neue Planken

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Oliver

neue Planken

Beitrag von Oliver » Mi 23. Jun 2004, 12:53

Hallo zusammen,

wie muss ich die Plankenfugen zwischen zwei Plankengängen „behandeln“, damit sich nachher ein fester Verbund bildet? Es geht mir hier nicht um die alten Planken sondern um die neuen, die ich einbauen muss.

Ich habe einen klassischen Plankenbau. Es sieht nicht so aus, als wäre das Boot vom Erbauer kalfatert worden, so ganz genau weiß ich es aber nicht, weil ich immer wieder irgendwelche Reste an Dichtungsmasse aus den Fugen ziehe. Aber ob die Original sind oder erst nachträglich angebracht wurden weiß ich nicht.

Ich habe von mehreren Möglichkeiten gelesen: Holz mit einer Schraube eindrücken damit es nachher wieder quillt, Einlegen von „Dichtungsfäden“ (kalfatern), Sika, Epoxy, so einbauen, dass eine kleine Fuge bleibt, auf Passung einbauen, mit Gewalt einbauen.

Wie habt ihr das gemacht? Was ist sinnvoll bei einem Jollenkreuzer? Wie gesagt, es geht um die neuen Planken, die Fugen zwischen den alten werde ich entweder so lassen wie sie sind oder ausleisten/mit Epoxy füllen.

Danke fürs Antworten!
Oliver
Walter

Re: neue Planken

Beitrag von Walter » Mi 14. Jul 2004, 00:45

Hallo,

Das hängt schwer davon ab, wie breit die Planken sind, und ob sie im Bereich starker Krümmung oder eben angebracht sind. Von Epoxi würde ich dringend abraten, da es zu spöde ist. Es sperrt sich gegen das Ausdehen der Planke und reißt danach ab.

Das Aufquellen der Planken läßt sich nicht verhindern. Wenn etwas im Wege ist, wird es zusammengequetscht. Ist ein Quetschen nicht möglich, reißt sich die Planke selbst aus der Verankerung oder der Spant bricht. Man muß also von vorneherein das nötige Spiel für die Planke vorsehen. Deswegen kein zu trockenes Holz einbauen. Im Idealfall werden sich die Planken gegenseitig abdichten und damit auch abstützen, womit das Boot erst richtig steif wird. In der Realität haben sich die Planken nach einigen Jahren an ihr Dasein gewöhnt, in dem Sinne, daß an Land regelmäßig Trocknungsfugen entstehen, die im Wasser dann wieder verschwinden, ohne, daß es irgendwo zu Bruch kommt.

Bei meinem Boot, (Planken 20 mm stark, 20 cm breit, Mahagoni) dauert das regelmäßig 3-5 Tage. Bei der Wasserung klebe ich Malerkrepp von außen auf die Fugen, was erst einmal den Wassereinbruch verhindert. Bis das Kreppband zu den Fischen gegangen ist, ist das Boot dann auch dicht. Falls irgendwo Wasser durch die Fugen kommt, wird die Fuge mir Wachs abgedichtet. Das drückt sich dann weg, wenn die Planke quillt. Epoxi würde hier die Planke schädigen, sodaß ein Jahr später die Fuge noch größer wäre.

Vor dem Einbau einer neuen Planke würde ich ein Stück des Holzes ausmessen, dann eine Woche unter Wasser verbringen und dann wieder messen. Dann wüßte ich, wie stark die Quellausdehnung des Holzes ist. Das kann dann berücksichtigt werden. Nachträglich abdichten ist jedenfalls einfacher, als gebrochene Spanten ersetzen.
Planken sind jedoch ein Teil der Strukturkonstruktion und insofern für die Festigekt von Bedeutung. Die Festigkeit kommt erst in der innigen Verbindung zur Nachbarplanke zustande, was durch die Quellung zustandekommt.

Also: probieren geht über studieren.

Viel Spaß,
Walter
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