KLR -Gerecht?
Re: KLR -Gerecht?
Hallo Frank,
verstehe Ihren Unmut sehr gut. Auf der einen Seite möchte man eine entspannte Regatta segeln, was sich vorallem auf die faire und nachvollziehbare Berechnung des Handycaps bezieht, und um dann auf der anderen Seite mit entsprechender Ernsthaftigkeit an den Start zu gehen und mit Freude regattieren zu können.
Was ich nicht verstehe ist die Larifari-Einstellung vieler meiner Vorredner, wenn jemand Spaß an ersthaften Regatten hat, warum sollte dann eine Kritik dubioser Handycapberechnungen nicht erlaubt sein. Was noch schlimmer wiegt, ist die Tatsache, daß Frank dann auch noch als eine Art Nörgler hingestellt wird, wenn er wenigstens eine Antwort des betreffenden Gremiums erwartet. Das wirft kein gutes Licht auf dieses Forum, nicht auf seine Mitglieder und schon gar nicht auf den FKY. Solcherlei Verhalten verprellt Mitglieder und ernsthafte Regattateilnehmer. Da sollte das entsprechende Gremium schnellstens für Klarheit und Transparenz sorgen. Aber vorallem erklären, warum auf der einen Seite Handycaps nach Formel berechnet werden, um sie dann scheinbar willkürlich zu ändern.
Grüße
Jens
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- Registriert: Di 12. Jan 2010, 13:02
Re: KLR -Gerecht?
Hallo, Jens,
Ihr Beitrag vom 31.07.13 trifft den Nagel auf den Kopf! Bereits vor Beginn der Diskussion durch Frank Regener habe ich dem oder den selbsternannten Formelspezialisten einen deutli-
chen Widerspruch zu ebenfalls eigenmächtig veränderten Rennwerten von drei Yachten der
6-KR-Gruppe übermittelt. Es handelt sich um die Yachten "Gotland", "Capella" und "Väninna".
Für diese und weitere Schiffe habe ich in 2010 zusammen mit den Eignern unter Zuhilfenahme
der vorliegenden Vermessungsunterlagen, Maßband und Schnürboden nachprüfbare Daten für
die KLR-Formel ermittelt und an Herrn Thyen weitergeleitet.
Die Antwort vom 24.10.2010 an mich: "Ich habe noch nie von jemandem so detaillierte Angaben und Berechnungen bekommen." Die daraufhin erfolgte Festlegung der Rennwerte
entsprach durchaus den zu erwartenden Realitäten auf der Regattabahn.
Es entspricht dem vielzitierten "Geist" des FKY, eigenmächtige Änderungen von verbindlich fest-
gestellten Daten nicht zu kommentieren oder gar rückgängig zu machen.
Insofern sehe ich Frank Regener durch die per Forum ausgesprochene Einladung zur nächsten
Sitzung des "Kompetenz-Teams" im Mai 2014 zunächst einmal ruhiggestellt.
Sofern anläßlich der anstehenden Regatten in Laboe keine Berichtigungen dieser und weiterer
angemahnten Rennwerte erfolgt, werde ich mich aus dem Regattageschehen nach Gusto des
FKY zurückziehen.
Ich habe keine Lust mehr, als Punktelieferant für die Herren Eigner zu fungieren, die mit
nachweislich gravierend falschen Rennwerten nach den Regatten auf dem Siegertreppchen
stehen und sich stolz auf die Brust klopfen ob ihrer seglerischen Leistung.
Herzliche Grüße
Helmut Klug (Gotland)
Ihr Beitrag vom 31.07.13 trifft den Nagel auf den Kopf! Bereits vor Beginn der Diskussion durch Frank Regener habe ich dem oder den selbsternannten Formelspezialisten einen deutli-
chen Widerspruch zu ebenfalls eigenmächtig veränderten Rennwerten von drei Yachten der
6-KR-Gruppe übermittelt. Es handelt sich um die Yachten "Gotland", "Capella" und "Väninna".
Für diese und weitere Schiffe habe ich in 2010 zusammen mit den Eignern unter Zuhilfenahme
der vorliegenden Vermessungsunterlagen, Maßband und Schnürboden nachprüfbare Daten für
die KLR-Formel ermittelt und an Herrn Thyen weitergeleitet.
