Lackaufbau Stahlschiff

Laithy
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Re: Lackaufbau Stahlschiff

Beitrag von Laithy » Di 12. Jun 2007, 14:57


Meines Wissen nach ist Gelcoat Epoxidharz und zieht kein Wasser - wäre ja sonst auch ziemlich sinnlos damit GFK-Boote zu beschichten...

z.B.:

Gelshield® Plus ist ein dickschichtiges lösemittelfreies Epoxy für die Osmosesanierung. Gelshield® Plus erlaubt lange und kurze Überarbeitungszeiten. Mit der neuen Dickschichtformel ermöglicht es Schichtdicken von bis zu 150µm pro Schicht.

Quelle: http://www.yachtpaint.com/germany/news/ ... geID=17267


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acksel
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Re: Lackaufbau Stahlschiff

Beitrag von acksel » Di 12. Jun 2007, 16:09

epoxygelcoat gibt es nicht, weil nicht uv-beständig.

edit: warum willst du das sauteure osmosezeugs für dein stahlschiff nehmen?
Grüsse von der Elbe!
Axel

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André bauer
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Re: Lackaufbau Stahlschiff

Beitrag von André bauer » Di 12. Jun 2007, 16:13

Da mag es Unterschiede zwischen altem und neuem Material geben.
Epoxy gibts zwar schon seit 1946, (Erfindung der US-Navy) hat aber erst in den 90er Jahren so richtig Fuß gefaßt im Bootsbau.
Nach Wikipedia ist der Hauptbestandteil von Gelcoat tatsächlich Polyester,
wird aber durch Zusatz von anderen Stoffen nicht hygroskopisch.
Habe aber auch PU-Gelcoats gefunden.

Erst Gelcoat drauf und Lack wäre eine der teuersten Lösungen denk ich.
Außerdem ist Gelcoat schwer zu verarbeiten, da ist Spachteln deutlich leichter,
weil nachträglich aufgetragenes Gelcoat in großen Flächen sehr schwer glatt zu kriegen ist.
Bei Reparaturen wird das Gelcoat nachgeschliffen und poliert, wobei Spachtel sich deutlich besser schleifen lässt.
Gelcoat ist ja auch als Endbeschichtung gedacht und muß folglich härter sein als Spachtel.

@Thomas: Polyesterspachtel lässt auch nach vielen Jahren nach am Geruch erkennen,
wenn Du ihn anschleifst und dann riechst.
Oder Du machst den Wassertest, ein Stück abschlagen und ins Wasser damit.

Grüße,
André
Gruß,
André

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Re: Lackaufbau Stahlschiff

Beitrag von acksel » Di 12. Jun 2007, 17:13

andré,
wenn gelcoat NICHT hygroskopisch ist, warum machen sich die leute mit ihrem plastikdampfern 1. vor osmose ins hemd, und 2. tünchen epoxy als osmoseschutz drauf?

wenn du also polestergelcoat aufträgst, wird es im normalfall an der oberflöäche klebrig bleiben.
es ist dafür gemacht, in der form unter luftabschluss zu härten.
Grüsse von der Elbe!
Axel

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Re: Lackaufbau Stahlschiff

Beitrag von André bauer » Mi 13. Jun 2007, 09:42

Weil Polyester getünchtes Gfk das Wasser saugt?
Gelcoat lässt Wasser durch, aber eine Beschichtung die Wasser speichert, würde ja wohl,
wie Thorsten schon sachte, absolut keinen Sinn machen.
Wasser durchlassen und Wasser speichern sind ja wohl grundsätzlich verschiedene Eigenschaften.
Jedes Material läßt Wasser durch, selbst Stahl, wenn auch aufgrund der hohen Dichte kaum messbar.
Aber Wasser speichern tun nur einige.
Epoxy wird als Osmoseschutz auf das Gfk draufgehauen, wenn eine Reparatur ansteht.
Drüber kommt in jedem Fall wieder Gelcoat oder Farbe.

Außerdem gibt es auch Gelcoats, die bei Einzelbauten (Regattayachten), die über Positivformen gebaut werden, nach dem Laminieren außen aufgetragen werden.
Soll bessere Oberflächen ergeben, was den Wasserwiderstand der Fläche angeht und scheint auch nicht schwerer zu sein, als eine Farbbeschichtung.
Wird auch beim Americas Cup eingesetzt, habs gestern gelesen und war auch überrascht.
Gruß,
André

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Re: Lackaufbau Stahlschiff

Beitrag von Laithy » Mi 13. Jun 2007, 11:01


Also ich habe mittlerweile mit International gesprochen und die raten mir auch von 2k ab wenn der UNtergrund nicht genau geklärt ist.
Auch von dem Ratschlag alles runterzuholen und komplett neu aufzubauen halten die dort garnichts. Der Aufwand steht in keinem Verhältniss zum Ergebniss...

Also wird jetzt geschliffen, Voranstrich drauf und anschleißend mit Toplack lackiert...

Damit beende ich für mich auch diesen Thread.

Grüße

Thorsten
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