Spanten wechseln

schwarzudo11
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Spanten wechseln

Beitrag von schwarzudo11 » Di 1. Mai 2007, 13:09

hallo,-
habe nun meine ersten 11 paar spanten schichtverleimt,-
siehe dazu einen älteren beitrag von mir,-
" lamellierte spanten".
habe die verleimung mit d3 weissleim, mit vernetzer in
d 4 qualität hergestellt, und bin mit dem ergebniss und und der
verarbeitung sowie händling beim verleimen sehr zufrieden.
nun geht es darum diese einzubauen,-
dabei stellen sich folgende fragen und überlegungen für mich,-

- würde die spanten ja gerne mit epoxid und einer hohlkehle einbringen
nur das problem ist,- das ich ca. 70 % der planken noch auswechseln muss
und so die verklebung wieder lösen müsste,-

- des weiteren würde ich vorm einbau die spanten auch mit le tonkions behandeln
ist dies für die haftung mit epoxid zu nachteil,-

- reicht nach dem wechseln der planken eine hohlkehle aus oder ist diese
für die möglichen auftretenden kräfte zu schwach,-

- das stellenweise abkleben der planken halte ich auch nicht für ganz
sinnig da ich im moment noch garnicht überblicken kann was alle genau
getauscht werden muss,-

- des weiteren würde ich auch die schrauben gerne mit epoxid einbringen,-
nur was muss noch wieder los,-zum wechseln, und treffe ich die alten
vorgebohrten löcher wieder,-

- gibt es qualitäts unterschiede bei din 97 schrauben in a4
hinsichtlich der bruchlast bei den schraubenköpfen?

- soll ich nur da wo ich mir sicher bin die die schrauben mit epoxid einbringen,-
und das was noch gewechselt werden muss erste einmal provisorisch
neben den späteren löchern mit normalen schrauben und gegebenfalls
mit unterlegscheiben fixieren.

- im vorschiff bis spant 11 liegt die holzfeuchte bei ca. 16 %,
kann schon das tageslicht durchscheinen sehen,
die holzfeuchte der spanten liegt bei ca 10 %,
zum kajütt hin steigt die holzfeuchte auf ca. 35 % an,-
was ist die beste holzfeuchte der spanten und der planken
damit ich später nach dem ausleisten und wässern
keine probleme bekomme,-
da ja das quellverhalten der spanten bei ca. 0,1 bis 0,3 %
und der planken bei messerresten radial bei ca. 5 % liegt,-

- die bodenwrangen werde ich gleichzeitig mit den spanten der reihe nach wechseln,
zum kajütt und der plicht hin sind die radien gemäßigt so das ich das schichtverleimen
dort auch anwenden würde,
nur am vorsteven sind die ersten beiden bodenwrangen
so eng das ich dort lieber mit masiv holz arbeiten würde,-

- das abziehen aussen mit heissluftpistole und schaber funktioniert ganz gut,-
genauso das ziehen der holzdübel,-
nur innen gestaltet, sich das abziehen und schleifen der alten farbe sehr mühselig
hat einer da noch eine gute idee,-

bis hier hin erst einmal
schönen mai feiertag

grüße
udo

stormvogel
Michael Grothe
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Re: Spanten wechseln

Beitrag von Michael Grothe » Di 1. Mai 2007, 18:36

Hey,
Glückwunsch für deine lamenierten Spanten.
Wozu willst du die Spanten mit den Planken in Form einer Hohlkehle verkleben?
Mach es so wie der Erbauer des Bootes. Ohne Epoxi verklebung und ohne die Schrauben zu verkleben. Wenn du dann noch Planken wechseln willst, kriegst du die eingeklebten Schrauben nicht wieder heraus. Und mit Öl vorher tränken, das das Epoxi sich nicht am Edelstahl bindet ist dann rausgeschmissenes Geld.
Grundsätzlich werden die Spanten mit den Planken im traditionellen Bootsbau nicht miteinander verklebt oder verleimt. Nur geschraubt, vernietet oder verbolzt.
Wenn du die Spanten mit den Planken verklebst, kann bei Karwelbauweise die Planke nicht dicht quellen, da sie an den Spanten verklebt ist. Das gilt auch noch für die Leistenbauweise.
Edelstahl ist grundsätzlich weicher als normaler Stahl. das hat mit A4 oder A2 nichts zu tun.
A4 ist für Salzwasser geeignet, A2 nicht.
Besser wäre Messing oder Bronzeschrauben. Die alten Löcher sind in den Planken und die kannst du doch wiedernehmen ohne Unterlegscheiben. Schraube eventuell eine Nummer größer wählen.

