Lamelierte Spanten

André bauer
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Re: Lamelierte Spanten

Beitrag von André bauer » Mo 19. Feb 2007, 10:22

Hallo Martin,
danke für die Infos. Sehr konkret und hilfreich. Das Mehl habe ich zum Glück erst letztens und nicht am Schiff verarbeitet
und auch nur im verdeckten Bereich, UV ungefährdet.
Für die Arbeitsweise, die Du beschreibst, braucht man dann bei etwas größeren Sachen aber auch gleich mehr Leute.

Wenn jetzt Harze in Entwicklung sind, die soweit einziehen, bekommt die Konservierung mit Epoxy ja wieder ganz neue Dimensionen.
Bisher mußte man ja Bedenken haben, nach einer Grundberührung wieder ein Leck in der Beschichtung zu haben, was damit ja wegfallen würde.

Wäre es denn möglich, das Buch mal zu kopieren?

Grüße,
André
Gruß,
André

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schwarzudo11
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Re: Lamelierte Spanten

Beitrag von schwarzudo11 » Mo 19. Feb 2007, 19:42

hallo martin,

ist das buch "moderner holzbootsbau" von gougeon brothers in deutsch,
im buchhandel zu bekommen oder muss man da andere wege gehen?

zum thema hersteller von epoxid muss ich mich noch weiter informieren,
denke das die boatfit in bremen da gute möglichkeiten bietet.

die beschreibung zum spanten verkleben ist sehr gut nachvollziebahr,
und thoma larrson beschreibt in seinem buch auch das es zwar gegen seine
handwerks ehre geht wenn leimfugen sichtbar bleiben,
so scheint es aber beim epoxid gerade wichtig zu sein den kleber nicht herraus zu drücken.

kann man denn die querschnitte von verleimten spanten etwas kleiner wählen wie von
gedäpften oder masiven spanten oder sollte man sich da an der vorlage halten?

denke da vor allem an die schrauben länge die neu zur verwendung kommen soll,
würde die vorhandenen schlitz bronzeschrauben gegen edelstahl schrauben ersetzen,
gibt es dazu von dir noch ein anmerkung?


und sollte man vorm einbau die spanten nicht am besten rundherum mit sp 320 beschichten und nach dem einbau vielleicht noch mal nachbehandeln?

und zu schluss noch mal zu den radien,-
ist es bei epoxid also nicht notwendig die radien etwas zu überziehen wegen denn rückstell kräften!

grüße udo

Martin Kröger
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Re: Lamelierte Spanten

Beitrag von Martin Kröger » Mo 19. Feb 2007, 22:34

Moin, Moin,

das Buch gekommst Du vom Importeur der West-System Harze, bei der Firma von der Linden in Wesel. Wegen der Anschrift solltest Du mal im Internet Googeln.

Zum Thema Harze.........die Boatfit ist da leider nicht das richtige Forum....leider waren 2006 nur wenige Anbieter da. Sicherlich gibt es ausser West und SP auch noch andere gute Adressen wie z.b. System Three oder ander Systeme aus den USA. Vosschemie hat was, Rüegg vertreibt auch einge Produkte, da ist noch Schäufler, R&G, Gaugler & Lutz und Lange und Ritter, um nur die Grossen der Branche zu nennen. Wir verwenden nach jahrelangem Rumprobieren die Systeme von SP. Die haben wirklich für jeden Furz das richtige Harz, fertig eingestellt, die richtige Viskosität mit den passenden Härtern. Zudem bieten die Burschen erstklassigen Klarlack (SP2000 Ultravar) super Versiegelungen (SP300) und Spachtelmassen, sowie Gelege, Gewebe und Hilfsstoffe.

Zum Thema Spantfestigkeit.....
es liegt durchaus im Bereich des Machbaren die Querschnitte etwas (ca. 15%) geringer zu wählen, da die Holzfasern und damit die grösste Festigkeit exakt in der Spantform verlaufen. Tun sie zwar bei gedämpften Spanten auch, aber beim Dämpfen von Spanten unterliegt das Holz einen erheblichen "Stress" (auf einer Seite wird gestaucht-auf der anderen gestreckt) welcher die Festigkeit beeinträchtigt.

Zum Thema Schrauben.......
es spricht nichts gegen die Verwendung von Niro-Schrauben..... aaaaaber bitte, bitte mit einem passenden Senkbohrer/Stufenbohrer vorbohren und die Schraube in flüssiges Harz tauchen. Bringt den Vorteil das das Holz nicht aufgesprengt wird und die Schraube sich gut ind Holz eindrehen lässt. Niroschrauben neigen sehr schnell zum Abreissen, bitte auch Qualität A4 nehmen. Ich habe mir einen schönen Magazinschrauber von Bosch mit Drehmoment-und Tiefenauslösung bei ebay geschossen und verwende für Verschraubungen Nirospaxe aus dem Endlosmagazin.......geht absolut prima, spart Zeit und zusätzliche Hände.