Die Antwort vom 24.10.2010 an mich: "Ich habe noch nie von jemandem so detaillierte Angaben und Berechnungen bekommen." Die daraufhin erfolgte Festlegung der Rennwerte
entsprach durchaus den zu erwartenden Realitäten auf der Regattabahn.
Es entspricht dem vielzitierten "Geist" des FKY, eigenmächtige Änderungen von verbindlich fest-
gestellten Daten nicht zu kommentieren oder gar rückgängig zu machen.
Insofern sehe ich Frank Regener durch die per Forum ausgesprochene Einladung zur nächsten
Sitzung des "Kompetenz-Teams" im Mai 2014 zunächst einmal ruhiggestellt.
Sofern anläßlich der anstehenden Regatten in Laboe keine Berichtigungen dieser und weiterer
angemahnten Rennwerte erfolgt, werde ich mich aus dem Regattageschehen nach Gusto des
FKY zurückziehen.
Ich habe keine Lust mehr, als Punktelieferant für die Herren Eigner zu fungieren, die mit
nachweislich gravierend falschen Rennwerten nach den Regatten auf dem Siegertreppchen
stehen und sich stolz auf die Brust klopfen ob ihrer seglerischen Leistung.
Herzliche Grüße
Helmut Klug (Gotland)
Re: KLR -Gerecht?
Anmerkungen zum Thema “KLR -Gerecht”
Ist KLR gerecht? - Natürlich nicht. Diese Antwort aus dem Munde des Formelverantwortlichen mag verwundern, entspricht aber der Wahrheit – je nachdem, auf welcher Goldwaage man denn die Gerechtigkeit austarieren möchte. Andererseits kann man bei entsprechender Großzügigkeit auch sagen, dass unser KLR-System vor dem Hintergrund der sehr heterogenen und laut Liste bereits 730 Yachten umfassenden Flotte (in Deutschland sind z.Z. nur 440 Yachten nach ORC vermessen) im Großen und Ganzen sehr gerecht ist, vielleicht das gerechteste, das es gibt. Oder ist eines der folgenden Systeme da besser? NNL, Yardstick, Lys, ORC, IRC, PHRF, oder CIM ?
Von Anfang an bestanden bei diesem seit mittlerweile 19 Jahren praktizierten System ein grundlegender Wunsch und daraus resultierend 2 nebeneinander existierende Elemente:
Der Wunsch war die Erreichung maximaler Gerechtigkeit auf dem Wasser im Sinne einer möglichst objektiven Bewertung des Potenzials einer Yacht ohne Berücksichtigung des seglerischen Vermögens.
Die Resultate waren zum Einen eine Formel, die mit wenigen Daten aus Selbstauskunft auskommt, nicht Typ formend ist, zu brauchbaren Rennwerten führt, auch wenn Folkeboot gegen 12er antritt (so geschehen in Kiel beim Finale um den Gesamtsieg) und die so schlecht nicht sein kann – wurde sie doch noch nie verändert und heute angewendet z.B. in Polen, Norwegen, der Türkei, bei der Fiferegatta, einigen anderen britischen Regatten usw..
Neben der Formel besteht als weiteres Element die Möglichkeit einer empirischen Anpassung in den Fällen, in denen ganz offensichtlich innerhalb einer Vergleichsgruppe aufgrund verschiedener Potenziale eben keine Gerechtigkeit vorliegt. Schätzungsweise weniger als 10 % der Yachten haben heute angepasste Werte, der Rest entspricht dem Formelwert. Die größte Zahl von Anpassungen gibt es übrigens bei den Konstruktionsklassen wie KR, mR, usw. und dies ist auch gut nachvollziehbar: Bei Konstruktionsklassen bestand immer der größte Lerneffekt bei den Designern und der Antrieb, innerhalb eines vorgegebenen Rahmens von verschiedenen Schiffsdaten das schnellste Boot zu realisieren. Mir ist wohl bewusst, dass gerade die empirischen Anpassungen problematisch sind, wir haben uns damals darauf eingelassen, weil eben keine Formel der Welt, noch dazu, wenn sie mit sehr wenigen und recht einfach zu ermittelnden Schiffsdaten auskommt, in allen Fällen gerecht sein kann. Zur Veranschaulichung kann jedermann nachvollziehen, dass 2 Schiffe mit genau den gleichen Grunddaten der Formel aufgrund unterschiedlicher Anforderungen an das Design und aufgrund unterschiedlichen Talents des Designers natürlich nicht die gleichen Segelleistungen haben müssen.
