klinkerbootbau, wie weiter
klinkerbootbau, wie weiter
tagchen allesamt. seit etlicher zeit bin ich nun dabei, meine geklinkerte rudergondel zu bauen. bis anhin hats auch mit einigen problemen ganz gut geklappt. das boot ist soweit fertig gebaut, mit allen planken drauf, kleines vordeck, eingedaempfte spanten usw. alles was halt so dazugehoert. vor ca. 2 wochen hatte ich nun das schiff aussen im ueberwasserbereich mit owatrol d1 geoelt, so an die 8 lagen an einem tag und mich nach 2 tagen an das anpassen der bodenbretter gemacht. freitags waren dieselben dann fertig und ich ruckzuck mit dem oelen auf der innenseite begonnen. das d1 von aussen hatte bereits bis nach innen durchgedrueckt und ich habe nur noch 6 lagen d1 auf der innenseite aufgebracht.
anbei, mein boot ist mahagonie 10 mm beplankt mit akazienspanten, steven und spiegel aus eiche.
heut morgen nun der schock......3 planken haben schwere schwundrisse. der eine riss beim lannungsauslauf am spiegel, die anderen zwei bei der sponung am vorsteven. laenge der risse ca 600 mm, breite ca 1, 5 mm. ich glaub ich spinne.
hab gleich einen luftbefeuchter ins boot gestellt und hoffe, da geht vielleicht noch was.
hat jemand von euch einen tipp? soll ich die risse so belassen und hoffen.......soll ich leisten einfraesen?
mein boot befand sich seit bald eineinhalb jahren im bau und bis jetzt war da kein riss drinnen.
hat das owatrol da etwas zuviel feuchtigkeit verdraengt, oder liegts am warmen fruehling
was fuer ein riesenfrust
waere froh um guten rat
anbei ein foto von gestern, als das boot grad frisch geoelt und unrissig war
anbei, mein boot ist mahagonie 10 mm beplankt mit akazienspanten, steven und spiegel aus eiche.
heut morgen nun der schock......3 planken haben schwere schwundrisse. der eine riss beim lannungsauslauf am spiegel, die anderen zwei bei der sponung am vorsteven. laenge der risse ca 600 mm, breite ca 1, 5 mm. ich glaub ich spinne.
hab gleich einen luftbefeuchter ins boot gestellt und hoffe, da geht vielleicht noch was.
hat jemand von euch einen tipp? soll ich die risse so belassen und hoffen.......soll ich leisten einfraesen?
mein boot befand sich seit bald eineinhalb jahren im bau und bis jetzt war da kein riss drinnen.
hat das owatrol da etwas zuviel feuchtigkeit verdraengt, oder liegts am warmen fruehling
was fuer ein riesenfrust
waere froh um guten rat
anbei ein foto von gestern, als das boot grad frisch geoelt und unrissig war
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Re: klinkerbootbau, wie weiter
Hallo,
da hast Du ja ein Problem, aber ich denke, das ist in den Griff zu kriegen. Bei meinem alten Folke tut sich jedes Frühjahr das gleiche: Zwei Planken kriegen mit schöner Regelmäßigkeit erhebliche Trocknungsrisse. Ich habe mich schon daran gewöhnt. Meine Abhilfe:
Sobald es draußen warm zu werden beginnt (mein Boot steht im Freien) packe ich nasse Decken, Tücher, Laken - alles was ich kriegen kann - in`s Innenschiff und decke alles mit Folie ab. Sonst trocknet`s zu schnell. Wenn die Risse am breitesten sind, injiziere ich mit einer 50 ccm-Spritze - ohne Nadel - (Apotheke) angewärmtes Ettan von Topplicht in die Risse. Je wärmer Ettan ist, um so flüssiger wird es und verteilt sich so am besten. Man kann fast zuschauen, wie die Risse wieder schmaler werden und das elastische Ettan wieder herausgedrückt wird. Mit der Spachtel abgeschabt kann man es wieder zurück in die Dose tun und im nächsten Jahr wieder verwenden. So ist das Boot erst mal dicht. Im Wasser quellen die Planken noch weiter zu und beim nächsten Badespaß kann wieder Ettan abgespachtelt werden.
Wie es nun aber bei Deinem Boot ist, nachdem D1 schon nach innen durchgekommen ist, weiß ich nicht. Ich vermute aber, wenn Du möglichst bald so verfährst wie beschrieben haut`s hin. Ein Luftbefeuchter ist vermutlich nicht ausreichend.
Ich habe in diesen Tagen auch mit D1 getränkt, glaube aber nicht, daß das Dichtquellen dadurch gänzlich unterbunden wird. Man wird sehen.
