Kielbolzen - Zustandsprüfung

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Tobias

Kielbolzen - Zustandsprüfung

Beitrag von Tobias » Mo 22. Sep 2003, 09:43

Hallo Fachleute,
gibt es irgendeine Nicht-gleich-Kiel-Abtrenn-Methode, um den Zustand der Kielbolzen (in ihrem kritischen Übergangsbereich Kiel-Rumpf) zu prüfen ?
Tobias
Henri Esslinger

Re: Kielbolzen - Zustandsprüfung

Beitrag von Henri Esslinger » Mo 22. Sep 2003, 12:11

Hallo Tobias
Ich habe die gleiche Hausaufgabe wie du (s. meine Anfrage 'Opferanoden an Holzbooten' v. 2.9.03). Inzwischen habe ich über [Die "Yacht"] hier, Archivseiten der Zeitschrift gefunden, die von einer Firma X-Ray, London berichten, welche 1971 (!) Kielbolzen-Röntgenprüfungen angeboten hat, für damals 44-70 DM pro Bolzen; (Yacht 6/71,Seite 10).
Derzeit bin ich dabei, diese oder ähnliche Firmen im Internet aufzufinden, welche jedoch im Spanischen Mittelmeer tätig sind (...).
Weitere Erkenntnisse/ Beiträge werde ich gerne hier weiter geben und/ oder aufsuchen.
Gruss Henri
Ingo List

Re: Kielbolzen - Zustandsprüfung

Beitrag von Ingo List » Mo 22. Sep 2003, 17:22

Wirklich frappierend ist auch die Neutronendiffraktometrie: Dabei können neben des reinen Vorhandenseins von Materie auch innere Spannungen und dementsprechend Haarrisse entdeckt werden. Bei einem Versuch wurde eine Rose in einen Bleibehälter gesteckt - man konnte sogar die Äderung der Blätter sehen.

Das ganze hat zwei Nachteile:
1) Ich weiss nicht, ob es schon industriell genutzt wird
2) soweit ich das aus meinem früheren Leben erinnere, ist die einzige geeignete Neutronenquelle ein Reaktor. Also braucht man wohl ein trailerbares Schiff, um es z.B. nach Gesthacht zum Kernforschungszentrum zu bringen ;-)

Siehe auch
http://www.uni-kiel.de/tt/Leistungsange ... h/0126.htm
Tobias

Re: Kielbolzen - Zustandsprüfung

Beitrag von Tobias » Di 23. Sep 2003, 10:14

Hallo Leute,
das klingt doch alles ganz spannend ! Ein Boot auf n Trailer und dann nach Gesthacht - ist doch nicht Welt...äh...
O.g. in die Richtung gehende Verfahren hatte ich auch schon vermutet...
also wenn ihr mehr praktikable Lösungen in Erfahrungen bringen könnt,
wärs toll, die hier mitzuteilen.
i.Ü. gibts nicht auch transportable Röntgengeräte (kliniken etc.?)
Und dann ... wäre nicht evtl. was mit einer Leitfähigkeitsprüfung zu machen...so als Idee, bin halt kein Physiker.
Grüsse
to
Ingo List

Re: Kielbolzen - Zustandsprüfung

Beitrag von Ingo List » Di 23. Sep 2003, 12:13

Nee, Leitfähigkeit wird nichts. Entweder ist das Holz zu nass - dann ist es für die Leitfähigkeit ziemlich Banane, ob da noch ein Kielbolzen zwischen ist und die Ortsaulösung ist zu schlecht um einen 10mm Bolzen von einem mit 7mm zu unterscheiden. Oder das Holz ist trocken - dann leitet zwar kaum was, aber über die Dielektrizitätskonstante könnte man ansetzen: Links und Rechts von dem Bereich je eine Metallplatte mit konstantem Abstand zueinander halten - die Kapazität dieses einfachen Kondensators ändert sich je nach Material zwischen den Platten. Problem: Vielleicht bekommst Du so den Bolzen lokalisiert, aber auch hier genügt die Ortsauslösung nicht, um sich ein Bild vom Zustand zu machen. Ähnliches für Induktionsmeßgeräte (die Dinger, mit denen Rohre in Wänden gesucht werden): Keine gute Ortsauflösung.

Bleibt also nur durchstrahlen oder vielleicht noch Ultraschall. 'Hau doch mal ein paar Nägel in ein dickes Stück Holz und geh' zur Schwangerschaftsuntersuchung. Dort gibt es mit Glück auch die Geräte schon, die gleich ein 3D-Bild errechnen. Aber keine Ahnung, ob die Standardgeräte dafür geeignet sind.

Bei http://www.wiroma.com/roentgen/mobil.htm gibt es ein mobiles Röntgengerät. Wiegt knapp 500kg.
Tobias

Re: Kielbolzen - Zustandsprüfung

Beitrag von Tobias » Di 23. Sep 2003, 17:42

äi - Ingo...
also der Vorschlag mit der Schwangerschaftsberatung ist klasse !
das mach ich glatt ! ´muss nur aufpassen, das die mich nicht gleich entbinden...
zumindest von meinen geistigen Fähigkeiten...
danach passt dann wieder ja der Gesthacht-Besuch fürn Bestrahlung oder so ähnlich
to
Norbert

Re: Kielbolzen - Zustandsprüfung

Beitrag von Norbert » Fr 10. Okt 2003, 21:49

moin,
nun ja, nach all den Vorschlägen- es geht auch in echt und wirklich. Wir liegen mit unserer "KAP HORN" in der Winkler-Werft an der Lesum (für alle Nichtbremer-Bremen!!!) und dort hat der Eigner, Herr Stützle, letztes Jahr solche Untersuchungen an mehreren Schiffen gemacht (ambulant- die kamen dann mit Gerät auf die Werft). Vielleicht mal anfragen unter http://www.bootswerft-winkler.de/
bis denn und ne Handbreit, Norbert
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