Hey då Michael
André bauer
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Re: Spanten wechseln

Beitrag von André bauer » Mi 2. Mai 2007, 12:59

Moin Udo,
ich meine mal gehört zu haben, das unter 18% Holzfeuchte auf Dauer ganz schlecht sind, weil dann die Ligninzellen kaputtrocknen,
so dass das Holz nich mehr quellen kann.
Würde mich auch interessieren, weil ich aktuell auch vor dem Feuchtigkeitsproblem stehe.
Wer hätte gedacht, das ich mir mal wie ein Bauer Regen wünsche.
Was das Epoxi angeht, sehe ich das so wie Michael. Spanten sollte man bei traditionell gebauten Booten nie einkleben.
Auch die Schrauben nicht. Auf Messingschrauben würde ich allerdings verzichten, die gammeln zu doll.
Bei Edelstahlschrauben achte drauf, dass doch wirklich A4 Qualität haben und wähle den Durchmesser nicht zu dünn,
da Edelstahl leicht abreißt, weil er ziemlich spröde ist.
Die Dehngrenze liegt bei 1.4571, (aus dem die meisten handelsüblichen Edelstahlsachen im Yachtbereich sind)
bei 230N/mm^2, Baustahl (ST37) liegt bei ebenfalls 235N/mm^2, die Bruchgenze bei 370, für 1.4571 sogar über 500.
A2 Qualität ist absolut nicht korrosionsbeständig gegen Seewasser, wenn Du irgendwo die Bezeichnung 1.4571 findest,
kannst Du die Schrauben sicher kaufen.
Ich bin nicht sicher, wie die Qualitäten A2 bzw. A4 definiert sind,
das sind eher landläufige Bezeichnungen, unter denen mehrere Edelstähle zusammengefasst sind.
Ein guter Betriebsausrüster wird sicher sagen können, aus welchem Stahl die Schrauben sind.

Für polierte Beschläge nimm aber 1.4401 oder 1.4404, 1.4571 hat einen zu hohen Kohlenstoffanteil
und läßt sich durch die großen Poren schlecht polieren.

Grüße,
André
Gruß,
André

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Re: Spanten wechseln

Beitrag von acksel » Mi 2. Mai 2007, 13:14

V4A enthält zusätzlich molybdän
Grüsse von der Elbe!
Axel

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Re: Spanten wechseln

Beitrag von André bauer » Mi 2. Mai 2007, 17:12

Hallo Udo,
mir war noch was eingefallen zum Thema Farbentfernung innen:
Wenn Du Spant für Spant ersetzt, hast Du doch schon ein doppelt so großes Feld zum Schleifen,
wenn Du nach dem Entfernen eines Spants schleifst.
Die Farbkante am Spant wird dann automatisch eliminiert.
Außerdem, wenn sowieso 70% Deiner Planken neu kommen
und die Spanten auch alle, welche Farbe musst Du dann noch entfernen?
Oder kannst Du noch nicht übersehen, welche Planken neu müssen?

Grüße,
André
Gruß,
André

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Re: Spanten wechseln

Beitrag von schwarzudo11 » Mi 2. Mai 2007, 18:11

hallo michael,-

danke für deinen eintrag,-
ja das mit der hohlkehle,-
ging mir darum das schiff in sich stärker auszusteifen,-
habe wenig segelerfahrung mit holzsegelbooten und muss mich da nochmal
weiter mit vertraut machen,-
möchte auch ungern die sauerei mit epoxi beim verkleben der spanten haben,-
wenn nach der erstern saison und das erste mal richtig wind auf die mütze
alles hält kann ich ja zufrieden sein oder sonst noch mal im winter nachbessern,-

zum thema schrauben hatte ich nur gelesen das diese sich mit der zeit durch das quellen und schwinden sowie durch die belastung lösen können,-
statt epoxid hatte ich auch daran gedacht mit le tonkions den schrauben etwas mehr
haftung zu geben,- da zeug ist ja sehr elastisch,- ist mit sicherheit nicht zum nachteil,-

