Neue Scheuerleiste, welches Holz
Neue Scheuerleiste, welches Holz
Hallo liebe Freunde,
bin mit meiner Restaurierung nun so ziemlich durch und stehe nach der fertigen Rumpfbeschichtung vor dem Problem mir eine neue Scheuerleiste zu bauen.
dazu folgende Gedanken:
· der Querschnitt sollte trapezförmig sein (Rohmaße 50/50)
· Zum Rumpf werden Fugen (6/6) angeordnet um eventuelle Ungenauigkeiten im Anschluss mit Fugenmaterial abzudichten
· auf der Unterseite wird eine Fuge zur Wasserableitung eingefräst
· möglichst lange Hölzer um wenig Schäftungen zu bekommen
Dies war die Ausgangssituation als ich anfing bei Sommerfeld nach geeigneten Profilen oder besser Schnittholz zu suchen. Da mir eine Schreinerei in der Nachbarschaft zur Verfügung steht, ist der Einsatz professioneller Maschinen gewährleistet. Bei 20m Scheuerleiste bin ich bei Teak schnell bei 300 – 500 €, je nach Länge (s.o.).
In der Schreinerei ist mir Wenge günstig angeboten worden 5m Längen. Das dunkel braune Holz ist extrem hart (OK), passt aber meines Erachtens farblich nicht zu einem Klassiker (obwohl die ursprüngliche Scheuerleiste aus lackiertem Mahagoni war). Im Anschluss sind ein cremefarbener Rumpf, eine ca. 30mm hohe Mahagonifußreling und ein 100mm breiter Schandeckel, ebenfalls aus Mahagoni mit anschließendem Teakdeck.
Da mir die Farbe bei der Wenge nicht passt , überlege ich, ob Eiche (astfrei) nicht auch in Frage kommt. Sie ist leicht zu beschaffen, auch in großen Längen und kostengünstig. Außerdem hat verwitterte Eiche einen ähnlichen Farbton wie verwittertes Teak.
Des Weiteren überlege ich, das Profil am Rumpf passgenau zu verleimen indem ich schmale Leisten, beginnend mit einer angetackerten Leiste (8/40), dann mit 3 Leisten (10/50) jeweils in die vorher montierte Leiste provisorisch befestige bis der Leim fest ist. Nach Fertigstellung die Leiste abziehen und in Form fräsen und schleifen. Die grobe Form wird sie beibehalten und trotzdem noch flexibel genug sein an den Maschinen bearbeitet zu werden. Der Vorteil ist, dass keine Schäftung erforderlich ist.
Seht Ihr bei der Wahl des Holzes Probleme oder bei dem Verfahren irgend welche Gedankenfehler. Würde mich über entsprechende Hinweise freuen.
Joachim
bin mit meiner Restaurierung nun so ziemlich durch und stehe nach der fertigen Rumpfbeschichtung vor dem Problem mir eine neue Scheuerleiste zu bauen.
dazu folgende Gedanken:
· der Querschnitt sollte trapezförmig sein (Rohmaße 50/50)
· Zum Rumpf werden Fugen (6/6) angeordnet um eventuelle Ungenauigkeiten im Anschluss mit Fugenmaterial abzudichten
· auf der Unterseite wird eine Fuge zur Wasserableitung eingefräst
· möglichst lange Hölzer um wenig Schäftungen zu bekommen
Dies war die Ausgangssituation als ich anfing bei Sommerfeld nach geeigneten Profilen oder besser Schnittholz zu suchen. Da mir eine Schreinerei in der Nachbarschaft zur Verfügung steht, ist der Einsatz professioneller Maschinen gewährleistet. Bei 20m Scheuerleiste bin ich bei Teak schnell bei 300 – 500 €, je nach Länge (s.o.).
