Luft / Feuchtigkeit unterm Lack

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André bauer
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Luft / Feuchtigkeit unterm Lack

Beitrag von André bauer » Mo 10. Sep 2007, 19:56

Moin,
habe noch einen Tipp zu meinem Problem, scheinbar abgehobenen Lackes bekommen.

Zitat aus der Mail:
"Die Verfärbung kommt durch Luft unter der Lackschicht, verursacht durch Wasserdampf bei direkter Sonneneinstrahlung. Da kann West-System nichts dafür. Die Restfeuchte steckt leider immer im Holz.
Durch die Kapillarwirkung gibt es eine einfache chirurgische minimalinvasive Technik. Von oben nach unten werden in die Lackfläche 1mm große Löcher gebohrt ohne den Holzuntergrund zu tuschieren!!!
Erst eins, dann ggf. weitere- so wenig wie möglich halt.

Das ist in sofern wichtig als sonst Späne entstehen, die die Anhaftung verhindern. Nächster Schritt : mit einem Spritzen-reparaturkit, den es fertig zu kaufen gibt, wird Epoxilösung langsam eingespritzt,
diese verteilt sich in der Luftblase. Durch Aushärten entsteht dann wieder neue Haftung und die Verfärbung verschwindet. Dauer der Aktion: 24 Stunden. Die Löcher müssen natürlich sofort zugeklebt werden mit Kunststoff-Klebeband, Überschüsse müssen möglichst sofort abgewischt werden, zur Not mit etwas Aceton."

Was haltet Ihr davon? Epox nehmen, oder nicht doch besser Lack, mit gleichem Verfahren?
Ich mein, wegen der Vergilbung von Epox.
In zwei Jahren hat das Boot mit Epoxy dann an den Reparaturstellen, kleine gelbe Stellen in den Bohrlöchern.
Und normale Spritzen aus der Apotheke müssten doch genauso ihren Dienst tun?
(Die gibts auch in ganz groß mit noch größeren Kanülen)

Grüße,
André
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Gruß,
André

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garfilius
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Re: Luft / Feuchtigkeit unterm Lack

Beitrag von garfilius » Mo 10. Sep 2007, 23:15

André bauer schrieb:
-------------------------------------------------------
> Zitat aus der Mail:
> "Die Verfärbung kommt durch Luft unter der
> Lackschicht, verursacht durch Wasserdampf bei
> direkter Sonneneinstrahlung. Da kann West-System
> nichts dafür. Die Restfeuchte steckt leider immer
> im Holz.

Da leider immer Restfeuchte im Holz ist und leider die Boote nicht komplett im Dunkeln aufbewahrt werden, kann nach dieser Aussage das West System eigentlich nie halten oder sehe ich diese Logik falsch?

Ist den das Epoxy hohl? oder gar das Furnier?

Gruß
Gero
acksel
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Re: Luft / Feuchtigkeit unterm Lack

Beitrag von acksel » Mo 10. Sep 2007, 23:55

lack dürfte unter luftabschluss kaum aushärten.
Grüsse von der Elbe!
Axel

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Martin Kröger
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Re: Luft / Feuchtigkeit unterm Lack

Beitrag von Martin Kröger » Di 11. Sep 2007, 00:13

Moin André,

hat der Lack auf den verfärbten Stellen wirklich keine Haftung????

Wenn ja, halte ich die Eingangs aufgestellte "Wasserdampf-Theorie" nicht unbedingt für schlüssig, sie hört sich zwar gut an, aber Hafrungsprobleme mit West-System sind nicht gerade selten...........
Das System scheint unter gewissen Bedingungen zur Bildung von einer sog. Aminschmiere an der Oberfläche zu tendieren. Trotz guter Vorbereitung kommt es immer wieder zu Haftungsprolemen.
Ich persönlich habe Haftungsproleme schon mit Klarlack, farb. Decklack und auch mit Sikaflex gesehen. Bei einigen Problemen war die Untergrundvorbereitung wirklich exemplarisch und überwacht, sodass aus diese Ecke wirklich kein Unbill zu erwarten war......trotzdem gab es Haftungsprobleme.
Nach dem Entfernen der Beschichtungen war auf der Harzoberfläche wieder ein leichter "Schmierfilm" zu erkennen.......als wenn das Epi wieder Amin ausgeschwitzt hätte. Warum dieses Phenomen immer wieder auftritt konnte ich bisher nicht ermitteln-

Grus Martin
André bauer
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Re: Luft / Feuchtigkeit unterm Lack

Beitrag von André bauer » Di 11. Sep 2007, 00:21

Moin,
nee, weder Furnier noch Epoxy sind hohl, es sind wohl einfach nur Ablösungen im Mikrometerbereich.
Es ist zwar immer Restfeuchte im Holz, aber wenn das Holz zu feucht ist, passiert auf jeden Fall sowas in der Art.
Aber ich möchte auch fast bezweifeln, dass das Holz zu feucht war/ist.
Das Boot hat drei Jahre im Schuppen gestanden, (komplett Sperrholz) weil wir im Verein nur im Sommer arbeiten können,
im Winter kommt man so gerade noch ran ans Boot, mehr nich.
Das Furnier hat mir ein Bekannter, der im Holzhandel arbeitet, besorgt.
Demnach soll es auch gut gelagert gewesen sein. Im ersten Jahr war das Boot ja auch im Wasser ab Juni zur Classik Week.
Da is nix gewesen, jetzt übern Winter auch nich, nur im Sommer als Schuppenlieger passiert das. Was soll das?
Das einzige ist, das die Seite jetzt übers Jahr durch ein Schuppenfenster Licht bekommen hat.
Auch hier zeigt sich wieder, ein Holzboot braucht eine Ganzpersenning, auch für die Seiten.
Da muß man sich zwar ein gutes Belüftungsystem einfallen lassen, aber der Lack bleibt von der Sonne verschont.

