Stöße an der Deckbeplankung gehen auf

norma
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Stöße an der Deckbeplankung gehen auf

Beitrag von norma » So 15. Mai 2011, 12:49

Moin,
nachdem ich meinen Jolli (Leistenbau, Mahagony) nun segelklar habe...3 Wochen bestes Segelwetter war, fiel mir auf, dass die Stöße der Decksbelankung aufrissen.
Vorher war alles schön lackiert, dicht und verfugt...leider kann ich nicht sagen mit welchem Dichtmittel.
Kann mir jemand sagen was ich nun tun sollte, damit während der Sommersaison kein Wasser ins Holz läuft? Sitaflex...Panterra? Vorher muss ich wohl das alte Dichtmitttel rauskratzen, oder? ...sihe u.a. Foto.

Danke für die Hilfe....
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helmsman-2

Re: Stöße an der Deckbeplankung gehen auf

Beitrag von helmsman-2 » So 15. Mai 2011, 13:46

Hallo,

habe auch einen Jollenkreuzer. Solche Risse sind leider völlig normal. Bei mir sah es genau gleich aus. Problem: Oft ist schon (zumindest beginnender) Rott in den darunter liegenden Nahtleisten.

Meiner Meinung nach gibt es zwei Möglichkeiten:

- Fuge auffräsen oder -sägen, so dass die Fugenflanken sauber und frei von Lackresten sind (allerdings nicht die darunter liegende Leiste mitsägen).
- Fugengrund mit einem Tape auslegen, das die Anhaftung der Fugenmasse verhindert.
- Fuge mit Sikaflex oder ähnlicher Decksfugenmasse ausfüllen

Zweite Möglichkeit (so habe ich es gemacht):
- Decksbeplankung abnehmen
- Alle Kontaktflächen zu Decksbalken und Beplankungskanten säubern
- Alles mit Epoxidharz verkleben, Fugen mit eingedicktem und gefärbtem Epoxidharz ausfüllen.

Unterschiede bei den beiden Lösungen:
bei der ersten Lösung wird das Deck nach wie vor arbeiten, Fugen ja nach Feuchtigkeit und Temperatur (d.h. Jahreszeit) auf- und zugehen. Die Decksverschraubung wird immer etwas lose sein, zwischen Decksbalken und Beplankung kann Feuchtigkeit stehen bleiben (Rott)

Zweite Lösung: Alles ist fest, nichts kann arbeiten, nirgends kann Feuchtigkeit dazwischen. Allerdings entstehen Spannungen in den Bauteilen, die sich nicht austoben können. Nachteil kann sein, dass die Planken nun an irgend einer anderen Stelle reissen. Bisher gab es damit bei mir aber keine Probleme. Die relativ vielen querlaufenden Decksbalken versuchen dies zu unterdrücken. Das Deck ist dicht, keine Lackfugen reissen und beim Begehen knarzt es nicht mehr.

Klaus








moturua
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Re: Stöße an der Deckbeplankung gehen auf

Beitrag von moturua » So 15. Mai 2011, 20:42

moin norma,

wo sind die risse denn überhaupt??? ist das ganze deck betroffen?
kann es sein, dass die fugen an der längsseite zur nächsten planke aufgehen und nicht die stöße?

handbreit


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Re: Stöße an der Deckbeplankung gehen auf

Beitrag von KlassikerFreund » So 15. Mai 2011, 23:05

Die Frage der gewünschten Optik spielt hier sicherlich eine Rolle. Sieht aber wirklich nach einem Polymer(Sika/e.t.c) aus

Fugen auskratzen..sauber schleifen/ mit Aceton entfetten, sauber das Deck/die Fuge abkleben und mit Pantera/Sika ausfugen. Schicht Lack drüber..fertig.

Schau mal ob die Masse elastisch ist..bzw. ein Fugenmasse wie Sika e.t.c!
Auf jedenfall auf Rott/Torf untersuchen..

norma
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Re: Stöße an der Deckbeplankung gehen auf

Beitrag von norma » Mo 16. Mai 2011, 09:41

Hallo Stefan,
es handelt sich um die Fugen. Es gibt 2 dieser Fugen an der Heck-Beplankung (wie auf dem Foto) und eine Fuge auf dem Vorschiff.
Es gibt noch 2 Stöße auf den Laufdecks (backbord, steuerbord), die ähnlich aussehen...allerdings nicht so deutlich.
Ich denke, ich werde sie in der nächsten Wintersaison auskratzen, den evtl. Rott entfernen und mit Sikaflex o.ä. verfugen...scheint mir ja ziemlich normal zu sein.
Ich frage mich nur, wieso das im Winterhalbjahr - unter Abdeckung der Winterplane...nicht aufgetreten ist?? War doch auch trocken...allerdings keine direkte Sonneninstrahlung.
Ihr seht ich bin Anfänger und in der Lernphase.

