Kabinenfenster

Chruw
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Re: Kabinenfenster

Beitrag von Chruw » Di 9. Jun 2009, 17:43

Lieber Hermannrv!
Der Sportsfreund Otto hatte ja grundsätzliche Probleme und Arbeiten beschrieben. Im Grunde ist von der Werft hier falsch konstruiert worden. Das Wasser läuft nicht nach außen ab, sondern sammelt sich und nach und nach verrottet das Holz. Die Gummis sind auch nicht wirklich überlegt aufgebaut. Bei meinen Fenstern ist alles ausgebaut, Holzrestaurierung und Vorsorge betrieben, etwas Ablauf nach Außen usw. Aufwendige Arbeit (s. Otto), aber notwendig. Gummi: Gleiche Beschaffungsprobleme. Habe jetzt einfach U-Profil unten aufgeklebt. Ich werde versuchen, im Laufe der Woche eine Aufnahme der Fenstersituation zu machen und schreibe dann mehr. Gruß Chruw
Gast

Re: Kabinenfenster

Beitrag von Gast » Sa 13. Jun 2009, 14:54

Hallo,

bei den Gummiprofilen für die hier besprochenen Holzadler handelt es sich um zwei Profile.

Das Profil, das an der Außenseite unter der verchromten Leiste sitzt und mit seiner Lippe die Scheibe abdichtet, ist wahrscheinlich in ähnlicher Form im Kfz-Zubehörhandel erhältlich.

Das Originalprofil mit den doppelten Dichtlippen für die Vertikale habe ich im Internet auch nicht mehr gefunden.

Da man also bei Bedarf eine Alternative braucht, könnte man wie Chruw ein U-Profil oder zwei Einzeldichtlippenprofile nehmen, bei denen man die Fußbreite mit Teppichmesser und Lineal anpaßt.
Die Einzeldichtlippen sind gewölbt. Wahrscheinlich müssen sie nach vorn zeigen.

Es gibt auch Tandemprofile mit Fußbreiten von 10-11mm.

Die Höhe der Originalprofile mit Fuß ist 8mm. Wie bereits im Beitrag oben erwähnt, kann der Abstand der Scheibe zur Dichtungsleiste durch die entsprechende Montage der Führungsleiste variiert werden.

Beide Profiltypen fand ich in den Internet-Katalogen von GuK, Berlin und Gummi-Bender, Wiesbaden. Sie sind auch in kleineren Mengen 5, bzw. 10m , verfügbar.

Ein weiterer interessanter Profiltyp ist der ADTP-1276 mit vier Dichtlippen und einer Fußbreite von ca. 15mm. Er ist auch in beiden Katalogen vorhanden. Allerdings nicht an Lager und eine Bestellung erfordert eine Mindestabnahme von 200m.

Wer gerade seine Dichtungen auswechseln will, sollte auch nach diesem Typ fragen. Vielleicht hat der Hersteller oder ein Händler eine kleinere Menge verfügbar.

Die Möglichkeit eine individuelle Spritzform anzufertigen mit Abnahme von 100m - Hermannrv schrieb darüber - ist auch erwägbar, wenn mehrere Interessenten sich die Kosten teilen.
Denn wenn man direkt beim Hersteller kauft ist der Zwischenhandel ausgeschaltet und der Preis dürfte bei weniger als 2 Euro/m plus anteilige Formkosten plus Märchensteuer liegen.

Gruss

Otto



Die
j.sch.
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Re: Kabinenfenster

Beitrag von j.sch. » Mo 15. Jun 2009, 11:29

Hallo an euch, ich hab mal aus dem Boote-Forum vor ewiger Zeit verschiedene Adressen von Profilherstellern/Händlern gefunden:
*****************
www.muehlinghaus.de
www.harrywegner.de
www.willbrandt.de
www.ruegg.de
www.hora.nl
www.plasmans-scheepsramen.nl
www.marexnl.com
www.beuvingdepunt.nl

wenns hilft - bitte schön, wen nicht, dann nicht beachten.
Viele Grüße, Jens.
Viele Grüße aus Leipzig, Jens.
Pommel
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Re: Kabinenfenster

Beitrag von Pommel » Mo 15. Jun 2009, 13:07

danke Jens :)

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Juergen
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Re: Kabinenfenster

Beitrag von Juergen » Do 6. Aug 2009, 16:25

Hallo, Otto!