Selbstverständlich soll KLR auch transparent sein. Und wenn das von einigen Freundeskreislern nicht so empfunden wird, haben sie auch ein bisschen Recht – zu diesem (Kern-)Problem komme ich gleich zurück.
Soviel zur Theorie – nun zur Praxis, zu meiner Rolle und zur aktuellen Entwicklung, wie sie sich im Forum darstellt:
Es existiert eine veröffentlichte KLR-Liste von 730 Booten (transparent), auf die alle FKY-Veranstalter sehr einfach zurückgreifen können, ohne mit Teilnehmern große Diskussionen führen zu müssen. Inzwischen gibt es mit dem KLR-Ausschuss auch ein Gremium, das einmal im Jahr zusammenkommt, um genau über diese Anpassungen zu sprechen (mehr oder weniger transparent). Die Zusammensetzung trägt (in Ansätzen) den verschiedenen Großgruppen wie KR, Schärenkreuzer, Große Yachten, Jollenkreuzer, etc. Rechnung. Der KLR-Ausschuss ist alles andere als ein closed shop, interessierte Freundeskreisler sind gerne aufgerufen, mitzuwirken. Der Aufwand zur Einstufung neuer Yachten und zur Pflege der Liste ist in der aktuell praktizierten Weise vertretbar, es gibt nach wie vor keine Protokolle über Ausschusssitzungen, keine Vermessungen und keine Zertifikate (wenig transparent), der Ausschuss trifft sich einmal im Jahr vor der Saison. Daneben gibt es (im wesentlichen für Wilfried Horns und mich) noch Aufwand durch Korrespondenz mit interessierten, in der Regel aber eher unzufriedenen Teilnehmern, mit Eignern neuer Yachten im FKY, mit Regattaveranstaltern wegen Gruppeneinteilung und Einstufung usw. Zur Absicherung von Bootsdaten muss manchmal in alten Plänen oder Messbriefen recherchiert oder mit Eignern gesprochen werden (das alles ist nicht transparent, da nicht öffentlich). Dann ist da noch die ziemlich aufwändige Auswertung der Regatten für den Ostsee-Pokal und das Verfassen von Texten und Stellungnahmen ...
Die Regattaergebnisse sind im Ergebnis insgesamt immer wieder sehr plausibel und entsprechen den Beobachtungen auf den Bahnen: Gut gesegelte Boote liegen vorne und häufig berechnet eng beisammen, je nach Wind- und Seebedingungen sind es unterschiedliche Bootstypen, die vorne liegen. Die Auswirkungen eines um einen oder zwei Punkte veränderten Rennwertes werden übrigens sehr überschätzt, denn ein schlechter oder guter Start, die richtige Seite bei einem Winddreher oder die richtige Wahl der Segel wirken sich oft stärker auf die Platzierung aus.
Obwohl ich seit 9 Jahren nicht mehr “klassisch” segle, übe ich das Amt des “Formelverantwortlichen” (immer noch) gerne aus und möchte mich insofern zunächst ganz deutlich von dem Vorwurf der Befangenheit oder Klientelpolitik distanzieren. Das Gleiche gilt für alle anderen Mitglieder des KLR-Ausschusses! Die oben angesprochene Transparenz gibt es nun mal nicht zum Nulltarif, das bedeutet nämlich auch viel und in der derzeitigen Aufstellung definitiv nicht leistbare Arbeit (Begründungen, Protokolle, Infos an Eigner, etc.).
