Folke nicht dicht zu bekommen
Re: Folke nicht dicht zu bekommen
Du musst ein Künstler mit der Flex sein. Bei meinen Versuchen kam mir immer zuviel Holz mit runter.
Respekt.
Gruß vom Bob
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen
Moin Andreas,
auch ein Künstler wird mit der Flex keine Oberfläche hinkriegen, die zum Lackieren glatt genug ist.
Man wird immer Dellen reinschleifen, selbst ein Bandschleifer ist da schon ein gefährliches Werkzeug.
Beim Nachschleifen der Dellen kommt dann garantiert zuviel Holz runter.
Einem altem Bootsbaumeister würde ich das mit der Flex wohl zutrauen, aber keinem Anderen.
Wenn das Boot bei Stefan Schneider liegt, haut der oder Niels Dir sicher auch auf die Finger.
Repariert die Schiffe nicht kaputt!
Gruß,
André
auch ein Künstler wird mit der Flex keine Oberfläche hinkriegen, die zum Lackieren glatt genug ist.
Man wird immer Dellen reinschleifen, selbst ein Bandschleifer ist da schon ein gefährliches Werkzeug.
Beim Nachschleifen der Dellen kommt dann garantiert zuviel Holz runter.
Einem altem Bootsbaumeister würde ich das mit der Flex wohl zutrauen, aber keinem Anderen.
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen
Hallo Leute,
ich habe neulich eine neue interessante Erfahrung gemacht. Es ging dabei darum, ein besonders leichtes Teakdeck auf eine Badeplattform aus Kunststoff zu bauen. Ich habe also 2,5 mm Starkschnitt-Teakfurnier als „Intarsienarbeit“ so verarbeitet, als sei es massives Teakholz größerer Stärke. Nach dem Zusammenlegen habe ich es in einer Furnierpresse aufgeklebt, und zwar mit West-System-Harz. Danach habe ich alle Fugen bis ins Sperrholz hinein gefräst/gesägt. Natürlich habe ich mich das eine oder andere Mal auch verfräst bei der Feinausarbeitung.
Aber jetzt kommt das Interessante:
Die „Planken“ aus Teak, die ich dann auswechseln musste, habe ich mit der Heißluftpistole richtig heiß gemacht und weil das Harz dann auch sehr heiß wurde, konnte ich die Planken mit Unterstützung eines Steckeisens „problemlos“ herunterziehen/abschälen. Ich weiß nicht, wie sich Harze anderer Hersteller verhalten. Mit West.Harz geht das jedenfalls. Natürlich darf man das Holz nicht anbrennen und schon gar nicht das daneben liegende Holz.
Gruß seebaer150
ich habe neulich eine neue interessante Erfahrung gemacht. Es ging dabei darum, ein besonders leichtes Teakdeck auf eine Badeplattform aus Kunststoff zu bauen. Ich habe also 2,5 mm Starkschnitt-Teakfurnier als „Intarsienarbeit“ so verarbeitet, als sei es massives Teakholz größerer Stärke. Nach dem Zusammenlegen habe ich es in einer Furnierpresse aufgeklebt, und zwar mit West-System-Harz. Danach habe ich alle Fugen bis ins Sperrholz hinein gefräst/gesägt. Natürlich habe ich mich das eine oder andere Mal auch verfräst bei der Feinausarbeitung.
Aber jetzt kommt das Interessante:
Die „Planken“ aus Teak, die ich dann auswechseln musste, habe ich mit der Heißluftpistole richtig heiß gemacht und weil das Harz dann auch sehr heiß wurde, konnte ich die Planken mit Unterstützung eines Steckeisens „problemlos“ herunterziehen/abschälen. Ich weiß nicht, wie sich Harze anderer Hersteller verhalten. Mit West.Harz geht das jedenfalls. Natürlich darf man das Holz nicht anbrennen und schon gar nicht das daneben liegende Holz.
Gruß seebaer150
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen
Die Erfahrung habe ich auch gemacht.
Ich habe in den Übergang von Deck zu Aufbau auf jeder Seite ein Hohlkehle laminiert, weils da massiv undicht war. Im Lauf der weiteren Arbeiten stellte sich heraus, daß der Lack der Seitenwangen des Aufbaus nicht zu halten war und runter mußte. Da es sich um mehrere dicke Schichten bis zu 50 Jahre alten Lacks handelte, ging das mit der Heißluftpistole wunderbar.
