Achtersteven ersetzen - Schrauben drin lassen?

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tomy
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Achtersteven ersetzen - Schrauben drin lassen?

Beitrag von tomy » So 2. Mai 2010, 17:01

Moin zusammen,
wie ( worst case) erwartet, ist der Torfbereich unserer (leider) bisher Süßwasser-Schönen aus Schweden, ein Relannderkryssare von 8,5 Meter aus Lärche auf eingebogene Eichenspanten ( auch 38 Stück gebrochen...) nicht zu unterschätzen.
Aber da liegen ja bakanntlich die "Aufgaben":

Meine Bitte um Rat - würdet ihr die grauenhaft eng nachträglich gesetzten und sauber verpfropften Schrauben, mit denen die Planken bei Enbau der Maschine nachträglich am Steven befestigt wurden, sauber absägen und drinlassen, oder lieber alle rausnehmen -auf die Gefahr, dass die Plankenenden gnadenlos verhunzt sind danach...?
Ich hab da große Sorge und hab bei meiner letzten Baustelle dieser Art dergleichen "Spaxhäufung" nicht gehabt.
Und die alten Lärchenplanken sind ja auch nicht mehr die allerbesten...
Ich spiele mit dem Gedanken, den gesamten Steven ( ist auf Bild erst halb Teil-ausgebaut) komplett 2 Zentimeter nach innen zu setzen, um ganz neu bohren und verpfropfen zu können.Würdet ihr das empfehlen?

Stevenrohr kommt natürlich auch neu ( und wie es sich gehört weiter nach außen).-
Was schlagt ihr vor?
Dank schon mal -
Beste Grüße von der Ruhr
Thomas
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j.sch.
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Re: Achtersteven ersetzen - Schrauben drin lassen?

Beitrag von j.sch. » So 2. Mai 2010, 22:46

hallo tomy, wenn die schrauben sauber verpfroft sind würd ich die pfropfen rausnehmen und anschließend die schrauben. mit dübeln dann die aufgebohrten löcher verschließen, dann hast du wieder ordentlich holz im schiff. ich würde es besser finden. eventuell kannst du mit einer zange die schrauben am gewinde fassen und so rausdrehen. macht aber sicher mehr arbeit als absägen.
viele grüße, jens.
Viele Grüße aus Leipzig, Jens.
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Re: Achtersteven ersetzen - Schrauben drin lassen?

Beitrag von André bauer » Mo 3. Mai 2010, 09:36

Moin,
ich würde die Planken erst mal sauber kratzen und dann eventuell anschäften, wenn nötig.
Der Steven sollte auch wieder so eingebaut werden, wie er war, allein weil Du ihn schon
entweder dicker machen müsstest, um die Formänderung der Spanten auszugleichen.
Zwei Zentimeter nach vorne müsstest Du dann auch durch einen zwei Zentimeter längeren
Steven ersetzen, damit der Ruderschaft wieder am Steven liegt.

Und bitte keine Dübel nehmen, sondern Propfen!

Habe einen sehr guten Schraubenausdreher gefunden, kann mal ein Foto und Infos einstellen demnächst.

Gruß,
André
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tomy
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Re: Achtersteven ersetzen - Schrauben drin lassen?

Beitrag von tomy » Mo 3. Mai 2010, 18:31

Danke Jens und Andre´,
Planken sauber kratzen geschieht so spät wie möglich um weireres schrumpfen zu mindern,
schäften wird an mehreren Stellen nötig sein, das ist auch schon klar.Die Maßänderung eines verlängerten Stevens ist mir klar- die Frage war mehr eine nach Erfahrung mit einer solchen Änderung. Der letzte Hintersteven, den ich getauscht habe , liegt 14 Jahre zurück...
Meine Intention ist auc h, wenigstens etwas mehr Fleisch für das Stevenrohr zu erhalten.
Ich stelle Fotos ein, wenn nächsten Samstag alles raus ist.

Der Schraubenausdreher interessiert mich SEHR, Andre!
Fabrikat?
Gruß und Dank
Thomas

P.S: Wer "dübelt" denn Pfropfenlöcher...? Das hat der Jens doch so gar nicht gemeint, nicht?
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Re: Achtersteven ersetzen - Schrauben drin lassen?

