Unterwasserbereich Stahlschiff - bitte um Rat

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Muschelschubser
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Unterwasserbereich Stahlschiff - bitte um Rat

Beitrag von Muschelschubser » Di 10. Apr 2007, 09:41

guten tag!

an zahlreichen stellen am unterwasserschiff ließ sich die "antifouling-sperrgrund-ansammlung" vergangener jahre mit einer einfachen handbewegung und bloßen fingerspitzen ablösen, es bröckelte in placken vom rumpf. mit spachteln haben wir nun alles entfernt, bis zum teer - epoxid. auf dem teer-epoxi läßt sich eine golden-silbrige farbschicht erkennen, die allerdings durchweg rissig ist und ebenfalls sehr leicht abgeht. das teer-epoxid an sich macht noch einen sehr guten eindruck, daher wollen wir es nicht entfernen. darauf folgen veschiedene lagen antifoulings und sperrgründe, wobei die untereste schicht antifouling - zur überraschung - eine "gesunden" eindruck macht (, sattes rot, nicht eingetrocknet oder rissig), während die letzteren (wie bereits oben beschrieben) in stücken von dieser untersten schicht bzw dem reinen epoxid abfällt. letztes jahr wurde antifluling von "yachtcare" verwendet, was sich nicht bewährte, davor "micron optima "(?).

nun meine fragen:
1. mit welcher körnung schleifen wir das epoxi an? zur zeit ist es spiegel-glatt, ausser an wenigen stellen, wo wir mit 80er angefangen haben....

in den vorjahren wurden einzelne blanke stellen immer mit primocon und anschließend antifouling behandelt. im überwasser-bereich haben wir an unserem schiff wirklich sehr gute erfahrungen mit den farben von "sigma coatings" gemacht , und würden (auch wegen der einheitlichkeit) diese nun gerne auch im unterwasserbereich verwenden. von der firma wird dafür ein zwei-komponenten-primer angeboten.
2. wäre es möglich, so einen 2-komponenten-primer auf das epoxi zu bringen und anschließend das antifouling zu verwenden? mit primocon scheint sich eine gute haftung herzustellen, doch sollen nicht 2-k-farben "besser" sein?
und sollte man anschleifen (die grundierung)? (nicht, dass wieder alles abfällt...)

3. wäre es wirklich "so schlimm", wenn man mit der 2-k-farbe stellenweise kleinere 1-k-untergründe überstreicht? das ließe sich z.B. in nähe des wasserpasses nicht vermeiden. angeblich soll es ja nicht halten (2k auf 1k....)
4. zum antifouling: gerade die "neueren" antifoulings, z.B. von International, sollen für stahlschiffe nicht geeignet sein, da sie durch neue zusatz-bestandteile (gegen bewuchs) die oxidation fördern - stimmt das?

bei dem schiff handelt sich um einen anfang der 60er gebauten segler, langkiel, dessen rumpf mitte der 90er mit dem teer-epoxi versehen wurde (mit epoxi von "Wohlter Lackfabrik, Ritterhude")

vielen dank schon für eine antwort!
André bauer
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Re: Unterwasserbereich Stahlschiff - bitte um Rat

Beitrag von André bauer » Di 10. Apr 2007, 12:12

Moin,
ich kann nur was zur Haftung von 2K auf 1K Farben sagen.
2K Farben lösen MANCHMAL die alte 1K Farbe wieder an, mit dem Resultat, das die alte Farbe ihre Haftung auf dem Untergrund verliert und abblättert.
Also Versuche machen oder den Händler / Hersteller fragen. Wenns haftet, dann haftet's.
Die Farben von Wohlert werden hier in Bremen viel genutzt, weil recht gut und günstig.
Gruß,
André

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www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
Laithy
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Re: Unterwasserbereich Stahlschiff - bitte um Rat

Beitrag von Laithy » So 15. Apr 2007, 15:08

Hallo,

wir haben zZt das gleiche Problem - allerdings im Über- und Unterwasserbereich.
Grundsätzlich - so die Aussagen von International Hotline- soll man 1K nie mit 2K überstreichen. 2k löst den 1K an und das Ganze ist für die Katz.
Das hab ich bisher auch schon von anderen gehört, die ich schon als fachkundig einschätze.

Wenn man bedenkt was für eine Arbeit der Neuaufbau der Lackschichten bei Misslingen des Experiments ist - vom Geld garnicht zu sprechen - werd ich wohl bei 1K bleiben.
Das Risiko ist mir schlicht zu groß.

Wir jedenfalls bleiben dies Jahr an Land und lacken das Schiffchen neu -ärgerlich aber besser als eine 10 min. Hilfslackierund die nur Ärger macht...

"so jung sehen wir uns nie wieder...."
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