Zum Thema Vorbeschichten.......
es ist durchaus Sinnvoll Bauteile vor dem Einbau vorzubeschichten....aaaaaber bei der Vorbeschichtung der Klebefläche möchte ich abraten.

Zum Thema Biegeradien...
auch hier sollte etwas überbogen werden.....wieviel hängt vom Holz und stark von dessen Feuchtigkeit ab..... bitte Vorversuch machen

mit sportlichem Gruss von der Unterweser

Martin
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Re: Lamelierte Spanten

Beitrag von André bauer » Di 20. Feb 2007, 09:00

Moin,
das Buch ist auf Deutsch leider nicht mehr käuflich zu erwerben. Habe es schön öfter versucht, ist seit Jahren nicht mehr im Handel.
Habe aber gerade bei Amazon einige gebrauchte Exemplare gefunden. Eins ist aber jetzt weg...:-)

Martin,
so wie sich das gelesen hat, hast Du alle Harze schon mal ausprobiert.
Welches würdest Du für Holz empfehlen als guten Kompromiss zwischen Preis und Leistung?
SP ist nun ja auch grade kein Discounter.

Udo,
wenn Du tatsächlich 2,5mm Furnier nimmst, ist die Rückstellkraft sicher gleich null.
Die Schmiege mußt Du hinterher ja sowieso noch anpassen und der letzte Millimeter zieht mit der Schraube ran.

Grüße,
André
Gruß,
André

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Re: Lamelierte Spanten

Beitrag von schwarzudo11 » Di 20. Feb 2007, 20:05

hallo martin,

das buch habe ich wie andrè bei amazon bestellt.

die frima linden in wesel habe ich gefunden und muss mich morgen noch mal einlesen
und gebenfalls nach händlern in unserer nähe suchen.

ich brauch den epoxid ja nur zum spantenverleimen und vielleicht mal klein flächig irgend etwas zu halten zu bringen, vielleicht auch noch das ruderblatt aber sonst möchte ich von dem zeug die finger lassen. denkst du das man da bei west gut aufgehoben ist?

schrauben in A 4 ist kein problem und mit dem akkuschrauber mit drehmoment
müsste ich das abreißen vermeiden können.
vorbohren und senken ist selbstverständlich.

welchen mindes radius sollte ich denn wählen wenn ich die bauteile vorm beschichten mit der oberfräse abrunde, reichen da 3 mm oder lieber größer?
wollte nicht zu große radien nehmen da sonst an der board wand so schmutznester bleiben.

zum anrühren hat man mir gesagt sollte ich schon mal anfangen "jogurt zu essen
habe aber leider eine milch allergie,- spaß bei seite."
kann man da auch nicht einweg plastik becher nehmen oder schmelzen die einen wegen der wärme entwicklung in den händen weg?

hallo andrè

hab auch noch ein exemplar moderner holzbootbau bei amazon bestellt,
mit welchem hersteller würdest du dich denn einlassen
wie oben beschrieben bei meiner aufgaben stellung?
das mit dem rückstellkräften denk ich geht so in ordnung.

grüße
udo


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Re: Lamelierte Spanten

Beitrag von Martin Kröger » Di 20. Feb 2007, 22:59

Moin Udo,

ich bevorzuge eindeutig die Harze von SP-Systems, sowohl für meine privaten Projekte, als auch für meine Firma. Sicherlich nicht die "billigsten" aber für mich eindeutig die "preiswertesten". Die technischen Dokumentationen sind sehr gut und wenn man mal nicht weiter weis haben die einen erstklassigen Support, und die Jungs dort haben richtig Ahnung von ihrem Krempel.

Gelegentlich benutzen wir noch das C-Harz von R&G, wenn es darum geht Benzin-und Dieseltanks von innen zu beschichten. Die beiden 120 ltr. Benzintanks auf meiner 24 fuss Sport-Craft sind nun schon runde 8 Jahre alt und sind immer noch wie neu. (gebaut aus 6mm Lauansperrholz und Epoxy-Laminat)

mfg

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Re: Lamelierte Spanten

Beitrag von André bauer » Mi 21. Feb 2007, 12:44

Hallo Udo,
sind Deine Spanten eigentlich faul oder gebrochen?
Ich werde wohl meine gebrochenen Spanten mit formverleimten Stücken anschäften.
Bei faulen Bereichen genauso. Beim Harz weiß ich auch noch nicht.

Aber Martin hat Recht, ich hatte auch schon SP Harze und die Leute bei von der Linden sind wirklich kompetent und hilfsbereit.
Der Firmeninhaber hat übrigens auch einen Klassiker.