Viel Erfolg und Grüße,
Willi, München
da hast Du ja ein Problem, aber ich denke, das ist in den Griff zu kriegen. Bei meinem alten Folke tut sich jedes Frühjahr das gleiche: Zwei Planken kriegen mit schöner Regelmäßigkeit erhebliche Trocknungsrisse. Ich habe mich schon daran gewöhnt. Meine Abhilfe:
Sobald es draußen warm zu werden beginnt (mein Boot steht im Freien) packe ich nasse Decken, Tücher, Laken - alles was ich kriegen kann - in`s Innenschiff und decke alles mit Folie ab. Sonst trocknet`s zu schnell. Wenn die Risse am breitesten sind, injiziere ich mit einer 50 ccm-Spritze - ohne Nadel - (Apotheke) angewärmtes Ettan von Topplicht in die Risse. Je wärmer Ettan ist, um so flüssiger wird es und verteilt sich so am besten. Man kann fast zuschauen, wie die Risse wieder schmaler werden und das elastische Ettan wieder herausgedrückt wird. Mit der Spachtel abgeschabt kann man es wieder zurück in die Dose tun und im nächsten Jahr wieder verwenden. So ist das Boot erst mal dicht. Im Wasser quellen die Planken noch weiter zu und beim nächsten Badespaß kann wieder Ettan abgespachtelt werden.
Wie es nun aber bei Deinem Boot ist, nachdem D1 schon nach innen durchgekommen ist, weiß ich nicht. Ich vermute aber, wenn Du möglichst bald so verfährst wie beschrieben haut`s hin. Ein Luftbefeuchter ist vermutlich nicht ausreichend.
Ich habe in diesen Tagen auch mit D1 getränkt, glaube aber nicht, daß das Dichtquellen dadurch gänzlich unterbunden wird. Man wird sehen.
Viel Erfolg und Grüße,
Willi, München
Re: klinkerbootbau, wie weiter
abend willi
danke vielmal fuers antworten. dachte schon, ich waer der einzige mit so einem problem.....
ich hab mich meinerseits etwas beruhigt und einige tage zeit gehabt, das ganze zu verdauen.
hab von einem bootsbauer am bodensee ebenfalls den ettan tip bekommen und den rat, mal nicht die nerven zu verlieren. den einen riss am heckspiegel jedoch, den hab ich nun sozusagen entfernt. hab die halbe planke weggeschnitten, geschaeftet, neu vernietet und geklebt.
was mir dabei interessantes auffiel:
- trotz oelung mit d1 schien mir das holz eher sproede und trocken, als gut geoelt, obschon das d1 von aussen, bis auf die rumpfinnenseite durchschlug.
-ich habe probehalber 2 stueck d1 getraenktes mahagoni via west epoxy verklebt- resultat: haelt bestens
fazit fuer mich: wenn der kleber noch klebt, wird auch das wasser noch einen weg finden und meine zwei anderen risse bald zuquellen. naechsten freitag ist dann wassern angesagt
hoffentlich schneits noch etwas bis dann
ein gruss aus zuerich
flavio
danke vielmal fuers antworten. dachte schon, ich waer der einzige mit so einem problem.....
ich hab mich meinerseits etwas beruhigt und einige tage zeit gehabt, das ganze zu verdauen.
hab von einem bootsbauer am bodensee ebenfalls den ettan tip bekommen und den rat, mal nicht die nerven zu verlieren. den einen riss am heckspiegel jedoch, den hab ich nun sozusagen entfernt. hab die halbe planke weggeschnitten, geschaeftet, neu vernietet und geklebt.
was mir dabei interessantes auffiel:
- trotz oelung mit d1 schien mir das holz eher sproede und trocken, als gut geoelt, obschon das d1 von aussen, bis auf die rumpfinnenseite durchschlug.
-ich habe probehalber 2 stueck d1 getraenktes mahagoni via west epoxy verklebt- resultat: haelt bestens
fazit fuer mich: wenn der kleber noch klebt, wird auch das wasser noch einen weg finden und meine zwei anderen risse bald zuquellen. naechsten freitag ist dann wassern angesagt
hoffentlich schneits noch etwas bis dann
ein gruss aus zuerich
flavio
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- Beiträge: 63
- Registriert: Mi 27. Feb 2008, 18:19
Re: klinkerbootbau, wie weiter
Hallo Flavio,
das mit D1 ist so eine Sache: Ich habe jetzt beim Ölen festgestellt, daß die eine Planke an manchen Stellen das Öl aufsaugt wie ein Schwamm, an anderer Stelle es aber nur wenige Millimeter eindringt. Wenn bei Deinem Boot das Öl an der einen Stelle schon nach innen durchgedrungen ist heißt es noch lange nicht, daß alle Planken gleichermaßen getränkt sind. Mich wundert`s nicht, daß Dir das Holz "spröde und trocken" vorgekommen ist.
Ich nehme an, daß es überhaupt nicht möglich ist, alle Planken gleichermaßen durch und durch zu ölen - es sei denn, man würde verfahren wie seinerzeit bei der "Wasa", welche vor 300 Jahren beim Stapellauf in Stockholm gesunken war: Die hat man, nachdem man sie 1960 gehoben hat, jahrelang per Sprinkleranlage berieselt. Aber das hast Du wohl nicht vor.
