Genieteter Rumpf - schweißen?

Michael Karl
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Genieteter Rumpf - schweißen?

Beitrag von Michael Karl » So 22. Mär 2009, 09:47

Hallo Stahlbauer,
mein völlig entkernter genieteter 12m S-Spant Bj. 1949 zeigt etliche Durchrostungen und Schwächungen an Planken und Spanten. Ist es möglich die betroffenen Bereiche und Teile einfach herauszutrennen und neue Bleche und Profile einzuschweißen, darüberhinaus ebenso diverse Stumpf- und Überlappungsfugen, die Undichtigkeiten zeigen, einfach nachträglich mit einer Schweißnaht zu versehen?
Ich habe die Befürchtung, dass durch die beim Schweißen entstehende Temperatur das benachbarte Nietgefüge durch entstehende Spannungen in Mitleidenschaft gezogen werden könnte.
Bries

Re: Genieteter Rumpf - schweißen?

Beitrag von Bries » Mo 23. Mär 2009, 22:21


Hr Michael Karl,

Es ist gut möchlich bleche und profile neu ein zu schweissen .
Die stumpf und überlappungs fugen , schneide sie her aus und schweisse ein neues stück ein.

Ich habe ein in ( nach den überlieferungen) in 1928 gebauter S spant , Stahl und genietet.
Wir haben den rumpf jetzt in ordnung gebracht , Von innen uns aussen gestrahlt und im shopcoat mit der pistole gestrichen um neu rost zu vor zu kommen.

Dan mit der flex ohne rücksicht alle schlechte stellen heraus getrennt , Wo zb ein stecknadel kleines loch war mit ein mantel bohr ( 50 mm ) heraus gebohrt, verdopplungen complett heraus geschnitten .
Verschiedene stauch und überlappungs verbindungen ( viele nieten, rosten zwischen den platten usw ) heraus geschnitten.

Die löcher mit neu eisen sorgfaltig eingeschweisst . Das schweissen soll das schutzgas system sein , so das weniger wärme im material komt.

Wenn es irgendwie geht versuche zu strahlen mit zb korund grit , sie finden dann auch die jetzt noch nicht sichtbare schwachstellen im rumpf.

Hoffe geholfen zu haben.

m fr gr G.Fongers.
André bauer
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Re: Genieteter Rumpf - schweißen?

Beitrag von André bauer » Di 24. Mär 2009, 09:00

Hallo,
üblicherweise hält man einen Abstand von ca 50mm zu anderen Verbindungen ein,
egal ob Schraubverbindung, Schweißstelle oder Nietverbindung.
Dann solte es keine Probleme geben mit einem geübten Schweißer.
Selbst schweißen ohne wirklich gute Schulung ist kaum zu empfehlen.
Dabei kommt zuviel Wärme in das Material, weil der Ungeübte zu langsam ist.
Abgesehen davon sind Schweißdraht und Gas auch teuer und ein Ungeübter verbraucht davon wesentlich mehr,
abgesehen davon, dass die Nähte nicht dicht oder auch nur nach außen porös werden und hervorragende Rostnester bilden.
Muß zwischen zwei Nietverbindungen geschweißt werden, genau in die Mitte gehen
und eventuell nicht gleich die ganze Blechdicke vollschweißen.
Zuviel Wärme würde nicht nur die Nietverbindungen schwächen, sondern verändert auch das Stahlgefüge,
d.h. je nach eingebrachter Temperatur kann der Stahl weicher sein oder rostanfälliger oder...
An Stellen, wo Durchrostungen sind, ist meist auch das Material umzu geschwächt,
daher bringt es nach dem Entrosten kaum was, die Löcher mit Schweißgut zu füllen.
Ansonsten können natürlich undichte Nietnähte mit einer Schweißnaht überlegt werden, solang das Material gesund ist.

Grüße,
André
Gruß,
André

V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
Bries

Re: Genieteter Rumpf - schweißen?

Beitrag von Bries » Mi 25. Mär 2009, 19:52

Hr Michael Karl ,

Zurück kommend auf ihren bericht,

Wenn die stumpf und überlappungs fugen leckagen haben ,haben die das gleiche problehm. Wasser ist es gelungen zwischen die fugen zu kommen .Corrosion fängt an. Der rost drückt die platten weiter aus ein ander , die nagel dehnen sich , rosten auch an . Meistens springt später der nagelkopf ab . Wenn sie dan pech haben fällt der nagel heraus und haben sie ein kleines loch im boot.
Wir haben die stauch überlappung ( vertikal ), so ausgeschnitten das wir neben der stauch verbindung gleich nach der nächste gesunde nagel ( oben und unter ) der stauch im horizontale der überlappungs fuge der hautgängen durch getrennt haben . Am rechten und an die linke seite vom stauch. Zustand gegeben können sie etwas weiter nach oben und unten schneiden um mehr abstand zu den horizontale verbindung zu bekommen.
So den grösst möchlichen abstand zu den nächste nagel halten . Auf der gleiche weise haben wir die schlechte teilstücke der horizontalen überlappung der haut gänge repariert . Ausgeschnitten gleich über die nächste gesunde nagel. Bei bedarf innen und aussen diese überlappung mit gschweisst bis der nächste nagel.

Weil das material so dünn ist , bei uns 4 mm , die gefahr von verzerrungen besteht ,sollte ein versierter schweisser dies vornehmen .

Ich kann sie wen sie wünschen einige foto`s mailen.

m fr gr G.Fongers.
Bries

Re: Genieteter Rumpf - schweißen?

Beitrag von Bries » Mi 25. Mär 2009, 21:33


Hr Michael Karl,

Einige foto`s von stahl reperatur segelboot Bries.
Bries

Re: Genieteter Rumpf - schweißen?

Beitrag von Bries » Mi 25. Mär 2009, 21:33

Hr Michael Karl,

Einige foto`s von stahl reperatur segelboot Bries.
Bries

Re: Genieteter Rumpf - schweißen?

Beitrag von Bries » Mi 25. Mär 2009, 21:41



Bries

Re: Genieteter Rumpf - schweißen?

Beitrag von Bries » Mi 25. Mär 2009, 21:43



Hr Michael Karl.

Einige foto`s von sb Bries.
Bries

Re: Genieteter Rumpf - schweißen?

Beitrag von Bries » Mi 25. Mär 2009, 21:44

Hr Michael Karl.

Einige foto`s von sb Bries.
Michael Karl
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Re: Genieteter Rumpf - schweißen?

Beitrag von Michael Karl » Do 26. Mär 2009, 11:54

Hallo G. Fongers, hallo Andre,

herzlichen Dank für eure Tipps und Hinweise. ich bin ganz neu im Forum und mal gespannt wie sich das weiterentwickelt. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist mit so einem genieteten Srahlrumpf grundsätzlich vieles möglich, sofern man es denn fachgerecht ausführt und diverse grundsätzliche Schweißregeln einhält. Um bei meinem Projekt den wirklichen Bedarf zu ermitteln, ist jetzt sicherlich erst einmal Sandstrahlen angesagt, und dann sehe ich weiter.
In dem Zusammenhang danke ich auch für den Rat mit dem Strahlgut. Über aufschlussreiche Fotos lieber G. Fongers würde ich mich natürlich sehr freuen. Meine Adresse: hagnerlagare@web.de

mit freundlichen Grüßen Michael Karl
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