die spanten wollte ich vorm einbau mit le tonkions behandeln, da zur planke ich
später nicht mehr hinkomme und ausgebaut besser die sache händel kann,-

wenn du zum thema holzfeuchte nochmal etwas genauer schreiben könntest,-
soweit du da über informationen verfügst,-
habe angst das mir das boot zu schnell trocknet und der sommer kommt erst noch,-

für a 4 schrauben habe ich mich bereits entschieden,-
es geht mir nur um die reizfestigkeit, aber andrè hat dazu ja noch etwas geschrieben,-

die alten schrauben waren 4 mm schaftdurchmesser und seltsammer weise gesamt länge
32 mm,-
wollte jetzt auf 4,5 mm schaftdurchmesser und 30 mm gesamt länge gehen,-
grüße
udo
"stormvogel"

hallo andrè

mit den ligninzellen habe ich so noch nicht gelesen, werd dazu noch mal googeln oder wikepedia machen, kann mich auch nicht daran erinnern jemals dazu etwas gelesen zu haben, aber als tischler will ma ja auch nicht das die sache wieder aufquillt,-
hatte nur gelesen das über viele jahre das quellen nicht mehr so gut funktioniert wie
in den anfangs jahren,-
werde mich nochmal mit dem lieferanten über die dehngrenze unterhalten,-
aber so wie du schreibst ist ja 1.4571 die anscheined gängige qualität auch im yachtbereich,-
hättest du sonst noch mal einen guten lieferanten für allerlei an v4a
brauch ja noch einiges an din 97 schrauben, schlossschrauben mit kugelmuttern, gewindestangen und unterlegscheiben naja und was sonst noch so kommt,-
vor allem nicht in jeder verpackungs größe,-
zum tehma farbeentfernen gehe ich so vor wie du es beschrieben hast,-
das problem im boot ist nur wegen der innen radien das arbeiten mit dreiecks und
exenterschleifer sowie schaber.
ist im vorschiff nun mal alles sehr eng und gebogen,-
aber dafür hat das boot schöne überhänge,-
meld mich nochmal bei dir in dieser woche
grüße
udo
"stormvogel"






Michael Grothe
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Re: Spanten wechseln

Beitrag von Michael Grothe » Do 3. Mai 2007, 17:09


Hey Udo,

bei dem trockenen April kann es schon Probleme geben. Wässere die Umgebung des Bootes - Fußboden feucht halten.
Steht es in einer Halle oder im Freien unter einem Zelt?

Die Umgebungsluft sollte man schon etwas feucht halten. Zu trocken sollte das Holz nicht werden.

Trotz Wässern mit eingelegte Decken usw. sind einige alte Holzboote abgesoffen und mußten erst im Wasser dicht quellen. Was einige Boote zum ersten Mal hatten.
Das Wetter fordert auch hier Opfer.

Hey då Michael
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Re: Spanten wechseln

Beitrag von schwarzudo11 » So 13. Mai 2007, 12:16

hallo liebe forum`s teilnehmer,-
die wichtigste frage die sich im moment noch immer für mich stellt ist
wie soll ich die spanten erst eimal befestigen?
ich hatte ja bereits erwähnt das ich alle 39 paare wechseln werde,
sowie die bodenwrangen.
wenn ich nun aber die spanten und bodenwrangen mit den original schrauben
schon befestige, also vorbohren der spanten und planken sehe ich für mich das
problem wenn ich später ca. 70 % der planken noch wechseln muss das ich
die alten vorgebohrten löcher im spant nicht wieder richtig treffe und diese im schlechtesten fall knapp treffe so das die schraube keinen richtigen halt mehr hat.
freu mich über antworten.
udo
"stormvogel"
Michael Grothe
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Re: Spanten wechseln

Beitrag von Michael Grothe » So 13. Mai 2007, 18:24

Hey Udo,

Die Schraubenlöcher kannst du vernachlässigen.

Wenn du später bei den Planken bist, kannst du die vorhandenen Löcher in den neuen Spanten ja mit Epoxspachtel zudrücken.

Nimms nicht immer so genau.

Hey då Michael
André bauer
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Re: Spanten wechseln

Beitrag von André bauer » Mo 14. Mai 2007, 09:10

Moin Udo,
später kannst Du bei den neuen Planken doch von innen bohren?
Dann muss nur einer von außen gegenhalten, das die Planken nich aufsplittern.

Grüße,
André
Gruß,
André

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