Hochglanzlackierung und 2K Lack

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Bjoern

Hochglanzlackierung und 2K Lack

Beitrag von Bjoern » Di 11. Feb 2003, 13:51

Hi und hallo,

bin gearde dabei, Teile meines Sperrholzdecks mit 2 Komponenten Holzlack auf Hochglanz zu bekommen.
Alles wurde vorher mit Epoxi schön grundiert und angeschliffen.
Bei meinem Stahlrupf hatte ich mit so einer orangen Rolle (mit ganz kurzen Häarchen) einen super Glanz hinbekommen.
Bei dem Holzlack soll man nun ja einen Pinsel nehmen, mach ich auch schon seit zwei Schichten, aber trotzdem sind diverse Pickel darauf !
Hab es auch schon mit so einem "Honigtuch" versucht und Nasschleiffpapier 400er.
Auch nicht besser, kommt wohl irgendwie vom Pinsel, muß man den vorher auswaschen, gibt es da bestimmte (meiner hat 3 eur gekostet im Bauhaus)
Wird zwischendurch in Verdünner gestellt und vor dem Pinseln mit einem neuen Lappen getrocknet.

Aber ich hatte mal etwas von Hochglanzpollieren gehört!
Bedeutet das, dass man nach der letzten Schicht mit 500 / 1000er Nassschleif rübergeht und anschließend noch mit Pollierpaste und Konservierungsmittel das ganze abrundet ?

Nach einer Lackierung perlt das Wasser immer so schön ab, was man bei einem pollierten Teil zwar dank des Konservierungsmittels auch hinbekommt aber nicht so dauerhaft.

Weiter wollte ich hier mal nach Erfahrungen fragen in Bezug:
1) Guter Holzlack für außen (UV fest) 2k
2) guter Holzlack für innen !

Zu 1) hatte ich auf der letzten Hamburger Messe, da ich hauptsächlich Sperrholzaufbauten und ein bischen Mahagoni Massivleib lackieren wollte, mich in Richtung 2 Komponentenlack erkundigt. (langlebiger !!!)
Momentan benutze ich Höveling DD (ca 22Eur/0,75l), auf der Messe wurde mir noch Sikkens und Epifanes empfohlen (ca.30Eur / 0,75l), der von SP der SP2000 war bei anderen wieder benutzt worden.
Das einzige wo alle meinten es wäre nicht der Brüller war das von International!

Für 2) wollte ich eigentlich etwas seidenmattes nehmen, kein Glanzlack.
Hatte hier in grauer Vorzeit für zu Hause den GOLDSPAR Satin von International genommen, ist 1 Komponente und ließ sich gut verabeiten.
Obwohl ich keine negative Erfahrung damit gemacht hab, weiß ich nicht ob er auch so klasse und langlebig ist wie ich es will ?
UV.Stahlung kommt im Innenbereich ja so gut wie gar nicht herein, wenn dann noch eine Persinning dasrüber verweilt, dann sowieso nur bei Segeln.

Also was habt Ihr denn so für Erfahrungen gemacht ?

Gruß Bjoern
P.S. Parole heißt langlebig und nicht alle Jahre wieder streichen !

ICh will doch nur eine superglänzende Lackierung :-) "Mahagoniholz"