Was nun in diesem Jahr per Post , Email und über das öffentliche Forum zum Thema KLR –Gerecht? abgeht, hat mich teils erstaunt, verblüfft, gefreut und auch verärgert – je nach Beitrag. Ich habe nach einem sehr schönen und erholsamen Segelurlaub viel darüber nachgedacht und entschieden, mich ausdrücklich nicht auf die gleiche Ebene zu begeben, auf der ich aus persönlichen Korrespondenzen und Gesprächen zitieren, Pauschalanklagen erheben oder Leute namentlich in einem öffentlichen Forum verunglimpfen würde. Dazu ist das Leben zu kurz!!!
Ich kann für mich mit bestem Gewissen behaupten, dass ich stets unparteiisch und ausschließlich im Interesse und mit dem Anspruch eines möglichst fairen Segelns für das KLR-System meinen Beitrag geleistet habe. Ich kann dabei natürlich nicht ausschließen, dass ich Dinge auch einmal falsch beurteilt habe oder mich anderen Meinungen angeschlossen habe – Fehler sind menschlich und Entscheidungen können in diesen Fällen auch revidiert werden.
Um es auf den Punkt zu bringen: einzig das hartnäckige und den Geist des FKY ignorierende, sondern offensichtlich nur den eigenen Interessen dienende Insistieren einiger weniger Eigner einer einzelnen Wertungsgruppe kann den Spaß doch merklich trüben.
Enno Thyen
Ist KLR gerecht? - Natürlich nicht. Diese Antwort aus dem Munde des Formelverantwortlichen mag verwundern, entspricht aber der Wahrheit – je nachdem, auf welcher Goldwaage man denn die Gerechtigkeit austarieren möchte. Andererseits kann man bei entsprechender Großzügigkeit auch sagen, dass unser KLR-System vor dem Hintergrund der sehr heterogenen und laut Liste bereits 730 Yachten umfassenden Flotte (in Deutschland sind z.Z. nur 440 Yachten nach ORC vermessen) im Großen und Ganzen sehr gerecht ist, vielleicht das gerechteste, das es gibt. Oder ist eines der folgenden Systeme da besser? NNL, Yardstick, Lys, ORC, IRC, PHRF, oder CIM ?
Von Anfang an bestanden bei diesem seit mittlerweile 19 Jahren praktizierten System ein grundlegender Wunsch und daraus resultierend 2 nebeneinander existierende Elemente:
Der Wunsch war die Erreichung maximaler Gerechtigkeit auf dem Wasser im Sinne einer möglichst objektiven Bewertung des Potenzials einer Yacht ohne Berücksichtigung des seglerischen Vermögens.
Die Resultate waren zum Einen eine Formel, die mit wenigen Daten aus Selbstauskunft auskommt, nicht Typ formend ist, zu brauchbaren Rennwerten führt, auch wenn Folkeboot gegen 12er antritt (so geschehen in Kiel beim Finale um den Gesamtsieg) und die so schlecht nicht sein kann – wurde sie doch noch nie verändert und heute angewendet z.B. in Polen, Norwegen, der Türkei, bei der Fiferegatta, einigen anderen britischen Regatten usw..
Neben der Formel besteht als weiteres Element die Möglichkeit einer empirischen Anpassung in den Fällen, in denen ganz offensichtlich innerhalb einer Vergleichsgruppe aufgrund verschiedener Potenziale eben keine Gerechtigkeit vorliegt. Schätzungsweise weniger als 10 % der Yachten haben heute angepasste Werte, der Rest entspricht dem Formelwert. Die größte Zahl von Anpassungen gibt es übrigens bei den Konstruktionsklassen wie KR, mR, usw. und dies ist auch gut nachvollziehbar: Bei Konstruktionsklassen bestand immer der größte Lerneffekt bei den Designern und der Antrieb, innerhalb eines vorgegebenen Rahmens von verschiedenen Schiffsdaten das schnellste Boot zu realisieren. Mir ist wohl bewusst, dass gerade die empirischen Anpassungen problematisch sind, wir haben uns damals darauf eingelassen, weil eben keine Formel der Welt, noch dazu, wenn sie mit sehr wenigen und recht einfach zu ermittelnden Schiffsdaten auskommt, in allen Fällen gerecht sein kann. Zur Veranschaulichung kann jedermann nachvollziehen, dass 2 Schiffe mit genau den gleichen Grunddaten der Formel aufgrund unterschiedlicher Anforderungen an das Design und aufgrund unterschiedlichen Talents des Designers natürlich nicht die gleichen Segelleistungen haben müssen.
