Wieviel Refit?

André bauer
Beiträge: 2357
Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26

Re: Wieviel Refit?

Beitrag von André bauer » Do 5. Nov 2009, 16:17

@Axel:
Hab Deinen Beitrag erst gerade gesehen:
Da ist zwar dick Leinölkitt drin, aber die Außenhaut hat ja da richtig über mehrere Spanten einen Knick.
Kann es sein, das das Boot mal einen Schlag auf die Seite bekommen hat?
Regattaunfall, vielleicht umgefallen auf dem Trockenen oder...
Ist natürlich auch möglich, das die Spanten durch Quellen der Planken gebrochen sind.

So viel weiß ich dann auch nicht.
Vielleicht kann Michael da was zu sagen?
Gruß,
André

V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
Andre R363

Re: Wieviel Refit?

Beitrag von Andre R363 » Do 5. Nov 2009, 16:53

ich weiss nict genau was mit dem boot passiert ist aber ich denke das es aus den gurten gerutscht ist.
ab dem schwertkasten richtung achtern sind alle spanten in kimm nähe gebrochen.
die bootform war total aus dem "ruder". habe ich aber wieder ganz gut hinbekommen.

teilweise ist mit einer klebrigen masse gearbeitet worden. kann sein das es dein besagtes leinölkit ist. aber das auf dem foto ist richtig "guter" baumarkt silikon. davon gab es eine menge auf dem boot.
auf jeden fall ist das nach dem reissen der spanten reingeschmiert worden.

in diesem winter werde ich mit den spanten fertig sein um das boot zu drehen.
nächstes jahr wird ausgeleistet.
vll habe ich bis dahin eine eigene meinung wie ich den rumpf behandeln soll.

acksel
Beiträge: 577
Registriert: Do 3. Aug 2006, 11:00

Re: Wieviel Refit?

Beitrag von acksel » Do 5. Nov 2009, 18:57

Hmmm...
wenn da nun Silikon in den Fugen ist, musst Du nun wirklich gut reinigen, sonst hält da wenig.
Grüsse von der Elbe!
Axel

www.classic-modellyacht-design.de
Andre R363

Re: Wieviel Refit?

Beitrag von Andre R363 » Do 5. Nov 2009, 19:33

ist klar.
da kommen beim fräsen oder schneiden noch ein paar mm weg.
dann habe ich eine saubere fläche.
Ivan Balushev
Beiträge: 145
Registriert: Mo 5. Jun 2006, 19:50

Re: Wieviel Refit?

Beitrag von Ivan Balushev » Do 5. Nov 2009, 20:25

Moinsen,

@acksel: sieht nicht nach Quellbruch aus, da sind die Spanten meist gerade durchgerissen, die Aussenhaut ist dafür zu sehr geknickt, sieht nach äusserer Einwirkung aus.

Ich habe bis jetzt immer Eiche mit Epoxy geklebt, noch ist mir nichts auseinandergegangen. Habe bis jetzt auch von keinem Kollegen etwas negatives gehört. (mit West System) Jetzt gebrauche ich ein schwedisches Harz von NM, gefällt mir deutlich besser als West, vor allem die Eigenschaften des Laminierharzes. Ich werde bei meiner Schäre auf jeden Fall alle Eichenteile damit verkleben.
Auch Thomas Larsson verwendet Epoxy bei Eiche, nur so am Rande, saubere Be- und Verarbeitung ist der beste Schutz vor so fast allem was schief gehen kann. Also immer schön pingelig sein...

Grüsse, Ivan

acksel
Beiträge: 577
Registriert: Do 3. Aug 2006, 11:00

Re: Wieviel Refit?

Beitrag von acksel » Fr 6. Nov 2009, 07:27

Ivan, ich hab nochmal nachgesehen. er sagt nicht, es geht nicht, sondern sagt, es sei schwierig.
Kann ich nicht beurteilen. Meine werftseitig gebauten Teile halten jedenfalls auch, und ich hätte keine Hemmungen, es ebenfalls zu tun.

[img]http://img19.imageshack.us/img19/3952/larssoni.jpg[/img]
Grüsse von der Elbe!
Axel

www.classic-modellyacht-design.de
Andre R363

Re: Wieviel Refit?

