Folke nicht dicht zu bekommen

acksel
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von acksel » So 2. Jan 2011, 14:50

Das Boot ist hinüber.

Ich würde mal den Bootsbauer beiseite nehmen, und ihm den Vorschlag unterbreiten, das Geld zurückzuzahlen. Er muss ja auch für seine Arbeit geradestehen, sprich: Gewährleisten.
Wenn er Fachmann ist, bzw. Bootsbaumeister, trägt er auch die Verantwortung für eine fachgerechte Arbeit, und nicht der Eigner, der die vorgeschlagenen Reparaturmöglichkeiten abgenickt hat.

So, wie es auf den Bildern gezeigt wurde, hat der Gute nicht den mindesten Schimmer davon gehabt, was er da eigentlich veranstaltet.

Eine absolute Frechheit.
Grüsse von der Elbe!
Axel

www.classic-modellyacht-design.de
Alte Liebe
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von Alte Liebe » So 2. Jan 2011, 15:02

Hallo Jan und Bernhard,

vielen Dank für Eure Ratschläge und Tipps. Ich lese mich gerade durch alles durch was mit Holzbooten zu tun hat, um einen besseren Blickwinkel für mein Boot zu bekommen.

Eure Ratschläge sind Hoffnung und Ratschlag zu gleich.

Richtig es ist eine Herzensangelegenheit meine "Alte Liebe" die ich 1988 aus Schweden kaufte und dann selber Restaurierte, sie einfach mit der Kettensäge durchschneiden wäre wie einen Arm von mir amputieren.

Ich schreibe jetzt erstmal Bootbauer an, schicke Fotos mit und bitte um eine Einschätzung der Reparatur.
Wenn es ein wirtschaftlicher Totalschaden sein sollte, werde ich mir selber eine Lösung überlegen müssen.
Ich Restauriere gerade einen TR3 Bj. 58 (engl. Roadster) der sah viel schlimmer aus als mein Folke und der wird auch wieder Top !

Also ich halte Euch auf dem Laufenden, Danke.

MFG Andreas
Michael Grothe
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von Michael Grothe » So 2. Jan 2011, 15:23

Hej Andreas,

eigentlich wollte ich mich etwas beruhigen, aber das kann ich hier nicht.
Ich habe da erst nur ein paar Fragen.

Ist dein Vereinsmitglied ein Bootsbaumeister und hat er eine eigene Firma?
Was für ein Gutachter hat diese Reparatur empfohlen bzw. zugestimmt?

Der Kommentar von Seebär ... war unplaziert, aber das kam schon öfter vor.

Ich würde mir das Geld zurück geben lassen und mir eine "neue = alte " Folke aus Schweden holen ist geade bei blocket.se im Angebot und mir den Aufwand als Schadenersatz vom Bootsbauer bezahlen lassen.

hejdå Michael
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von seebaer150 » So 2. Jan 2011, 15:41

Lieber Andreas,

tatsächlich hat Dein „Bootsbauer“ keinerlei Kompetenz. Ich gehe sogar soweit zu behaupten, wie ich aus einem der Bilder zu erkennen glaube, dass große Flächen der Furnierbeschichtung sich beim Verkleben abgehoben haben und gar nicht verklebt sind.

Rettungsmöglichkeit besteht für Dein Boot allerdings trotzdem. Es muss erst einmal in den vorherigen Stand zurückversetzt werden. Alles runter, was drauf kam. Das veranschlage ich alleine mit 3000 Euro. Ich hatte mal einen Fall, bei dem der Lack eines Schärenkreuzers mittels Sandstrahlgebläse entfernt wurde. Das Schiff war 12 Meter lang und hatte Dellen bis zu 3 mm Tiefe im Über- und Unterwasserbereich. In Abstimmung mit dem Eigner habe ich den Rumpf ausgehobelt und mit dem Bandschleifer abschließend planiert. Das muss natürlich beherrscht werden. Mein Eigner war jedenfalls begeistert. Aufgrund des dabei entstandenen Aufwandes schätze ich alleine die Entfernung Deines Überschüssigen und anschließende Planierung der Oberfläche auf den oben genannten Betrag.

Wenn dann das Schiff ausreichend abgetrocknet ist, wäre Ausleistung ein durchaus adäquater Lösungsweg. Das wären in Deinem Fall ganz schön breite Leisten, die da eingeklebt werden müssten. Aber aus technisch-analytischer Hintergrundsicht spricht da nichts dagegen.

