Boot feucht halten

Christoph Geyer

Re: Boot feucht halten

Beitrag von Christoph Geyer » Fr 15. Jun 2007, 23:48

Ahoi Pier,
Das mit dem "Ping" ist was für U-Boote. Auch schwergebaute Fischereifahrzeuge mit gebauten Eichenspanten vertragen ein hartes Stopfen. Bei unseren Sport-Leichtbauten ist das anders. Halbe Plankendicke ist ein Extremwert. Noch mal - wenn das Holz trocken ist, satt aber mit leichter Hand stopfen, dann ab ins Wasser. Nach einer Woche sollte alles dicht sein. Wenn es dann nötig sein sollte, lässt sich das ganze ohne Gefahr wiederholen. Ja, Mit einem Gang meine ich eine ganze Naht. Da der Spalt in der Breite veränderlich ist, kann man mal einen Strang zusammendrehen und an breiteren Stellen können es auch drei zusammengedrehte sein, wie bei einem Tau. Dann braucht Du auch verschieden breite Rabatteisen. Das Geräusch sollte den Widerstand beim Einschlagen anzeigen - Hauptsche gleichmäßig, sonst wird es an den lockerer gestopften Stellen undicht. Wenn das beim ersten Versuch nicht zufriedenstellend gelingt, kannst Du das Zeug einfach wieder rausziehen. Es lässt sich sogar weiter verwenden - im Gegensatz zu Silikon & Co.
Kalfatern ist leichter zu erlernen, als häufig befürchtet.
Gruß Christoph
wolfi
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Re: Was tun wenn Holzboot 18 Mon. an Land muss?

Beitrag von wolfi » Sa 30. Jun 2007, 10:58

Hallo,
ich muss mein Folke (Lärche auf Eiche, Bj. 72, Natur) 18 Monate allein lassen.
Bislang ist es schön dicht, aber ich habe Sorge, dass unter dieser langen Trockenheit Schaden nimmt. Wer hat Erfahrungen mit lange trockengelegten Booten? Danke für Eure Tipps. Wolfi
sriajuda2
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Re: Boot feucht halten

Beitrag von sriajuda2 » So 8. Jul 2007, 13:22

Hallo,

hier ein weitgehend unbekannter Trick:

Man kann den Rumpf mit Stretchfolie einwickeln. Klappt natürlich nicht im konkaven Rumpfbereich, aber das ist ja der kleinere Teil.

Wir hatten das Überwasserschiff einer 6KR BJ66 komplett im Sommer freigelegt, um Reparaturen und später eine Klar-Lackierung durchzufüher. Wegen der Hitze war der Rumpf schnell am trocknen, und so haben wir, während das Holz offen war, jeden Abend den Rumpf mit Wasser eingesprüht und dann mit der Folie gewickelt. Am nächsten Morgen waren alle Ritzen wieder zu!

Zum Wasser in der Bilge: Ich würde empfehlen, ordentlich Streusalz mit ins Wasser zu geben. Das löst zwar nicht das Schimmel/Spackproblem, das entsteht ja durch Kondenswasser, aber wenigstens kann im nassen Bereich nichts rotten und faulen.

Bilder während der Arbeiten, und nach der Lackierung. :)

LG Georg
Christoph Geyer

Re: Boot feucht halten

Beitrag von Christoph Geyer » So 8. Jul 2007, 22:50

Ahoi Wolfi,
Plane drüber und gut belüftet in den Schatten vielleicht auf eine schöne Wiese am Waldrand stellen - das sollte genügen. Ab und zu mal nachsehen ob alles an seinem Platz ist. Das ist genug.
Gruß Christoph


wolfi
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Re: Boot feucht halten

Beitrag von wolfi » Mo 9. Jul 2007, 11:10

Alle Tips verdichten sich wohl dazu, das Boot feucht zu halten und den Schimmel zu ignorieren, oder es irgendwo in´s Wasser zu lassen. Ich werde versuchen, beides zu kombinieren, Danke an alle. Gruß Wolfi
Jörg Probandt
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Re: Boot feucht halten

Beitrag von Jörg Probandt » Mo 20. Aug 2007, 17:57

moin

Ich habe mit meinem Boot das gleiche Problem mit der Austrocknung. Allerdings liegt meine BB17 nunmehr das 3. Jahr an Land. Die Trockenrisse sofern ich sie nicht bereits bei der Restauration des UW-Schiffs berücksicht habe, konnte ich durch das Auslegen alter Bettlaken im Inneren des Bootes und regelmässiges Benetzen mit Seewasser oder Kochsalzlösung wieder dichtbekommen. Das Salz im Wasser sollte dabei das Schimmeln bzw. die Ausbreitung der Schimmelsporen verhindern. Hat bis jetzt auch ganz gut funktioniert. Habe auch schon mit Sagrotan Desinfektionsreiniger in schwacher Dosierung experimentiert. Brachte aber keinen nennenswerten Erfolg. Sie liegt jetzt immer noch in der Halle und ich werde im Herbst weitermachen mit der Restauration. Zwischenzeitig kam mir der bisher recht regnerische Sommer zu Hilfe wegen der erhöhten Luftfeuchte, trockener als die Umgebungsluft kann das Holz ja eigentlich nicht werden. Es sind zwar mittlerweile einige nadelkopfgrosse dunkle Flecken entstanden, aber ich denke, das ist nicht so dramatisch. Werde es im Auge behalten und ggf. mit Intertox von International nachbehandeln und wenn sie wieder im Wasser liegt und dichtgequollen ist, D1 o. Ä. auftragen.
MfG
Jörg
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