Ich habe mit Interesse den Beitrag zur Restaurierung der Fenster gelesen; da ich Ende August mich ebenfalls an das Thema heranwagen will/muss, habe ich folgende Frage: was brauche ich evtl. an Spezialwerkzeug? Wobei ich auch an die Restaurierung der Holzanteile des Aufbaus denke: also alten Lack entfernen, Holz abziehen bis auf die Mahagonifarbe, und dann schließlich Behandlung mit Benaröl (oder gibts was besseres?) Für eine möglichst rasche Antwort wäre ich Dir dankbar, da ich die Teile über Toplicht in HH bestellen werden muss - ich wohne in Berlin...

Vielen Dank und este Grüße
Jürgen
Gast

Re: Kabinenfenster

Beitrag von Gast » Do 6. Aug 2009, 21:48

Hallo Jürgen,

für den Schiebefensterausbau brauchst Du kein Spezialwerkzeug.

Zum Abziehen des alten Lackes habe ich einen Abzieher von Bonum. Allerdings scheint er von der Firma nicht mehr hergestellt (bonum-werkzeuge.de) zu werden. Falls Du ihn noch im Internet oder bei Händlern findest, greif zu. Die ehemalige Bestellnr. war 2001, für die Dreikantklinge mit einseitiger Spitze 262400. Am besten 2 Klingen kaufen, falls eine mal das Tauchen übt. Ansonsten hält die Klinge bei einem Boot Jahrzehnte.
Schleifen, Abbeizen ist nach meiner Erfahrung aufwendiger und teurer bis auch die vergilbte Mahagonischicht entfernt ist. Einen Link zu ähnlicher Erfahrung anbei. "Kiele" hatte in dem Beitrag auch noch einen Abzieher abzugeben.

http://www.neptun22.de/forum/viewtopic. ... ed947072dc

Benar hatte ich auch mal verwendet. Eines Tages habe ich die Reißverschlüsse der seitlichen Stofftüren mit Schmierseife eingerieben, damit sie wieder leichtgängig wurden. Nach dem nächsten Regen waren im Benaraufbau herrliche Streifen. Benar war zu dem Zeitpunkt nicht laugenbeständig.

Danach bin ich für Aufbau und Spiegel zum Einkomponenten-Bootslack zurückgekehrt. Der wird heute bei Holzbooten auch von bekannten Lackherstellern empfohlen.

Beim Lackaufbau bin ich folgendermaßen vorgegangen:

Dunkle Stellen evtl. mit Oxalsäure bleichen.

Für die Holztönung (Beize) habe ich die wasserdünne Antipilz-Grundierung mit Ölfarbe (Künstlerbedarf - Malerbedarf) gemischt. Den passenden Ton muß man aussuchen - eine Tube Ölfarbe reicht für mehrere Boote - und mit der Grundierung mischen. Wie der Ton auf dem Holz wirkt, kann man an einer später unsichtbaren Stelle, z. B. unter der sowieso abmontierten Lufthutze am Aufbau testen. Je nach Bedarf trägt man eine oder zwei Schichten auf. Den Tip habe ich von einem Bootsbauer. Damit ist man nicht auf die teuren Fertigbeizen, die keine individuelle Abstimmung auf das eigene Bootsholz erlauben, angewiesen.
Danach kommt der normale Lackaufbau. Bootsklarlack und die anderen Materialien findest Du auch in Berlin.

