Moin moin,
kurz und knapp! Ist da noch was zu retten?
Es handelt sich um ein in Schweden gebauten Ivarson Kreuzer an! Baujahr 1948
Das Boot ist aus Lärchenholz geklinkert, 9,5 m lang und 2,4 m breit. Es hat eine Besegelung von 1 Großsegel, 2 Focksegel, 1 Johnson Außenborder, ca. 9,5 PS. Das Boot liegt ca. seit 4 Jahren an Land und hat Trocknungsschäden: Mast muss erneuert werden, Konstruktions-und Sitzbänke hinten draußen ebenfalls zu erneuern, Teackholz an Deck, Kante und Scheuerholz sind zu ersetzen, der Baum müsste geleimt, sowie eine Führungsschiene f. das Groß eingezogen werden. Div. Lackarbeiten und der Spiegel muss neu befestigt werden.
Besten Dank schonmal!
Ist da noch was zu retten/restaurieren?
Ist da noch was zu retten/restaurieren?
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Re: Ist da noch was zu retten/restaurieren?
Moin Max,
zu retten ist immer was, kommt nur drauf an, wie viel Arbeit und Geld Du bereit bist zu investieren.
Habe selbst eine Baustelle, die wesentlich größer wurde, als sie sollte...
Und damit ist immer zu rechnen, ich hab damals dachte ich schon viel einkalkuliert, aber es wurde noch viel mehr.
Die Gefahr sehe ich auch hier:
Scheergänge und die Planken darunter sind auf jeden Fall zu ersetzen, die Spanten in einigen Bereichen event. auch, zumindest teilweise an den offenen Stellen ganz sicher, der Balkweger kann auch was abbekommen haben (sitzt direkt in der Ecke zwischen Deck und Spanten), das Deck wird auch in den offenen Bereichen Schäden haben und nicht nur das Teak.
Weiter sind die anderen Planken, Deck und Decksbalken auf Pilze bzw Schimmel zu untersuchen.
Die Bodenwrangen können ok sein.
Übel wird es, wenn Steven vorn oder achtern, der Heckbalken oder die Kielsohle getauscht werden müssen.
Kurzum: Kauf das Boot nicht, ohne einen Gutachter mitzunehmen, der kann bei der Preisfindung sein Geld ganz leicht wieder reinholen, wenn er in Deinem Auftrag arbeitet.
Vorausgesetzt, der Verkäufer lässt sich darauf ein.
Wenn er glaubt, das er Dich schon am Haken hat, wird es schwer ihn von einem deutlich geringeren Preis zu überzeugen...
Die Schäden, die Du beschrieben hast, sind nur die harmlosen. Insofern geh ich davon aus, das der Verkäufer hier schon versucht herunter zu spielen.
zu retten ist immer was, kommt nur drauf an, wie viel Arbeit und Geld Du bereit bist zu investieren.
Habe selbst eine Baustelle, die wesentlich größer wurde, als sie sollte...
Und damit ist immer zu rechnen, ich hab damals dachte ich schon viel einkalkuliert, aber es wurde noch viel mehr.
Die Gefahr sehe ich auch hier:
Scheergänge und die Planken darunter sind auf jeden Fall zu ersetzen, die Spanten in einigen Bereichen event. auch, zumindest teilweise an den offenen Stellen ganz sicher, der Balkweger kann auch was abbekommen haben (sitzt direkt in der Ecke zwischen Deck und Spanten), das Deck wird auch in den offenen Bereichen Schäden haben und nicht nur das Teak.
Weiter sind die anderen Planken, Deck und Decksbalken auf Pilze bzw Schimmel zu untersuchen.
Die Bodenwrangen können ok sein.
Übel wird es, wenn Steven vorn oder achtern, der Heckbalken oder die Kielsohle getauscht werden müssen.
Kurzum: Kauf das Boot nicht, ohne einen Gutachter mitzunehmen, der kann bei der Preisfindung sein Geld ganz leicht wieder reinholen, wenn er in Deinem Auftrag arbeitet.
Vorausgesetzt, der Verkäufer lässt sich darauf ein.
Wenn er glaubt, das er Dich schon am Haken hat, wird es schwer ihn von einem deutlich geringeren Preis zu überzeugen...
Die Schäden, die Du beschrieben hast, sind nur die harmlosen. Insofern geh ich davon aus, das der Verkäufer hier schon versucht herunter zu spielen.
Gruß,
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
André
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Re: Ist da noch was zu retten/restaurieren?
PS:
Um die Schäden in Zukunft zu vermeiden, muss auch die Ursache gefunden werden.
Solche Schäden entstehen u.a durch Festigkeitsprobleme.
Entweder eingebaut oder nachträglich entstanden durch Verschlimmbesserungen der Voreigner.
Das Deck muss auf jeden Fall wieder einen festen Verband mit dem Rumpf bilden.
Auch die Verbindungen zwischen Planken und Spanten müssen wahrscheinlich nachgearbeitet werden und einen aufgetrockneten Klinkerrumpf wieder abzudichten ist auch nicht ohne.