Beitrag von André bauer » Mi 5. Mai 2010, 09:00

Hallo Thomas,
da Du relativ neu in diesem Forum bist, wußte ich nicht, wie ich Dich einordnen soll.
Die Sache mit den Dübeln kam gerade neulich hier hoch...
Und bevor hier falsche Begriffe eingeschleust werden, protestier ich lieber mal :-)

Ich werd sehen, das ich an den Schraubenausdreher denke.

Mir steht auch ein Austausch des Achterstevens an, eigentlich tausche ich das ganze Schiff unter den Planken weg...
Gegen eine Vergrößerung des Achterstevens spricht eigentlich nichts aus meiner Sicht, außer ein bißchen Mehrgewicht.
Man sollte einzelne Verbände nicht zu stark machen, ohne die Umgebung sinnvoll auch zu verstärken,
das gilt aber auch eher für Spanten, Bodenwrangen und Knie.
Wenn Du das Gefühl hast der Achtersteven ist durch Wellenbohrung stark geschwächt,
mach ihn stärker.


Viele Grüße,
André
Gruß,
André

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Re: Achtersteven ersetzen - Schrauben drin lassen?

Beitrag von j.sch. » Do 6. Mai 2010, 19:41

ja, ja, ja, ...
viele grüße, jens.
Viele Grüße aus Leipzig, Jens.
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Re: Achtersteven ersetzen - Schrauben drin lassen?

Beitrag von tomy » Di 11. Mai 2010, 19:05

Moin zusammen,
hier nun für alle, die abgeschreckt werden wollen das Bild des letzten Wochenende,
"Stina Kajsa "ohne den größten Teil des Heckbalken und der obere Teil des Hintersteven fehlt auch. Da saß überall der Torf drin. Die Durchbolzen konnt ich so nach oben rausziehen...mit zwei Fingern.-
Wenn nun übermorgen das Stevenrohr raus ist, wird man sehen, wie der Steven darunter aussieht. Er macht aber klngmäßig einen besseren Eindruck.
Die Planung des neuen Steven läuft auch schon - er wird aus einem Stück und ( wenn dann noch vorhanden...) mit Hakenlasche mit dem "Reststück" Steven verbolzt, sodass die neue Stevenrohrbohrung durch den "neuen" Steventeil geht und etwas mehr Neigung nach achtern bekommen kann. Dann steht die Schraube ein wenig geneigter und nimmt nicht so Fläche vom Ruder weg. Auch, weil sie deutlich größer werden wird , als die bisher vorhandene. Der Sabb Einzylinder , der da neu rein kommt,hat eigentlich 16"... aber wir bauen eine 14" Schraube ein. Und die Motorfundamente kommen ja sowieso neu.

Übrigens hab ich die ganze Motoranlage hier bei "Biete" eingestellt - vielleicht hat ja jemand Spaß an dem schönen Färe-Göta.-

Würdet ihr die Plankenschmiege vor dem Fräsen des neuen Stevens festlegen?

Gruß von der Ruhr
Thomas
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Re: Achtersteven ersetzen - Schrauben drin lassen?

Beitrag von Ewwerschter » So 30. Mai 2010, 16:29

Hallo Tomy,

ich würde an deiner Stelle schon nochmal ein bischen weiter nachschauen.
Hab auch mal mit einer kleine Stelle (Durchführung des Ruders) angefangen, dann doch mal die drei unteren Plankengänge demontiert und mir mal die Kielbolzen und das "Kielbrett angesehen". War etwas ernüchternd, aber "mann" sucht ja die Herausforderung.
Mußte aber alle Schrauben mühevoll rausquälen, weil die natürlich noch bombenfest waren. Ich denke aber es rentiert sich, wenn es längerfristig sein soll.
Von außen sah das alles auch noch ganz gut aus.
Habe jetzt fast das komplette Kielschwein, das Totholz, den Steven und das Knie getauscht.
Schau dir mal die Kielbolzen an. Statt 16 mm nur noch ca. 8mm.

Gruß Thorsten
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