Hilfe *grins*

Gr Bjoern
Harald

Re: Hochglanzlackierung und 2K Lack

Beitrag von Harald » Do 13. Feb 2003, 01:04

Hallo
Anfänglich muß ich sagen: Hände weg von 2 Konponenten-Lacken bei allem was Vollholz ist und dem Wetter ausgesetzt ist! Durch arbeiten des Holzes reißen diese Lacke schneller als einkomponentige, da sie wesentlich härter sind. Auf Sperrholz oder Epoxybeschichtungen machen sich 2K-Farben dagegen sehr gut. Bei uns hält International Perfection 709 Klarlack seit 4 Saisons ohne Auffrischung auf unserem naturlackierten Sperrholzkreuzer.
Kann ich daher im gegensatz zu Deinen Angaben empfehlen. Ist aber teuer!
Wir haben unseren zuvor gründlichst geschliffenen Rumpf mit einer Schaumrolle gerollt und dann mit einem hochwertigen Pinsel verschlichtet. Das Ergebnis ist ganz ordentlich geworden- der lack ist hervorragend verlaufen. Lackiertemperatur sollte allerdings zwische 12 und 17°C liegen damit er nicht zu schnell anzieht und schon beim Verschlichten streifig zieht.
Man kann ihn auch etwas verdünnen wenn es wärmer ist und er nicht so recht zum Verlaufen neigt. Bei Temperaturen um die 20°C sollte mann auf jeden Fall verdünnen, um zu frühes antrocknen zu vermeiden.
Im Innenbereich würde ich ausschliesslich 1K-Systeme verwenden, da sie leichter zu handhaben sind und dort genauso standhaft sind wie 2K-Lacke.
Produkte von Epifanes haben sich dabei als besonders temperaturunempfindlich erwiesen, besonders bei niedrigen Temperaturen. Wer etwas Erfahrung mit Lacken und Lackierungen hat kann auch Le Tonkinois Holzöl nehmen. Dies ist auch aus ökologischen Gründen nicht schlecht für Innenräume. Es gast nicht so stark nach, bildet aber auch im Farbtopf schon nach kurzer Zeit eine Haut- der Gebrauch von Lacksieben wird damit zur Pflicht.

Viel Erfolg
Harald
bjoern

Re: Hochglanzlackierung und 2K Lack

Beitrag von bjoern » Do 13. Feb 2003, 07:39

Hi,

wie gesagt, es handelt sich um Mahagonileib auf Sperholz geklebt welcher mit Epoxi versigelt ist, wo ich 2 k Lackieren wollte.
Zu Deiner Art Rolle und Pinsel verschlichten, hast Du einen neuen Pinsel genommen, oder einnen älteren ?
Hast Du die Sachen vorher irgendwie ausgewaschen oder so ?

Das mit diesem Le Tonkinois Lack, mhhh stehe ich auf Kriegsfuß.
Hatte mir mal ein halbes Holz-Kanu als Regal umgebaut welches ich mit diesem (aus den selben Gründen) Lack gestrichen hatte, mit dem Ergebnis das meine ganze Wohnung ca. 8 Wochen nach diesem LAck gestunken hat.
(Obwohl ich es in der Werkstatt lackiert hatte und es dort auch schon 4 Wochen aushärtete "6 Schichten")

Aber innen 1 k werde ich wohl befolgen.

Ist Dein Boot der Sonne ausgesetzt oder mit Persenning geschützt ?

Gruß und vielen Dank
Bjoern
Friedrich

Re: Hochglanzlackierung und 2K Lack

Beitrag von Friedrich » Fr 14. Feb 2003, 18:20

Hallo Bjoern,

Ein Tipp von mir. Schau mal unter Owatrol D1 verleimen nach.
Hier findest Du eine Menge Anregungen.
Ich habe Teile mienes Aufbaus mit Biopin Öl und ÖlLack behandelt.
5x ÖL danach Anschliff mit 500 Papier ölgetränkt.Dann Lack 5x mit Zwischenanschliff auch 500 Papier mit Öl. Finnischanstrich. Prima!!
Alles mit Pinsel. Pinsel zwischendurch auf Schmergelpapier ausstreichen.
Bei Top Licht in HH gibt es auch Schaumstoffpinsel -sind hervorragen für Finnischanstrich.
Öl und Lack immer ein bischen vorwärmen.

Gruß Friedrich
markus.sprick

Re: Hochglanzlackierung und 2K Lack

Beitrag von markus.sprick » Fr 21. Feb 2003, 11:32

hi, hast du vielleicht irgendwo mal etwas silikonhaltiges benutzt und dir die silikonseuche an bord geholt? es reichen kleinste mengen aus, auch z.b. aus polier- oder schmiermitteln und du wirst beim lackieren immer wieder bläschenbildung haben. durch das schleifen verschlimmert sich die sache sogar noch. einzige hoffnung sind spezielle mittel um die silikonspuren zu beseitigen. wäre zumindest auch ne mögliche ursache die ich selber schonmal am eigenen leib erfahren durfte.
bjoern

Re: Hochglanzlackierung und 2K Lack

Beitrag von bjoern » Fr 21. Feb 2003, 14:38

HI zu mir selber,

um anderen die hier auf das selbe Problem stoßen zu helfen, antworte ich mir hier mal selber :-)

Hatte von einem Kumpel etwas von Schaumstoffpinseln gehört und mir auch gleich einen besorgt, dazu noch einen neuen Topf Farbe und einen Farbsieb.

