coelan

[Hilli66]

Hallo,
ich möchte das Teakdeck meiner Adler 34 mit Coelan streichen.
Hat jemand Erfahrung damit gemacht und kann berichten?
Welche Einfärbung muß ich wählen damit es dem Mahagoni
am Ende am meisten ähnelt?
Das Schiff kommt jetzt nach dem Reinigen im Wasser unter die Ganzpersenning,
im März/April wenn es nicht regnet kommt es für eine Woche raus und neben
UW-anstrich und den anderen Auffrischungsarbeiten möchte ich das Coelan
aufbringen,denke über den Winter ist bei guter Durchlüftung alles schön trocken.
Kann jemand was dazu schreiben?

[KIKI]

Moin Hilli 66,

Wenn Du Dich unbedingt unglücklich machen willst,dann solltest Du Coelan auf`s schöne
Teakdeck streichen(eigentlich sollte ich"schmieren"schreiben).
Aber mal Polemik beiseite: Was möchtest Du damit erreichen?Ist das Deck partiell undicht
und soll damit abgedichtet werden?Das wird dann nach Auftrag höchstens für eine kurze Zeit der Fall sein.Es wird nicht gelingen damit "dauerhaft " Dichtheit zu erlangen;irgendwo wird Wasser diese Beschichtung unterwandern,dann gibts`s eine helle Stelle und dann wird
sich die Beschichtung vom Deck lösen.Dummerweise allerdings nur an dieser einen Stelle
und falls Du dann auf die Idee kommen solltest, die Fläche zwecks Reparatur etwas größer zu machen wird das Teakdeck faserweise mit rausgerissen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Rutschsicherheit an Deck;das Coelan ist in nassem Zustand "Aalglatt".
Und zum Schluss:Wenn Dich das Aussehen des "angegrauten "Decks stört,nimm doch einfach einen Belag aus Kunststoff in Teakoptik!Oder am Besten:einfach alles lassen wie es ist und nur die schadhaften Fugen ausbessern.

Grüße Rolf

[André bauer]

Moin,
Coelan ist mit Sicherheit absolut ungeeignet als Decksanstrich.
Viel zu weich, fast gummiartig und daher nicht trittfest, es wird den Belastungen durch laufen auf Deck nicht lang widerstehen.
Den anderen Punkten von Rolf kann nur zustimmen.
Wenn Du unbedingt das Deck lackieren willst, nimm herkömmlichen Bootslack.
Das wird auf den Schärenkreuzern auch gemacht, ist allerdings auch nicht wirklich rutschsicher.
Ein Deck mit Kunststoffbelag kann man auf einem Holzboot auch nicht empfehlen, weil nicht atmungsfähig.
D. h. Feuchtigkeit (Schwitzwasser) kann nicht mehr durch das diffundieren und das Sperrholz drunter wird sich über kurz oder lang mit Fäulnis bedanken.

Tipp: Nimm Dir 100 Euro, lass es durch einen Bootsbauer oder Gutachter begucken und erhalte den Wert des Bootes langfristig, Du sparst am verkehrten Ende.
Oder besuch eins der Restaurierungsseminare, die im Januar/Februar vom Freundeskreis angeboten werden.

Gruß,
André

[Gast]

Hallo Hilli66,

Deine Anfrage möchte ich erst mal ganz allgemein beantworten.

Ein Teakdeck sollte weder mit Farbe oder einem Kunststoffbelag malträtiert werden.

Warum?

Die Bootsbauer nehmen seit Jahrhunderten Teakholz als Decksbelag weil es der Verwitterung sehr gut widersteht und es hat beim Begehen eine hohe Rutschfestigkeit. Gereinigt soll es mit klarem Wasser werden und wenn man einen Schrubber benutzt, dann nur quer zur Faser schrubben, denn dann wird die Oberfläche weniger abgenutzt.

Die graue Farbe, die das Teakdeck im Lauf der Zeit annimmt ist für den Kenner von Booten und von Holz ein Zeichen von Schönheit.

Sind nach Jahren tiefere Rillen iin der Teakoberfläche wird das Holz abgezogen.

Jedes traditionelle Teakdeck wird im Lauf der Zeit undicht. Da hilft nur partielles oder komplettes Neuverfugen. Alle anderen Maßnahmen sind Flickschusterei und keine Verbesserung.

Nun zu meinen eigenen Erfahrungen:

Als Neuling hatte ich mein Teakdeck lackiert. Als ich bei einer Fahrt im Regen und einer Schleusung den Rutschfaktor des lackierten Decks kennenlernte habe ich den Lack abgezogen. Seitdem bin ich bestenfalls über einen Decksbeschlag gestolpert und nicht mehr ausgerutscht.

Als vor Jahren das Wundermittel Coelan herauskam, hatten Bekannte es auch verwendet.
Mir gefiel die gummiartige Oberfläche nicht. Doch das ist eine persönliche nicht allgemeinverbindliche Ansicht.
Eines Tages traf ich einen Werftbesitzer. Er ist unter anderem ein Holzkenner. Er fragte mich, ob ich mit dem Entfernen von Coelan Erfahrung hätte und schilderte mir sein Leid damit. Seitdem beurteile ich jedes Farbprodukt nicht nur nach den Prospektaussagen. Denn dort steht normalerweise nicht drin, wie mühevoll die Entfernung des alten Anstriches vor einem Neuaufbau sein kann.
Und nicht nur bei Booten ist je nach Qualität, Benutzungs- und Witterungsbeanspruchung jeder Farbaufbau über kurz oder lang erneuerungsbedürftig.

Gruss

Otto

[jörn]

hallo carsten . du hast so ein schönes teakdeck . lass es bitte so . mfg jörn

[jörn]

hallo carsten . ich finde , du hast ein schönes teakdeck . bitte lass es so . mfg jörn

[Hilli66]

Hallo,
und schönen Dank für eure Ratschläge und Meinungen.
Ihr habt mich überzeugt!!!!
Ich lass es so wie es ist,es ist gut und es ist Dicht.
Meinen persönlichen Geschmack ordne ich der Vernunft unter.
Ich bedanke mich bei euch.
Carsten

[oliveto]

Hallo Otto,

2008 habe ich eine Adler 4 gekauft. Sah sehr "schön" aus mit dem Coelananstrich auf dem Teak Deck, ebenso der Spiegel. Das Deck ist bei Nässe glatt wie Schmierseife. Die beschriebenen weissen Flecken sind auch aufgetreten. Nun würde mich interessieren, wie man das Zeug einfachst ab bekommt? Gibt es Erfahrungen?

LG
Peter.

[Gast]

Hallo Peter,

"einfachst abbekommen" klappt nicht.

Mit Heißluftpistole oder Gasbrenner würde ich beim Deck wegen der Verfugungsmasse nicht rangehen. Schleifen klappt nicht, da das Schleifpapier sich sofort zusetzt.
Es bleibt die gute alte Abzieh-Methode.

Das dauert einige Tage und die gesamte Deckfläche erscheint während der ersten Zeit wie eine Lebensaufgabe.
Wenn Du es selbst bewältigen willst und es noch nicht gemacht hast, eröffne einen Beitrag "Abziehen" , dann kommen noch Tips dazu und es hilft sicher auch anderen.

Gruss

Otto

[acksel]

Du bekommst dieses wiederliche Gummizeugs mit dem Schaber vom Fein- Multimaster ab. Bleibt aber immer noch ausreichend Beschäftigung.