Wenn Du 20.000 über hast, könnte ein Bootsbauer sich da vielleicht beimachen.
Oder Du hast eine Halle in der auch im Winter gearbeitet werden kann und kannst viele Arbeiten selbst machen, weil die Werkzeuge, Geschick und Lernwilligkeit sowie eine an Wahnsinn grenzende Ausdauer vorhanden sind.
Das ist auf jeden Fall ein Projekt von mindestens 2000-3000 Stunden in Eigenleistung ohne die weiteren Schäden zu kennen.
Ein Bootsbauer braucht vielleicht weniger.
Grüße,
André
Um die Schäden in Zukunft zu vermeiden, muss auch die Ursache gefunden werden.
Solche Schäden entstehen u.a durch Festigkeitsprobleme.
Entweder eingebaut oder nachträglich entstanden durch Verschlimmbesserungen der Voreigner.
Das Deck muss auf jeden Fall wieder einen festen Verband mit dem Rumpf bilden.
Auch die Verbindungen zwischen Planken und Spanten müssen wahrscheinlich nachgearbeitet werden und einen aufgetrockneten Klinkerrumpf wieder abzudichten ist auch nicht ohne.
Wenn Du 20.000 über hast, könnte ein Bootsbauer sich da vielleicht beimachen.
Oder Du hast eine Halle in der auch im Winter gearbeitet werden kann und kannst viele Arbeiten selbst machen, weil die Werkzeuge, Geschick und Lernwilligkeit sowie eine an Wahnsinn grenzende Ausdauer vorhanden sind.
Das ist auf jeden Fall ein Projekt von mindestens 2000-3000 Stunden in Eigenleistung ohne die weiteren Schäden zu kennen.
Ein Bootsbauer braucht vielleicht weniger.
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André
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Re: Ist da noch was zu retten/restaurieren?
Hallo Max,
da muß ich André ohne Vorbehalte zustimmen. Das werden mindestens 2500 bis 3000 Stunden in Eigenarbeit. Allein einen Klinkerbau, der so lange trocknen konnte, wieder dicht zu bekommen, halte ich für eine ambitionierte Aufgabe. Das Deck wird wohl komplett neu müssen, um es dicht zu bekommen und das Holz der Kajüte sieht auch nicht sehr vertrauenserweckend aus.
Das alles geht ans eingemachte, wie man bei uns sagt.....
Allerdings bin ich der Meinung, den Gutachter wirst Du über den Preis nicht wieder reinbekommen. Mehr als maximal 300 bis 500 Euro geht für das Boot eh nicht. Ich sehe Geld hier eher als Anerkennung....
Sollte es was werden, viel Glück damit!
Lothar
da muß ich André ohne Vorbehalte zustimmen. Das werden mindestens 2500 bis 3000 Stunden in Eigenarbeit. Allein einen Klinkerbau, der so lange trocknen konnte, wieder dicht zu bekommen, halte ich für eine ambitionierte Aufgabe. Das Deck wird wohl komplett neu müssen, um es dicht zu bekommen und das Holz der Kajüte sieht auch nicht sehr vertrauenserweckend aus.
Das alles geht ans eingemachte, wie man bei uns sagt.....
Allerdings bin ich der Meinung, den Gutachter wirst Du über den Preis nicht wieder reinbekommen. Mehr als maximal 300 bis 500 Euro geht für das Boot eh nicht. Ich sehe Geld hier eher als Anerkennung....
Sollte es was werden, viel Glück damit!
Lothar
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Re: Ist da noch was zu retten/restaurieren?
Da hat Lothar auch recht, viel mehr Geld kann er für das Boot nicht kriegen.
Ob das Deck komplett neu muss, kann man so nicht sagen.
Aber großflächig ersetzen wird man sicher müssen.
Die Aufbauseite auf Steuerbord hat sicher auch was abbekommen, aber das kriegt man vielleicht hin.
Sorgen macht mir eher die Backbordseite auf dem dritten Foto, wo über große Länge schwarze Stellen sind.
Das deutet auf Festigkeitsprobleme in der Rumpfdeckverbindung hin.
Da muss ein erfahrener Mensch beurteilen, ob die Schwäche eingebaut war oder eine einfache Instandsetzung des Zustands reicht.
Aber ich finde, das Boot ist sehr hübsch und hat eine Rettung verdient.
Viele Grüße,
André
Ob das Deck komplett neu muss, kann man so nicht sagen.
Aber großflächig ersetzen wird man sicher müssen.
Die Aufbauseite auf Steuerbord hat sicher auch was abbekommen, aber das kriegt man vielleicht hin.
Sorgen macht mir eher die Backbordseite auf dem dritten Foto, wo über große Länge schwarze Stellen sind.
Das deutet auf Festigkeitsprobleme in der Rumpfdeckverbindung hin.
Da muss ein erfahrener Mensch beurteilen, ob die Schwäche eingebaut war oder eine einfache Instandsetzung des Zustands reicht.
Aber ich finde, das Boot ist sehr hübsch und hat eine Rettung verdient.
Viele Grüße,
André
Gruß,
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
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