Weiterhin gutes Gelingen und Grüße,
Willi
das mit D1 ist so eine Sache: Ich habe jetzt beim Ölen festgestellt, daß die eine Planke an manchen Stellen das Öl aufsaugt wie ein Schwamm, an anderer Stelle es aber nur wenige Millimeter eindringt. Wenn bei Deinem Boot das Öl an der einen Stelle schon nach innen durchgedrungen ist heißt es noch lange nicht, daß alle Planken gleichermaßen getränkt sind. Mich wundert`s nicht, daß Dir das Holz "spröde und trocken" vorgekommen ist.
Ich nehme an, daß es überhaupt nicht möglich ist, alle Planken gleichermaßen durch und durch zu ölen - es sei denn, man würde verfahren wie seinerzeit bei der "Wasa", welche vor 300 Jahren beim Stapellauf in Stockholm gesunken war: Die hat man, nachdem man sie 1960 gehoben hat, jahrelang per Sprinkleranlage berieselt. Aber das hast Du wohl nicht vor.
Weiterhin gutes Gelingen und Grüße,
Willi
Re: klinkerbootbau, wie weiter
Hallo Flavio
Ich habe genau das selbe kurz vor dem Ziel! Obwohl ich nasse Tücher am Boden hatte, habe ich jetzt 3 Risse... Nach dem lesen dieser Zeilen eine leichte Beruhigung.. Nun musst du nur noch sagen, dass es wirklich funktioniert hat..
Gruess Manuel
Ich habe genau das selbe kurz vor dem Ziel! Obwohl ich nasse Tücher am Boden hatte, habe ich jetzt 3 Risse... Nach dem lesen dieser Zeilen eine leichte Beruhigung.. Nun musst du nur noch sagen, dass es wirklich funktioniert hat..
Gruess Manuel
Re: klinkerbootbau, wie weiter
guten abend panda
also zur beruhigung, mein boot schwimmt und zwar so wie es soll. ganz wichtig fuer dich: die momentanen wetterbedingungen mit wind und waerme, zusammen mit dem oelen sind ansich sehr schlecht fuer das holz. ich hatte zum schluss des baus jede menge saegemehl unter das boot gestreut und dieses staendig feucht gehalten. dies gibt gut feuchtigkeit ab. achte auch darauf, dass dein boot jetzt nicht zu sehr im durchzug steht, weil der warme fruehlingswind dir sonst die feuchte aus dem holz mitnimmt.
ich hatte es unterlassen, den einen riss am vorsteven gleich zu reparieren. er ist dann etwa nach einer woche abwarten dafuer 4 malsolange geworden. ich rate dir, riss soweit oeffnen dass du ihn mit angedicktem epoxy verkleben kannst, ansonsten wird der riss wohl einfach der faser nach weiterreissen. aber das kleben ist ansich kein problem und beim geklinkerten rumpf musst du auch keine angst haben, dass sich die planke wulstet, sollte sie dann in hundert jahren wieder aufquellen.
noch ein tipp, falls dir das kleben nicht gefaellt, kannst du sogenanntes "ducktape" (gewebeverstaerktes klebeband aus der surfbranche) von aussen ueber den riss kleben und dann das boot ne saison einfahren. das band hielt bei mir besten uns wuerde wohl immer noch halten haette ich den riss nicht geleimt.
ich wuensche dir viel zuversicht und die gewissheit, dass ein stueck holz sowieso schwimmt.
mein bootsbauerkollege meinte zu mir: holzboote sind nichts fuer nervoese leute,.....ich hatte es mir zu herzen genommen.......
also zur beruhigung, mein boot schwimmt und zwar so wie es soll. ganz wichtig fuer dich: die momentanen wetterbedingungen mit wind und waerme, zusammen mit dem oelen sind ansich sehr schlecht fuer das holz. ich hatte zum schluss des baus jede menge saegemehl unter das boot gestreut und dieses staendig feucht gehalten. dies gibt gut feuchtigkeit ab. achte auch darauf, dass dein boot jetzt nicht zu sehr im durchzug steht, weil der warme fruehlingswind dir sonst die feuchte aus dem holz mitnimmt.
ich hatte es unterlassen, den einen riss am vorsteven gleich zu reparieren. er ist dann etwa nach einer woche abwarten dafuer 4 malsolange geworden. ich rate dir, riss soweit oeffnen dass du ihn mit angedicktem epoxy verkleben kannst, ansonsten wird der riss wohl einfach der faser nach weiterreissen. aber das kleben ist ansich kein problem und beim geklinkerten rumpf musst du auch keine angst haben, dass sich die planke wulstet, sollte sie dann in hundert jahren wieder aufquellen.
noch ein tipp, falls dir das kleben nicht gefaellt, kannst du sogenanntes "ducktape" (gewebeverstaerktes klebeband aus der surfbranche) von aussen ueber den riss kleben und dann das boot ne saison einfahren. das band hielt bei mir besten uns wuerde wohl immer noch halten haette ich den riss nicht geleimt.
ich wuensche dir viel zuversicht und die gewissheit, dass ein stueck holz sowieso schwimmt.
mein bootsbauerkollege meinte zu mir: holzboote sind nichts fuer nervoese leute,.....ich hatte es mir zu herzen genommen.......