Selbstverständlich soll KLR auch transparent sein. Und wenn das von einigen Freundeskreislern nicht so empfunden wird, haben sie auch ein bisschen Recht – zu diesem (Kern-)Problem komme ich gleich zurück.
Soviel zur Theorie – nun zur Praxis, zu meiner Rolle und zur aktuellen Entwicklung, wie sie sich im Forum darstellt:
Es existiert eine veröffentlichte KLR-Liste von 730 Booten (transparent), auf die alle FKY-Veranstalter sehr einfach zurückgreifen können, ohne mit Teilnehmern große Diskussionen führen zu müssen. Inzwischen gibt es mit dem KLR-Ausschuss auch ein Gremium, das einmal im Jahr zusammenkommt, um genau über diese Anpassungen zu sprechen (mehr oder weniger transparent). Die Zusammensetzung trägt (in Ansätzen) den verschiedenen Großgruppen wie KR, Schärenkreuzer, Große Yachten, Jollenkreuzer, etc. Rechnung. Der KLR-Ausschuss ist alles andere als ein closed shop, interessierte Freundeskreisler sind gerne aufgerufen, mitzuwirken. Der Aufwand zur Einstufung neuer Yachten und zur Pflege der Liste ist in der aktuell praktizierten Weise vertretbar, es gibt nach wie vor keine Protokolle über Ausschusssitzungen, keine Vermessungen und keine Zertifikate (wenig transparent), der Ausschuss trifft sich einmal im Jahr vor der Saison. Daneben gibt es (im wesentlichen für Wilfried Horns und mich) noch Aufwand durch Korrespondenz mit interessierten, in der Regel aber eher unzufriedenen Teilnehmern, mit Eignern neuer Yachten im FKY, mit Regattaveranstaltern wegen Gruppeneinteilung und Einstufung usw. Zur Absicherung von Bootsdaten muss manchmal in alten Plänen oder Messbriefen recherchiert oder mit Eignern gesprochen werden (das alles ist nicht transparent, da nicht öffentlich). Dann ist da noch die ziemlich aufwändige Auswertung der Regatten für den Ostsee-Pokal und das Verfassen von Texten und Stellungnahmen ...
Die Regattaergebnisse sind im Ergebnis insgesamt immer wieder sehr plausibel und entsprechen den Beobachtungen auf den Bahnen: Gut gesegelte Boote liegen vorne und häufig berechnet eng beisammen, je nach Wind- und Seebedingungen sind es unterschiedliche Bootstypen, die vorne liegen. Die Auswirkungen eines um einen oder zwei Punkte veränderten Rennwertes werden übrigens sehr überschätzt, denn ein schlechter oder guter Start, die richtige Seite bei einem Winddreher oder die richtige Wahl der Segel wirken sich oft stärker auf die Platzierung aus.
Obwohl ich seit 9 Jahren nicht mehr “klassisch” segle, übe ich das Amt des “Formelverantwortlichen” (immer noch) gerne aus und möchte mich insofern zunächst ganz deutlich von dem Vorwurf der Befangenheit oder Klientelpolitik distanzieren. Das Gleiche gilt für alle anderen Mitglieder des KLR-Ausschusses! Die oben angesprochene Transparenz gibt es nun mal nicht zum Nulltarif, das bedeutet nämlich auch viel und in der derzeitigen Aufstellung definitiv nicht leistbare Arbeit (Begründungen, Protokolle, Infos an Eigner, etc.).
Was nun in diesem Jahr per Post , Email und über das öffentliche Forum zum Thema KLR –Gerecht? abgeht, hat mich teils erstaunt, verblüfft, gefreut und auch verärgert – je nach Beitrag. Ich habe nach einem sehr schönen und erholsamen Segelurlaub viel darüber nachgedacht und entschieden, mich ausdrücklich nicht auf die gleiche Ebene zu begeben, auf der ich aus persönlichen Korrespondenzen und Gesprächen zitieren, Pauschalanklagen erheben oder Leute namentlich in einem öffentlichen Forum verunglimpfen würde. Dazu ist das Leben zu kurz!!!
