Hansajolle, HD 20, Folke Junior wriggen oder rudern?

Cornelius
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Hansajolle, HD 20, Folke Junior wriggen oder rudern?

Beitrag von Cornelius » So 5. Okt 2008, 15:05

Hat jemand Erfahrung zu diesem Thema?

Möchte meine HD 20 nicht mit einem AB verschandeln und erwäge deshalb die
Montage einer Riemengabel am Heck.
Bekomme ich mit einem Wriggriemen den selben Vortrieb wie mit einem Paar
seitlichen Riemen?

Mast und Schotbruch
Cornelius
holzbleibtholz
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Re: Hansajolle, HD 20, Folke Junior wriggen oder rudern?

Beitrag von holzbleibtholz » Mo 6. Okt 2008, 08:08

Hej Cornelius,

was Du vorhast, kann ich nur begrüßen - viele Jahre lang habe ich meinen 20er-Jollenkreuzer mit Begeisterung gewriggt und das hat sich als durchaus brauchbare Fortbewegungsart erwiesen (und Spaß gemacht). Jetzt, mit 4,5 to unterm Hintern, ist das nicht mehr ganz so einfach...

Eine Riemendolle (oder -gabel, -dolle, -zepter) auf dem Heck sieht m.E. sogar ganz hübsch aus und zeigt, dass an Bord gute Seemannschaft gepflegt wird.
Ich habe in vielen Häfen sofort gute, freundliche Kontakte geknüpft - "Kiek mol, dor is jo een, dee kann no' wriggen, dat üs betemmt een vunne Elv'!" - leider ist das Wriggen größerer Schiffe ja völlig aus der Mode gekommen - der Zündschlüssel steckt eben zu günstig...

Die Frage nach Handling und Vortrieb beantwortet sich über die Freibordhöhe und die Breite des Schiffes, denn es bedarf eines günstigen Eintauchwinkels und damit einer bestimmten Riemenlänge, wenn man rudernd oder wriggend bequem Vortrieb erzeugen will. Und die Riemen werden dann u.U. lang und damit auch schwer.
Nach meiner Erfahrung ist Wriggen sicher die bessere Wahl, weil Du nur einen Riemen mitführen musst (und den musst Du ja bei passender Länge auch irgendwo "fahren"), zudem arbeitet es sich bei einigermaßen günstigen baulichen Verhältnissen mit dem ganzen Oberkörper am Wriggriemen stehend recht ergonomisch, man ermüdet nicht so schnell. Die Drehbewegung erzeugt sich von allein, wenn man immer mit dem schiebenden Arm unterhalb des Riemens voreilt.

Für's Rudern benötigst Du dagegen eine Sitzgelegenheit und eine Abstützmöglichkeit für die Füße, beides ist nicht immer vorhanden, außerdem - wie gesagt - zwei Riemen... und schneller geht's auf Dauer auch nicht wirklich.

Med venlig hilsen

Jens
manfjacob

Re: Hansajolle, HD 20, Folke Junior wriggen oder rudern?

Beitrag von manfjacob » Di 21. Okt 2008, 21:55

Moin,
auch die Franzosen können's.
Ahoi
Manfred
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Cornelius
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Re: Hansajolle, HD 20, Folke Junior wriggen oder rudern?

Beitrag von Cornelius » So 26. Okt 2008, 14:20

Hallo Jens und Manfred,

besten Dank für Eure Ermutigungen! Habe mir vergangenes Wochenende das "Rätsel der Sandbank" gegeben. Dort wird ja auch ausgiebig gewriggt! Eine schöne versenkbare Dolle mit passendem Riemen (2,40 m) habe ich auch schon beim "Ausrüster für die traditionelle Schifffahrt" entdeckt. Freue mich schon auf die kommende Saison und werde dann über meine Erfahrungen berichten.

Mast- und Schotbruch
Cornelius
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Re: Hansajolle, HD 20, Folke Junior wriggen oder rudern?

Beitrag von Cornelius » So 26. Okt 2008, 14:21

Hallo Jens und Manfred,

besten Dank für Eure Ermutigungen! Habe schon eine schöne versenkbare Dolle mit passendem Riemen beim "Ausrüster für die traditionelle Schifffahrt" entdeckt. Freue mich aufs Ausprobieren in der kommenden Saison und werde von meinen Erfahrungen berichten.

Mast- und Schotbruch!

Cornelius
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Re: Hansajolle, HD 20, Folke Junior wriggen oder rudern?

Beitrag von Reimund Willig » Di 4. Nov 2008, 22:37

Cornelius,
könntest du mir mal Genaueres zu der Dolle sagen?

Danke
Reimund


viele Grüße

Reimund
Cornelius
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Re: Hansajolle, HD 20, Folke Junior wriggen oder rudern?

Beitrag von Cornelius » Mi 5. Nov 2008, 18:35

Hallo Reimund!

Ist die "Patent-Rudergabel DAVEY Bronze". Gibts bei Toplicht.

Mast- und Schotbruch!

Cornelius
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Re: Hansajolle, HD 20, Folke Junior wriggen oder rudern?

Beitrag von Cornelius » Mi 5. Nov 2008, 18:54

Hallo Reimund,

ist die "Patent-Rudergabel DAVEY Bronze". Gibts bei Toplicht.

Mast- und Schotbruch!

Cornelius
waldow
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Re: Hansajolle, HD 20, Folke Junior wriggen oder rudern?

Beitrag von waldow » Mo 10. Nov 2008, 16:06

Moin Moin,

bis zu welchem Bootsgewicht ist wriggen denn eigentlich machbar und sinnvoll?

schöne Grüße

Bernhard
holzbleibtholz
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Re: Hansajolle, HD 20, Folke Junior wriggen oder rudern?

Beitrag von holzbleibtholz » Di 11. Nov 2008, 08:46

Moin,
eine gute Frage.
Ich habe damals "meine" (erfreulicherweise nicht MEINE ;-) ) 1,6 to mit dem Wriggriemen gut in Gang setzen und antreiben können, aber es ist sehr stark vom Wind abhängig, wie lange man das durchhält.
Insofern spielt das Rigg mit seinem Widerstand eine ganz erhebliche Rolle, m.E. sogar mehr als die Schiffsmasse. Wenn die Masse erst mal läuft, ist sie für diese Überlegung beinahe uninteressant.
Aber wenn der Wind von vorn kommt, und Du ein reichlich verstagtes Rigg mit dickem Mast, Rollfock und nicht aufgetuchtem Groß durch eine Klappbrücke wriggen willst, viel Spaß. Und Leute, die dabei noch an Deck stehen und die Brücke bewundern, braucht man dann auch nicht wirklich. Da lernt man dann etwas über cw-Werte...
Med venlig hilsen
Jens
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