Dummerweise löste sich damit an einigen Stellen auch die Verbindung der Hohlkehle, was mich zunächst nicht besonders beunruhigte.
Das kam erst später.
Nachdem ich die Hohlkehlen überarbeitet hatte, musste ich mit Entsetzen feststellen, daß nach dem Erhitzen und erneuten Abbinden das ursprüngliche Epoxid nicht mehr dicht war und sich erheblich weiter vom Aufbau gelöst hatte als ich angenommen hatte. Ich durfte beide Hohlkehlen komplett neu machen.
Mein Fazit: West System Epoxid lässt sich mit Hitze wunderbar aufweichen. Allerdings bindet es nach Erkalten nicht wieder so gut ab wie beim ersten Auftrag.
Insofern würde ich sorgfältig prüfen, ob die Nachbarplanken wirklich noch fest sitzen und sich keine wasserdurchlässigen Kanäle gebildet haben.
Ich habe in den Übergang von Deck zu Aufbau auf jeder Seite ein Hohlkehle laminiert, weils da massiv undicht war. Im Lauf der weiteren Arbeiten stellte sich heraus, daß der Lack der Seitenwangen des Aufbaus nicht zu halten war und runter mußte. Da es sich um mehrere dicke Schichten bis zu 50 Jahre alten Lacks handelte, ging das mit der Heißluftpistole wunderbar.
Dummerweise löste sich damit an einigen Stellen auch die Verbindung der Hohlkehle, was mich zunächst nicht besonders beunruhigte.
Das kam erst später.
Nachdem ich die Hohlkehlen überarbeitet hatte, musste ich mit Entsetzen feststellen, daß nach dem Erhitzen und erneuten Abbinden das ursprüngliche Epoxid nicht mehr dicht war und sich erheblich weiter vom Aufbau gelöst hatte als ich angenommen hatte. Ich durfte beide Hohlkehlen komplett neu machen.
Mein Fazit: West System Epoxid lässt sich mit Hitze wunderbar aufweichen. Allerdings bindet es nach Erkalten nicht wieder so gut ab wie beim ersten Auftrag.
Insofern würde ich sorgfältig prüfen, ob die Nachbarplanken wirklich noch fest sitzen und sich keine wasserdurchlässigen Kanäle gebildet haben.
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Bob
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen
Hallo Bob,
klar hast Du recht. Aber meine Nachbarplanken waren garantiert nicht zu heiss geworden. Das ist ja die Kunst bei der Sache.
Bis zu einer gewissen Temperatur bleiben die Eigenschaften des Harzes voll erhalten. Danach verbrennt das Harz und die Liebesmüh war vergebens.
Wenn übrigens ein klarlackiertes Mahagoniboot in südlichen Breiten in der Sonne liegt, kannst Du Spiegeleier darauf braten, ohne dass es auseinanderfällt oder die Deckfurnierschicht sich ablöst. Die Klebeverbindung wird dann elastisch und kann die Ausdehnungen besser abfangen.
Nach elastischer Verformung kommt bei Überlast stets die plastische Verformung, die zum Verlust der Verbindung führt. Und genau in diesem Bereich arbeitet das Stecheisen. Also Erhitzung, bis das Harz schön elastisch ist und dann mechanisch überbeanspruchen. Die chemischen Eigenschaften und damit die Festigkeiten bleiben nach der Abkühlung erhalten.
Gruß JO
klar hast Du recht. Aber meine Nachbarplanken waren garantiert nicht zu heiss geworden. Das ist ja die Kunst bei der Sache.

Bis zu einer gewissen Temperatur bleiben die Eigenschaften des Harzes voll erhalten. Danach verbrennt das Harz und die Liebesmüh war vergebens.
Wenn übrigens ein klarlackiertes Mahagoniboot in südlichen Breiten in der Sonne liegt, kannst Du Spiegeleier darauf braten, ohne dass es auseinanderfällt oder die Deckfurnierschicht sich ablöst. Die Klebeverbindung wird dann elastisch und kann die Ausdehnungen besser abfangen.
