Bilgenschutz / Imprägnierung

Matthias

Bilgenschutz / Imprägnierung

Beitrag von Matthias » So 16. Okt 2011, 09:36

Ich habe ffolgendes Problem: Bei meinem Boot wurden mal die Plankenfugen im UW-Schiff aufgefräst und mit einer dauerelastischen Masse verfugt, Das ist länger her, und ich hab das Boot so übernommen, und allerlei Fugen schonmal mit Pantera oder Saba saniert. Trotzdem habe ich die Erfahrung machen müssen, daß eine konventionelle Bilgen-Imprägnierung mit Leinöl-Halböl (50% Leinöl, 50 % Terpentinersatz) die "Gummi-Mumpe" angreift und weich werden läßt, teilweise bis zur völligen Auflösung.
Gibt es ein Mittelchen, womit man die Bilge schützen kann, ohne daß die "Mumpe" angegriffen wird, und ohne daß das Holz am Quellen gehindert wird? (Ganz ohne Zuquellen geht es nämlich trotz "Gummi-Mumpe" nicht...)

Danke und Gruß
Matthias (C690)


(PS: daß es gescheiter ist, das Boot auszuleisten, ist mir bewußt, und perspektivisch ist es angedacht. Ob es in diesem Winter passiert, ist aber fraglich)
André bauer
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Re: Bilgenschutz / Imprägnierung

Beitrag von André bauer » Mo 17. Okt 2011, 09:53

Hallo Matthias,
ja, das ist ein bekanntes Problem. Fugenmassen mochten noch nie den Kontakt mit Öl, sei es Teaköl auf Deck, Teakreiniger oder eben Leinöl in der Bilge...
Epoxi statt "Gummi-Mumpe ist ja auch nicht ratsam, weil es beim Quellen des Holzes zuviel Druck auf die Planke bringen kann.
Andere Fugenmassen ausprobieren bzw. mit den Herstellern reden, welches Material die empfehlen.
Eine Alternative fällt mir so auch nicht ein, die Fugen sind wahrscheinlich auch zu groß, um sie mit Ettan zu dichten?

Gruß,
André
Gruß,
André

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Re: Bilgenschutz / Imprägnierung

Beitrag von fifi » Mo 17. Okt 2011, 19:09

hallo ,

das problem hab ich auch und dem beitrag von andere ist eigentlich nicht viel hinzuzufügen

alkydhaharzprimer und farben und gummi sind auch nicht kompatibel

ausleisten kann auch - oder noch mehr probleme bringen - sollte sich vorher jemand mit erfahrung anschauen

beim ölen der bilge mehrmals sparsam mit öl
und nicht mit dem pinsel quer über die fuge streichen

lg frank
Matthias

Re: Bilgenschutz / Imprägnierung

Beitrag von Matthias » Mo 17. Okt 2011, 20:01

Hm, ich hab gehofft, positive Echos zu der Paarung IMP mit SABA bzw Pantera, oder D1 mit den beiden genannten "Mumpe-Massen" zu bekommen....


Gruß
Matthias (C690)
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Re: Bilgenschutz / Imprägnierung

Beitrag von fifi » Mo 17. Okt 2011, 21:02

hallo ,

IMP ist an sich absolut zu empfehlen für bodenbretter und so was wo kein UV rankommt

aber es ist alkydartig und nach zwei drei schichten sieht es aus wie mattlack und daher ist ein einfaches dünnflüssiges weissöl für die planken von innen besser

frank
Matthias

Re: Bilgenschutz / Imprägnierung

Beitrag von Matthias » Mo 17. Okt 2011, 22:35

Hm,
nun isses doch irgendwie so, daß Pantera und Saba (oder andere MS-Polymere) ölbeständig sein sollen, und PU-Dichtstoffe (Sika und co.) eher weniger. Ist das so? könnte man, wenn die Plankenfugen mit Pantera oder Saba verfugt wären, die Bilge mit Weißöl behandeln?
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Re: Bilgenschutz / Imprägnierung

Beitrag von fifi » Mo 17. Okt 2011, 23:05

hallo ,

pantera oder saba benutze ich nicht und kann nichts zu deren ölverträglichkeit sagen

aber im zweifelsfall könntest eine probe machen

lg frank
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Re: Bilgenschutz / Imprägnierung

Beitrag von André bauer » Di 18. Okt 2011, 10:30

Hallo Matthias,
vielleicht ist auch die Lösung, den Terpentinersatz durch richtiges Terpentin zu ersetzen oder ganz ohne Verdünnung zu arbeiten.
Mit einem anderen Öl hättest Du auch eine andere Viskosität.
Die Gerüchte über die Unbeständigkeit von Sika gegen Öl lassen sich nicht bestätigen.
Es gab auf einer großen bekannten Werft in Bremen Probleme mit Sika verfugten Decks durch Ölkontakt. Sika hat die Probleme daraufhin untersucht und scheinbar das Rezept verändert.
Denn die Decks werden immer noch mit Sika verfugt und es hat sich als am meisten beständig gegen die üblichen Belastungen (Teakreinger, Salzklima und Wechselwirkung Waschwasser-Sonne) auf großen Yachten gezeigt.
Ausdrücklich "am meisten beständig".
Teakreiniger und Teaköle haben nach den Erfahrungen nichts auf einem Deck zu suchen, denn eine dauerhafte Widerstandsfähigkeit ist nicht zu realisieren, mit keinem Produkt. Das ist den Eignern und Crews der Megayachten nur nicht beizubringen, das Deck muß frisch aussehen und darf nicht grau sein, wenn es durch ist gibts ein Neues...

Es wurden von der Abteilung lange Versuchsreihen mit verschiedensten Fugenmassen duchgeführt, die Versuchsreihe läuft weiter wenn ein neues Produkt vorgestellt wird.
Bisher sind keine Alternativen aufgetaucht.
Dennoch ist auch zu sagen, das die Belastungen nicht mit denen von kleinen Booten vergleichbar sind.
Die Abnutzung ist wesentlich geringer, es wird alle zehn Jahre mal geschliffen statt jedes Jahr, es wird normalerweise nicht mit Teakreiniger behandelt und Teaköl wird auch selten verwendet.

Jeder Hersteller weist im Datenblatt daraufhin, das ein Kontakt mit Chemie vermieden werden sollte.
Eine Dauerbelastung wie durch Behandeln des Holzes mit Leinöl oder Ähnlichem killt die Garantie.
Gruß,
André

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sven

Re: Bilgenschutz / Imprägnierung

Beitrag von sven » Di 18. Okt 2011, 11:39

hallo Mathias,
ein Kollege benutzt Pantera für die Fugen und D1 für die Bilge seit vielen Jahren ohne Probleme. Hier scheint die Kombination Öl/D1 und Pantera zu funktionieren.
Ich werde aber sicherheitshalber nochmal Nachfragen.
Von D1 weiss ich nur, dass es das Quellverhalten des Holzes verschlechtert?!
Ich benutze als Bilgenanstrich eine Mischung aus Leinöl,Terpentinöl und Wurzelteer.
Grüße
Sven
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Re: Bilgenschutz / Imprägnierung

Beitrag von André bauer » Di 18. Okt 2011, 12:07

Hallo,
D1 "verschlechtert" das Quellverhalten genauso wie Leinöl und andere Öle.
D1 ist nichts anderes als Leinöl mit ein paar Zusätzen.

Gruß,
André
Gruß,
André

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