Folke gekauft - was nun?

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Stefan

Folke gekauft - was nun?

Beitrag von Stefan » Mi 4. Aug 2004, 13:20

Hallo an Alle!

Vorab möchte ich sagen: Super Forum!

Nun meine Anliegen:
Ich habe am vergangenen Wochenende nach einigen Überlegungen ein 54 jahre altes Folkeboot gekauft (für kleines Geld).
Nun bin ich bei der Bestandsaufnahme und habe ersteinmal folgendes festgestellt:

Das Holz scheint insgesamt noch recht gut zu sein. Wirklich rotte Stellen an statischen Bauteilen konnte ich noch nicht feststellen.
3 Spanten sind ca. 20cm oberhalb des Kielschweins gebrochen.
Die Kielbolzen zeigen strake Rostspuren.
Auch mindestens drei der Bodenwrangen sind in dem Bereich der Durchschraubung schwarz und bei einer Wrange ist auch dort das (noch feste) Holz gerissen.

Nun habe ich hier im Forum ja schon einige Beiträge gelesen, die aussagen, dass die Bolzen besser zu erneuern sind.
Aber wie fange ich das an? Kann man das als Bootsbau-Leie selber in die Hand nehmen? Muss der Balastkiel runter?
Spanten austauschen durch Laminieren - alles klar! - aber Bolzen ziehen???
- da wird mir schwindelig...

Reicht es aus bei den Wrangen die schwarzen Stellen durch neues Holz zu ersetzen (einkleben mit Epoxy) oder sollte man die Wrangen komplett erneuern?

Fragen über Fragen...

Bitte helft mir!
günni

Re: Folke gekauft - was nun?

Beitrag von günni » Do 5. Aug 2004, 00:49

Hallo Stefan,
willkommen im Schwarzeicheklub,
vergiss die Spantenenden, die sind da völlig unten überflüssig, und mach die Ausbrüche im Totholz dicht---- wenn Du schon die Kielplanken austauscht'st------ weil die vergammelte Bodenwrangenverschraubung Riesenlöcher hinterlassen hat beim Versuch, die Kielbolzen von Innen hinauszutreiben.
In manchen Häfen gibt es exzellentes Material für neue Bodenwrangen, unter den Stegen.
Welche Nummer hat Deine Couch.
Gruß gfs.
Jan

Re: Folke gekauft - was nun?

Beitrag von Jan » Do 5. Aug 2004, 22:06

Ja supi!

noch so´n bekloppter!!

wo liegt die ramme?

Günni hat schon recht mach Dir über die Spanten keinen Kopp

es gibt kaum ein Boot bei dem alle heile sind!

der rest is so schwer zu sagen sehen wäre besser!

viel spass

jan
günni

Re: Folke gekauft - was nun?

Beitrag von günni » Do 5. Aug 2004, 23:14

Zieh' Dir für den Rest des Jahres einfach den einschläfernden Plätschersound rein und guck im Winterlager 'mal ganz hinten ganz unten ganz innen nach, dort, wo die Planken fast 30cm sanft auf den Achtersteven auslaufen, und nur wenige Millimeter Platz ist. !! Die Kielplanke !!
Ist's dort zugekittet oder alles offen?
Bei den Bodenwrangen bringt ein Akkubohrer aufschlussreiches Gebrösel.
Vielleicht ist alles gar nicht so schlimm und Du hast das große Los gezogen.
Djscho,
viel Glück, günni.
Stefan

Re: Folke gekauft - was nun?

Beitrag von Stefan » Fr 6. Aug 2004, 09:13

Beruhigen tun mich Eure Antworten irgentwie überhaupt nicht...

Werde die Lady im Winter mal komplett strippen und dann sehen (und staunen?!)

Die Kielbolzen würde ich schon ganz gerne durch Neue ersetzen. Wie gehe ich das Thema an? Wäre wirklich toll,
wenn hierzu jemand ein paar Tipps geben könnte!
Wie kommt man von unten an die Bolzen? Gibt es im Balastkiel "Revisionslöcher", die man freilegen könnte oder wie läuft das?

Angeblich wurden die Kielplanken vom Vorbesitzer (70 jähriger Däne) vor
2 Jahren ersetzt und auch das intakte Totholz inspiziert. Aber auch das werde ich im Winter mal prüfen.

Was haltet Ihr von Epoxy-Beschichtungen für innen UND aussen. Aussen mit Gewebe, so wie von sp-systems beschrieben?

Danke!
Stefan
günni

Re: Folke gekauft - was nun?

