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von ghuck » Di 22. Feb 2011, 17:27
Hallo Garrett
Nachdem die 8mm Irokkostreifen mit Epoxy vorgestrichen waren, wurde auf die Rumpfoberfläche angedicktes Epoxy vollflächig aufgetragen. Der Anpressdruck wurde mit 08/15 Spax-Schrauben hergestellt. Ca. alle 20 cm und versetzt, so dass am Ende auf alle 10 cm eine Schraube kam.
Die Schrauben wurden so angezogen, dass zwischen den Fugen Harz herausgepresst wurde.
Scheint auch gut zu halten. Es gab aber einige Stellen - ca. 5-6 - die ich später aufmachen und neu verkleben musste (Hier hatten sich Schlampigkeitsfehler eingeschlichen).
Wobei ich sowieso nicht mehr 100% von der Arbeit hier überzeugt bin. Der Qualitätsstandard entspricht leider nicht dem was wir mal so gewohnt sind und bringt einen schon des öfteren an den Rand der Verzweiflung. Aber was soll's. Meine "Charis" ist halt mal ein türkische Schiff und wird immer eines bleiben. (Sie könnten hier so tolle Holzschiffe bauen, nur leider fehlen immer die letzten 10%!)
Das Problem mit den abgebrochenen Schrauben hab' ich ja schon angesprochen und beim Schleifen hab' ich trotz der Zusage, Alle Gewindereste seien entfernt, nochmals 8 - 10 Schraubenreste aus dem Rumpf herausgebohrt. Hoffe ich hab' jetzt Alle!
Im Frühjahr hab' ich dann festgestellt, dass sich zwischen den einzelnen Irokkoplanken im Epoxyharz teilweise kleinste Risse gebildet haben. Epoxy ist einfach zu spröde und der Regen und die Sonne auf dem unbehandelten Holz zeigten ihre Wirkung.
Ich habe die Zwischenräume jetzt ausgefrässt (4mm breit, ca. 4-5 mm tief) und mit einem dauerelastischen 2 komponenten Filler auf Polyurethan Basis verfugt. Das Ding nennt sich hier in der Türkei "Armuz Dolgu Marcunu - 14" kommt von der Firma Polisan und soll nach Herstellerangaben resistent gegen Seewasser und leichte Chemikalien sein. Wird speziell für den Marinebreich verkauft. Lässt sich nach Aushärtung schleifen und Überlackieren. Schrumpft während der Härtung nicht und ergibt eine Gummiähnliche Oberfläche.
Ich habe es auf einem Einheimischen-Boot entdeckt und mir macht das Zeug einen recht interessanten Eindruck. Ich habe den gesamten Unterwasserbereich damit 3 mal gespachtelt und ca. 1 - 1,5 mm Material aufgetragen, dazwischen immer mal zwischengeschiffen.
Die Entscheidung, warum kein Glasfaser (auch nicht eine dünne Matter) auf das Schiff hat damit zu tun, dass ich diesen Filler in einigen Jahren ohne großen Aufwand wieder herunterbekomme, das GFK würd' ich wohl nicht nochmal "herunterkratzten" wollen.
Ich denke, dass dieser Überzug einerseits Wasserdicht und andererseits gleichzeitig elastisch genug ist, den trotz Epoxyverklebung noch vorhandenen Restbewegungen des Bootskörpers standzuhalten und nicht zu brechen.
Fotos und weiterer Bericht folgt bei Interesse ....
lg Guenther