Noch ein Hinweis zu den Holzverbindungsfugen an den Aufbauschrägen. Dort gibt es im Lauf der Zeit zumindest Haarrisse, in die Wasser eindringt. Es empfiehlt sich, dort eine ca fünf Millimeter breite und tiefe Fuge zu bilden und nach Herstellerangabe mit einer lackierbaren, dauerelastischen und braunen Dichtmasse zu füllen. Zu Dicht-, bzw. Klebemassen hatte Pommel einen sehr guten Beitrag geschrieben.

Gruss an die Halbinsel S.

Otto
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Hermannrv
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Re: Kabinenfenster

Beitrag von Hermannrv » Mi 19. Aug 2009, 14:26

Hallo Zusammen

Ich habe in der Zwischenzeit eine gute Lösung für die Schiebescheiben gefunden.

Man braucht für alle Fenster für oben und unten folgendes.
4 Aluminiumschienen aus der Teppichabteilung im Baumarkt mit leichter Biegung ca. 1,5 cm breit und 2m lang ca 6-8 € pro Schiene
4 Gummistreifen 2,5cm breit und 3mm dick aus UV-beständiger Gummimatte ohne Profil gesamt ca 10 €
1 Sika Flex durchsichtig 15 €


Ich habe mir die Aluschiene auf die gleiche länge zugeschnitten wie die Edelstahlschienen und die gleichen Löcher verpasst.
Dann den Gummi auf die Länge zugeschnitten und links und rechts einen Überschuss von 1 cm stehen lassen, aus dem man dann die eine kleine Gumminase herausstehen lässt die dann im Fensterrahmen abschließt wie beim Original.
Den Gummi hat mir unsere Werft vor Ort mit Harz aufgeklebt (50,-€), bitte erst nach dem Kleben den überstand abschneiden.

Den Fensterrahmen habe angeschliffen und mit Sika Flex bestrichen und kurz antrocknen lassen und dann die Aluschiene mit dem aufgeklebten Gummi festgeschraubt die Gumminasen links und rechts in den Rahmen stecken und das war’s dann auch schon Gesamtaufwand mit kleben und Einbau 2 Tage. Beim Festschrauben bitte unbedingt Fenster schließen wegen dem Abstand zur Scheibe.

Habe in der Zwischenzeit schon richtige Regenschauer und einen heftigen Sturm auf dem Bodensee mitgemacht und Meine Fenster sind dicht.

Wünsche viel Spaß beim nachmachen

Viele Liebe Grüße vom Bodensee

Hermann
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Re: Kabinenfenster

Beitrag von seebaer150 » Mo 24. Aug 2009, 14:55

Hallo Jürgen,

wenn Du sowieso schon alles neu machen willst, möchte ich Dir mal die Fensterlösung, wie sie bei den Tümmlern gebaut wurde, näherbringen. Hier arbeitet man quasi ohne Dichtungen nur mit Hilfe eines Labyrinths. Das sin großzügig dimensionierte Fensterführungen, in die das Regenwasser läuft, dann aber auch wieder großzügig ablafen kann. Und ich glaube, dass gerade bei der Adler die Wasserabläufe sehr klein gewählt wurden.

Liebe Grüße

seebaer150
Pommel
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Re: Kabinenfenster

Beitrag von Pommel » Fr 28. Aug 2009, 10:34

Hallo Hermann, hast Du von allem ordentlich Fotos gemacht ;-)??

Wenn ja ... her damit, ein Bild sagt mehr als tausend Worte!
LG, Pommel
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Juergen
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Kabinenfenster

Beitrag von Juergen » Mi 9. Sep 2009, 17:36

Hallo, liebe Leidgeprüfte. Ich hatte schon meine neue Lösung für das Problem der undichten Schiebefenster beschrieben. Hier nun die Photos dazu.... die Sicherungsschnur sollte aus Nylon sein, dann fällt sie weniger auf.

Beste Grüße
Jürgen
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