Beitrag von günni » Fr 6. Aug 2004, 23:40

Hallo Stefan...
mit Glück sitzen aussen im Ballast vierkantige, trapezförmige Passklötze mit M20 Gewinde. Dann kannst Du die Kielbolzen mit der Wumme von Innen raustreiben. Lass aber bis zum Aufliegen die gelöste M20 Mutter drauf, sonst wird der KB breitgeklopft und passt nicht mehr durch den Ballast.
Ganz wichtig: eine Hobbydrill- Maschine mit einem ganz dünnen Bohrer!!!
Falls der Hammer abrutscht und auf den Fingerkuppen landet, kannst Du sofort den Fingernagel durchbohren und so retten...........ups!
Die Dänen haben eigentlich ein gesundes Verhältnis zu ihren Schiffen und das Wissen, der Strand liegt wenige Meter unter dem Schiff, weshalb deutsche Betrügereien dort Ausnahme sind!, oder waren??.
Äh...wie war die Segelnummer?
Grüsschen, günni
Stefan

Re: Folke gekauft - was nun?

Beitrag von Stefan » Fr 20. Aug 2004, 14:21

Segelnummer lautet im Moment noch FD 118
(deutsche Nummer wird gerade beantragt). Mein Baby liegt zur Zeit in Roermond,
geht aber im kommenden Monat ins Winterlager nach Mönchen-
gladbach.

Bei einigen Kielbolzen kann ich keine Mutter erkennen, sonder es scheinen
teilweise Maschienenschrauben zu sein. Kann das sein? War das üblich?
Wenn das wirklich so ist, vermute ich eine Verschraubung im Eisenballast,
die mit Sicherheit festgerostet ist. Kann man da noch was machen?

Folgendes Alptraum-Szenario wäre möglch:
(1) Kielbolzen oben abflexen (damit man sie durchschlagen kann)
(2) Kielbolzen (vorsichtig) nach unten herausschlagen (schön gleichmäßig)
(3) Ballastkiel samt Stehbolzen nach unten seitlich herausziehen
(4) Stehbolzen vom Ballast abflexen und ausbohren
(5) Gewindehülse (Messing) in den Kiel einbauen
(6) Neue Bolzen (V4A) einschrauben
(7) Ballast samt Bolzen wieder runterschieben und vorsichtig in die
alten Bohrungen einfädeln (klingt spannend)
(8) Bolzen von innen mit großen U-Scheiben und Muttern wieder festziehen

Alleine diese Aktion wird sicher schon den halben Winter in Anspruch nehmen...
(aber ich möchte noch einen neuen Farbaufbau durchführen für den Rumpf, die Kabiene sanieren und das Deck erneuern...)
Naja kommt Zeit, kommt Rat...

Stefan
günni

Re: Folke gekauft - was nun?

Beitrag von günni » Sa 21. Aug 2004, 16:51

Äehäeh--Stephan?
beim Blick auf meine Mund-Flex fiel mir eine Frage auf die Füße: bis Du ganz sicher, vor den Kielbolzen zu stehen ?
Die laufen durch den Ballastkiel-durch's Totholz- und dann durch die Bodenwrangen und sind oben mit 36 Millimeter Muttern festgeknallt. Die Dänen haben das ganze ein Stück versenkt und verschlossen die Bodenwrange mit 44mm Holzproppen, was unter Bilgenfarbe dann optimal geschützt ist.
Rechne mit 1,0 Meter langen Kielbolzen, wo willst Du da etwas abflexen und mit den Stehbolzen seitlich herausziehen?
Das kannst Du mit den Bundschrauben machen, die die einzelnen Schichten des Totholzes zusammenhalten, immer verrostet sind, und nach Rostschutzfarbe hungern.
Also freu Dich über den Kauf und 'mal bei den Zöllnern ein Endoskop ausleihen, für einen Blick zwischen Balkweger und Aussenhaut am Pütting und am hintersten Ende des Dampfers.
Grüßchen, günni.
Ulrich Werner
Beiträge: 2
Registriert: Mi 28. Feb 2007, 19:34

Re: Folke gekauft - was nun?

Beitrag von Ulrich Werner » Mi 28. Feb 2007, 20:11

Hallo Stefan,
wie weit bist Du denn im Winterlager mittlerweile gekommen ? Habe ebenfalls ein altes Folke (F126 ) und liege in Düsseldorf am Rhein im Wasser (auch im Winter). Schick doch mal deine e-mail oder Rufnummer, wir sollten uns mal treffen.
Ulrich
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