Panik nach dem Entlacken

Jan
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Re: Panik nach dem Entlacken

Beitrag von Jan » Do 17. Mär 2011, 15:16

acksel schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich hab mal nachgekuckt. Stichwort:
> Glassübergangstemperatur.
> Da geht das erweichen schon bei 40°C los.
> Ob oder wann das Harz zerstört ist, kann ich nicht
> sagen, könnte mir aber vorstellen, dass
> möglicherweise die Haftung nachlässt.
>
> Grüsse von der Elbe!
> Axel
>
> Anleitung Bilder einstellen klick hier:
>


Ok, dann sollten alle die Epoxidharze in ihrer Deckskonstruktion oder an der Rumpfoberfläche verwendet haben nicht mehr bei Sonnenschein segeln gehen. Am besten nur noch im Winter mit dem Boot raus, ach nee, das geht auch nicht da wird das Harz vielleicht spröde.

Grüße Jan


acksel
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Re: Panik nach dem Entlacken

Beitrag von acksel » Do 17. Mär 2011, 16:05

viel sagen darf man aber auch nicht?
Grüsse von der Elbe!
Axel

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Re: Panik nach dem Entlacken

Beitrag von André bauer » Do 17. Mär 2011, 16:20

Axel hat Recht, es ging eben nicht darum, wann das Harz zerstört wird, sondern wann sich Ablösungserscheinungen einstellen.
40° habe ich zwar auch noch nicht gehört, die meisten Harze zeigen um 60-70° Delaminierung.

@Jan:
Es zwingt Dich niemand Epoxi zu verwenden, angegriffen hat Dich keiner, was soll die Polemik?

Gruß,
André
Gruß,
André

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Jan
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Re: Panik nach dem Entlacken

Beitrag von Jan » Do 17. Mär 2011, 19:57

André bauer schrieb:
-------------------------------------------------------
> Axel hat Recht, es ging eben nicht darum, wann das
> Harz zerstört wird, sondern wann sich
> Ablösungserscheinungen einstellen.
> 40° habe ich zwar auch noch nicht gehört, die
> meisten Harze zeigen um 60-70° Delaminierung.
>
> @Jan:
> Es zwingt Dich niemand Epoxi zu verwenden,
> angegriffen hat Dich keiner, was soll die
> Polemik?
>
> Gruß,
> André



schade das es hier keine smileys gibt, hätte sonst an meinen Beitrag einen angehängt.

Was ich zum Ausdruck bringen wollte ist das man sich auch Probleme selbst machen/einbilden kann indem man sich einfach zu viele Gedanken um Konsequenzen macht.
Wenn das Deck mal etwas wärmer wird ist das nu wirklich nicht so schlimm.

Ich verarbeite Epoxi übrigens sehr gerne.
Grüße Jan



acksel
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Re: Panik nach dem Entlacken

Beitrag von acksel » Do 17. Mär 2011, 21:59

Gibt´s doch: [img]http://www.cosgan.de/images/more/bigs/c028.gif[/img]

Jan, mir ging es nur darum, einfach mal darauf aufmerksam zu machen, dass Epoxyde schon bei 40°C erweichen können, es gibt auch welche bis 200°C. das ist eine gewaltige Spanne. Wir haben es mit einem Kunststoff zu tun, nicht mit Holz und nicht mit Metall. Ich war selbst erschrocken, und ich arbeite auch gern mit Epoxy. Ich selbst kann aber nicht beurteilen, ob oder wann eine Ablösung stattfindet, oder wann das Harz zerstört wird.
In einem gebe ich Dir aber sehr recht: manchmal denke ich, wäre es besser, die Schiffe kämen nie ins Wasser, so gross ist die Angst vor z.B. Osmose oder Rost, oder Rott oder oder oder.... weil man´s perfekt haben will.
Ich stelle mich nicht ganz so an, aber so ist jeder anders....
PS:[img]http://www.cosgan.de/images/more/bigs/c010.gif[/img]
Grüsse von der Elbe!
Axel

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Re: Panik nach dem Entlacken

Beitrag von bob57 » Do 17. Mär 2011, 23:16

Wann immer beim Arbeiten am Boot etwas schief geht, gibt es eine allerletzte Antwort, nämlich:

"Das muß so!"

Im Zweifelsfall habe ich mir also einen Cabrio-20er gebaut, seis drum.

;-)
Gruß vom
Bob

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Re: Panik nach dem Entlacken

Beitrag von seebaer150 » Sa 7. Mai 2011, 21:39

Hallo Acksel,

gut dass Du dieses Thema ansprichst. Hier zeigt sich wieder einmal, wie gut gemeinte Weitergabe von Halbwissen die tatsächlichen Fakten verwässern, beziehungsweise gar diffamieren.

Fakt ist nämlich Folgendes:

Es gibt Epoxide verschiedenster Eigenschaften. Das West-System-Epoxid ist speziell für die Anforderungen im Bootsbau entwickelt worden. Insbesondere die Erwärmung des Epoxids nach der Erstaushärtung führt zur erweiterten Vernetzung der Molekülketten im Polymer. Den Effekt misst man zum Beispiel mittels Shore-Härte-Prüfung und stellt fest, dass sich das E-Modul verbessert. Die Elastizität in der Verklebung wird größer und Überlasteinwirkungen quittiert das Harz nicht mit Versprödung oder Bruch, sondern sogar mit Kriechen, einer anhaltenden Formänderung, ohne Festigkeit einzubüßen.

Im Großyachtbau werden Rümpfe sogar absichtlich in einen thermischen Grenzbereich über 15 Stunden mit Strahlern auf 80 Grad C erhitzt, um diese Effekte im Rahmen der Festigkeits-Materialoptimierung zu nutzen. Keine z.Bsp. 100 Grad C, weil verhindert werden soll, dass zuviel Feuchtigkeit aus dem Holz entweicht.

Es ist also so, dass die Temperung nur positive Effekte hat und dass dies so gewünscht ist. Nachweisen lassen sich die Effekte der weiteren Vernetzung auch aus der Tatsache, dass eine zweite Erwärmung der gleichen Masse und identischen Bedingungen mehr Energie erfordert, als die erste Erwärmung. Die Vernetzung geschieht nämlich exotherm, setzt also Energie frei und unterstützt beim ersten Tempern den Erhitzungsprozess. Beim zweiten Tempern ist die Vernetzung bereits zum großen Teil erfolgt, weshalb immer weniger Wärme frei wird.

Die Dinge verhalten sich also um vieles komplexer, als der technisch nicht professionell Versierte sich das vorstellen mag. Aber dafür gibt es ja über die Anwender hinaus wirklich Sachkundige, die Licht ins Dunkel bringen können.

Wenn Du in die Tiefen der Thematik einsteigen und Feinheiten über den rudimentären Ansatz hinaus erfahren möchtest, kannst Du mich gerne anmailen.

maass_marine@yahoo.de

Im Übrigen kann ich mir nicht vorstellen, dass die Temperatur jenseits des 2 cm dicken Holzes eine gravierende Höhe erreicht hat.

Also, no panic, please.

Liebe Grüße

Jo

bob57
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Re: Panik nach dem Entlacken

Beitrag von bob57 » Sa 7. Mai 2011, 22:28

In der MKürze liegt die Würze:

Meine Sorgen waren völlig unbegründet, Dach ist okay, dicht, angeschliffen und lackiert.
Gruß vom
Bob

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Re: Panik nach dem Entlacken

Beitrag von seebaer150 » Sa 7. Mai 2011, 22:32

Ich wusste es doch ...;-)

Prima.

Viel Spaß bei der weiteren Arbeit.

LG Joachim
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