Das macht jede gute Werft, die üblicherweise Klassiker restauriert.

Danach wäre Dein Schiff vorschriftsmäßig in Stand gesetzt und würde wieder einen entsprechenden Wert repräsentieren, den Du Dir von Uwe Baykowski, dem Klassikersachverständigen gerne bescheinigen lassen kannst.

Also nicht den Kopf hängen lassen.

Anbei sende ich ein Bild von dem eben herbeigezogenen Beispielschiff. Wenn Du magst, bekommst Du von mir die Adresse meines zufriedenen Kunden.

Deine Entscheidung ist nun, ob Du bereit bist, richtig Geld in die Hand zu nehmen.

Bei uns landen sowieso immer nur die schwersten Fälle. ;-)

Liebe Grüße

Kurt Joachim Maass
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von Alte Liebe » So 2. Jan 2011, 17:10

Schön das sich die Wogen glätten, ist viel angenehmer!

Ja mein Vereinskamerad ist Bootsbaumeister und ich kenne Ihn schon über 20 Jahre, daher auch das bilde Vertrauen und alles ebend mündlich und per handschlag.

Den Gutachter bekam ich über Pantenius genannt ( Name müßte ich nachsehen), aber der empfahl ja auch einen anderen Weg.
Wenn ich den Bootsbauer und Vereinsfreund nicht gekannt hätte, hätte ich auch die Variante des Gutachters verlangt, so aber vertraute ich einem langjährigen Segelkamerad.

Gut die Sache ist jetzt passiert, ich warte ab ob und was er vom bezahlten Geld wieder zurückzahlt, dann sehen wir weiter.

Ich vermute mal, dass das Schiff totrestauriert wurde.

Der Bootsbau-Meister arbeitet seit 40 Jahren im Beruf und bei uns am See, aber bei uns segeln zu 98 % Jogurtbecher. Einmal gelerntes kann man auch wieder verlernen, nur das hätte er mir vorher sagen können.

Ich berichte wie es weiter geht.

Immer eine handbreit Wasser unterm Kiel


Andreas
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von fg-1064 » So 2. Jan 2011, 17:13

Ein Klinkerboot ausleisten?!? Bitte nicht auf solche Ratschläge hören!

Grüße!
Jan
waldow
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von waldow » So 2. Jan 2011, 17:21

Moin Seebaer150,

bei aller technisch-analytischer Hintergrundsicht, wo willst du denn bei einem geklinkerten Rumpf die schön breiten Leisten hinkleben?

beste Grüße

Bernhard

(Oh, den Beitrag von Jan hatte ich übersehen...)
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von seebaer150 » So 2. Jan 2011, 21:42

Sorry, das mit der Klinkerbeplankung hab ich überlesen.

Gruß

KJM
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von fg-1064 » So 2. Jan 2011, 22:29

...naja, der Titel sagt eigentlich alles: "Folke nicht dicht zu bekommen"... ;-)
bob57
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von bob57 » So 2. Jan 2011, 22:46

Irgendwie scheint mir da einiges unlogisch.

Wieso wird an der Beplankung gebastelt, bevor
- Kiel
- Spanten und
- Wrangen nicht absolut in Ordnung sind?

Unter Beanspruchung wird, nein muß das Boot undicht werden, weil doch die ganze "Statik" nicht mehr stimmt.

Wo ich ein weiteres großes Problem sehe:
Der Meister hat an der Beplankung insgesamt rumgefräst, sprich, die Maßnahme ist nicht rückgängig zu machen.
Die Nuten müssten m.E. pikobello gesäubert werden und entweder ausgeleistet oder verfüllt werden. Damit bekommt man dann wieder Probleme, wenn die unterschiedlichen Hölzer unterschiedlich quellen oder nur das Holz der Planken quillt, die Fugenmasse aber nicht. Streng genommen dürfte die gesamte Beplankung im Eimer sein.

Ein Fall für die Haftpflicht?

Ich würde vor allem mal ins Folke-Forum gehen und mich mit der Klassenvereinigung in Verbindung setzen, vielleicht wissen die einen guten Rat. (Was du aber vermutlich längst gemacht hast)


PS. Ich habe eben mal bei scanboat geschaut. Unmengen Folkes, fast alle unter 10.000.-

Unter diesem Aspekt weiß ich nicht, ob ich mich nicht von der Alten Liebe trennen würde. denn wie gesagt, ich fürchte, die ist schon ziemlich verschlimmbessert.
Gruß vom
Bob

(Diplom-Improvisationsprofi)
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