Leinendeck

Antworten
Anette Hansen
Beiträge: 29
Registriert: Di 13. Feb 2007, 16:21

Leinendeck

Beitrag von Anette Hansen » Fr 14. Dez 2007, 10:52

Hallo, unser neues Bot hat ein leinendeck, soll erst 7 Jahre alt sein. Es ist genagelt und am Kajütaufbau mit einer Bleikante befestigt. Sieht nicht soo schön aus, und außerdem fraglich ob es dicht ist.
Wer hat Erfahrungen damit?
Viele grüße Anette
Hinnerk
Beiträge: 23
Registriert: Fr 31. Aug 2007, 21:23

Re: Leinendeck

Beitrag von Hinnerk » So 16. Dez 2007, 20:45

Hej Hej

Da das gerad genau das richtige Thema is muss ich auch gleich mal Fragen?? Ich bin gelernter Tischler und arbeite nun beim Bootsbauer. Hab nen altes Folkeboot. Wollte diesen Winter ein neues Deck also den Belag draufmachen. Es ist Leinen auf dem Deck verlegt.
Was würdet ihr sagen?? Mit Epoxy und Glasfaser machen oder wieder ein Leinentuch.
Da ich jeden Tag mit Epoxy arbeite is das kein Problem für mich.
Nun is noch die Frage was kostet Leinen pro qm2 und wo bekommt man das her. Ist das schwer zu spannen und zu verarbeiten.
Hilllffffeeeeeeeeeeee helft uns.
Liebe Grüße
Hinni
Hinni
F SWE 289
Joachim
Beiträge: 119
Registriert: Di 7. Aug 2007, 18:11

Re: Leinendeck

Beitrag von Joachim » Mo 17. Dez 2007, 19:29

GUTES THEMA!

Vor einer Neubespannung meines Deckshauses mit Leinen stehe ich nach fast abgeschlossener Grundüberholung ebenfalls. (ca. 150cm x 400cm)

Leinen gibt es in vielen Qualitäten, Gewichten und Breiten für wenig Geld beim Boesner Künstlerbedarf ( www.boesner.com).
Nicht von den Preisen abschrecken lassen, Summen gelten meist für Großgebinde (z.B. 10 m Rollen).

Vielleicht könnte ja mal ein Fachmann oder jemand, der diese Arbeiten bereits hinter sich hat und uns so einiges an Erfahrungen voraus hat, so freundlich sein, in den bebilderten und sehr ausführlichen Online-Katalog hineinschauen und uns Nichtwissenden einen Tipp geben um uns vor Falschkäufen zu bewahren.

Gerne wäre ich auch interessiert zu erfahren, wie sich die Gemeinde die Unterlage zwischen Deck und Leinen vorstellt.
- Bei mir war eine Beschichtung Bleiweiß auf Nadelholz gestrichen (England 1950), das Nadelholz habe ich jetzt durch Marinesperrholz ersetzt. Bleiweiß kann man durch Zinkweiß ersetzen (ich vermute die gleiche Quelle Boesner, da es mit Deckweiß aus dem Malkasten identisch sein soll). Diese Materialien sollen aber wohl eher die Latten aus Nadelholz konservieren die ich nicht mehr habe. Es gibt aber auch in allseits bekannter Literatur bei Sperrholzdecks den Hinweis auf Ölpapier (lose verlegt und wohl zur Belüftung gedacht). Trotzdem würde ich mein Sperrholzdeck (wenn auch von GL geprüfter und für den Außeneinsatz zugelassene Qualität) gegen Feuchtigkeit zusätzlich mehrfach ölen wollen.

Dann weiter: Spannlack ja/nein, Befestigung mit klassischen Taksen oder besser mit VA-Tackern, welche Farbe etc.
Dieses Thema ist bisher, so glaube ich, noch nicht allzu umfassend angesprochen worden und wird viele Interessenten haben.

Ich würde mich über ein wenig Unterstützung von Fachleuten oder auch Meinungen von anderen Nichtfachleuten riesig freuen.

Viele Grüße aus dem Binnenland
Joachim
Beiträge: 119
Registriert: Di 7. Aug 2007, 18:11

Re: Leinendeck

Beitrag von Joachim » Mo 17. Dez 2007, 19:40

GUTES THEMA!

Vor einer Neubespannung meines Deckshauses mit Leinen stehe ich nach fast abgeschlossener Grundüberholung ebenfalls. (ca. 150cm x 400cm)

Leinen gibt es in vielen Qualitäten, Gewichten und Breiten für wenig Geld beim Boesner Künstlerbedarf ( www.boesner.com).
Nicht von den Preisen abschrecken lassen, Summen gelten meist für Großgebinde (z.B. 10 m Rollen).

Vielleicht könnte ja mal ein Fachmann oder jemand, der diese Arbeiten bereits hinter sich hat und uns so einiges an Erfahrungen voraus hat, so freundlich sein, in den bebilderten und sehr ausführlichen Online-Katalog hineinschauen und uns Nichtwissenden einen Tipp geben um uns vor Falschkäufen zu bewahren.

