Maststuhl/Mastfuß faul, was nun?

garfilius
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Re: Maststuhl/Mastfuß faul, was nun?

Beitrag von garfilius » Fr 23. Nov 2007, 00:31

die Bolzen allein tragen. Ich hab einen Jollenkreuzer, da dürften die vertikalen Druckkräfte durch straffe Wanten vernachlässigbar sein. Wichtig ist der Halt gegen Biegung und den bringen Maststuhl und Schrauben.

Gruß
Gero
André bauer
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Re: Maststuhl/Mastfuß faul, was nun?

Beitrag von André bauer » Fr 23. Nov 2007, 09:05

Moin Gero,
wenn der Bolzen allein trägt, ist er zwei Nummern zu groß.
Ein Rigg wurde auch damals nicht so ausgelegt, das der Mast freisteht und die Wanten zur Zierwerk sind.
Also müssen die Wanten auch dementsprechenden Zug aufnehmen
und geben den daraus resultierenden Vertikaldruck/Zug an den Mastfuß und die Püttinge ab.
Zudem haben die Bootsbauer auch damals nichts überflüssiges gebaut.
Der Klotz mit der Schräge wird also auch eine Bestimmung haben, nämlich die Druckkräfte aufzufangen.
Jeder Klappmast steht nicht auf dem Bolzen, sondern auf der Mastspur.

Grüße,
André
Gruß,
André

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Godewindskipper
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Re: Maststuhl/Mastfuß faul, was nun?

Beitrag von Godewindskipper » Di 27. Nov 2007, 22:57

>> "da dürften die vertikalen Druckkräfte durch straffe Wanten vernachlässigbar sein." <<<

@ Gero :

WIE DASS DENN ???!!! es wird doch schon beim bloßen Hinsehen klar, das der Mast durch die Wanten erheblich vertikal belastet wird. Von Kräfteparallelogramm oder solchen Dingen muß man da noch garnicht sprechen.

Der Bolzen soll den Mast nur führen und die Backen des Maststuhls bei einander halten.
Der zweite Bolzen, den durchaus nicht alle Boote haben, dient als Sicherung gegen Umfallen.

Gruß Jörg
garfilius
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Re: Maststuhl/Mastfuß faul, was nun?

Beitrag von garfilius » Di 27. Nov 2007, 23:21

@Jörg
Du kennst meine Wantenspannung nicht ;-)
siehe dazu die Diskussion im anderen Forum
http://www.cpq.de/jolli/discus/messages ... 1187159140

Gruß
Gero
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Re: Maststuhl/Mastfuß faul, was nun?

Beitrag von Godewindskipper » Di 27. Nov 2007, 23:57

Naja Ok, aber das kann man ja nicht als Empfehlung weitergeben.
Du hast da wohl dann sicher einen "weichgesegelten" Eikboom erwischt.

Ich hab es aber auch schon erlebt, dass nur der Bolzen den Mast gehalten hat und er deswegen schon erheblich durchgebogen war. Beim Aufriggen im Frühjahr wurde der Bolzen dann unbemerkt mit der Biegung nach oben montiert.
Die Folge war, dass die Wantenspannung mehrfach nachgab, weil sich der Bolzen langsam mit der Biegung nach unten gedreht hat.
Dort angekommen blieben dann auch die Wanten steif.

Aber wir gleiten vom Thema ab.

@ Tobias:

Maststuhl neu machen - Holz richtig ölen und Versiegeln - und sich dann wieder viele Jahre
freuen !! Das mit der Fäule kommt in den Jahren halt vor! Mein Maststuhl hat 33 Jahre gehalten - der neue wird´s mindestens auch solange schaffen. Hoffentlich ist dann noch genug Boot drum herum :-)

Jörg
Tobias Bressler

Re: Maststuhl/Mastfuß faul, was nun?

Beitrag von Tobias Bressler » Mi 28. Nov 2007, 09:23

Hallo Jörg,

so pragmatisch sehen wir das mittlerweile auch. Angesichts der Tatsache, dass das "Urdeck" an dieser Stelle schon einmal durch eine neue Holzplatte ersetzt wurde, scheint das Problem wohl schon länger an Bord zu sein. Auch der Maststuhl ist nicht der originale, sondern wurde auch schon einmal ersetzt. Was die Bolzenfrage angeht, so bin ich ebenfalls der Meinung, dass der Mast schon fest auf dem Deck aufstehen und nicht nur von einem oder zwei Bolzen in der Schwebe gehalten werden sollte. Allerdings scheint es da wohl unterschiedliche Präferenzen und Erfahrungswerte zu geben. Bei uns im Club gibt es einen 30er JK, bei dem das ebenso gelöst ist, ohne dass es irgendwelche Probleme gibt.

Viele Grüße
Tobias Bressler
Engelke P405
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Re: Maststuhl/Mastfuß faul, was nun?

Beitrag von Engelke P405 » So 2. Dez 2007, 16:59

Hallo Jörg,

das Problem mit dem gammeligen Mastfuß zwischen den Mastfußwangen hatte ich bei meinem P-Boot auch. Der Mast stand nur auf dem Bolzen und hat aus der Bohrung ein Langloch gemacht. Der Bolzen allein reicht also nicht.
Mein Lösung war zunächst das Mastbolzenloch aufbohren, so dass es wieder rund war und ausbuchsen mit Messing oder Edelstahl. Hat mir ein Freund auf der Drehbank gemacht.
Danach den vergammelten Mastfuß auskratzen bis auf das gesunde Holz. Darauf dann eine angepasste Holzplatte setzen und mit Sikaflex unterfüllen. Die Holzplatte hat den Vorteil, dass Wasser nicht mehr das Hirnholz dringen kann. War kein großer Akt und hält schon seit 5 Jahren.
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