Schrauben in Holzspieren

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CapeCutter
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Schrauben in Holzspieren

Beitrag von CapeCutter » So 21. Feb 2010, 20:43

Hallo,

ich möchte div. Beschläge an meinem Holzrigg (Mast, Baum, Gaffel) nachrüsten und bitte dazu um Hinweise, was ich bei dem Thema Schrauben in Holzspieren beachten muss. Welches Schraubenmaterial ist zu verwenden, wie und womit dichte ich das Schraubenloch ab und was sonst noch wichtig ist.

Vielen Dank im Voraus

Frank

Cape Cutter 19 "Katrina"

Grüße aus dem Isarwinkel

Frank

Cape Cutter 19 "Katrina"
S413
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Re: Schrauben in Holzspieren

Beitrag von S413 » So 21. Feb 2010, 22:23

Hallo CapeCutter,

ich habe seit mehr als 20 Jahren Holzboote und um
zu vermeiden, dass sich Wasser unter die Schrauben
im Holz zieht, setze ich alle auf Holz aufgeschraubten
Beschläge nach dem Streichen des Holzes in Dichtungsmasse
wie Sikaflex o. ä. Alle 5-6 Jahre erneuern und ich kenne keine
"schwarzen Stellen" im Holz darunter. Das Problem ohne
Dichtmasse ist die Kapillarität zwischen Holz und Schraube,
welche das Wasser an dieser Stelle sonst tief in das Holz
dringen und längerfristig auch rotten lässt.

Gruss

S413
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Re: Schrauben in Holzspieren

Beitrag von S413 » So 21. Feb 2010, 22:49

Hallo CapeCutter,

noch was zu "Schrauben" VA oder Messing nach Geschmack,
egal ob Kreuzschlitz oder Schlitz; 1 x reindrehen, irgendwann
1 x rausdrehen und dann wegschmeissen und neue nehmen.
Vorbohren, etwas kleiner als der Schaft und immer tief genug
für die Länge der Schraube.

Gruss
Frank

S413
André bauer
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Re: Schrauben in Holzspieren

Beitrag von André bauer » Mo 22. Feb 2010, 13:06

Moin,
Messing taugt an Bord gerade mal um Türschilder fest zu schrauben.
Wenn Bronze nehmen und bei Edelstahl auf die Bezeichnung V4A bzw. 1.4571 achten.
V2A ist nicht seewasserbeständig und korrodiert auch in Süßwasser in herrlichsten Arten bei geeigneter Materialpaarung. (Verzinkte Beschläge oder so)
Ansonsten sollten Schrauben generell mit einem Tropfen Lack oder Sika eingesetzt werden, um Wasser draußen zu lassen.

Gruß,
André
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André

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Peer
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Re: Schrauben in Holzspieren

Beitrag von Peer » Di 9. Mär 2010, 12:55


Hallo Frank,

ich stecke die Schrauben vor dem Anschrauben der Beschläge immer kurz in Klarlack (Epifanis).
Das mache ich schon seit Jahrzehnten, das funktioniert. Auch klebt die Schraube nicht fest. Der Lack härtet ohne Luft nicht richtig aus. (Das merkt man wenn man nach einem oder mehr Jahren die Beschläge abschraubt, der Lack an der Schraube ist dann immer noch geleeförmig.
Ich kann dann die Beschläge zum nächsten Lackieren leicht lösen, die Spiere schleifen und wieder die Beschläge montieren.

Wenn man gut arbeitet erwischt man immer die gleichen Gewindegänge, und irgendwann ist das Schraubenloch auch von innen konserviert, weil der Lack tief eindringt. Dann muß man auch nicht unbedingt wieder neuen Lack ran machen.
Beim Lackieren der Spiere kommt eh immer wieder etwas Lack mit ins leere Loch.

Ist aber nur meine persönliche Meinung, will keine Diskussion auslösen, gibt ja für alles für und wieder.

Peer
André bauer
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Re: Schrauben in Holzspieren

Beitrag von André bauer » Di 9. Mär 2010, 15:01

Moin,
ein Nachtrag zu Edelstahl:
bei hohen Ansprüchen an die Polierfähigkeit sollte man auf 1.4404 oder 1.4401 ausweichen.
1.4571 ist oft sehr porig und gibt deswegen keine spiegelpolierbare Fläche.

Zum Einetzen von Schrauben: Ich nehme auch Lack, Sika schmiert auch da gleich wieder überall hin.
Es soll aber einige Leute geben, die das gerne machen.
Gewindeschrauben werden hier in Alu oder Stahl sowieso mit Sika eingesetzt.
Zur Vermeidung von elektrochemischen Strömen kommt vorher noch eine Lage Teflongel dazu.
Letzteres ist nur bei Stahlschiffen von Bedeutung.

Gruß,
André
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CapeCutter
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Re: Schrauben in Holzspieren

Beitrag von CapeCutter » Mi 14. Apr 2010, 16:23

Vielen Dank für die sehr hilfreichen Antworten.
Holz und Sika passt für mich irgentwie nicht zusammen. Deshalb habe ich mich für die Lackvariante entschieden und auch bereits angewendet.

Vielen Dank noch mal an alle.

Grüße aus dem Isarwinkel

Frank

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