Risse im Mastfuß

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Klaus-Peter
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Risse im Mastfuß

Beitrag von Klaus-Peter » Mo 1. Nov 2010, 21:29

Hallo allerseits!

Der Mastfuß (Eiche) auf meinem 5,5-KR-Kreuzer hat Risse, die ich mit Lack nicht mehr schließen kann. Er scheint aber noch sehr stabil zu sein. Wie kann ich die Risse elastisch und dauerhaft schließen? Holzkitt, Sika, ...?

Herzlichen Dank im voraus für einschlägige Empfehlungen!

Klaus-Peter
André bauer
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Re: Risse im Mastfuß

Beitrag von André bauer » Di 2. Nov 2010, 08:58

Hallo Klaus-Peter,
mit Rissen im Mastfuß ist nicht zu spaßen.
Wenn der Mast viel Druck bekommt, kann der Fuß auseinanderbrechen und der Mast verwüstet innen das Boot bevor er bricht.
Dann sind auch Schäden am Deck zu befürchten und ein neuer Mast oder eine Reparatur des Alten wird notwendig.
Hast Du mal gemessen wie tief die sind, mit einer Stecknadel oder einem Messfühler z.B?
Holzkitt und Sika sind daher keine guten Varianten, wenn die Risse, sagen wir mal, mehr als 1/8 der Höhe des Fußes tief sind.
Zu berücksichtigen ist dabei auch, dass das Holz immer schon tiefer gespalten ist, als man mesen kann, dadurch dass der Riß nicht gerade runter geht.
Man könnte den Fuß mit sehr dünnflüssigem Epoxy kleben oder besser auffräsen und ausleisten.
Gleich neu machen wäre natürlich auch eine Variante.
Wenn die Risse nicht zu tief sind, würde ich Epoxy reinlaufen lassen.
Dazu kann man Epoxy verdünnen, die meisten Arten mit Aceton (nachfragen beim Verkäufer) und Holz und Epoxy etwas warm machen.
Dann öffnen sich die Holzporen und das Epoxy wird dünnflüssiger.
Aber Vorsicht, Epoxy entwickelt in hohen Gefäßen auch Eigenwärme und kocht dann regelrecht, so dass es dann sofort hart wird.
Also flache Gefäße benutzen und schnell verarbeiten.

Mit anderen Leimen ist so etwas nicht möglich.

Gruß,
André
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willi dech
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Re: Risse im Mastfuß

Beitrag von willi dech » Di 2. Nov 2010, 14:19

Hallo Klaus-Peter,

die Empfehlung von Andrè finde ich gut. Ich hätte einen weiteren - unkonventionellen, vielleicht sogar kuriosen - Vorschlag, wie der Mastfuß zusätzlich versteift werden könnte (in diesem Bereich muß er ja nicht biegen):

Nach der Bearbeitung mit Epoxy ein paar Meter einer 5 oder 6 mm-Leine aus Naturfaser im Wasser einweichen (dabei dehnt sie sich) und diese im nassen Zustand ganz eng und stramm um den schadhaften Bereich wickeln. Wenn die Leine trocknet, zieht sie sich zusammen, die "Bandage" wird bombenfest. Da kann nichts mehr splittern oder brechen - und vor allem, dieser "Takling" ist schnell angebracht und sollte halten, zumindest bis sich ein Fachmann Deines Mastes annimmt.

Das Mastloch sollte vor der Prozedur ausgemessen werden, damit der Mast hinterher noch durchpaßt.

Andrè, Deine Meinung würde mich interessieren !! Ich hoffe, Du hast Dich nicht totgelacht.

Grüße aus München
Willi
Klaus-Peter
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Re: Risse im Mastfuß

Beitrag von Klaus-Peter » Di 2. Nov 2010, 16:56

Hallo André und Willi,

vielen Dank für die schnelle Reaktion. Bei Willis Text habe ich dann gemerkt, dass ich seit Jahrzehnten fälschlich "Mastfuß" sage, wo es eigentlich "Mastbacken" heißen sollte. Denn diese sind es, die einige kleine Risse haben. Ich nehme aber an, dass ich auch hier Andrés Empfehlung folgen kann.

Nochmals vielen Dank Euch beiden!

Klaus-Peter

André bauer
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Re: Risse im Mastfuß

Beitrag von André bauer » Mi 3. Nov 2010, 12:34

Hallo Klaus-Peter,
was verstehst Du unter Mastbacken?
Der Vorschlag von Willi ist interessant, allerdings hat man dann keine Sichtkontrolle mehr
und das Ganze ist nur eine Zwischenlösung.

Gruß,
André
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Andre R363

Re: Risse im Mastfuß

Beitrag von Andre R363 » Mi 3. Nov 2010, 14:20

Bevor hier jeder von was anderem spricht:
Der Mastfuss ist das untere Ende des Mastes. Meist viereckig.
Der Mastfuss steht dann im Maststuhl (Masthalterung). Denke, damit sind die Mastbacken gemeint.

Wenn es denn der Maststuhl ist der Risse hat, wird das Einfachste sein diesen neu zu machen. Ist ja normalerweise nichts hochkompliziertes.
Pier
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Re: Risse im Mastfuß

Beitrag von Pier » Mi 3. Nov 2010, 15:06

Moin,

Klugscheißermodus ein :

also ich denke der Mastfuß ist der Bereich der auf den Bodenwrangen sitzt und über diese die Kräfte auf den Kiel ableitet. dort drauf wird der mast gestellt.
Mastbacken sind beim Gaffelrigg die 2 Auflagen in Nähe des Masttops an stb und bb auf denen ( zwischen noch die Kälbchen ) die Wanten liegen.

Klugscheißermodus aus ;)

Wenn der untere Mastbereich gemeint ist dann denke ich ist es kein so großes Manko diesen dort zu reparieren ( ausleisten o.ä. ) da die Biege-Kräfte dort nicht sehr hoch sind. Um so weiter der Schaden Richtung Mastmitte liegt desto kritischer wirkt sich solch ein Riß aus da die Kräfte dahin ansteigen.

An Stelle und als Provisorium könnte man ja auch Blechschellen um den Mast ( falls rund ) schrauben bis man den Mast richtig repariert.

Die Variante mit dem Ausleisten würde ich bevorzugen.

Ahoi
Pier
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