Nasschleifen, Honigtuch putzen, Farbe anrühren (15 min warten bei Höveling DD), sieben und los ging es.

Nach den ersten Pinselstrichen war ich erschrocken, weil alles Pickelig war, aber nach etwas hinsehen konnte ich feststellen, dass dies alles nur blasen waren die alle von selber aufplatzten und der Lack super verlief.

Hatte danach nochmal kurz eine kleine Stelle mit meinem alten Pinsel probiert (den noch vorher zweimal mit Verdünner "Höveling" gereinigt und getrocknet, und siehe da die gleiche blöde "Pickelbeschichtung" !!!

Also die Lehre :
1k Lacke mit Pinsel, welcher immer schön in Verdünner steht zwischen den Schichten !
2k Lacke mit Pinsel, aber bitte zum Finish einen neuen Schaumstoffpinsel (Kann nur einmal benutzt werden )

So die Lackierung sieht klasse aus und nun weiter an die Arbeit ;-)

Für weitere LACK Tips bin ich immernoch dankbar, speziell für innen MATT.


Bj
Frank

Re: Hochglanzlackierung und 2K Lack

Beitrag von Frank » Di 4. Mär 2003, 13:45

Hi Björn,
ich habe für Lackarbeiten eine Gebläsespritzpistole der Firma WAGNER mit der ich sehr gut Erfahrungen gemacht habe. Die arbeitet mit einem Niederdruckverfahren und erzeugt so sehr wenig Spritznebel. Da kein Kompressor gebraucht wird reicht zum Arbeiten ein normaler 220 V Anschluß. Das Tolle an dem Ding ist man kann damit direkt nach unten oder oben lackieren.


Gruß Frank
Rainer

Re: Hochglanzlackierung und 2K Lack

Beitrag von Rainer » Mo 13. Okt 2003, 19:41

Hey Leute,
Schaumstoffpinsel, Rollen, Bauhauspinsel, wenn ich das höre. Pickel kommen nicht vom pinsel, da ist wohl Staub in der Luft, oder der Pinsel ist dreckig. Pinsel nie einfach so in Lösemittel stehen lassen, die Lackreste trocknen am Schaft trotzdem ein und werden beim Streichen wieder heruntergebracht. Immer nach jedem Gebruch vollständig säubern, ggf. dann erst in sauberes Lösungsmittel stellen. Alle Leute, die in unserem Club eine anständige Lackierung hinkriegen, haben alte oder sehr teure Pinsel. Mein2,5-Zoll Flachpinsel ist 20 jahre alt, sieht aus wie neu, hat ca. 7cm lange Borsten und eine Elastizität wie ein Japanspachtel. Andere schwören auf dicke Rundpinsel. Die im Baumarkt für drei Euro sind doch innen hohl. Da lauert ein Holzkeil zwischen den Borsten und macht einen auf dick und plüschig. Alles Lug und Trug. In solchen Läden bekommt man für alles geld der Welt keine gescheiten Pinsel. Wichtig ist dass der Pinsel viel Lack aufnehmen kann (wie ein Schwamm) und diesen dann dosiert wieder abgibt. Nur so bekommt man eine gleichmäßige Schichtstärke. Und bei jedem Auftrag erst mal längs, dann quer, vielleicht noch diagonal verstreichen. Dann mit schräg gestelltem Pinsel in Lackierrichtung mit schwachem Druck nachziehen. Da gibts dann auch keine Blasen mehr, oder singst du beim Malern mit feuchter Aussprache?
Generell lassen sich aber 1K-Lacke besser verstreichen als 2K-lacke, da sie länger zu korrigieren sind. Wichtig ist die richtige Konsistenz. Zu flüssig gibt Nasen, zu fest Streifen. Und zu sparsam auch Streifen. Da heist es üben, damit man ein Gefühl für die Konsistenz bekommt. Der häufigste Fehler ist meines erachtens zu dünner Auftrag, da dann schnell matte Stellen entstehen und der lack nicht gleichmäßig dick ist. Eine nase kann man schon mal eher vertragen, auch wenn bestimmte Leute einen nur zu gerne darauf aufmerksam machen.
Aber wenn dann der Zeitpunkt kommt, mit einem guten Pinsel den ersten Farbklecks auf dem Rumpf zu verstreichen, dann ist das ein absolut sinnliches Erlebnis. Dagegen sind Rollen und Plüschgriffel nur mühselige Arbeit mit zweifelhaftem Ergebnis.
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