Eiche und Epoxy

fjfraundorfer
Beiträge: 26
Registriert: Do 3. Mai 2007, 22:11

Re: Eiche und Epoxy

Beitrag von fjfraundorfer » Do 3. Mai 2007, 22:17

Hallo Seglerkollegen, Grüße aus Ösiland!

Bin Eigner eines 1964 Börrensen Drachens, leider (?) Epoxi beschichtet. Schiff macht seit ein paar Jahren in Nähe Mastfuß Wasser. Heute die Beschichtung am Kiel/ Übergang Rumpf geöffnet, die Planken bzw. Eichenbohlen des Kiels darunter sind feucht, rott? (Klinge geht noch nicht rein).
Wie kann ich das sanieren? Muß ich die gesamte Beschichtung inkl. Überwasser runter, oder kann man 'flicken'?
Ich würde gerne nach dem Austrocknen nur die jetzt geöffneten Stellen wieder mit einigen Rovinglagen und Epoxi schließen, vorausgesetzt, man bekommt den Übergang von alt zu neu dicht hin.
Michael Grothe
Beiträge: 258
Registriert: Mi 27. Sep 2006, 09:17

Re: Eiche und Epoxy

Beitrag von Michael Grothe » Fr 4. Mai 2007, 15:24

Hey,

nach dem Austrocknen kannst du die Stelle flicken. Es muß nicht alles runter.

Aber was ist die Ursache für den Riss. ist die beschichtung zu dünn - vielleicht nur eine Lage Gewebe. Eine Lage Gewebe ist nicht 100 % wasserdicht . Vermutlich durch die Belastung vom Mast im Rumpf ist dort das Gewebe gerissen.

lLeber dort eine Lage mehr.

Hey då Michael
fjfraundorfer
Beiträge: 26
Registriert: Do 3. Mai 2007, 22:11

Re: Eiche und Epoxy

Beitrag von fjfraundorfer » Fr 4. Mai 2007, 21:28

Aber hallo, das war ja eine schnelle Antwort!

Ich glaub nicht, daß es an zu dünnen Gewebelagen lag, denke eher, daß bei früherem Abschleifen des alten UW-Anstriches das gewebe angeschliffen wurde?
Zum Trocknen: das Schiff ist auch innen wohl Epoxy-beschichtet, muß das runter, damit das Holz von beiden Seiten trocknen kann?
Kann man mit Trockenmittel (wie für feuchte Keller) das ganze beschleunigen (will doch im Sommer Segeln, und nich bloß bei den andren zugucken!)
Zum Flicken: wie bekomme ich den Übergang dicht hin? Gerade über dem Eisenkiel klebt die Beschichtung nicht, da bekomme ich überall ein Stechbeitel hinen-soll ich da mit ner Kanüle dünnes Epoxy hinein, oder Zyanacryl (Superkleber)?
Fragfen über Fragen aus dem Ösiland...;-)
Michael Grothe
Beiträge: 258
Registriert: Mi 27. Sep 2006, 09:17

Re: Eiche und Epoxy

Beitrag von Michael Grothe » Sa 5. Mai 2007, 07:29

Hey,

bist du sicher, das die beschichtung aus Epoxidharz besteht.

Ich glaube fast , das es eine Polyesterbeschichtung ist. Ist als Glasverstärkung nur Gewebe zu sehen oder auch normale Glasfasern?

Epoxid klebt eigentlich bombenfest im Gegensatz zu Polyester. Das mußt Du erst mal Feststellen.

Hey då Michael
fjfraundorfer
Beiträge: 26
Registriert: Do 3. Mai 2007, 22:11

Re: Eiche und Epoxy

Beitrag von fjfraundorfer » Sa 5. Mai 2007, 18:41

Hallo Michael,

ich sehe mehrere Gewebelagen, weiß, eng gewebt, an manchen Stellen auch schwarz (Carbon?), sieht so aus wie das Zeug, aus dem Flugzeugteile gemacht werden, und nicht wie die Glasfasermatten, die ich vom Autoausbessern bzw. von der Herstellung von Plastikschiffen kenne. Einzelne Fasern habe ich nicht gesehen.
Wie gesagt: auf dem Fe-Untergrund haftet das Zeug gar nicht, da könnte ich es großflächig abheben, auf Holz besser, ging aber mit einem Stechbeitel - aus der Hand geführt - problemlos runter.
Kann man Epoxi mit irgendeinem chemischen test nachweisen? Mit den abgesäbelten Teilen kann ich ja testen?
acksel
Beiträge: 577
Registriert: Do 3. Aug 2006, 11:00

