Ausleisten
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Matthias R (C690)
- Beiträge: 27
- Registriert: Mo 13. Okt 2008, 06:40
Ausleisten
Moin,
ich habe einen kleinen Jollenkreuzer, Knickspant-Karweel, Lärchenholz.
Aufgrund deftiger "Sommerplanken"-Probleme gedenke ich, das Boot im Freibordbereich auszuleisten.
Innen sollen die Planken dann lackiert werden.
An sich wollte ich auf eine Roving / Epoxy-Beschichtung verzichten. Gibt es Erfahrungen mit ausgeleisteten Booten ohne Kunststoff-Beschichtung? Ist mein Plan sinnvoll? Oder sollte ich doch...
Danke für Meinungen
Gruß
Matthias (C690)
ich habe einen kleinen Jollenkreuzer, Knickspant-Karweel, Lärchenholz.
Aufgrund deftiger "Sommerplanken"-Probleme gedenke ich, das Boot im Freibordbereich auszuleisten.
Innen sollen die Planken dann lackiert werden.
An sich wollte ich auf eine Roving / Epoxy-Beschichtung verzichten. Gibt es Erfahrungen mit ausgeleisteten Booten ohne Kunststoff-Beschichtung? Ist mein Plan sinnvoll? Oder sollte ich doch...
Danke für Meinungen
Gruß
Matthias (C690)
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André bauer
- Beiträge: 2357
- Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26
Re: Ausleisten
Moin Matthias,
eine Beschichtung mit Glas ist nicht unbedingt notwendig.
Was genau heißt "deftige Probleme"?
Gruß,
André
eine Beschichtung mit Glas ist nicht unbedingt notwendig.
Was genau heißt "deftige Probleme"?
Gruß,
André
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André
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www.bauer-naval-design.de
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André
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Matthias R (C690)
- Beiträge: 27
- Registriert: Mo 13. Okt 2008, 06:40
Re: Ausleisten
Hallo Andre,
massive Probleme heißt, daß im Sommer schonmal 30...40 l Wasser innerhalb 1/2 h ins Boot laufen. Das ist mir zuviel, und da möchte und muß ich Abhilfe schaffen. Leider kann ich im Sommer nicht jeden tag segeln....
Gruß
Matthias (C690)
massive Probleme heißt, daß im Sommer schonmal 30...40 l Wasser innerhalb 1/2 h ins Boot laufen. Das ist mir zuviel, und da möchte und muß ich Abhilfe schaffen. Leider kann ich im Sommer nicht jeden tag segeln....
Gruß
Matthias (C690)
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André bauer
- Beiträge: 2357
- Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26
Re: Ausleisten
Hallo Matthias,
in einer der letzten Klassikerausgaben hat Uwe Baykowski einen Artikel über Holzschutz der anderen Art verfasst.
Darin ging es um Persenninge, Belüftung usw., sehr empfehlenswert.
Ich bin auch der Meinung, das ein Holzschiff, gerade eines das nicht oft bewegt wird,
eine Vollpersenning braucht.
Und das heißt, auch seitlich, man muß dann nur wissen, wie man Schiff noch gut belüftet kriegt.
Dafür braucht man einen erfahrenen Persenningmacher.
So, das mal voraus.
Wenn das so viel Wasser ist, würde ich wohl auch ausleisten oder kalfatern, aber ich nehme mal an, das Boot ist natur lackiert?
Bei Lärche, die ja als Nadelholz relativ viel arbeitet, würde ich immer nur einseitig die Leisten einleimen.
Sonst reissen Dir die Leisten bald wieder ab.
Und die Fugen werden besser gesägt statt gefräst, damit erreicht man eine bessere Leimverbindung,
weil durch die Oberfräse die Plankenkanten "poliert" werden, gerade bei öligen/harzigen Hölzern.
Mit der Suchfunktion in der Kopfzeile des Themas findest Du zu dem Thema lesestoff für Tage.
Gruß,
André
Gruß,
André
in einer der letzten Klassikerausgaben hat Uwe Baykowski einen Artikel über Holzschutz der anderen Art verfasst.
Darin ging es um Persenninge, Belüftung usw., sehr empfehlenswert.
Ich bin auch der Meinung, das ein Holzschiff, gerade eines das nicht oft bewegt wird,
eine Vollpersenning braucht.
Und das heißt, auch seitlich, man muß dann nur wissen, wie man Schiff noch gut belüftet kriegt.
Dafür braucht man einen erfahrenen Persenningmacher.
So, das mal voraus.
Wenn das so viel Wasser ist, würde ich wohl auch ausleisten oder kalfatern, aber ich nehme mal an, das Boot ist natur lackiert?
Bei Lärche, die ja als Nadelholz relativ viel arbeitet, würde ich immer nur einseitig die Leisten einleimen.