In der Schreinerei ist mir Wenge günstig angeboten worden 5m Längen. Das dunkel braune Holz ist extrem hart (OK), passt aber meines Erachtens farblich nicht zu einem Klassiker (obwohl die ursprüngliche Scheuerleiste aus lackiertem Mahagoni war). Im Anschluss sind ein cremefarbener Rumpf, eine ca. 30mm hohe Mahagonifußreling und ein 100mm breiter Schandeckel, ebenfalls aus Mahagoni mit anschließendem Teakdeck.
Da mir die Farbe bei der Wenge nicht passt , überlege ich, ob Eiche (astfrei) nicht auch in Frage kommt. Sie ist leicht zu beschaffen, auch in großen Längen und kostengünstig. Außerdem hat verwitterte Eiche einen ähnlichen Farbton wie verwittertes Teak.
Des Weiteren überlege ich, das Profil am Rumpf passgenau zu verleimen indem ich schmale Leisten, beginnend mit einer angetackerten Leiste (8/40), dann mit 3 Leisten (10/50) jeweils in die vorher montierte Leiste provisorisch befestige bis der Leim fest ist. Nach Fertigstellung die Leiste abziehen und in Form fräsen und schleifen. Die grobe Form wird sie beibehalten und trotzdem noch flexibel genug sein an den Maschinen bearbeitet zu werden. Der Vorteil ist, dass keine Schäftung erforderlich ist.
Seht Ihr bei der Wahl des Holzes Probleme oder bei dem Verfahren irgend welche Gedankenfehler. Würde mich über entsprechende Hinweise freuen.
Joachim
Re: Neue Scheuerleiste, welches Holz
Ich hab ganz einfache Buche genommen
Gruß vom
Bob
(Diplom-Improvisationsprofi)
Bob
(Diplom-Improvisationsprofi)
-
- Beiträge: 2357
- Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26
Re: Neue Scheuerleiste, welches Holz
Moin Joachim,
Eiche und Wenge sind keine Hölzer, die man ungeschützt der Witterung aussetzen sollte,
die fangen schneller an zu rotten, als einem lieb ist.
Alternative zu Teak wäre Lärche, die allerdings recht weich ist, trotzdem als Scheuerleiste nicht ungegeignet.
Verwittertes Holz wird immer grau, allein die Feinheit der Maserung läßt später noch auf das Holz schließen.
Ich nehme mal an, das Schiff ist zwischen 9 und 10 Meter, da ist eine Scheuerleiste von 50x50,
auch wenn sie trapezförmig zugeschnitten wird, meiner Meinung nach optisch zu wuchtig.
Wir haben letztes Jahr an dem 6KR auf dem wir öfter segeln eine Scheuerleiste von ca. 25x25 in Trapezform mit 15mm breiter Vorderkante für eine Bronzeschiene montiert.
Am Rumpf zu verleimen ist nicht notwendig, selbst eine Leiste von 50x50 bekommt man bei einer nicht zu starken Kurve im Achterschiff rangezogen.
Schäftungen der Leisten untereinander würde ich auch bei der von Dir vorgeschlagenen Bauweise machen, da Hirnholz schlecht leimt und daher an den Fugen relativ schnell Faulstellen entstehen, erst recht, wenn das Holz ungeschützt bleibt.
Mein Tip, spare nicht nicht an der Holzart, sondern an der Menge und spare Dir damit auch viel Arbeit, da die kleinere Leiste wesentlich einfacher am Schiff einzubiegen ist.
Grüße,
André
Eiche und Wenge sind keine Hölzer, die man ungeschützt der Witterung aussetzen sollte,
die fangen schneller an zu rotten, als einem lieb ist.
Alternative zu Teak wäre Lärche, die allerdings recht weich ist, trotzdem als Scheuerleiste nicht ungegeignet.
Verwittertes Holz wird immer grau, allein die Feinheit der Maserung läßt später noch auf das Holz schließen.
Ich nehme mal an, das Schiff ist zwischen 9 und 10 Meter, da ist eine Scheuerleiste von 50x50,
auch wenn sie trapezförmig zugeschnitten wird, meiner Meinung nach optisch zu wuchtig.