Re: Eiche und Epoxy

Beitrag von acksel » So 6. Mai 2007, 08:34

wenn du die schicht so leicht abbekommst ist es unter garantie polyester. vielleicht riecht es beim erwärmen noch nach styrol? carbon wäre als reine beschichtung sehr ungewöhnlich.
Grüsse von der Elbe!
Axel

www.classic-modellyacht-design.de
fjfraundorfer
Beiträge: 26
Registriert: Do 3. Mai 2007, 22:11

Re: Eiche und Epoxy

Beitrag von fjfraundorfer » So 6. Mai 2007, 09:47

Hallo Acksel,

verwendet man bei Polyester nicht eher grobe Glasfasermatten? Das was ich an meinem Dampfer sehe, sind mMn Rovings - wußte nicht, daß man die auch mit Polyester verlegt?

und wenn es Polyester wäre, läßt sich das auch 'flicken', oder muß ich dann alles runter?

Danke für Eure Antworten, bin das erste mal mit dem Thema konfrontiert!
Michael Grothe
Beiträge: 258
Registriert: Mi 27. Sep 2006, 09:17

Re: Eiche und Epoxy

Beitrag von Michael Grothe » So 6. Mai 2007, 10:32


Hey,

ich bin mir fast sicher, das es Polyester ist. Natürlich kann man Glasgewebe auch mit Polyester verwenden. Nur sollte man im Naßverfahren niemals Gewebe über Gewebe mit Polyesterharz verwenden, dazwischen sollte immer eine Lage Glasfasermatten sein. Vielleicht hat da ein ganz schlauer Carbon zwischengelegt. Zumindest muß er viel Geld dafür gehabt haben.

Wenn es überall ganz leicht vom Untergrund zu trennen ist, dann muß alles runter.
Da kannst du keine Flicken mehr machen. Tritt irgendwo ein Haarriss auf, gammelt es überall hin.
Gut ist es auch nicht, wenn von innen ebenfalls eine Versiegelung vorhanden ist.
Überprüfe an einer geeigneten Stelle, was es für Material sein. Mit dem Fön(Heißluftpistole)
erwärmen und dann riechst Du irgendwelche Materialien heraus. Purlack, Polester (Styrol)

Hey då Michael
acksel
Beiträge: 577
Registriert: Do 3. Aug 2006, 11:00

Re: Eiche und Epoxy

Beitrag von acksel » So 6. Mai 2007, 11:13

wär natürlich immer gut, wenn du mal bilder einstellst.

ich denke mal, dass deine segelsaison in eine bastelsaison gerät.... michael hat da schon recht: wenn du das richtig machen willst, muss der ganze spass erstmal runter. dann kucken, was mit dem holz tatsächlich los ist.
ich hoffe ja nicht, dass jemand das boot beschichtet hat, weil es schon gammelig war, dann hast du ein problem.
gut wäre es, wenn nach dem runterreissen mal ein holzwurm zum kucken käme.
Grüsse von der Elbe!
Axel

www.classic-modellyacht-design.de
fjfraundorfer
Beiträge: 26
Registriert: Do 3. Mai 2007, 22:11

Re: Eiche und Epoxy

Beitrag von fjfraundorfer » So 6. Mai 2007, 11:16

Guten Morgen Michael,

werd also mal ein abgelöstes Stück anheizen und riechen. Innen ist der Rumpf nicht beschichtet (keine Matten, Halzmaserung gut zu sehen), wohl aber lackiert. Spanten und Planken sind deutlich erkennbar verleimt. Muß da die Lackierung runter?

GfK ganz runter heißt wohl tierisch Arbeit (da hab ich was von einer Fräse im Forum gelesen, laut, schwer, aber wirksam?), und danach? Werden vor dem Beschichten nicht die Planken abgehobelt, um Gewicht zu sparen?

Es wird doch einen Grund gehabt haben, daß der frühere Eigner zugepappt hat - was habe ich für Optionen, wenn der Rumpf zwar dicht, aber optisch eine Katastrophe ist?
Farbe? Epoxy? Furnieren? Hab mal eine 40er Schäre gesehen, die furniert war, sah ganz gut aus, und war dicht.

Gruß aus Wien,
Franz
Antworten