Kielsanierung
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Michael Ruck
- Beiträge: 82
- Registriert: Sa 28. Apr 2007, 14:53
Kielsanierung
hallo,
wie hoffentlich auf dem Photo erkennbar, wurde der Kiel durch einen verrosteten Bolzen gesprengt. Als Reparatur stelle ich mir folgendes vor. Bolzen ziehen Loch mit Forstnerbohrer aufbohren und mit einem Rundholz Eiche wieder verleimen anschließend Kielunterseite bis auf das gesunde Holz herunterhobeln und mit Epoxi und Eichenleisten ca 3-4 mm wieder aufbauen. Oder ist es besser den defekten Bereich anzuschäften und ein passendes Stück Eiche einzuleimen.
Danke für alle Antworten
Gruß aus dem Süden
Micha Ruck
wie hoffentlich auf dem Photo erkennbar, wurde der Kiel durch einen verrosteten Bolzen gesprengt. Als Reparatur stelle ich mir folgendes vor. Bolzen ziehen Loch mit Forstnerbohrer aufbohren und mit einem Rundholz Eiche wieder verleimen anschließend Kielunterseite bis auf das gesunde Holz herunterhobeln und mit Epoxi und Eichenleisten ca 3-4 mm wieder aufbauen. Oder ist es besser den defekten Bereich anzuschäften und ein passendes Stück Eiche einzuleimen.
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Gruß aus dem Süden
Micha Ruck
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Re: Kielsanierung
Moin Micha!
Welche Variante die bessere ist, kann ich Dir nicht sagen. Bei Eiche und Epoxy musst Du aber achtgeben - besser ist die Verwendung von Resorcin-Bootsbauleim, der gerade bei noch sehr säurehaltigem, jungen Holz die bessere Verbindung eingeht. Nachteil bei diesem Leim ist der notwendige große Anpressdruck, der für eine dauerhafte Verbindung Voraussetzung ist.
Am Ende ist die Wahl des "Klebemittels" eine Glaubensfrage. Viele Bootsbauer benutzen Epoxy und haben - zumindest noch - keine Probleme damit.
Grüße aus dem Norden,
Jan Reichert
Welche Variante die bessere ist, kann ich Dir nicht sagen. Bei Eiche und Epoxy musst Du aber achtgeben - besser ist die Verwendung von Resorcin-Bootsbauleim, der gerade bei noch sehr säurehaltigem, jungen Holz die bessere Verbindung eingeht. Nachteil bei diesem Leim ist der notwendige große Anpressdruck, der für eine dauerhafte Verbindung Voraussetzung ist.
Am Ende ist die Wahl des "Klebemittels" eine Glaubensfrage. Viele Bootsbauer benutzen Epoxy und haben - zumindest noch - keine Probleme damit.
Grüße aus dem Norden,
Jan Reichert
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Michael Ruck
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- Registriert: Sa 28. Apr 2007, 14:53
Re: Kielsanierung
Danke für die antwort. Da die Eichenbohle die ich für die Reparatur zur Verfügung habe mindestens 50 Jahre trocken gelagert wurde, denke ich mit Epoxi keine Probleme zu bekommen. Wo bekomme ich Eicherundholz her, um die per Forstnerbohrer ausgebohrten Löcher wieder zu verpfropfen. Das Boot war im Unterwasserbereich zwischen den Planken mit einer weissen Dichtmasse abgedichtet. Beim Abzihen mit der Heissluftpistole ist das Material nun wieder ganz weich geworden. Welches Material ist zwischen die planken einzubringen um wieder eine Abdichtung zu erreichen, da das Boot nicht dauernd im Wasser liegt.
Gruß aus dem Süden Michael Ruck
Gruß aus dem Süden Michael Ruck
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Michael Ruck
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- Registriert: Sa 28. Apr 2007, 14:53
Re: Kielsanierung
Hallo,
nun muß ich doch nochmal nachfragen, Im weiteren Verlauf habe ich nun die Ruderhacke abgebaut und habe nun drei grosse runde Löcher in der Kielunterseite die auch wieder zugeleimt werden müssen. Deshalb nochmals die Frage, es ist ein Eichenkiel, muß man wieder Eichenholz zur reparatur nehmen oder kann mann auch mit einem anderen Holz ausfüllen, da Eichenrundholz offensichtlich nicht zu kaufen ist. Weitere Frage, veleimen oder mit Epoxi reparieren.
