Segelkutter für Restauration gekauft. Grobe Zustandsbewertung?
Segelkutter für Restauration gekauft. Grobe Zustandsbewertung?
Guten Tag,
Mein Name ist Tom, ich habe sehr günstig einen 16,6m langen und 4,70m breiten Segelkutter mit Holzrumpf gekauft. Da ich mit Holzbooten und deren Instandhaltung bisher unheimlich wenig Erfahrung gesammelt habe, wäre es schön, wenn die Experten hier im Forum mal einen Blick auf die Bilder werfen könnten, um mir dann mitzuteilen, ob ich an einem hoffnungslosen Projekt arbeiten werde oder ob es Gründe gibt, trotz des anscheinend schlechten Zustands an einen Erfolg zu glauben. Das Boot wurde 1949 gebaut, der Rumpf besteht aus Eiche auf Eiche, bei einem Hochwasser im Frühjahr ist es aufgrund zu kurzer Leinen am jetzigen Liegeplatz gekentert, gesunken und wieder gehoben worden. Laut bisherigem Eigner ist der Rumpf angeblich dicht. Es wurden schon vom vorigen Eigner Restaurationsarbeiten durchgeführt, zum Beispiel wurden die stark beschädigten originalen Holzmasten durch Aluminiummasten ersetzt, (nicht auf den Bildern) außerdem wurde am Heck ein Aufbau angebracht um mehr Platz unter Deck zu haben. Der 250PS-Diesel unter Deck ist seit der Haverie fest und somit defekt, ob er sich noch retten lässt weiß ich nicht. Unter Deck ist der größte Teil der Inneneinrichtung entfernt. Hydraulische Ruderanlage, Segel und einige weitere Bestandteile sind vorhanden.
Ich freue mich über jede ehrliche Meinung zu meinem neuen Projekt! Es würde von mir auf einer Selbsthilfewerft größtenteils in jahrelanger Eigenarbeit bearbeitet werden.
Mein Name ist Tom, ich habe sehr günstig einen 16,6m langen und 4,70m breiten Segelkutter mit Holzrumpf gekauft. Da ich mit Holzbooten und deren Instandhaltung bisher unheimlich wenig Erfahrung gesammelt habe, wäre es schön, wenn die Experten hier im Forum mal einen Blick auf die Bilder werfen könnten, um mir dann mitzuteilen, ob ich an einem hoffnungslosen Projekt arbeiten werde oder ob es Gründe gibt, trotz des anscheinend schlechten Zustands an einen Erfolg zu glauben. Das Boot wurde 1949 gebaut, der Rumpf besteht aus Eiche auf Eiche, bei einem Hochwasser im Frühjahr ist es aufgrund zu kurzer Leinen am jetzigen Liegeplatz gekentert, gesunken und wieder gehoben worden. Laut bisherigem Eigner ist der Rumpf angeblich dicht. Es wurden schon vom vorigen Eigner Restaurationsarbeiten durchgeführt, zum Beispiel wurden die stark beschädigten originalen Holzmasten durch Aluminiummasten ersetzt, (nicht auf den Bildern) außerdem wurde am Heck ein Aufbau angebracht um mehr Platz unter Deck zu haben. Der 250PS-Diesel unter Deck ist seit der Haverie fest und somit defekt, ob er sich noch retten lässt weiß ich nicht. Unter Deck ist der größte Teil der Inneneinrichtung entfernt. Hydraulische Ruderanlage, Segel und einige weitere Bestandteile sind vorhanden.
Ich freue mich über jede ehrliche Meinung zu meinem neuen Projekt! Es würde von mir auf einer Selbsthilfewerft größtenteils in jahrelanger Eigenarbeit bearbeitet werden.
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Re: Segelkutter für Restauration gekauft. Grobe Zustandsbewertung?
moin tom,
da hast du dir ja einen dicken fisch an land gezogen... herzlichen glückwunsch erstmal dazu.
zu deinen fragen: es lässt sich anhand der fotos keine ferndiagnose machen. dazu sind zu wenig details zu erkennen. wenn du hier wirklich belastbare antworten willst, solltest du einen sachverständigen bemühen - denn was bringt es dir, wenn du jetzt zeit und geld in ein projekt investierst, dessen grundsubstanz so mangelhaft ist, dass du immer gegen den verfall anarbeiten wirst?
deshalb erstmal einige gegenfragen: welche handwerklichen fähigkeiten hast du? kannst du mit holz umgehen? kannst du eine maschine instand setzen? und dann die wichtigste: was willst du später mit dem schiff machen? segeln? darauf wohnen? in charter fahren?
