Diesel im Holz

Garrett50
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Re: Diesel im Holz

Beitrag von Garrett50 » Mo 14. Sep 2009, 17:14

Moin zusammen ,
hierzu muß ich auch etwas berichten :

Elektrolysewirkung :
Ich hatte vor längerer Zeit eine ältere S&S 43 von einem Kunden erworben , der einen leckenden Dieseltank an Bord dieser schönen SY über viele Jahre ignorierte .
Nach zwei , drei Jahren hatte sich die Mahagonibeplankung derart mit Diesel vollgesogen , daß das Holz elektrisch leitend und die Unterwasserbeplankung total zerstört wurde .
Das Restholz sah teilweise wie elektrolytisch zerstörtes Aluminium aus .
Die gesamte UW-Beplankung mußte komplett mit einigen Spanten ausgetauscht werden !

Gesundheit :
Der ständig ausgasende Dieselkraftstoff ist im hohem Maße gesundheitsschädlich und lässt sich weder vollständig ablüften noch auswaschen .

Umwelt :
Im Frühjahr habe ich in Leer eine Holzmotoryacht in Leistenbausweise besichtigt , die repariert werden sollte .
Die `Blauen ´ hatten zuvor austretendes Diesel im Yachthafen bis zur Bordwand dieser MY verfolgt , daraufhin mußte diese den Hafen verlassen und wurde im Industriehafen herausgehoben , wo die ganze Schweinerei austretenden Kraftstoffs durch die Beplankung sichtbar wurde . . . das hat eine Kleinigkeit gekostet !

Für die ganz harten . . . :
Wartet mit dem Pinseln bis zum Herbst , da gibt´s wieder Winterdiesel . Da ist sogar Frostschutz drin ( grins ! )

LG von Garrett ( der gerade ein Bild einstellen wollte )
Scalar
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Re: Diesel im Holz

Beitrag von Scalar » Di 15. Sep 2009, 11:42

Hallo, zusammen!

Gegen den Geruch gibts ein ganz altes Rezept: Die Bilge mit Korn (jawohl, der Schnaps!) auswischen. Funktioniert wirklich.

Gruß, Jens
Passera
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Re: Diesel im Holz

Beitrag von Passera » Mi 16. Sep 2009, 16:43

Gegen Geruch nehmen "Antialkoholiker" eine Tasse, in die sie frisch gemahlenen Kaffee geben.
in die Bilge stellen und am Beginn alle 2 Tage, dann alle 5 - 7 Tage ersetzen. Nach ca 3 - 4 Wochen ist der Dieselgeruch verschwunden. (und in der Zwischenzeit strömt der Geruch von frisch gemahlenem Kaffee durch das Boot :-) )

LG Peter
André bauer
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Re: Diesel im Holz

Beitrag von André bauer » Fr 18. Sep 2009, 12:01

Moin,
für alle Dieselkonservierer, tut es besser nicht!
Anbei noch ein Bild von meiner Baustelle, Schiff ist ausgesteift, wir lösen jetzt die Kielsohle.

Gruß,
André
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André bauer
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Re: Diesel im Holz

Beitrag von André bauer » Fr 18. Sep 2009, 12:03

Moin,
für alle Dieselkonservierer, tut es besser nicht!
Anbei noch ein Bild von meiner Baustelle, Schiff ist ausgesteift, wir lösen jetzt die Kielsohle.
Nebenbei haben wir auch in der Sponung meiner Kielsohle Dieselflecken gefunden...

Gruß,
André
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Re: Diesel im Holz

Beitrag von André bauer » Fr 18. Sep 2009, 12:10

Moin,
für alle Dieselkonservierer, tut es besser nicht!

Gruß,
André
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seebaer150
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Re: Diesel im Holz

Beitrag von seebaer150 » So 27. Sep 2009, 23:46

Hallo Leute,

ich hab dasselbe Problem bei unserem Tümmler, den wir gerade restaurieren im Bugbereich am am Kiel entlang auf etwa 10 cm Breite und 60 cm Länge. Jemand hat da nachträglich einen Tank eingebaut und die Anschlüsse waren wohl nicht ganz dicht.

Jetzt hab ich mir gedacht, warum wohl während der Fahrt der Diesel im Tank immer weniger wird. Er verbrennt in den Motoren.
Da kam ich auf die Idee mit dem Bunsenbrenner und siehe da, es qualmt fürchterlich, wenn man ihn am Rumpf entlangführt. Aber nicht zu lange darufhalten, damit das Holz nicht ankokelt.
Jedenfalls ist der Dieselfleck in der Holzoberfläche verschwunden, weil er einfach verbrannt ist. Nach ein paar Tagen taucht er aber wie von Geisterhand wieder auf. Aber das war ja klar. Also nochmal. Und so mach ich das jetzt schon in immer größer werdenden Abständen seit Jahresbeginn. Dauert immer nur eine Minute. Und ich habe das Gefühl, dass es immer länger dauert, bis sich wieder was an der Oberfläche abgesetzt hat und es auch immer weniger wird. Und schließlich wirkt hier neben dem Verbrennungsvorgang auch der physikalische Effekt des Konzentrationsausgleiches, weswegen der Diesel immer dahin zieht, wo die geringste Dieselkonzentration ist.

Naja, an einer Stelle hab ich jetzt mal Epoxi aufgetragen. Wo Epoxi ursprünglich mit Kraterbildungen zusammengelaufen ist, bildet es jetzt schon eine durchgehende Fläche. Aber wie gesagt, das Holz riecht auch fast nicht mehr nach Diesel.

Aber letztlich muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er sein Schiff von Diesel freibekommt oder zur Konservierung einschmiert.

Gruß seebäääääär

j.sch.
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Re: Diesel im Holz

Beitrag von j.sch. » Mi 30. Sep 2009, 21:18

Hallo Seebär, der Diesel verbrennt mit Sicherheit nicht wenn du dort mit dem Bunsenbrenner draufgehst. In deinem Brennraum vom Motor wird Diesel in 800 Grad heiße Luft eingesprüht, da kommst du mit dem Bunsenbrenner nicht im Holz rann. Es werden wohl nur leicht verdampfbare Teile vom Diesel verdampft, der Rest bleibt im Holz. Und dann hast du keine Möglichkeit mehr den Müll aus dem Boot zu bekommen.
Katzenstreu oder Zement auf die Dieselflecken gestreut, das zieht zumindest auf dem Parkplatz alle Flecken, selbst richtiges Öl aus dem Boden. Eventuell vorher mit Benzin das dieselöl verdünnen oder mit Spühli spühlen, aber bitte nicht auf dem Wasser (besonders nicht im Hafen).
Viele Grüße aus Leipzig, Jens.
Viele Grüße aus Leipzig, Jens.
seebaer150
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Re: Diesel im Holz

Beitrag von seebaer150 » Mi 30. Sep 2009, 21:33

Klingt logisch,
dann war ich wohl mächtig auf dem Holzweg.

Gruß seebaer
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