Überwasserschiff lackieren

Antworten
j.sch.
Beiträge: 211
Registriert: So 18. Jan 2009, 18:01

Überwasserschiff lackieren

Beitrag von j.sch. » So 17. Mai 2009, 19:56

Hallo, viele Grüße aus Leipzig,
ich habe mit dem Heißluftfön jetzt den alten Lack vom Überwasserschiff (15 Holzjollenkreuzer) abgespachtelt und beim anschließenden Schleifen mit dem Exenterschleifer festgestellt, dass die Holzfarbe von hell auf rötlich wechselt beim schleifen. Die oberste Holzschicht scheint ausgebleicht zu sein? Manche Holzleisten sind vollkommen rötlich, andere nur an einigen Stellen. Wie soll ich weitermachen? Kommt mit Klarlack die Farbe wieder? Ist der Farbunterschied nach demLakieren noch deutlich und es sieht fleckig aus? Muss ich vorher das Holz beizen?
Danke für eure Hilfe, Jens.
Dateianhänge
siestaklein_1206.jpg
siestaklein_1206.jpg (20.23 KiB) 4761 mal betrachtet
Viele Grüße aus Leipzig, Jens.
André bauer
Beiträge: 2357
Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26

Re: Überwasserschiff lackieren

Beitrag von André bauer » Mo 18. Mai 2009, 09:05

Hallo Jens,
das ist ganz normal bei Mahagoni und anderen dunklen Hölzern, die bleichen aus.
Das ist der Grund, warum manche Boote dunkel sind und andere hell, abgesehen von verschiedenen Holzarten.
Du solltest so lange schleifen, bis das eine gleichmäßige Farbe hat.
Aber Vorsicht, nicht zu lange auf einer Stelle schleifen, sonst gibts schnell Dellen und die sieht man unter dem Lack später hervorragend.
Helles Holz, wie Esche, dunkelt nach.

Grüße,
André
Gruß,
André

V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
holzbleibtholz
Beiträge: 91
Registriert: Fr 9. Jun 2006, 13:54

Re: Überwasserschiff lackieren

Beitrag von holzbleibtholz » Mo 18. Mai 2009, 09:34

Moin Jens,

Deine Entdeckung, dass das Holz fleckig erscheint, ist völlig normal. Wichtig ist, dass Du lange genug schleifst, um überall einen gleichmäßig rötlichen Farbton zu sehen. So lange Du noch gelbliche Töne siehst, hast Du noch alten, vergilbten Lack und ausgeblichenes Holz an der Oberfläche, was nach dem Lackieren zu einer sehr hässlichen Fleckenlandschaft wird.

Als Test, ob Du weit genug geschliffen hast, kannst Du das Holz mit Wasser oder Aceton leicht anfeuchten, dann siehst Du sofort die Unterschiede sehr deutlich.

Andrés Tipp, keine Dellen zu schleifen, ist aber ebenso wichtig, es ist also - wie so oft beim Bootsbau - Gefühlssache. Der Bootsbauer "sieht" mit Auge UND Hand, wie weit er gehen muss.
Also: Schleifen, sehen, fühlen, schleifen, ... usw.
Das dauert.
Lange.

Viel Erfolg!

Med venlig hilsen, Jens
seebaer150
Beiträge: 524
Registriert: Do 20. Mär 2008, 17:02

Re: Überwasserschiff lackieren

Beitrag von seebaer150 » Mo 18. Mai 2009, 11:12

Hallo Jens,

beim Premium - Refit von Yachten, die hinterher vom neuen Schiff nicht zu unterscheiden sein dürfen, schleifen wir mit dem Bandschleifer, was beherrscht werden muß, bis das Holz wie neu aussieht und keine Macken mehr hat. Bei furniertem Holz landen wir meistens auf der nächsten Furnierschicht, die dann flächendeckend erreicht werden muß. Dann wird neu furniert. Dann sieht es hinterher aber aus wie neu. Fehlerfrei und makellos.

Ansonsten haben die anderen natürlich Recht. Aber es zeigt auch, wieviel Glück man mit der bestehenden Substanz haben muß, um ein vertretbares Ergebnis zu erziehlen. Ist das Furnier erst durchgeschliffen, wir es richtig hässlich, wenn man anschließend nicht die passende Technik beherrscht oder immens teuer, wenn man es machen läßt.


Gruß vom Seebaer150
holzbleibtholz
Beiträge: 91
Registriert: Fr 9. Jun 2006, 13:54

Re: Überwasserschiff lackieren

Beitrag von holzbleibtholz » Mo 18. Mai 2009, 14:02

Sorry, Seebär,

aber von Furnieren, die man durchschleifen könnte, kann ja wohl nur bei Sperrholz die Rede sein - und das trifft für den 15er hier nicht zu.

Aber eines ist richtig:
Wer noch nicht mit dem Bandschleifer gearbeitet hat, wird meist mehr zerstören, als er wieder gut machen kann - das ist nichts für "Anfänger" und gar nichts für "mal eben schnell, weils ordentlich was schafft!".

Ich meinte das durchaus wörtlich: "Das dauert, lange." Man kann nicht oft genug zwischendurch fühlen und prüfen.

Med venlig hilsen

Jens
seebaer150
Beiträge: 524
Registriert: Do 20. Mär 2008, 17:02

Re: Überwasserschiff lackieren

Beitrag von seebaer150 » Mo 18. Mai 2009, 14:12

Hallo Jens,

dann lass uns doch mal um die Wette eine dicke Bootsbausperrholzplatte Schicht für Schicht jeweils bis exakt zur Verleimung runterschleifen. Wär doch mal ein super Event für einen Wochenendspaß unter Beobachtung Neugieriger. Du mit Deiner Methode und ich mit meinem Bandschleifer.

Und da relativieren sich auch scheinbar exorbitante Stundenlöhne ganz schnell, weil man unheimlich schnell und sicher zum Ziel kommt. ( wenn man damit umgehen kann, zugegebenermaßen )

;-) Seebaer
j.sch.
Beiträge: 211
Registriert: So 18. Jan 2009, 18:01

Re: Überwasserschiff lackieren

Beitrag von j.sch. » Mo 18. Mai 2009, 19:48

Danke, ich werd mich dann mal ans schleifen machen, kann leider nicht länger schreiben, muss zum Boot ;-)

Bin ehrlich gesagt froh über eure Infos, ich dachte schon es wäre verschiedenes Holz verbaut. Mal sehen wie lange ich durchhalte.Ich geb mir Mühe.

Danke nochmal an Euch, Jens.
Viele Grüße aus Leipzig, Jens.
seebaer150
Beiträge: 524
Registriert: Do 20. Mär 2008, 17:02

Re: Überwasserschiff lackieren

Beitrag von seebaer150 » Mo 18. Mai 2009, 19:50

Nimm den Bandschleifer. Fiesgrins


lach

Jo
j.sch.
Beiträge: 211
Registriert: So 18. Jan 2009, 18:01

Re: Überwasserschiff lackieren

Beitrag von j.sch. » Mo 18. Mai 2009, 19:53

Ich will aber das Boot schleifen und nicht irgendwelche Bänder!!!!!


mehr lach, Jens.
Viele Grüße aus Leipzig, Jens.
seebaer150
Beiträge: 524
Registriert: Do 20. Mär 2008, 17:02

Re: Überwasserschiff lackieren

Beitrag von seebaer150 » Mo 18. Mai 2009, 19:56

Jetzt hab ich aber voll auf dem Schlauch gestanden. Band-Schleifer. haha, der war gut. lach
Antworten