Mast zu kurz: Kann man das zurechtschäften?

Tobias Bressler

Re: Mast zu kurz: Kann man das zurechtschäften?

Beitrag von Tobias Bressler » Di 3. Jul 2007, 13:07

Hallo André,
ja, das Segel ist ganz neu und hat die Aktion unversehrt überstanden. Von der Holzkiep wollen wir uns aber in jedem Fall verabschieden, denn wir haben keine Lust, jedes Mal ab 4 Windstärken irgendwelche Havarien befürchten zu müssen. Wie siehst Du das mit dem Einleimen der Leiste ?

Grüße, Tobias Bressler
André bauer
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Re: Mast zu kurz: Kann man das zurechtschäften?

Beitrag von André bauer » Di 3. Jul 2007, 16:14

Das Einleimen sollte unproblematisch sein. Die Leisten sind ja nicht von solchem Querschnitt,
das Du bei feuchtem (frischem) Holz ein Verwerfen des Mastes befürchten musst.
Oder welche Probleme siehst Du?
Die Kiep muss nur zum Leimen richtig frei von Lackresten geschliffen sein und das stell ich mir schwierig vor.
Da hilft wieder der Wassertest. Nach dem Schleifen mit Wasser befeuchten.
An Stellen, wo das Holz nicht so dunkel wird, sind noch Lackreste im Holz.
Was Leim angeht, weiß ich ncht, ob Epoxy das Richtige ist, wegen der Harze im Holz.
Würde vielleicht P4-Leim vorziehen, also Weißleim mit Zusatz.
Da war neulich ein Beitrag von Udo Schwarz, der ganz interessant war.
Kauresinleim (der Rote) ist vielleicht zu hart im Riggbereich, aber letztlich als einziger zugelassen vom Germanischen Lloyd für den Bootsbau.
Trotzdem werden auch große Boote mit Klassifikation mit anderen Leimen gebaut.

Wollte die Leimfrage hier nur zur Diskussion stellen, mich interessiert's nämlich auch.

Gruß,
André
Gruß,
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Michael Grothe
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Re: Mast zu kurz: Kann man das zurechtschäften?

Beitrag von Michael Grothe » Di 3. Jul 2007, 17:14

Hey Tobias,

deine Idee mit dem Rundholz ist ok, aber leider sehr mühsam. Die Keep bekommst du ja nicht richtig sauber, deshalb mußt du mit Epoxidharz leimen. Dieser verbindet sich mit allem
und ist auch elastisch. was für ein Rundholz willst du nehmen und wer dreht es dir auf das Maß?

Einfacher ist es, die Keep völlig runterzuhobeln und ein entsprechendes Holz wieder aufzuleimen, rund hobeln und dann die Rechteckleiste aufzuschrauben für die Rutscherschiene.

Hey då Michael
Tobias Bressler

Re: Mast zu kurz: Kann man das zurechtschäften?

Beitrag von Tobias Bressler » Di 3. Jul 2007, 17:58

Hallo Michael,
die eigentliche Kiep besteht bei uns aus 2 ollen Kiefernleisten, die über eine u-förmige Vertiefung
v-förmig verschraubt und geklebt sind (vgl. Photos weiter oben im Thread). Wenn ich die abnehme, was nicht zuletzt aufgrund des schlechten zustandes keine riesengroße Sache sein sollte, stoße ich also auf das u-Profil im Mast. Das U-Profil ist nicht gelackt oder aber derselbe wurde vom ständigen Scheuern des Vorlieks abgerieben. Naja und da hinein wollte ich dann ein Rundholz, das von der Breite her in etwa paßt (gibts im Baumarkt in versch. Längen) mit Epox einleimen. Alles, was übersteht, wird dann gehobelt. Die Leiste deshalb (so denke ich), um den Schruben der neuen Mastschiene sicheren Halt im Mast zu geben, denn würde ich das ganze U-Profil mit Epoxi füllen, so ergäbe das ja vermutlich keine gute Grundlage für einen sicheren Schraubenhalt.

Viele Grüße
Tobias
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Re: Mast zu kurz: Kann man das zurechtschäften?

Beitrag von Michael Grothe » Di 3. Jul 2007, 18:10


Hey,

aus was für Holz sollen die Rundstäbe sein? Lass die Finger von Buche. Das fault dir unter dem hintern weg.