Sonst reissen Dir die Leisten bald wieder ab.
Und die Fugen werden besser gesägt statt gefräst, damit erreicht man eine bessere Leimverbindung,
weil durch die Oberfräse die Plankenkanten "poliert" werden, gerade bei öligen/harzigen Hölzern.
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Gruß,
André
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André
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Matthias R (C690)
- Beiträge: 27
- Registriert: Mo 13. Okt 2008, 06:40
Re: Ausleisten
Hallo Andre,
danke für Deine Zeilen. Ich hab mich durch das Forenangebot zum Thema gelesen. Und den Uwe-Baykowsky-Artikel im "Klassiker".
Mein Boot wird eigentlich ziemlich viel bewegt (> 70 Bordtage in der gerade vergangenen Saison), und irgendwann war es auch leidlich dicht, aber gerade in der Hitzeperiode im Juni war es auch mit häufigem Nach-Feierabend-Segeln (wochenends ohnehin) schwierig, es hinreichend dicht zu halten.
Seit Juni geht die Persenning zur Wasserlinie.
Meine Sorge, wenn einseitig verleimte Ausleistung wäre, ob sich das Problem dann wieder genau so einstellt. Oder anders: Das Boot wurde mal partiell ausgeleistet, und genau dort sind die schlimmsten Problemstellen. Die Leisten können teilweise mit wenig Aufwand dem Rumpf entnommen werden. Die Fuge und die Leisten sind ziemlich V-förmig (genauer, trapez
förmig) im Querschnitt, und daß, obwohl der Knickspantrumpf eher gerade als gewölbt ist. Letztlich bin ich doch am Überlegen, einen Epoxy-Überzug aufzubringen. Im Ü-Wasserbereich transparent, im UW-Bereich etwas derber...
danke für Deine Zeilen. Ich hab mich durch das Forenangebot zum Thema gelesen. Und den Uwe-Baykowsky-Artikel im "Klassiker".
Mein Boot wird eigentlich ziemlich viel bewegt (> 70 Bordtage in der gerade vergangenen Saison), und irgendwann war es auch leidlich dicht, aber gerade in der Hitzeperiode im Juni war es auch mit häufigem Nach-Feierabend-Segeln (wochenends ohnehin) schwierig, es hinreichend dicht zu halten.
Seit Juni geht die Persenning zur Wasserlinie.
Meine Sorge, wenn einseitig verleimte Ausleistung wäre, ob sich das Problem dann wieder genau so einstellt. Oder anders: Das Boot wurde mal partiell ausgeleistet, und genau dort sind die schlimmsten Problemstellen. Die Leisten können teilweise mit wenig Aufwand dem Rumpf entnommen werden. Die Fuge und die Leisten sind ziemlich V-förmig (genauer, trapez
förmig) im Querschnitt, und daß, obwohl der Knickspantrumpf eher gerade als gewölbt ist. Letztlich bin ich doch am Überlegen, einen Epoxy-Überzug aufzubringen. Im Ü-Wasserbereich transparent, im UW-Bereich etwas derber...
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André bauer
- Beiträge: 2357
- Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26
Re: Ausleisten
Hallo Matthias,
ich würde nicht darauf wetten, das der Leim/Kleber die Fugen beisammen hält.
Die Kräfte sind nicht klein, die Holz beim Trocknen aufbringen kann.
Merkwürdig finde ich das trotz viel Segelei gerade an den ausgeleisteten Stellen die Probleme auftauchen. Kopf kratzen...
Vielleicht ist die Holzqualität einfach so viel schlechter, als das Originalholz?
Oder es wurde zu feucht eingebaut?
Wenn das Boot trockener war, als die neuen Leisten, könnte das auch die Folge sein.
Grüße
André
ich würde nicht darauf wetten, das der Leim/Kleber die Fugen beisammen hält.
Die Kräfte sind nicht klein, die Holz beim Trocknen aufbringen kann.
Merkwürdig finde ich das trotz viel Segelei gerade an den ausgeleisteten Stellen die Probleme auftauchen. Kopf kratzen...
Vielleicht ist die Holzqualität einfach so viel schlechter, als das Originalholz?
Oder es wurde zu feucht eingebaut?
Wenn das Boot trockener war, als die neuen Leisten, könnte das auch die Folge sein.
Grüße
André
Gruß,
André
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Matthias R (C690)
- Beiträge: 27
- Registriert: Mo 13. Okt 2008, 06:40
Re: Ausleisten
"...Merkwürdig finde ich das trotz viel Segelei gerade an den ausgeleisteten Stellen die Probleme auftauchen. Kopf kratzen... "
Nun, das Boot ist aus Lärche, die Leisten aus Kiefer. Fuge und Leiste sind nicht rechteckigen Querschnitts, sondern trapezförmig, und so meine ich, daß beim Zuquellen der Planke die Leiste einfach rausgedrückt wurde (der Effekt ist ja auch, daß die Leisten etwas hervorstehen, undteiwelse beidseitig keine Verleimung mehr haben.