Nach elastischer Verformung kommt bei Überlast stets die plastische Verformung, die zum Verlust der Verbindung führt. Und genau in diesem Bereich arbeitet das Stecheisen. Also Erhitzung, bis das Harz schön elastisch ist und dann mechanisch überbeanspruchen. Die chemischen Eigenschaften und damit die Festigkeiten bleiben nach der Abkühlung erhalten.
Gruß JO
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen
bob57 schrieb:
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> Du musst ein Künstler mit der Flex sein. Bei
> meinen Versuchen kam mir immer zuviel Holz mit
> runter.
>
> Respekt.
>
> Gruß vom Bob
>
> Gruß vom
> Bob
Hallo Bob,
richtig schwer war es nicht, sicher kann man schnell auch mal eine Delle schleifen, aber mit etwas Übung geht es schneller und besser als mit der Ziehklinge.
1. Übung war wie mir Niels empfahl mit einem Heißluftföhn, aber bevor das Epoxi warm wurde, war das Holz schon schwarz.
Das Furnier isolierte anscheinend das Epoxi darunter, daher der Versuch mit den Fächerscheiben. Ich habe den Winkelschleifer sehr flach gehalten, so das die Auflagefläche immer Richtung Maserung schliff, und mit gleichmäßigem Vorschub ging es sehr gut.
Überwasserbereich der anschließend Klar lackiert wird würde ich so nicht machen!
Unterwasser reicht mir das Ergebnis allemal.
MFG Andreas
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> Du musst ein Künstler mit der Flex sein. Bei
> meinen Versuchen kam mir immer zuviel Holz mit
> runter.
>
> Respekt.
>
> Gruß vom Bob
>
> Gruß vom
> Bob
Hallo Bob,
richtig schwer war es nicht, sicher kann man schnell auch mal eine Delle schleifen, aber mit etwas Übung geht es schneller und besser als mit der Ziehklinge.
1. Übung war wie mir Niels empfahl mit einem Heißluftföhn, aber bevor das Epoxi warm wurde, war das Holz schon schwarz.
Das Furnier isolierte anscheinend das Epoxi darunter, daher der Versuch mit den Fächerscheiben. Ich habe den Winkelschleifer sehr flach gehalten, so das die Auflagefläche immer Richtung Maserung schliff, und mit gleichmäßigem Vorschub ging es sehr gut.
Überwasserbereich der anschließend Klar lackiert wird würde ich so nicht machen!
Unterwasser reicht mir das Ergebnis allemal.
MFG Andreas
Re: Folke nicht dicht zu bekommen
seebaer150 schrieb:
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> Hallo Bob,
>
> klar hast Du recht. Aber meine Nachbarplanken
> waren garantiert nicht zu heiss geworden. Das ist
> ja die Kunst bei der Sache.
>
> Bis zu einer gewissen Temperatur bleiben die
> Eigenschaften des Harzes voll erhalten. Danach
> verbrennt das Harz und die Liebesmüh war
> vergebens.
>
> Wenn übrigens ein klarlackiertes Mahagoniboot in
> südlichen Breiten in der Sonne liegt, kannst Du
> Spiegeleier darauf braten, ohne dass es
> auseinanderfällt oder die Deckfurnierschicht sich
> ablöst. Die Klebeverbindung wird dann elastisch
> und kann die Ausdehnungen besser abfangen.
>
> Nach elastischer Verformung kommt bei Überlast
> stets die plastische Verformung, die zum Verlust
> der Verbindung führt. Und genau in diesem Bereich
> arbeitet das Stecheisen. Also Erhitzung, bis das
> Harz schön elastisch ist und dann mechanisch
> überbeanspruchen. Die chemischen Eigenschaften und
> damit die Festigkeiten bleiben nach der Abkühlung
> erhalten.
>
> Gruß JO
>
Jetzt lass mich mal nicht dumm sterben
Würde bedeuten - ihr habt mit 2 Personen gearbeitet:
Einer mit dem Fön und
einer mit dem Stechbeitel.
Richtig so?
Oder ist der Zeitpunkt des Ablösens länger als ich vermute und man hat Zeit genug zwischen anwärmen und aufnehmen der Planken?