Gruß aus dem Süden
Michael Ruck
nun muß ich doch nochmal nachfragen, Im weiteren Verlauf habe ich nun die Ruderhacke abgebaut und habe nun drei grosse runde Löcher in der Kielunterseite die auch wieder zugeleimt werden müssen. Deshalb nochmals die Frage, es ist ein Eichenkiel, muß man wieder Eichenholz zur reparatur nehmen oder kann mann auch mit einem anderen Holz ausfüllen, da Eichenrundholz offensichtlich nicht zu kaufen ist. Weitere Frage, veleimen oder mit Epoxi reparieren.
Gruß aus dem Süden
Michael Ruck
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André bauer
- Beiträge: 2357
- Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26
Re: Kielsanierung
Hallo Michael,
Rundholz kannst Du sowieso nicht nehmen, da das Hirnholz dann nach an der Unterseite der Kielsohle Wasser ziehen kann. Um solche Löcher zu schließen, braucht man einen Propfenbohrer, mit dem man aus Holz mit normaler Faserrichtung ein "Rundholz" Propfen herausbohrt.
Wenn Du Deine Außenhaut anguckst, wirst auch keine Propfen mit Hirnholz finden,
sondern Propfen, die in Richtung der Planken ihre Fasern haben.
Der Propfen soll dann eigentlich immer eine Nummer größer sein,
als das vorhandene Loch.
Kauf keine billigen Bohrer, Du wirst sie noch oft brauchen, billiges Werkzeug rechnet sich wirklich nicht.
Vielleicht hast Du eine Werft in Deiner Nähe, die Dir Propfen macht.
Ich habe auch Trocknungsrisse in der Kielsohle, habe sie komplett ausgetauscht...
Ist nicht unbedingt notwendig, wenn das Holz sonst gut ist.
Habe gerade wenig Zeit, antworte Dir gerne morgen auf die anderen Punkte.
Gruß,
André
Rundholz kannst Du sowieso nicht nehmen, da das Hirnholz dann nach an der Unterseite der Kielsohle Wasser ziehen kann. Um solche Löcher zu schließen, braucht man einen Propfenbohrer, mit dem man aus Holz mit normaler Faserrichtung ein "Rundholz" Propfen herausbohrt.
Wenn Du Deine Außenhaut anguckst, wirst auch keine Propfen mit Hirnholz finden,
sondern Propfen, die in Richtung der Planken ihre Fasern haben.
Der Propfen soll dann eigentlich immer eine Nummer größer sein,
als das vorhandene Loch.
Kauf keine billigen Bohrer, Du wirst sie noch oft brauchen, billiges Werkzeug rechnet sich wirklich nicht.
Vielleicht hast Du eine Werft in Deiner Nähe, die Dir Propfen macht.
Ich habe auch Trocknungsrisse in der Kielsohle, habe sie komplett ausgetauscht...
Ist nicht unbedingt notwendig, wenn das Holz sonst gut ist.
Habe gerade wenig Zeit, antworte Dir gerne morgen auf die anderen Punkte.
Gruß,
André
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André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
André
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André bauer
- Beiträge: 2357
- Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26
Re: Kielsanierung
Hallo Michael,
kurz zu den anderen Punkten:
Epoxy oder nicht ist tatsächlich eine Glaubensfrage, geschnittene Eiche, die stark nach Gerbsäure riecht,
kann mit Spiritus abgewischt werden, um die Klebefestigkeit mit Epoxy zu verbessern.
Die Plankenfugen kann man mit einer Dichtungsmasse aus dem Bootszubehör abgedichten.
Z.B Sikaflex, Pantera, Rotabond...
Die bessere Variante ist die Fugen auszuleisten, was deutlich mehr Arbeit ist.
Wenn das Boot an Land liegt, wird auch gern eine dampfdichte Beschichtung des Rumpfes
innen und außen mit Epoxy gemacht, um das Austrocknen des Holzes und damit die Bildung
neuer Fugenrisse zu verhindern.
Wenn die Kielsohle Eiche ist, sollte auch wieder Eiche oder Kambala rein, damit die Hölzer nicht unterschiedlich arbeiten.
Die Risse in der Kielsohle müssen sauber aufgeschnitten werden und dann mit Einsatzstücken und Epoxy bzw. Resorzinharzleim wieder verleimt werden.
Noch mal zur Erklärung:
Ein normales Rundholz ist der Festigkeit (Dübel) wegen längs aus einem Stück Holz geschnitten.