Wir haben letztes Jahr an dem 6KR auf dem wir öfter segeln eine Scheuerleiste von ca. 25x25 in Trapezform mit 15mm breiter Vorderkante für eine Bronzeschiene montiert.
Am Rumpf zu verleimen ist nicht notwendig, selbst eine Leiste von 50x50 bekommt man bei einer nicht zu starken Kurve im Achterschiff rangezogen.
Schäftungen der Leisten untereinander würde ich auch bei der von Dir vorgeschlagenen Bauweise machen, da Hirnholz schlecht leimt und daher an den Fugen relativ schnell Faulstellen entstehen, erst recht, wenn das Holz ungeschützt bleibt.
Mein Tip, spare nicht nicht an der Holzart, sondern an der Menge und spare Dir damit auch viel Arbeit, da die kleinere Leiste wesentlich einfacher am Schiff einzubiegen ist.
Grüße,
André
Gruß,
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
Re: Neue Scheuerleiste, welches Holz
Hallo Andre´,
ich muß dir leider widersprechen.
Lärche würde ich mir nie im Leben als Scheuerleiste ans Boot bauen. Lärche wird, wenn sie beschädigt wurde, ausgesprochen ekelhaft. Sie splittert fürchterlich.
Ein weiteres Problem ist, daß Lärche in unseren Breiten fast nie konzentrisch gewachsen ist und damit in alle Himmelsrichtungen zieht.
Ich habe für meinen Jolli ganz einfache Buche genommen.
Druckfestigkeit Teak 51 N /qmm, Eiche 60 N, Buche 65 N, Lärche 48 N,
Biegefestigkeit Teak 85 N / qmm, Eiche 100 N, Buche 110 N, Lärche 100 N,
ich muß dir leider widersprechen.
Lärche würde ich mir nie im Leben als Scheuerleiste ans Boot bauen. Lärche wird, wenn sie beschädigt wurde, ausgesprochen ekelhaft. Sie splittert fürchterlich.
Ein weiteres Problem ist, daß Lärche in unseren Breiten fast nie konzentrisch gewachsen ist und damit in alle Himmelsrichtungen zieht.
Ich habe für meinen Jolli ganz einfache Buche genommen.
Druckfestigkeit Teak 51 N /qmm, Eiche 60 N, Buche 65 N, Lärche 48 N,
Biegefestigkeit Teak 85 N / qmm, Eiche 100 N, Buche 110 N, Lärche 100 N,
Gruß vom
Bob
(Diplom-Improvisationsprofi)
Bob
(Diplom-Improvisationsprofi)
Re: Neue Scheuerleiste, welches Holz
Hallo André,
vielen Dank für den Beitrag. Das Eiche nicht der Witterung ausgesetzt werden sollte, ist so nicht richtig. Als Architekt habe ich einige Gauben und Giebel mit Eichenbrettern gehobelt, aber auch sägerauh veschalt, -hält ewig, wie auch viele alte Gebäude bezeugen können. Es muss natürlich belüftet sein. aber das gilt für fast alle Hölzer.
Aber der Hinweis auf ein zierlicheres Profil ist gut. Hier habe ich vielleicht zu dick gedacht. Die alte Scheuerleiste war halbrund im Durchmesser, also in der Ansicht 50mm stark, d.h. lediglich 25 mm Abstand zum Rumpf. Das würde die Holzmenge und damit den Preis halbieren. Unter den Umständen würde natürlich Teak wieder meine 1. Wahl sein (ist einfach schiffiger).
Joachim
vielen Dank für den Beitrag. Das Eiche nicht der Witterung ausgesetzt werden sollte, ist so nicht richtig. Als Architekt habe ich einige Gauben und Giebel mit Eichenbrettern gehobelt, aber auch sägerauh veschalt, -hält ewig, wie auch viele alte Gebäude bezeugen können. Es muss natürlich belüftet sein. aber das gilt für fast alle Hölzer.
