Marstal-Motoren

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hai-na
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Marstal-Motoren

Beitrag von hai-na » Mo 24. Nov 2008, 21:59

Hallo,

ich möchte mal einige Detailfragen aus meinem Hauptthema zur Historie meines Bootes separieren, da dies wohl benutzerfreundlicher ist und ich mir bei einem konkreten Thema mehr Antworten erhoffe.

Es geht also um den Motor meines Neuerwerbes (Bj. 1912):
ich konnte ihn nach ein wenig Suchen als dänischen Marstal-Motor indentifizieren.
Im Detail:
Typ FSR 1, Nr. 35197, 7 HK gemäß Typenschild
(Bild ist angehängt).
Ansonsten weiss ich: Einzylinder-Viertakt; angenehmes, leises Motorgeräusch;
war bei der Einführung des Bootes nach Deutschland 1969 bereits eingebaut.
Und weiter eigentlich nichts.

Da ich den Motor sehr sympatisch und zum Boot gehörig empfinde, wüßte ich gerne mehr über ihn. Ich hätte also gerne eine kostenlose Farbkopie der deutschen Bedienungsanleitung (Scherz!)

Ich bin über jeden Hinweis zum Motor, seinen techn. Details und seiner Wartung dankbar.

Im Forum erhielt ich dankenswerter Weise schon einen Hinweis, den ich nachfolgend als Kopie anfüge:

"Moin Heiner,

erst mal Glückwunsch zum neuen Schiff - und zum Motor, habe ihn gleich als Marstal erkannt, er hat ja auch noch die typische Farbe.

Der kleine Einzylinder ist die kleinere Version meines F2, der als 2-Zylinder stolze 10 PS aus 180 kg Betriebsmasse holt, einfach, aber robust. Und super leise.

Du bekommst noch Ersatzteile in Marstal in DK, dort einfach zur Marstal-Motorfabrikker hingehen, die beiden alten Herren freuen sich. Man sollte allerdings dänisch können ;-) ...

Dort wird durchaus kompetent geholfen:

Ich war anfangs besorgt, weil ich nicht wusste, wie warm der Motor äußerlich werden darf. Ich ging also hin und fragte. Die Antwort war eine Gegenfrage: "Wirft die Farbe auf dem Motor Blasen?" Als ich verneinte: "Dann ist ja alles in Ordnung!" Klare Antwort, einfache Kriterien, kein Ärger - und zuverlässig, obwohl extrem selten in Betrieb...

Glückwunsch - äh - tillykke med din nye gamle båd samt sin motor...

Med venlige hilsner

Jens"

Ich hoffe auf weitere Beiträge. Und sei es nur ein Tipp, wie ich bei dem Motor einen Ölwechsel hinkriege.

Grüsse
Heiner
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holzbleibtholz
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Re: Marstal-Motoren

Beitrag von holzbleibtholz » Di 25. Nov 2008, 08:53

Moin Heiner,

Du hast parallel noch eine PN, aber für die Allgemeinheit hier noch die motorspezifischen Inhalte, damit alle was davon haben:

Viel ist zur Wartung aber auch in den Handbüchern nicht zu finden.

Ich denke, nach allem, was ich so weiß, dürfte Dein Motor etwa von 1960 stammen, da er ja noch den hochgeführten Anlasskurbelkasten hat, der später - ab ca 1963/64 fortfiel.

Jetzt zum Winter müsstest Du eigentlich einen Ölwechsel machen - wie jedes Jahr, um die aggressiven Beimengungen aus Verbrennungsrückständen zu entfernen, außerdem musst Du den Motor mit Frostschutzmittel durchspülen. Ferner die Zündkerze(n) rausschrauben und ein Schnapsglas Öl in den Verbrennungsraum kippen, danach den Motor ohne Zündung ein paar Male durchdrehen, um den Zylinderraum zu konservieren.
Nun noch die Zündanlage mit z.B. WD40 einsprühen, die Kerze(n) wieder lose reindrehen. Batterie ausbauen empfiehlt sich auf jeden Fall.

Das ist dann schon alles, was der dänische Voreigner meines F2, der meinen Motor auch selbst komplett aufgearbeitet hatte, mir dazu mitgab.

Med venlig hilsen

Jens (Astral)
holzbleibtholz
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Re: Marstal-Motoren

Beitrag von holzbleibtholz » Di 25. Nov 2008, 08:55

Ach ja, HK heißt "hestekræfter", zu deutsch, richtig und sehr wörtlich "Pferdestärken"...
torstenB
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Re: Marstal-Motoren

Beitrag von torstenB » Mo 8. Dez 2008, 22:48

moin,

unter http://www.motoren.ath.cx/ findet man eine dänische Anleitung für Marstal Motoren, könnte vielleicht helfen.