Bei den Gefäßen zum Anmischen musst Du unbedingt drauf achten, das diese möglichst breit und flach sind,
um die Wärmeentwicklung des Harzes zu verlangsamen.
Speziell, wenn Du große Mengen in einem Pott anmischt oder langwierige Arbeiten hast.
Also - Einwegtrinkbecher taugen nicht. Diese 1,0 kg Ostermischungen im Süßigkeitenregal sind super für große Sachen.

Spanten solltest Du zur Bordwand hin nicht abrunden, aus genau dem Grund, den Du genannt hast.
Da Du Spanten nicht einkleben wirst bei einem Boot aus den 30ern, ist das dann eine kleine Schwachstelle in der Beschichtung.
Aber wenn Du neue Spanten machst, kannst Du diese ja vorbeschichten und mit Aceton oder nach Herstellerangaben verdünntem Epoxy tränken,
dann faulen sie auch im Bilgebereich nicht.

Die Frage ist aber, ob das gut ist, weil der Spant keine Feuchtigskeitsänderungen mitmacht, während die Planken sich dehnen und schrumpfen.
Gruß,
André

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Re: Lamelierte Spanten

Beitrag von schwarzudo11 » Mi 21. Feb 2007, 18:43

Re: Lamelierte Spanten
geschrieben von: Martin Kröger (IP bekannt)
Datum: 20.02.07 22:59


hallo martin,

werd mich wohl noch einige zeit mit den beiden systemen von west und sp beschäftigen,
im moment sehr viel neues mit dem ich mich zu beschäftigen habe, werde da weiter
strukturiert vorgehen und gut überlegt an das projekt gehen, ist doch mehr arbeit
wie ich zuerst angenommen habe.


hallo andré

von den 39 spanten paaren sind ca. 20 angebrochen oder ganz durch,
der rest wurde versucht unsachgemäß zu verstärken, gerade bei den verschraubungen
ist leider torfiges holz, oder im kiel,- oder decksbereich sind torfige stellen,
wechsle lieber 10 paar spanten mehr als das ich in fünf jahren wieder dabei gehe und vor allem den lackaufbau aussen wieder angreife und wieder von neuem anfange,
bin nun mal detail verliebt und werd mich da auf keine kompromisse mit meinen schweinehund einlassen, da muss man nun mal leidensfähig sein aber das ergebniss ist um so besser mein lehrmeister hat immer den satz erzählt "der wahnsinn ist kurz die reue ist lang" in diesem sinne.
mit den gefäßen zum anrühren ist nachvollziehbar, eisbecher sehen so aus,- mag für mein leben gerne eis.
werd die restfeuchte im kielbereich noch mal messen und das starkfurnier gegenfalls noch mal kurz wässern,-
schwundmaße in der länge sind so oder so mit 0,1 bis 0,3 prozent bei den spanten nicht so ausschlaggebend, sehe eher das problem bei den beplankung radial und tangential.

grüße
udo






Die Frage ist aber, ob das gut ist, weil der Spant keine Feuchtigskeitsänderungen mitmacht, während die Planken sich dehnen und schrumpfen.


Grüße aus Bremen,
André

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Re: Lamelierte Spanten

Beitrag von Martin Kröger » Mi 21. Feb 2007, 23:06

Moin zusammen,

ein Nachsatz zum Thema Mischbecher:

---Joghurtbecher eignen sich wirklich nur für Kleinstmengen....ich kaufe mir die Mischbecher gerne beim Eiscaffé-Zubehör. Die Dinger sind innen sauber beschichtet, schön breiter Boden und kosten weniger als die Pötte aus dem Zubehör......das da Eisreklame drauf ist, stört weniger.......


übrigens, Feuchtigkeitsänderungen ist den Spanten schnuppe, die machen einiges mit, wenn sie richtig dimensioniert und verbaut sind.

mfg

Martin
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Re: Lamelierte Spanten

Beitrag von André bauer » Do 22. Feb 2007, 11:00

Moin Udo,

wenn Du Holz vor dem Verkleben mit Epoxy wässerst, kann es passieren das die Verklebung nicht richtig hält, weil das Epoxy dann nicht so ins Holz eindringen kann.
Das Furnier braucht auch mit Sicherheit nicht gewässert werden, es sei denn Du hast bei der Furnierstärke Radien unter ca. 200mm zu biegen. Wenn Du wässerst, spann das Holz an Ort und Stelle ein, laß es trocknen und verklebe dann.


Martin,

wo kaufst Du Eiscaffé Zubehör? Hab ich noch nie drauf geachtet.
Heute morgen beim Brötchen holen sind mir Margarinebecher positiv aufgefallen...

Grüße,
André
Gruß,
André

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