 13. Mär 2007, 14:36

marine silikon ist eine fensterdichtung.
silikonhaltige produkte werden auf etlichen hundert schiffen verwendet ohne probleme. selbst die skandinavier sollen es benutzen.

schleifen kann man es ausreichend gut mit einem bandschleifer, grobe überschüsse mit einer hobelklinge entfernen. also schneiden.

autolackierer haben übrigens absolut kein problem mit silikonhaltigen pflegeprodukten, die nehmen vor dem schleifen halt silikonentferner.

osmose und silikon ......
Grüsse von der Elbe!
Axel

www.classic-modellyacht-design.de
André bauer
Beiträge: 2357
Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26

Re: Teakdeck flicken

Beitrag von André bauer » Di 13. Mär 2007, 16:15

Wobei hier aber immer gesagt wurde, Sika wäre nicht auf PU Basis und ohne Silikon sowieso.
Autolackierer haben deshalb kein Problem mit Silikongeschichten, weil nicht tausend Leute gleichzeitig arbeiten und die Hallen vor allem sehr sauber sind.
Da hat das Sili wahrscheinlich keine Chance sich irgendwo abzusetzen.
Jeder der schon mal fettige Stellen in der Lackierung gehabt hat, weiß das die Löcher im Lack kaum weg zu bekommen sind.
Auch nach der dritten Schicht schlägt das wieder durch. Bei Sili ist das genauso.
Und bei Lürssen wissen die Leute, warum Silikon nicht an Bord gehört, da sind schon Sachen gewesen...
Das wird einfach zu teuer, wenn da was ist. Da hilft auch kein Silikonentferner.
Als vorgefertigtes Dichtungsprofil ist es ok, obwohl die Fenster bei den Großen auch mit anderen Klebern verklebt werden,
weil Sili auch nicht ausreichend UV und wetterbeständig ist.

Bei mir kommt kein Sili an Bord. Sika und PU sind OK.
Gruß,
André

V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
oheka
Beiträge: 25
Registriert: Mi 24. Jan 2007, 10:42

Re: Teakdeck flicken

Beitrag von oheka » Di 13. Mär 2007, 16:41

Ich hatte das große Pech, daß der Voreigner meines jetzigen Bootes, das gesammte Boot die letzten zwanzig Jahre mit Silikon, Polyesterspachtel aus dem Autobedarf und Lüsterklemmen geflickt hat, und ich sage dir, Silikon ist die Hölle. Sika dagegen schleift sich, sagen wir mal, wie sich Schokoladeneis leckt.
gruber
Beiträge: 10
Registriert: Di 16. Jan 2007, 14:08

Re: Teakdeck flicken

Beitrag von gruber » Mi 14. Mär 2007, 08:32

Zuerst mal Guten Morgen,
also die Beiträge von Andre Bauer kann ich leider so nicht im Raum stehen lassen. Sicher ist gerade Silikon zumindest teilweise eine Glaubensfrage. Dies sollte aber kein Grund für falsche Behauptungen sein.
Richtig ist, dass gerade auf skandinavischen Yachten sehr oft silikonhaltige Dichtungsmassen für Holzdecksfugen eingesetzt werden.
Im Innenausbau bringen Silikone keine wesentlichen Vorteile und werden deshalb eher selten eingesetzt.
Eine PU-Masse mit Silikon gibt es nicht. Aber selbst wenn es eine solche geben würde, bliebe das Problem beim Lackieren. Wobei sich bei Dehnungsfugen welche wirklich "arbeiten" sowieso die Frage nach dem Sinn für Überstreichen stellt. Obwohl bei Dichtungsfugen auch die Schleifbarkeit nicht das wesentliche Kriterium ist, Silikon ist schleifbar. Meist werden aber Excenter und nicht Bandschleifer empfohlen.
Am schlimmsten ist aber die immer wieder aufgestellte Behauptung, dass Silikone nicht UV-beständig sind. Hierzu kann mann leider nur sagen: DAS IST UNFUG! Silikone sind PU´s sowohl bei der UV-Beständigkeit, aber auch im Bezug auf Bewitterung, Alterung und Chemiekalien-Beständigkeit weit überlegen. Allerdings ist das jeweilige Vernetzungssystem ein wesentliches Kriterium.
Jeder hat das Recht seine eigenen Überzeugungen zu pflegen, aber bitte nicht Behauptungen aufstellen welche die Tatsachen auf den Kopf stellen.
Wer wirklich kein Silikon an Bord will, sollte aber nicht vergessen, dass viele Polituren und auch Nano-Produkte Silikon enthalten.
Gruß Karl
Antworten