Danke für die Tips....

moturua
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Re: Stöße an der Deckbeplankung gehen auf

Beitrag von moturua » Mo 16. Mai 2011, 09:51

moin

auskratzen und sikaflex reindrücken würde ich bei so einem problem nicht machen. sowas würde ja voll auffallen. zuerst muss man aber versuchen rauszufinden, warum es an dieser stelle einen riss gibt, ich vermute sonne plus wind haben zu den rissen geführt. aber das allein kanns nicht sein. gibts darunter vielleicht eine verstärkung, oder eben keine? kann man die zwei platten evtl wieder zusammenführen, verkleben und verstärken?

falls alles stricke reißen, würde ich eher eine nut ausfräsen und eine leiste mit genau dem holz der andere platten einkleben. ich glaube das würde immer noch besser aussehen, als mit sikaflex.
aber vielleicht hat hier im forum ja jemand andere eine bessere idee.

handbreit


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Re: Stöße an der Deckbeplankung gehen auf

Beitrag von André bauer » Mo 16. Mai 2011, 11:48

Hallo,
als erstes uß klargestellt werden, das es sich bnicht um einen Riss handelt, sondern um eine offene Fuge.
Ein Riß wäre In der Decksplanke und nicht zwischen den Planken.
Das Foto sieht mit nach einem älterem Problem aus, es scheint als wäre in die offene Fuge immer wieder Lack gelaufen.
Durch das extrem trockene Frühjahr ist die Fuge mehr als üblich aufgegangen.
Liegt das Boot schon im Wasser? Hat es eine Persenning übers ganze Deck? Möglichst heller Stoff?
Fugen mit Sika füllen würde ich auch nicht machen, auch wenn man Braunes nimmt.
Das sieht immer gepfuscht aus.
Wäre allerdings eine Übergangslösung für diesen Sommer.
Ansonsten sollte das Deck ausgeleitet werden, wie von Stefan gesagt.

Gruß,
André
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André

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norma
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Re: Stöße an der Deckbeplankung gehen auf

Beitrag von norma » Mo 16. Mai 2011, 15:30

Hallo Andre,
da war wohl vorher braunes Sika drin...jetzt ist es nur noch in Ansätzen zu sehen...sah vorher aber sehr ordentlich aus...und ich habe es 2 x überlackiert.
Was heißt denn "ausleiten"? Wenn ich eine Leiste in die Fuge setze, besteht doch das Risiko, dass die Planken Rissen bekommen, oder?
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Re: Stöße an der Deckbeplankung gehen auf

Beitrag von Sven Schulz » Di 17. Mai 2011, 09:46

Hallo,

diese Risse sind "völlig normal". Unser Jolli hat auch ein Vollholzdeck aus 10 mm Mahagoni mit 40 cm breiten Planken. Im Winter sind die Fugen ca. 3 mm breit, im Sommer teilweise bis zu 10mm... Ich würde (wenn die Nahtleisten unter dem Deck noch gesund sind) die Fugen wie beschrieben auf ca. 2/3 der Tiefe ausfräsen und mit Tape und einer elastischen Dichtmasse füllen. Habe mit Saba gute Erfahrungen gemacht, weil es keine Feuchtigkeit unter den angrenzenden Lack zieht. Die Fugen nicht überlackieren!
Keinesfalls solltest Du meiner Meinung nach ausleisten. Das Deck muss arbeiten können, sonst reisst das Holz direkt neben der Leiste oder die Planke verwirft sich und hebt sich in ihrer Mitte von den Decksbalken ab. Die Schraubenköpfe reissen ab oder ziehen sich durch das Holz einfach durch. Wenn das Deck beim Begehen stark knarrt, kann das auch jetzt schon passiert sein. Ich würde dann (vor dem Ausfräsen der Fugen!) zwischen die alten Schrauben neue setzen und das Deck wieder auf die Decksbalken ziehen.

Und: Helle Persenning über das Boot, sonst hast Du nicht lange Freude an Deiner Arbeit.

Grüße vom trockenen Rhein,

Sven P533.
norma
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Re: Stöße an der Deckbeplankung gehen auf

Beitrag von norma » Di 17. Mai 2011, 10:32

Hallo Sven,
danke für deine Vorschläge. Ich höre jetzt zum 2. Mal, dass ich eine helle Persening nehmen soll. Warum eigentlich?
Ich muss sagen, dass ich gerade eine dunkelblaue Cockpit-Persenning erhalten habe.
Für eine Ganzpersenning habe ich mich noch nicht entschieden.

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