Dort gibt es auch noch Dokus für weitere Motoren und Getriebe..

Grüsse von der Kieler Förde
Torsten
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Re: Marstal-Motoren

Beitrag von hai-na » Di 9. Dez 2008, 22:24

Hallo Thorsten,
habe zwar noch nicht im Detail nachgeschaut.
Aber trotzdem erst mal herzlichen Dank für Deinen Hinweis.
Zu den Motoren konnte ich bislang garnichts finden.

Grüße aus der Lübecker Bucht von
Heiner
holzbleibtholz
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Re: Marstal-Motoren

Beitrag von holzbleibtholz » Mi 10. Dez 2008, 08:56

Moin Heiner,

auch ich habe dankend diesen Link gelesen und konnte mit einfachem Anklicken des Links "Marstal" das Handbuch für Deinen Einzylinder lesen und abspeichern...

javascript:%20window.open('menus/marstal.html',null,'status=no,toolbar=no,scrollbars=yes');void(0);

Vieleicht hast Du auf Deinem Rechner Javascript deaktiviert?

An Deine Privat-E-Mailadresse könnte ich Dir das Handbuch auch als pdf schicken, wenn Du mir diese als PN schickst?

Med venlig hilsen

Jens
hai-na
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Re: Marstal-Motoren

Beitrag von hai-na » Fr 12. Dez 2008, 22:27

Hallo Jens,
soweit war ich noch nicht gekommen.
Bin zum Jahresende als Bankmitarbeiter ein wenig im Stress.
Private Mail-Adresse via PN ist unterwegs.
Und ganz herzlichen Dank für Deine Mühe.
L.G. von der Ostsee
Heiner
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Re: Marstal-Motoren

Beitrag von hai-na » So 22. Nov 2009, 20:31

Moinsen,

so nach einem Jahr muss ich das Thema fürs aktuelle Winterlager doch noch mal hochholen.

Die Anleitung habe ich schon studiert (ohne Dänisch-Kenntnisse).

Es bleiben allerdings noch ein paar Fragen offen, bei denen ich auf Hilfe aus dem Forum hoffe:
- Ölwechsel ist o.k., doch welches Öl nehme ich bei der Auswahl der aktuellen Öle?
- mein Motor hat Startprobleme: dreht trotz voller Batterie nur ganz langsam durch (gefühlt eine Umdrehung/Sekunde) und startet erst nach mehreren Versuchen (gefühlt gesamt ca. 1 min Anlasserlaufzeit).
Ein Startversuch vor einigen Wochen endete mit einer spektakulären Verpuffung im Auspuff: Kanonenknall zur Freude der Stegnachbarn und ein dickes Loch im Auspuffendrohr. Die Zündkerze sieht aber eigentlich gut aus (rehbraun).
- zur Zündung habe ich noch gar keine Idee, wo der Funke eigentlich herkommt und was ich zur Wartung der Zündung tun kann?
- bei der Überfahrt zum Winterlager wollte der Motor gar nicht auf Touren kommen. Für die paar hundert Meter hat es gereicht, aber die Abgase waren rauchig (war zuvor nicht so). Erfahrungsgemäß würde ich auf einen verschmutzten Luftfilter tippen, fand jedoch nur ein Art Flammschutz aus Streckmetall (wie Ansaugtrichter beim Motorrad). Der hatte zwar am Anschlussring an den Vergaser eine radial angebrachte Schraube, nach deren Lösen ich den Filter allerdings auch mit sanfter Gewalt nicht lösen konnte. Gibt es da Tricks?
- welche aktuelle Zündkerze kann ich einbauen?
- die Laufflächen für den Keilriemen haben Rostspuren. Wie vermeidet ihr bei nicht täglich genutzten Motoren diese Keilriemenkiller?
- muss ich den Vergaser ab und an reinigen und wie finde ich die richtige Einstellung?

Ich bin für jeden Tipp/jede Erfahrung, auch über meine Fragen hinausgehend dankbar, da ich diesen alten Kameraden noch viele Jahre nutzen möchte. Er gehört einfach zum Boot. Wer allerdings die Mündung der Trave mit Fährverkehr und teilweise wenig rücksichtsvollen anderen Verkehrsteilnehmern kennt, kann bestimmt verstehen, dass ich mir eine gewisse Zuverlässigkeit wünsche.

Na denn mal los!

Grüsse

Heiner
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