Baust Du einen Dübel als Propfen im Boot ein, hat das Rundholz seine Fasern offen mit der Stirnseite ins Wasser hinein.
Die Seite des Holzes wird Hirnholz genannt und zieht wesentlich mehr Wasser, als wenn der Propfen mit seiner Faserichtung genauso liegt, wie die Planken.
Noch dazu ist das übliche Dübelholz Buche, die wesentlich weniger verrottungsfest ist, als Eiche.
Gruß,
André
kurz zu den anderen Punkten:
Epoxy oder nicht ist tatsächlich eine Glaubensfrage, geschnittene Eiche, die stark nach Gerbsäure riecht,
kann mit Spiritus abgewischt werden, um die Klebefestigkeit mit Epoxy zu verbessern.
Die Plankenfugen kann man mit einer Dichtungsmasse aus dem Bootszubehör abgedichten.
Z.B Sikaflex, Pantera, Rotabond...
Die bessere Variante ist die Fugen auszuleisten, was deutlich mehr Arbeit ist.
Wenn das Boot an Land liegt, wird auch gern eine dampfdichte Beschichtung des Rumpfes
innen und außen mit Epoxy gemacht, um das Austrocknen des Holzes und damit die Bildung
neuer Fugenrisse zu verhindern.
Wenn die Kielsohle Eiche ist, sollte auch wieder Eiche oder Kambala rein, damit die Hölzer nicht unterschiedlich arbeiten.
Die Risse in der Kielsohle müssen sauber aufgeschnitten werden und dann mit Einsatzstücken und Epoxy bzw. Resorzinharzleim wieder verleimt werden.
Noch mal zur Erklärung:
Ein normales Rundholz ist der Festigkeit (Dübel) wegen längs aus einem Stück Holz geschnitten.
Baust Du einen Dübel als Propfen im Boot ein, hat das Rundholz seine Fasern offen mit der Stirnseite ins Wasser hinein.
Die Seite des Holzes wird Hirnholz genannt und zieht wesentlich mehr Wasser, als wenn der Propfen mit seiner Faserichtung genauso liegt, wie die Planken.
Noch dazu ist das übliche Dübelholz Buche, die wesentlich weniger verrottungsfest ist, als Eiche.
Gruß,
André
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André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
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Andre R363
Re: Kielsanierung
hallo michael,
ich will dir zum thema rundholz etwas weiterhelfen.
mein namensvetter hat natürlich vollkommen recht mit dem hirnholz.
pfropfen mit denen man löcher dicht macht nennt man auch querholzdübel. das wort sagt schon alles.
ich hatte mal folgendes problem:
ich restauriere einen 20er jollenkreuzer. komplett aus eiche.
das kielschwein war mit 10mm kupferstäben am kiel vernietet. richtig feste wertarbeit.
nachdem ich die stäbe gezogen habe um den schwertkasten mit kielschwein neu anzufertigen wollte ich die löcher im kiel schliessen. das neue kielschwein sollte mir 150er schrauben befestigt werden.
jetzt ist es so das der kielbalken 50-80mm dick ist. dafür pfropfen zu bohren ist fast unmöglich. wenn, dann hätte ich mehrere hintereinander ins loch stecken müssen. auch nicht toll.
ich habe mir eichenrundstäbe bestellt und diese mit epoxy eingetrieben. da der rumpf aussen mit epoxy und glasfaser abgedichtet wird ist das hirnholz kein thema mehr.
zu beziehen ist rundholz in eiche zb hier: http://www.rundstab24.de/Rundstaebe-aus ... stab-Holz/
ansonsten gibt es noch viele andere anbieter: http://tinyurl.com/2aq5g8t
nochwas: eiche und epoxy ist bei mir überhaupt kein problem. hält alles bombenfest.
ich will dir zum thema rundholz etwas weiterhelfen.
mein namensvetter hat natürlich vollkommen recht mit dem hirnholz.
pfropfen mit denen man löcher dicht macht nennt man auch querholzdübel. das wort sagt schon alles.
ich hatte mal folgendes problem:
ich restauriere einen 20er jollenkreuzer. komplett aus eiche.
das kielschwein war mit 10mm kupferstäben am kiel vernietet. richtig feste wertarbeit.
nachdem ich die stäbe gezogen habe um den schwertkasten mit kielschwein neu anzufertigen wollte ich die löcher im kiel schliessen. das neue kielschwein sollte mir 150er schrauben befestigt werden.