Acksel könnte da recht haben, ohne Luft is das man schlecht mit Lack.
Dauert auf jeden Fall...

Grüße,
André
Gruß,
André

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Ivan Balushev
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Re: Luft / Feuchtigkeit unterm Lack

Beitrag von Ivan Balushev » Di 11. Sep 2007, 21:01

Moin André,

Das mit dem Lack funktioniert auf keinen Fall richtig, da bin ich sicher. Selbst der 2K Lack würde höchstens an den Bohrlöchern richtig aushärten, darunter/daneben wäre das nur eine halbe Sache.
Das mit der Restfeuchte halte ich auch nicht für Schlüssig. Manchmal erwischt man auch eine Charge, die gelitten hat unterwegs. Mein Werkstattmeister hat seine Aufbaufront mit Epoxy grundiert und mit 2K- Lack gestrichen. Das Boot liegt mit dem Bug nach Süden und es passiert seit Jahren nichts. Ebenso mein Holzkanadier, der kriegt auch Sonnenlicht ab und bleibt schön schier. Beide sind mit West- System grundiert. Und besonders trocken war das Holz sicher nicht.

Generell finde ich West System aber auch anfälliger als SP zum Beispiel. Und auch die Verarbeitung ist schwieriger, das ist immer so ein zähflüssiger Kram, das feine Gewebe auf dem Kanadier liess sich selbst mit dem Laminierharz nur widerwillig tränken und entlüften, geschweige denn ergab es eine glatte Oberfläche. Privat bin ich daher auf SP umgestiegen, in der Firma bleiben wir dank Chef bei West system.

Schade, so viel Arbeit und dann so ein Mist. Aber ein Versuch ist es Wert. Wenn du mit Epoxy auffüllst, dann könntest du ja ein zweimal Überlackieren und wärst dann ein bisschen auf der sichereren Seite.

Grüsse,

Ivan
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Re: Luft / Feuchtigkeit unterm Lack

Beitrag von Ivan Balushev » Di 11. Sep 2007, 21:09

Moin André,

Das mit dem Lack funktioniert auf keinen Fall richtig, da bin ich sicher. Selbst der 2K Lack würde höchstens an den Bohrlöchern richtig aushärten, darunter/daneben wäre das nur eine halbe Sache.
Das mit der Restfeuchte halte ich auch nicht für Schlüssig. Manchmal erwischt man auch eine Charge, die gelitten hat unterwegs.
Mein Werkstattmeister hat seine Aufbaufront mit Epoxy grundiert und mit 2K- Lack gestrichen. Das Boot liegt mit dem Bug nach Süden und es passiert seit Jahren nichts. Ebenso mein Holzkanadier, der kriegt auch Sonnenlicht ab und bleibt schön schier. Beide sind mit West- System grundiert. Und besonders trocken war das Holz sicher nicht.

Generell finde ich West System aber auch anfälliger als SP zum Beispiel. Und auch die Verarbeitung ist schwieriger, das ist immer so ein zähflüssiger Kram, das feine Gewebe auf dem Kanadier liess sich selbst mit dem Laminierharz nur widerwillig tränken und entlüften, geschweige denn ergab es eine glatte Oberfläche. Privat bin ich daher auf SP umgestiegen, in der Firma bleiben wir dank Chef bei West system.

Schade, so viel Arbeit und dann so ein Mist. Aber ein Versuch ist es Wert. Wenn du mit Epoxy auffüllst, dann könntest du ja ein zweimal Überlackieren und wärst dann wenigstens ein bisschen auf der sicheren Seite.

Grüsse,

Ivan
Andre R363

Re: Luft / Feuchtigkeit unterm Lack

Beitrag von Andre R363 » Mo 31. Dez 2007, 08:22

Hallo,

ich habe einen 20er Jollenkreuzer in der nähe von Heidelberg stehen der komplett restauriert wird.
Jetzt ist Heidelberg ja nicht gerade eine hHchburg für Segelsport.

In der 2. und 3. KW fahre ich mit meiner Fam. nach Schwanewede Verwandte besuchen.
Wäre es möglich mal dein Boot zu besichtigen?

Vielleicht kanst du mir auch noch einen Tipp geben wo man in Bremen und Umgebung noch Holzboote die gerade restauriert werden besuuhen kann.

Brauche dringend inspirationen für mein weiteres vorankommen.
Wie gesagt. Hier in der Umgebung gibt es keine Restaurierer mit denen man Erfahrungsaustausch betreiben kann.

Würde mich freuen wenns klappt.

Guten Rutsch.

Gruss
André aus HD
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