Folke nicht dicht zu bekommen

acksel
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von acksel » Mo 3. Jan 2011, 07:13

fg-1064 schrieb:
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> ...naja, der Titel sagt eigentlich alles: "Folke
> nicht dicht zu bekommen"... ;-)



Aus technisch-analytischer Hintergrundsicht spricht da nichts dagegen...
Grüsse von der Elbe!
Axel

www.classic-modellyacht-design.de
seebaer150
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von seebaer150 » Mo 3. Jan 2011, 12:20

Hallo Axel,

immer kräftig drauf, auf die am Boden Liegenden. Das zeigt wahre Größe und wirklich guten Stil. ;-)

Im übrigen hielt ich es trotz "Folke" für eine normale Beplankung. Lag vielleicht daran, dass man aus analytisch-technischer Hintergrundsicht es für undenkbar hält, dass versucht wird, quer über eine Klinkerbeplankung zu furnieren.

Aber ich freue mich über Deine beachtlichen Fortschritte in Sachen Diktion.

KJM
helmsman-2

Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von helmsman-2 » Mo 3. Jan 2011, 18:36

Hallo Andreas,

man kann es nicht glauben, dass es so was gibt.
Die Sachlage ist m.E. so klar, dass Du jeden Prozess ohne Zweifel gewinnen würdest.
Wenn dieser Bootsbauer Meister ist, lass Dir mal seinen Brief zeigen. Ein Hinweis an die Handwerkskammer wäre vielleicht angebracht, der Mann hat ja schon mit dem nächsten Murx gedroht... Leisten ankleben. Wenn man den nicht stoppt, wird er vielleicht noch mehr Schaden anrichten.

Das Problem sehe ich neben dem total vermurksten Boot auch darin, dass Du den Bootsbauer persönlich besser kennst und dass er Mitglied in Deinem Verein ist. So etwas kann zu viel Ärger auch im Verein führen, je nach dem, wer sich auf wessen Seite schlägt.

Eine Reparatur ist, bei entsprechendem Aufwand wahrscheinlich immer möglich. Ich kenne Bootsbauer, die ersetzen Stück für Stück ein Boot, bis nur noch der Bleikiel original ist. Ob es sich wirtschaftlich lohnt, darf man bei unseren alten Booten oft sowieso nicht fragen. Wie weit wurde der Wahnsinn in Deinem Fall getrieben? Hat der „Bootsbauer“ alle Planken auf diese Art ruiniert? Vielleicht kann man die entsprechenden Planken nach Instandsetzen der Spante und des Kiels neu fertigen.

Am saubersten und sowohl für Dich und den Bootsbauer mit dem geringsten Gesichtsverlust wäre wohl, Dein Bootsbauer gibt Dir alle Rechnungsbeträge, die Du ihm bezahlt hast, freiwillig und ohne noch viel Wind dabei zu machen zurück. Wenn er es denn kann. Mehr, z.B. Schadenserstattung (er hat das Boot ja schlechter gemacht, als es vorher war) oder entgangene Segelfreizeit, wirst Du wohl kaum rausschlagen können. Zeig ihm doch mal diesen Blog, damit er weiß, woher der Wind weht....

Klaus
Alte Liebe
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von Alte Liebe » Mo 3. Jan 2011, 19:10

Hallo Klaus und die Anderen,
genau das ist mein Problem !

Ich gab Ihm den Auftrag weil wir uns über 20 Jahre kennen, wir gemeinsam im gleichen Club segeln.
Das sind jetzt auch die Armschellen die ich dadurch trage.

Ich habe Ihm jetzt Zeit gelassen, die Sache der finanziellen Regelung zu überdenken, ich will ja keinen über den Tisch ziehen, aber 2 x zu zahlen sehe ich auch nicht ein.

Ich hoffe, dass er es selber einsieht was da gelaufen ist und es zu einer Einigung kommt.

Das man sich im Club weiterhin trifft sollte man dabei nicht aus dem Auge verlieren.

Aber ich bin jetzt mal Optimist.

Ob man die Nuten wieder auffräsen kann (Oberfräse mit Anlaufscheibe, oder Schattenfugensäge), dann mit einer Dichtmasse die flexibel ist ausfüllt oder einen kompletten
Überzug aus Glasfaser macht, bleibt jetzt mal offen.

Verkaufen in diesem Zustand geht nicht, Kettensäge geht garnicht, also muß eine andere Lösung gefunden werden.

Da das Boot ursprünglich durch einen Slipschaden nur an einem Heißstrop hing, dieser den Hauptspannt verzog, versichert bei Pantenius ist wurde auch ein Gutachter eingeschaltet.

Dieser hatte, so wie ich heute in dem Gutachten noch einmal nachgelesen habe, genau das Verfahren des Bootsbauers als machbar in seinem Gutachten beschrieben, dadurch wurde dann auch die Ursprüngliche Schadenshöhe von 5500 € auf 3000€ reduziert.

Gut für die Versicherung, schlecht für mich, da diese Arbeitsweite ja garnicht funktionieren konnte. Diesen Standpunkt habe ich heute Pantenius schriftlich zur Kentniss gebracht.