jetzt ist es so das der kielbalken 50-80mm dick ist. dafür pfropfen zu bohren ist fast unmöglich. wenn, dann hätte ich mehrere hintereinander ins loch stecken müssen. auch nicht toll.
ich habe mir eichenrundstäbe bestellt und diese mit epoxy eingetrieben. da der rumpf aussen mit epoxy und glasfaser abgedichtet wird ist das hirnholz kein thema mehr.
zu beziehen ist rundholz in eiche zb hier: http://www.rundstab24.de/Rundstaebe-aus ... stab-Holz/
ansonsten gibt es noch viele andere anbieter: http://tinyurl.com/2aq5g8t
nochwas: eiche und epoxy ist bei mir überhaupt kein problem. hält alles bombenfest.
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Michael Ruck
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- Registriert: Sa 28. Apr 2007, 14:53
Re: Kielsanierung
Hallo an Andre 1 und 2
vielen Dank für eure hilfe weiss jetzt wie es weitergehen muß. habe mir jetzt erst mal einen schönen Satz Zapfenschneider bei Werkzeug Dick bestellt und werde hiermit die notwendigen Dübel herstellen. Zum Thema ausleisten kann ich nur mit Sika oder ähnliches arbeiten, da es ein Klinkerrumpf ist. Allerdings muß ich jetzt erst mal den Ruderkoker ersetzen da sich das untere Drittel in Nichts aufgelöst hat. Weiss vieleicht jemand ob der Ruderschaft auch mit einer Opferanode geschützt werden muß; früher war wohl mal am unteren Ende des Ruderkokers ein Metallteil am Kielbalken angeschraubt, möglich als Buchse für den Ruderschaft. Leider völlig wegkorrodiert. Wenn ich den neuen Koker (lt. Larson) schön in Epoxi einsetze könnte man wohl auf den unteren Abschluß verzichten
Danke aus dem Süden
Micha Ruck
vielen Dank für eure hilfe weiss jetzt wie es weitergehen muß. habe mir jetzt erst mal einen schönen Satz Zapfenschneider bei Werkzeug Dick bestellt und werde hiermit die notwendigen Dübel herstellen. Zum Thema ausleisten kann ich nur mit Sika oder ähnliches arbeiten, da es ein Klinkerrumpf ist. Allerdings muß ich jetzt erst mal den Ruderkoker ersetzen da sich das untere Drittel in Nichts aufgelöst hat. Weiss vieleicht jemand ob der Ruderschaft auch mit einer Opferanode geschützt werden muß; früher war wohl mal am unteren Ende des Ruderkokers ein Metallteil am Kielbalken angeschraubt, möglich als Buchse für den Ruderschaft. Leider völlig wegkorrodiert. Wenn ich den neuen Koker (lt. Larson) schön in Epoxi einsetze könnte man wohl auf den unteren Abschluß verzichten
Danke aus dem Süden
Micha Ruck
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André bauer
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- Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26
Re: Kielsanierung
Hallo Michael,
normalerweise braucht man an einem Holzboot kaum Opferanoden, nur für den Propeller.
Duch unglückliche Materialpaarungen kann es aber durchaus passieren, das sich Metallteile auflösen.
Was für Metalle sind wo verbaut und wie sind die gegen Kontakt mit Wasser geschützt?
Welchen unteren Abschluß meinst Du?
Gruß aus Bremen,
André
normalerweise braucht man an einem Holzboot kaum Opferanoden, nur für den Propeller.
Duch unglückliche Materialpaarungen kann es aber durchaus passieren, das sich Metallteile auflösen.
Was für Metalle sind wo verbaut und wie sind die gegen Kontakt mit Wasser geschützt?
Welchen unteren Abschluß meinst Du?
Gruß aus Bremen,
André
Gruß,
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
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Michael Ruck
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Re: Kielsanierung
hallo Andre
ich meine den unteren Abschluß wo die Ruderwelle am kiel austritt. Dort war offensichtlich mal ein rundes Metallstück unten an den Kiel geschraubt. So eine Art Abschlußbuchse ZweiAnoden sind am Metallruderblatt befestigt am Propeller nichts
Gruß aus dem süden
Micha
ich meine den unteren Abschluß wo die Ruderwelle am kiel austritt. Dort war offensichtlich mal ein rundes Metallstück unten an den Kiel geschraubt. So eine Art Abschlußbuchse ZweiAnoden sind am Metallruderblatt befestigt am Propeller nichts
Gruß aus dem süden
Micha