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> Hallo Bob,
>
> klar hast Du recht. Aber meine Nachbarplanken
> waren garantiert nicht zu heiss geworden. Das ist
> ja die Kunst bei der Sache.

>
> Bis zu einer gewissen Temperatur bleiben die
> Eigenschaften des Harzes voll erhalten. Danach
> verbrennt das Harz und die Liebesmüh war
> vergebens.
>
> Wenn übrigens ein klarlackiertes Mahagoniboot in
> südlichen Breiten in der Sonne liegt, kannst Du
> Spiegeleier darauf braten, ohne dass es
> auseinanderfällt oder die Deckfurnierschicht sich
> ablöst. Die Klebeverbindung wird dann elastisch
> und kann die Ausdehnungen besser abfangen.
>
> Nach elastischer Verformung kommt bei Überlast
> stets die plastische Verformung, die zum Verlust
> der Verbindung führt. Und genau in diesem Bereich
> arbeitet das Stecheisen. Also Erhitzung, bis das
> Harz schön elastisch ist und dann mechanisch
> überbeanspruchen. Die chemischen Eigenschaften und
> damit die Festigkeiten bleiben nach der Abkühlung
> erhalten.
>
> Gruß JO
>
Jetzt lass mich mal nicht dumm sterben

Würde bedeuten - ihr habt mit 2 Personen gearbeitet:
Einer mit dem Fön und
einer mit dem Stechbeitel.
Richtig so?
Oder ist der Zeitpunkt des Ablösens länger als ich vermute und man hat Zeit genug zwischen anwärmen und aufnehmen der Planken?
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen
Hi Bob,
ich musste 2,5 mm dicke und 33 mm breite Furnierstreifen "abziehen". Dabei bewegte die linke Hand die Heißluftpistole entlang der Leiste hin und her, mit Schwerpunkt auf dem Bereich, der abgelöst werden sollte und die rechte Hand führt das Stecheisen.
Zu Beginn der Aktion war das Stecheisen in die Querfuge am Leistenanfang geklemmt und hat eine nicht übertriebene, aber merkliche Wirkung auf die Leiste ausgeübt.
Nun wird die Leiste ja immer heißer und auch das Harz darunter, jedoch mit Verspätung. Hier ist Fingerspitzengefühl gefordert.
Irgendwann hebt sich die Leiste an. Das ist der Zeitpunkt. Jetzt kann man das Eisen ganz langsam unter der Leiste entlang schieben. Hier merkt man ganz genau die Interaktion zwischen Hitze und Ablösevorgang im Übergang vom elastischen zum plastischen Bereich.
LG Jo
ich musste 2,5 mm dicke und 33 mm breite Furnierstreifen "abziehen". Dabei bewegte die linke Hand die Heißluftpistole entlang der Leiste hin und her, mit Schwerpunkt auf dem Bereich, der abgelöst werden sollte und die rechte Hand führt das Stecheisen.
Zu Beginn der Aktion war das Stecheisen in die Querfuge am Leistenanfang geklemmt und hat eine nicht übertriebene, aber merkliche Wirkung auf die Leiste ausgeübt.
Nun wird die Leiste ja immer heißer und auch das Harz darunter, jedoch mit Verspätung. Hier ist Fingerspitzengefühl gefordert.
Irgendwann hebt sich die Leiste an. Das ist der Zeitpunkt. Jetzt kann man das Eisen ganz langsam unter der Leiste entlang schieben. Hier merkt man ganz genau die Interaktion zwischen Hitze und Ablösevorgang im Übergang vom elastischen zum plastischen Bereich.
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen
@ Andreas:
Natürlich isoliert die Furnierlage. Aber wenn Du ausreichend lange außen zum Beispiel 80 Grad einwirken läßt, ist die Harzlage darunter irgendwann auch 80 grad heiss. Wie gesagt, genau hier liegt die Kunst im Fingerspitzengefühl.
LG Jo
Natürlich isoliert die Furnierlage. Aber wenn Du ausreichend lange außen zum Beispiel 80 Grad einwirken läßt, ist die Harzlage darunter irgendwann auch 80 grad heiss. Wie gesagt, genau hier liegt die Kunst im Fingerspitzengefühl.
LG Jo