Die Ausleistung ist, soweit ich das sehe, nicht mit Epoxy gemacht worden, daher schätze ich, sie ist noch in DDR-Zeiten oder kurz nach der Wende gemacht worden.
Nun, das Boot ist aus Lärche, die Leisten aus Kiefer. Fuge und Leiste sind nicht rechteckigen Querschnitts, sondern trapezförmig, und so meine ich, daß beim Zuquellen der Planke die Leiste einfach rausgedrückt wurde (der Effekt ist ja auch, daß die Leisten etwas hervorstehen, undteiwelse beidseitig keine Verleimung mehr haben.
Die Ausleistung ist, soweit ich das sehe, nicht mit Epoxy gemacht worden, daher schätze ich, sie ist noch in DDR-Zeiten oder kurz nach der Wende gemacht worden.
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sven
Re: Ausleisten
ich würde nicht darauf wetten, das der Leim/Kleber die Fugen beisammen hält.
Die Kräfte sind nicht klein, die Holz beim Trocknen aufbringen kann
Ich kann Andre nur zustimmen. Mein Boot Lärche auf Eiche ist von einem Vorbesitzer ausgeleistet worden. Beim Trocknen des Bootes kann man sehen, wo die Leisten abgerissen sind. Dies gilt teilweise auch für den Überwasserbereich. Glükclicherweise quillt mein Boot aber wieder dicht. Sofern das Wetter mitspielt. Das trockene Frühsommerwetter hat auch meinem Boot dann zugesetzt. Um den Rumpf zu schützen, habe ich dann Betttücher aus Leinen am Rumpf befestigt und diese ins Wasser hängen lassen. Das Leinen zieht dann Wasser, das dann in Rumpfnähe verdunstet. Das hat gut funktioniert.
Noch eine Möglichkeit wäre (auch wenn es gleich Tomaten und faule Eier hagelt) ÜW auszuleisten, einseitig die Leiste mit Epoxi zu verkleben, die andere Seite mit Pantera...Das soll sehr elastisch und alterungsbeständig sein und könnte Schrumpf und Dehnbewegungen aufnehmen.
Grüße
Sven
Die Kräfte sind nicht klein, die Holz beim Trocknen aufbringen kann
Ich kann Andre nur zustimmen. Mein Boot Lärche auf Eiche ist von einem Vorbesitzer ausgeleistet worden. Beim Trocknen des Bootes kann man sehen, wo die Leisten abgerissen sind. Dies gilt teilweise auch für den Überwasserbereich. Glükclicherweise quillt mein Boot aber wieder dicht. Sofern das Wetter mitspielt. Das trockene Frühsommerwetter hat auch meinem Boot dann zugesetzt. Um den Rumpf zu schützen, habe ich dann Betttücher aus Leinen am Rumpf befestigt und diese ins Wasser hängen lassen. Das Leinen zieht dann Wasser, das dann in Rumpfnähe verdunstet. Das hat gut funktioniert.
Noch eine Möglichkeit wäre (auch wenn es gleich Tomaten und faule Eier hagelt) ÜW auszuleisten, einseitig die Leiste mit Epoxi zu verkleben, die andere Seite mit Pantera...Das soll sehr elastisch und alterungsbeständig sein und könnte Schrumpf und Dehnbewegungen aufnehmen.
Grüße
Sven
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Matthias R (C690)
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- Registriert: Mo 13. Okt 2008, 06:40
Re: Ausleisten
"Noch eine Möglichkeit wäre (auch wenn es gleich Tomaten und faule Eier hagelt) ÜW auszuleisten, einseitig die Leiste mit Epoxi zu verkleben, die andere Seite mit Pantera..."
Faule Eier und Tomate dann auch auf mich - ähnliche Gedanken mache ich mir auch. Schon um das Epox-Korsett ggf zu vermeiden.
Faule Eier und Tomate dann auch auf mich - ähnliche Gedanken mache ich mir auch. Schon um das Epox-Korsett ggf zu vermeiden.
Re: Ausleisten
Auch auf uns faule Eier und Tomaten ... wir haben alle Klebeflaechen mit Epoxy behandelt (um bessere Klebeflaechen zu erhalten) und dann mit Weicon MS geklebt (einseitige Ausleistung, trapezfoermig, Mahagonie formverleimt)
LG, Pommel
Adler IV, Rumpfnummer 1314, Bj. 1966
forum.adlerskipper.eu
Adler IV, Rumpfnummer 1314, Bj. 1966
forum.adlerskipper.eu