Ich kann für mich mit bestem Gewissen behaupten, dass ich stets unparteiisch und ausschließlich im Interesse und mit dem Anspruch eines möglichst fairen Segelns für das KLR-System meinen Beitrag geleistet habe. Ich kann dabei natürlich nicht ausschließen, dass ich Dinge auch einmal falsch beurteilt habe oder mich anderen Meinungen angeschlossen habe – Fehler sind menschlich und Entscheidungen können in diesen Fällen auch revidiert werden.
Um es auf den Punkt zu bringen: einzig das hartnäckige und den Geist des FKY ignorierende, sondern offensichtlich nur den eigenen Interessen dienende Insistieren einiger weniger Eigner einer einzelnen Wertungsgruppe kann den Spaß doch merklich trüben.
Enno Thyen
Re: KLR -Gerecht?
Liebe Sportsfreunde,
nach den vielen, unterschiedlichen Beiträgen im Forum und besonders nach dem ausführlichen Beitrag von Enno Thyen, möchte ich einige zentrale Punkte meines Anliegens hier noch einmal (?) herausstellen:
1. Ich maße es mir nicht an, das Vermögen der von Enno Thyen entwickelten Formel zu kritisieren.
2. Ich verstehe unter Transparenz bezüglich der errechneten Formelwerte folgendes:
• Nicht nur die Veröffentlichung der KLR-Werte stellt Transparenz her, sondern zusätzlich auch die Veröffentlichung der Werte, welche für die Variablen in die Formel eingesetzt werden. ( Vergleiche Schweden, Norwegen) Dies kann durch die Veröffentlichung der vorhandenen Exeltabelle im Netz ohne nennenswerten Aufwand geschehen.
• Die von dem KLR Ausschuss vorgenommenen Anpassungen müssen aus der Tabelle hervorgehen. Dies wäre lediglich eine Zusatzspalte in der Exeltabelle, so dass neben dem errechneten Wert der angepasste Wert steht.
• Die allgemeinen Kriterien für die Anpassungen, zum Teil von Enno Thyen oben angedeutet, müssen veröffentlicht werden.
• Wird der KLR-Wert eines Bootes angepasst, so ist der Bootseigner darüber persönlich unter Nennung der Gründe zu informieren. Dies muss so rechtzeitig vor der ersten Regatta des Jahres geschehen, dass genügend Zeit für Rücksprachen gegebenenfalls auch für Korrekturen bleibt.
Alternativ könnten die Gründe für die Anpassung eines jeden Bootes im Netz veröffentlicht werden.; wobei auch hier das Zeitfenster bis zur ersten Regatta größer sein müsste als es bisher war.
3. Zum Thema Anpassung:
Enno Thyen nannte in seinem Beitrag zwei Aspektgruppen für eine solche Anpassung.
Zum einen bezog sie sich im Wesentlichen auf den Vergleich der Boote hinsichtlich des Baujahres, wobei davon ausgegangen wird, dass jüngere Boote eher einen zu niedrigen KLR-Wert haben.
Zum anderen erwähnte Enno Thyen empirische Anpassungen, d.h. das Boote, die häufiger vorn mitsegeln, einen höheren Wert erhalten sollten.
Die Notwendigkeit einer solchen Anpassung sollte von mir nicht in Frage gestellt werden. Infrage gestellt werden sollte, und soll immer noch, ob diese Anpassung stringent auf alle Boote angewandt wird.
4. Das Bemühen um eine möglichst große Gerechtigkeit kann nur dann von Erfolg gekrönt sein, wenn die Bootswerte vom Eigner korrekt angegeben werden. Diese korrekte Angabe impliziert eine Mitteilung bezüglich relevanter Bootsveränderungen an das KLR Team zu Anfang des Jahres. Als Anregung sei hier angemerkt, dass sich das Kompetenzteam eine Überprüfung der genannten Werte der erstplazierten Boote vorbehalten sollte.