Hey då Michael
André bauer
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Re: Mast zu kurz: Kann man das zurechtschäften?

Beitrag von André bauer » Di 3. Jul 2007, 18:37

Auch Fichte sollte man da nicht einbauen, Tanne ist schon was anderes, Kiefer weiß ich nicht.
Und Tanne und Fichte zu unterscheiden ist echt schwierig, zumal die im Baumarkt fleißig gemischt werden.
Aber die Längen, im Baumarkt gibts die maximal 2m lang.
Da musst Du ja mindestens viermal schäften, oder wolltest Du Dir das etwa sparen?
Und dann die Qualität im Baumarkt, ein Flitzebogen ist dagegen doch richtig gerade
und meist noch als Richtscheit zu gebrauchen.
Mach es so, wie Michael vorgeschlagen hat und besorg Dir das Holz, woraus auch der Mast gebaut ist.
Dann gibts auch keine Probleme.
Alternativ kannst Du mit der Oberfräse einen Falz an der Kiep fräsen und da eine neue Kiepleiste einleimen,
die etwas mehr Öffnung bietet als die alten und mehr Halt haben als vorher die genagelten.
Ohne Schleifen in der Kiep kommst Du mit Sicherheit nicht aus, ob Du mit Kiep oder mit Rutschern fährst.
Ein neues Liektau anzunähen ist ja auch nich so schwer.

Grüße,
André
Gruß,
André

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Re: Mast zu kurz: Kann man das zurechtschäften?

Beitrag von acksel » Mi 4. Jul 2007, 02:53

Baumarkt kannst du vergessen, aber der holzfachhandel bietet wirklich alles. selbst bei uns auf dem dorf kriegst du wirklich alles. wen du dann noch direkt ins sägewerk gehst, kannst du dir die bootsbauhölzer direkt zusägen lassen. und kostet nicht die welt.Fichte wurde übrigens für den mastenbau verwendet.
der mast wird sicherlich spruce sein, was im handel etwas exotisch ist. aber unter dem begriff kanadische fichte wird man sicherlich fündig.
( quellen für den verwendungszweck: a. brix und c. eichler)
Grüsse von der Elbe!
Axel

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Re: Mast zu kurz: Kann man das zurechtschäften?

Beitrag von Tobias Bressler » Mi 4. Jul 2007, 17:41

Danke für die Tips, werd´s bedenken. Schäften will ich die kleine Leiste nicht, sie hat ja keinerlei
Stabilitätsfunktion. Sie soll lediglich das U-Profil "füllen" und für einen besseren Halt der Schrauben sorgen.

Viele Grüße
Tobias Bressler
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Re: Mast zu kurz: Kann man das zurechtschäften?

Beitrag von garfilius » Mi 4. Jul 2007, 23:57

wie wäre es denn, die alte Keep rechteckig auszufräsen und einen Vierkant einzukleben? Dann sind die alten Lackreste Geschichte.

Für meine eigene Weiterbildung: Was genau ist das Spruce, aus dem die Masten sind? Und was ist dessen Vorteil? Nach meiner Holzartentabelle gibt es vier Sorten Spruce:
Norway spruce: Rotfichte, Rottanne, europäisches Weißholz, Europäische Fichte
Engelmann spruce: Engelmann-Fichte
Sitka spruce: Sitkafichte, Sitka Spruce, Tideland Spruce, Western Spruce
white spruce: White spruce, Western white spruce

Wäre eine kanadische Fichte einer bayerischen aus hohen Lagen oder einer sibirischen ebenbürtig? Ist jede Fichte aus Kanada Spruce?

Die Frage ist durch aus ernst gemeint, weil mich der ganz oben genannte Preis nachdenklich stimmt. Dafür sollte man was besseres als Fichte bekommen.

Gruß
Gero
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Re: Mast zu kurz: Kann man das zurechtschäften?

Beitrag von acksel » Do 5. Jul 2007, 06:23

Lt. c. eichler firmiert Spruce" unter "kanadischer fichte". Wieviel sich das zu den anderen tut, kann ich nicht sagen.
Aber andersrum: was soll an holz besser sein, als ein leichtes, festes material, das seit ewigen zeiten für masten verwwendet wird?
Grüsse von der Elbe!
Axel

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