Mal schauen was die zu Ihrem Gutachten sagen, wäre ja schön gewesen wenn es so dicht geworden wäre, aber wenn es von vorn herein Aussichtslos war, dann frage ich mich natürlich was die mir für einen Gutachter geschickt haben.

Ich werde wohl in den Nächsten Tagen etwas Neues zu berichten haben, wenn sich eine angeschriebene Werft oder Pantenius meldet.

MFG Andreas
bob57
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von bob57 » Mo 3. Jan 2011, 19:17

Auch wenn es die Alte Liebe ist, selbst wenn sie es in des Wortes wahrestem Sinne ist - ein Klassiker ist das Folke doch eigentlich nicht. Da sollte der Aufwand schon mehr als idealistisch begründbar sein.

Ich muß ehrlich zugeben, ich hätte auch kein Vertrauen mehr ins Boot. Wer weiß denn, was als nächstes kommt, welche technischen Folgen die Arbeit des "Meisters" hat?
Ich stelle es mir nicht besonders prickelnd vor, vom Steg aus aufs verkluckte Boot zu sehen oder plötzlich einige sm draussen einen Riss in einer Planke samt entsprechendem Wassereinbruch festzustellen.

3300.- wurden reingesteckt, das Boot hatte vor der Reparatur den höchsten Zeitwert auch nicht, wir bewegen uns also vermutlich irgendwo im oberen vierstelligen Euro-Bereich, was den Gesamtschaden angeht.
Und die würde ich mir vom "Meister" zurück holen. Irgendwo hört Vereinskameradschaft auf.

Gruß vom
Bob

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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von fg-1064 » Mo 3. Jan 2011, 20:49

bob57 schrieb:
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> Auch wenn es die Alte Liebe ist, selbst wenn sie
> es in des Wortes wahrestem Sinne ist - ein
> Klassiker ist das Folke doch eigentlich nicht. Da
> sollte der Aufwand schon mehr als idealistisch
> begründbar sein.

Das ist aber gaaaanz dünnes Eis! Was ist denn Deiner Meinung nach ein "Klassiker"? Nach Baujahr begründet? Nach Konstruktionsjahr? Und warum sind die Folkes dann auf fast jeder Klassiker-Regatta das zahlenmäßig stärkste Feld? ...und meist auch noch am sympathischsten? ;-)

Nur weil es so viele gibt, heißt das noch lange nicht, dass es keine Klassiker sind. Daran ändern auch die modernen Plaste-Derivate nichts.

Ansonsten gebe ich Dir recht. ;-)

Grüße,
Jan


Holzengel
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von Holzengel » Di 4. Jan 2011, 15:59

Moin, hört sich ja alles etwas traurig an! Das Furnier muß auf jeden Fall wieder runter! Wenn es nicht zu dick ist mal mit einem Heißluftfön probieren, ansonsten mit einer Lackfräse (Metabo) oder vorsichtig schleifen. Interessant wären auch mal Fotos von Innen (Bodenwrangen und Kiel). Wenn in den Bereichen wirklich Rott vorherrscht und nicht nur ein paar Risse, müssen die Bereiche ausgetauscht werden, die Ursprüngliche Struktur und Festigkeit muß wieder hergestellt werden, alles Andere macht keinen Sinn sondern alles nur schlimmer!

Fotos kannst Du auch gerne an beratung@yacht-restaurierung senden!

Beste Grüße,

Bootswerft Grödersby
Niels Engel
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von bob57 » Di 4. Jan 2011, 18:58

Die ehrenvolle Aufgabe, das Boot in den ursprünglichen Zustand zurück zu versetzen, würde ich dem Meister überlassen.
Sonst ist mans hinterher selber schuld, wenn weitere Probleme auftauchen, die er verursacht hat.
Gruß vom
Bob

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Alte Liebe
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von Alte Liebe » Di 4. Jan 2011, 19:14

Nach einem heutigen Gespräch soll das Folke vom Bootsbaumeister wieder abgeschliffen und von allen Epoxiresten befreiht werden.
Die Einfräsungen von 3x5 mm zwischen den Planken sollen saubergemacht werden, somit müßte ja eine Basis da sein, dass sich dann ein Fachmann der Sache annimmt.

Die letzte Zeit habe, ja mußte ich mir viele Gedanken zum Boot machen, verschrotten, verkaufen, verschenken, verbrennen.......

Aber nach 22 Jahren in meiner Hand, einigen Törns nach Schweden, 180 Std. für das Teakdeck, Bauj. 1952 (also älter wie ich), nein so einfach will ich nicht aufgeben.


Nils, besten dank ich schicke Dir mal die letzten Fotos zu!

MFG Andreas

bob57
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von bob57 » Di 4. Jan 2011, 20:09

Bevor ich am Schiff arbeiten ließe, würde ich den weiteren Weg klären.
Anschließend soll der Neue dem Alten klar machen, was der zu tun und zu lassen hat.

Wenn du beispielsweise jetzt die Fugen ausfräsen lässt und das Schiff dann über ein weiteres Jahr unbearbeitet steht, könnten sich Folgeschäden einstellen, die die weitere Arbeit deutlich erschweren könnten.
Gruß vom
Bob

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