5. Selbstverständlich habe ich als Regattasegler ein persönliches Interesse an unserem Diskussionsgegenstand; auf der anderen Seite weiß ich aufgrund der Beiträge hier im Forum und aus Gesprächen mit anderen Regattaseglern, dass dieses Interesse geteilt wird. Ich fände es sehr schade, wenn der Verein mit seinen vielen interessanten Aktivitäten Mitglieder nur dadurch verlieren würde, dass Unmut nicht hinreichend artikuliert bzw. nicht hinreichend beachtet wird.
Mit sportlichem Gruß Frank Regener
nach den vielen, unterschiedlichen Beiträgen im Forum und besonders nach dem ausführlichen Beitrag von Enno Thyen, möchte ich einige zentrale Punkte meines Anliegens hier noch einmal (?) herausstellen:
1. Ich maße es mir nicht an, das Vermögen der von Enno Thyen entwickelten Formel zu kritisieren.
2. Ich verstehe unter Transparenz bezüglich der errechneten Formelwerte folgendes:
• Nicht nur die Veröffentlichung der KLR-Werte stellt Transparenz her, sondern zusätzlich auch die Veröffentlichung der Werte, welche für die Variablen in die Formel eingesetzt werden. ( Vergleiche Schweden, Norwegen) Dies kann durch die Veröffentlichung der vorhandenen Exeltabelle im Netz ohne nennenswerten Aufwand geschehen.
• Die von dem KLR Ausschuss vorgenommenen Anpassungen müssen aus der Tabelle hervorgehen. Dies wäre lediglich eine Zusatzspalte in der Exeltabelle, so dass neben dem errechneten Wert der angepasste Wert steht.
• Die allgemeinen Kriterien für die Anpassungen, zum Teil von Enno Thyen oben angedeutet, müssen veröffentlicht werden.
• Wird der KLR-Wert eines Bootes angepasst, so ist der Bootseigner darüber persönlich unter Nennung der Gründe zu informieren. Dies muss so rechtzeitig vor der ersten Regatta des Jahres geschehen, dass genügend Zeit für Rücksprachen gegebenenfalls auch für Korrekturen bleibt.
Alternativ könnten die Gründe für die Anpassung eines jeden Bootes im Netz veröffentlicht werden.; wobei auch hier das Zeitfenster bis zur ersten Regatta größer sein müsste als es bisher war.
3. Zum Thema Anpassung:
Enno Thyen nannte in seinem Beitrag zwei Aspektgruppen für eine solche Anpassung.
Zum einen bezog sie sich im Wesentlichen auf den Vergleich der Boote hinsichtlich des Baujahres, wobei davon ausgegangen wird, dass jüngere Boote eher einen zu niedrigen KLR-Wert haben.
Zum anderen erwähnte Enno Thyen empirische Anpassungen, d.h. das Boote, die häufiger vorn mitsegeln, einen höheren Wert erhalten sollten.
Die Notwendigkeit einer solchen Anpassung sollte von mir nicht in Frage gestellt werden. Infrage gestellt werden sollte, und soll immer noch, ob diese Anpassung stringent auf alle Boote angewandt wird.
4. Das Bemühen um eine möglichst große Gerechtigkeit kann nur dann von Erfolg gekrönt sein, wenn die Bootswerte vom Eigner korrekt angegeben werden. Diese korrekte Angabe impliziert eine Mitteilung bezüglich relevanter Bootsveränderungen an das KLR Team zu Anfang des Jahres. Als Anregung sei hier angemerkt, dass sich das Kompetenzteam eine Überprüfung der genannten Werte der erstplazierten Boote vorbehalten sollte.
5. Selbstverständlich habe ich als Regattasegler ein persönliches Interesse an unserem Diskussionsgegenstand; auf der anderen Seite weiß ich aufgrund der Beiträge hier im Forum und aus Gesprächen mit anderen Regattaseglern, dass dieses Interesse geteilt wird. Ich fände es sehr schade, wenn der Verein mit seinen vielen interessanten Aktivitäten Mitglieder nur dadurch verlieren würde, dass Unmut nicht hinreichend artikuliert bzw. nicht hinreichend beachtet wird.
Mit sportlichem Gruß Frank Regener