Aber der Hinweis auf ein zierlicheres Profil ist gut. Hier habe ich vielleicht zu dick gedacht. Die alte Scheuerleiste war halbrund im Durchmesser, also in der Ansicht 50mm stark, d.h. lediglich 25 mm Abstand zum Rumpf. Das würde die Holzmenge und damit den Preis halbieren. Unter den Umständen würde natürlich Teak wieder meine 1. Wahl sein (ist einfach schiffiger).
Joachim
-
- Beiträge: 15
- Registriert: Fr 24. Aug 2007, 17:47
Re: Neue Scheuerleiste, welches Holz
Moin Joachim,
noch ein kleiner Tipp:
Wenn Du davon sprichst, die Schäftungen möglichst weit zu reduzieren, wäre es dennoch gut, die Scheuerleiste knapp einen halben Meter länger vorzubereiten, als Du sie tatsächlich benötigst. Dann hast Du nämlich am Heck oder am Bug - je nachdem wo Du endet- noch etwas in der Hand, um die Scheuerleiste an die Deckskante bzw. den Rumpf heranzuziehen.
Viel Erfolg!
Thomas
noch ein kleiner Tipp:
Wenn Du davon sprichst, die Schäftungen möglichst weit zu reduzieren, wäre es dennoch gut, die Scheuerleiste knapp einen halben Meter länger vorzubereiten, als Du sie tatsächlich benötigst. Dann hast Du nämlich am Heck oder am Bug - je nachdem wo Du endet- noch etwas in der Hand, um die Scheuerleiste an die Deckskante bzw. den Rumpf heranzuziehen.
Viel Erfolg!
Thomas
Re: Neue Scheuerleiste, welches Holz
Immer am Bug beginnen! Dort ist die stärkste Rundung, ansonsten wird der Hebel zu gering!
Grüsse von der Elbe!
Axel
www.classic-modellyacht-design.de
Axel
www.classic-modellyacht-design.de
Re: Neue Scheuerleiste, welches Holz
bob57 schrieb:
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> Hallo Andre´,
>
>
> Ich habe für meinen Jolli ganz einfache Buche
> genommen.
>
>
> Gruß vom
> Bob
Meines wissens (aus A. Brix) ist Buche im Bootsbau wegen der wechselnden Feuchtigkeit völlig ungeeignet. Wenn Buche, darf sie nicht aus dem Wasser genommen werden, dann gehts.
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> Hallo Andre´,
>
>
> Ich habe für meinen Jolli ganz einfache Buche
> genommen.
>
>
> Gruß vom
> Bob
Meines wissens (aus A. Brix) ist Buche im Bootsbau wegen der wechselnden Feuchtigkeit völlig ungeeignet. Wenn Buche, darf sie nicht aus dem Wasser genommen werden, dann gehts.
Grüsse von der Elbe!
Axel
www.classic-modellyacht-design.de
Axel
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Re: Neue Scheuerleiste, welches Holz
Hallo Axel,
muß ich überlesen haben, wüsste aber auch keinen Grund dafür.
Die knapp 16 Meter Leiste haben, fertig am Boot, keine 100.- Euro gekostet. Wenn sie nach 5 oder 10 Jahren hin sind, solls mir Recht sein.
Gruß
Bob
muß ich überlesen haben, wüsste aber auch keinen Grund dafür.
Die knapp 16 Meter Leiste haben, fertig am Boot, keine 100.- Euro gekostet. Wenn sie nach 5 oder 10 Jahren hin sind, solls mir Recht sein.
Gruß
Bob
Gruß vom
Bob
(Diplom-Improvisationsprofi)
Bob
(Diplom-Improvisationsprofi)
Re: Neue Scheuerleiste, welches Holz
Meine 20m Mahagoni haben gerade 150€ gekostet inkl. Profilierung und Schäftung 60X30mm.
Grüsse von der Elbe!
Axel
www.classic-modellyacht-design.de
Axel
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