Gerne wäre ich auch interessiert zu erfahren, wie sich die Gemeinde die Unterlage zwischen Deck und Leinen vorstellt.
- Bei mir war eine Beschichtung Bleiweiß auf Nadelholz gestrichen (England 1950 und bis auf zwei kleine Anschlussstellen 52 Jahre dicht), das Nadelholz habe ich jetzt durch Marinesperrholz ersetzt. Bleiweiß kann man durch Zinkweiß ersetzen (ich vermute die gleiche Quelle Boesner, da es mit Deckweiß aus dem Malkasten identisch sein soll). Diese Materialien sollen aber wohl eher die Latten aus Nadelholz konservieren die ich nicht mehr habe. Es gibt aber auch in allseits bekannter Literatur bei Sperrholzdecks den Hinweis auf Ölpapier (lose verlegt und wohl zur Belüftung gedacht). Trotzdem würde ich mein Sperrholzdeck (wenn auch von GL geprüfter und für den Außeneinsatz zugelassene Qualität) gegen Feuchtigkeit zusätzlich mehrfach ölen wollen.

Dann weiter: Spannlack ja/nein, Befestigung mit klassischen Taksen oder besser mit VA-Tackern, welche Art Farbe etc.
Dieses Thema ist bisher, so glaube ich, noch nicht allzu umfassend angesprochen worden und wird viele Interessenten haben.

Ich würde mich über ein wenig Unterstützung von Fachleuten oder auch Meinungen von anderen Nichtfachleuten riesig freuen.

Viele Grüße aus dem Binnenland
André bauer
Beiträge: 2357
Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26

Re: Leinendeck

Beitrag von André bauer » Mo 17. Dez 2007, 21:17

Moin,
kann dazu eigentlich wenig sagen, aber ich erinnere mich, das es hier Ende des letzten Jahres oder so schon mal das Thema gab.
Die Suchfunktion hilft weiter...

Grüße,
André
Gruß,
André

V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
Sancho
Beiträge: 24
Registriert: Di 21. Aug 2007, 10:09

Re: Leinendeck

Beitrag von Sancho » Di 18. Dez 2007, 13:20

Hallo,

noch eine Informationsquelle könnten Foren im traditionellen Canoe- bau sein. Im vergangenen Jahrhundert hat man oft Canoes mit Leinen bespannt und beklebt.
(Anschließend dann jedoch mit Filler behandelt und glatt geschliffen)

frohe festtage wünscht der sancho

Folkboat Maya
Beiträge: 8
Registriert: Do 31. Aug 2006, 21:48

Re: Leinendeck

Beitrag von Folkboat Maya » Di 18. Dez 2007, 22:10

Fuer die, die english lesen koennen, sind sehr viele Beitraege ueber canvas decks im Wooden Boat forum

Woodenboat.com
Forum
Building/repairs

canvas deck oder aehnliches eingeben.
Immer eine Fundgrube, finde ich.

Hab selber ein canvas deck auf meinem mahagoni folkboat und wuerde es nicht gegen Epoxy oder anderes tauschen.

Andreas
Thilo
Beiträge: 31
Registriert: Mo 14. Mai 2007, 19:54

Re: Leinendeck

Beitrag von Thilo » Fr 21. Dez 2007, 19:43

Hallo liebe Gemeinde,
ich habe vor mehreren Jahren sowas mel bei meinem Kajütboot gemacht. Habe dazu Nessel genommen der aber hinterher schnell durch war. Was passendes müßte es bei Toplicht in Hamburg geben.
Ich habe damals das Tuch nass aufgezogen und ordendlich gespannt. Beim nageln das Tuch umlegen so das man immer durch mindestens drei schichten nagelt (kleine Kupfernägel). Nach dem alles getrocknet war habe ich die letzten Falten mit einem Anstrich verdünnten spannlack wieder glatt bekommen. Anschließend mit mehreren schichten Lack aus dem Malerfachgeschäft (Baumärkte gab es damals noch nicht do viel). Den Übergang vom Tuch zum Aufbau habe ich dann mit einer Leiste abgedeckt. Nach drei Jahren habe ich dann das Kajütdach durch Sperrholz ersetzt. Also lieber das gute Tuch nehmen. Epoxi oder Polyester geht natürlich auch. Hält wohl auch deutlich länger. Leider aber nicht ewig und dann kann man gleich das Kajütdach oder das Deck gleich mitaustauschen. Wenn langfristig sowieso eine Generalsanierung ansteht also auch kein Verlust.
Da die beiden Methoden ob mit Kunststoff oder Original besser sind wurden hier schon in epischer Breite ausgeführt. Wozu Ihr euch entscheiden wollt ist also auch eine Glaubensfrage. Also entscheidet Euch und zieht es allen Unkenrufen zum Trotz durch.

Gruß aus dem eisigen Bremen
Thilo
Georg Berg
Beiträge: 4
Registriert: Sa 22. Dez 2007, 11:27

Re: Leinendeck

Beitrag von Georg Berg » Sa 22. Dez 2007, 12:34

Hallo hinnerk,


beim Folke gibt es übrigens eine autentische Alternative:

Bei unserem alten Folke, Baujahr 1943, war das Deck flächig mit ölgehärteter Hartfaserplatte beklebt. Seitlich mit der Scheuerleiste verdeckt, von oben mit dem darufgeschraubten Waschbord zusätzlich fixiert, mit Sandfarbe gestrichen, zum Deckhaus und dem Süll hin in eine Nut eingeschoben, gibt es optisch keinen Unterschied zum Leinendeck, es ist aber viel, viel unverwüstlicher - und unübertrefflich preiswert. Um letzteres ging es ja damals auch beim Folkeboot.

Schwierigkeiten haben sich mit den damals zur Verfügung stehenden Materialien nur mit der dauerhaften Abdichtung der Plattenstöße ergeben, je einer auf Vor-, Achter- und jedem Seitendeck. Hier eindringendes Wasser zerstört auf die Dauer die UNterkonstruktion. Mit den heutigen, dauerelastischen Fugenmassen allerdings müsste das zu bewältigen sein.

Gruß
Georg
Antworten