Beitrag von Andre R363 » Fr 6. Nov 2009, 08:17

moin moin,

ja, macht weiter so. das ist genau das was ich hören will.
wir reden uns jetzt alles gut und dann wird das auch schon klappen :-)

vll dringt das epoxy ja nicht ganz so tief in eiche wie in anderes holz
aber für einen verbund der unseren ansprüchen gerecht werden soll wird es schon langen.
bei einem bruchtest von reststücken meines neuen spiegels ( eichebohlen 35mm) musste ich mit meinem kampfgewicht von 110kg draufspringen. gebrocken ist die 35mm bohle entlang der faser. die klebestellen bliegen unbeeindruckt.
wie bereits geschrieben fürchtet man bei eiche die gerbsäure.
aber wer will das beurteilen? es fehlen die langzeiterfahrungen.
kann mir aber nicht vorstellen das die gerbsäure das epoxy von innen her auflöst.
dann müsste doch normaler lack der zb. jahrzehnte auf eichenmöbeln ist, auch angegriffen werden.

nochmal eine frage zum ausleisten:
angenommen ich werde später ausleisten und nur 1k lackieren.
dann soll man ja nur eine seite der leiste verkleben.
dadurch soll der rumpf noch arbeiten können.
sehe ich aber nicht so. ich muss die leiste trotz einseitiger verklebung einigermassen stramm einsetzen. sollten die planken nun quellen gibt es trotzdem druck.
egal ob einseitig oder komplett verklebt.
meine meinung ist. wenn schon ausleisten dann muss auch dampfdicht versiegelt werden.

acksel
Beiträge: 577
Registriert: Do 3. Aug 2006, 11:00

Re: Wieviel Refit?

Beitrag von acksel » Fr 6. Nov 2009, 09:06

Genau das hat der Voreigner bei meinem Boot gemacht. Er hatte nach eigenem Bekunden die Nase voll von nassen Polstern usw. es wollte auch nicht (mehr) dichtquellen.
Also hat er ausgeleistet und mit Epoxy beschichtet. Da er sehr pedantisch ist, hat er den Rumpf spiegelglatt hingekriegt. Er ist auch innen in die letzte Ecke gekrochen, um auch die letzte Verleimung in Epoxy zu machen. Wie schon gesagt, der Rumpf ist seit Jahren pottendicht, von oben und unten.Stabil ist er auch, nichts knarzt oder arbeitet, von daher denke ich, sollte das ganz ordentlich geworden sein.
Ich habe nur Bedenken, dass möglicherweise Feuchtigkeit von innen irgendwann ihr Werk tut.
Deswegen hatte ich bei CT nachgefragt, die mir aber von einer Innenbschichtung abrieten, wenn ich nicht einen Torfkahn haben wollte. das kann ich nachvollziehen, wenn das Holz rott wäre und ohne Trocknung versiegelt würde.
In diesem Fall ist das Holz aber in Ordnung. Bei diesem Novemberwetter könnte man aber eine hohe Luftfeuchte kaum ausschliessen, deswegen fand ich den Gedanken mit G4 als feuchtebindende Grundierung ganz interessant. Ich würde, weil der Rumpf offensichtlich primär stabil ist, auf Gewebe verzichten, habe aber den Gedanken im Hinterkopf, im Bereich der Rüsteisen zwischen den Spanten einen kräftigen Gewebestreifen zu laminieren. Ich kann nicht sagen, ob das erforderlich ist, aber beruhigen würde es mich schon.

Im Gegenzug tue ich dem Erscheinungsbild genüge, in dem ich alles abbaue, was ursprünglich nicht dran war, es gibt im "Yachtarchiv" einen Bericht über mein Boot!
Grüsse von der Elbe!
Axel

www.classic-modellyacht-design.de
André bauer
Beiträge: 2357
Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26

Re: Wieviel Refit?

Beitrag von André bauer » Fr 6. Nov 2009, 09:24

Hallo André,
beim Entfernen von Silikon reicht es meist nicht, das Zeug einfach rauszuholen.
Durch Ausfräsen der Fugen kann es Dir zum Beispiel passieren, das die Silikonpartikel weiter verteilt werden.
Silikon hat die saudumme Angewohnheit auszugasen und verteilt sich gern über angrenzende Flächen.
Hier auf der Werft soll es mal einen Fall gegeben haben, wo eine große Yacht (>70m)
komplett neu lackiert werden mußte, weil irgend jemand mit Silikon hantiert hat...
Ich würde in Silikonfugen erst mit einem Stemmeisen die Kanten abstechen und dann nachfräsen.
Was in den Fugen von Axel drin ist, sah mir nicht nach Silikon aus, sondern wenn nach Acryl.
Silikon erkennt man sehr einfach dadurch, das es auch nach Jahren immer noch sehr glatt und schmierig ist.
Acryl ist einfach nur gummiartig, aber nicht schmierig/fettig.

Grüße,
André
Gruß,
André

V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
André bauer
Beiträge: 2357
Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26

Re: Wieviel Refit?

Beitrag von André bauer » Fr 6. Nov 2009, 09:28

Hallo Axel,
ich würde nicht zu stark darauf bauen, das G4 unendlich Feuchtigkeit bindet.
Wie jedes PU-Zeugs härtet es durch Feuchtigkeit aus, es wird aber nicht 30% Holzfeuchte trockenlegen.

André
Gruß,
André

V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
Antworten