ich bin in der gaffelszene groß geworden und habe so unglaublich viele gescheiterte restaurierungen kennengelernt - alle von begeisterten menschen begonnen, die mit ihrem schiff um die welt segeln wollten und die schließlich einsehen mussten, dass ihnen bereits in cuxhaven der schwimmende untersatz unter dem hintern abgesoffen wäre... weil sie weder das geld, noch das handwerkliche geschick besessen haben, ihre arbeit zu einem guten ende zu bringen.
deshalb eine grundlegende frage zum schluss: hast du den enthusiasmus, möglicherweise mehr als 10 jahre an deinem schiff zu arbeiten? ...und schließlich auch das nötige kleingeld, die materialien zu beschaffen? diese kosten werden den anschaffungspreis um ein vielfaches überschreiten (und immer dann anfallen, wenn du es am wenigsten gebrauchen kannst!)!!
wenn du diese fragen alle mit ja beantworten kannst, dann wünsche ich dir alles gute und du wirst eines tages glücklicher besitzer eines guten schiffes sein! bis dahin kannst du dir z.b. folgende lektüre besorgen:
http://www.amazon.de/Holzboote-Renovier ... 268&sr=1-1
hier geht es zwar eher um yachten, dennoch liefert dir der larsson viele nützliche hilfestellungen und hilft vor allem die aufgaben, die da auf dich zukommen, leichter zu bewerten.
grüße!
jan
da hast du dir ja einen dicken fisch an land gezogen... herzlichen glückwunsch erstmal dazu.
zu deinen fragen: es lässt sich anhand der fotos keine ferndiagnose machen. dazu sind zu wenig details zu erkennen. wenn du hier wirklich belastbare antworten willst, solltest du einen sachverständigen bemühen - denn was bringt es dir, wenn du jetzt zeit und geld in ein projekt investierst, dessen grundsubstanz so mangelhaft ist, dass du immer gegen den verfall anarbeiten wirst?
deshalb erstmal einige gegenfragen: welche handwerklichen fähigkeiten hast du? kannst du mit holz umgehen? kannst du eine maschine instand setzen? und dann die wichtigste: was willst du später mit dem schiff machen? segeln? darauf wohnen? in charter fahren?
ich bin in der gaffelszene groß geworden und habe so unglaublich viele gescheiterte restaurierungen kennengelernt - alle von begeisterten menschen begonnen, die mit ihrem schiff um die welt segeln wollten und die schließlich einsehen mussten, dass ihnen bereits in cuxhaven der schwimmende untersatz unter dem hintern abgesoffen wäre... weil sie weder das geld, noch das handwerkliche geschick besessen haben, ihre arbeit zu einem guten ende zu bringen.
deshalb eine grundlegende frage zum schluss: hast du den enthusiasmus, möglicherweise mehr als 10 jahre an deinem schiff zu arbeiten? ...und schließlich auch das nötige kleingeld, die materialien zu beschaffen? diese kosten werden den anschaffungspreis um ein vielfaches überschreiten (und immer dann anfallen, wenn du es am wenigsten gebrauchen kannst!)!!
wenn du diese fragen alle mit ja beantworten kannst, dann wünsche ich dir alles gute und du wirst eines tages glücklicher besitzer eines guten schiffes sein! bis dahin kannst du dir z.b. folgende lektüre besorgen:
http://www.amazon.de/Holzboote-Renovier ... 268&sr=1-1
hier geht es zwar eher um yachten, dennoch liefert dir der larsson viele nützliche hilfestellungen und hilft vor allem die aufgaben, die da auf dich zukommen, leichter zu bewerten.
grüße!
jan
Re: Segelkutter für Restauration gekauft. Grobe Zustandsbewertung?
Hallo Tom ,
Dein project ,
Von holz habe ich wenig ahnung , von motoren und was so im maschinenraum anfällt etwas mehr.
Wie schon jan bemerkt , kannst du die maschine in stand setzen ? Hilfreich ist es enthousiaste leute die mit ein schraubenschlüssel geboren sind zu finden die auch früher mit die motoren gearbeitet haben . Sei es als maschinist oder im reperatur betrieb.
Handwerklich , vom geld reden wir nicht
Es kommt die frage , ist sie noch in stand zu setzen .
Wenn er unterwasser gewesen ist und sofort nach dem auftauchen entwassert und conserviert wurde kann der schäden übersehbar sein.
Wenn dies fachkundig gemacht wurde , sollte es kein grosses problehm darstellen.
Vorausgesetzt das der motor vorher betriebs fertig / fähig war .
Es kommt auch auf den motor type und fabrikat an , es fahren ja noch alte kutter mit ihren original motoren herum (mit die grossen abgas rohren. ( wenigstens 6 zoll )).
Er kundige dich vielleicht bei denen was zu machen ist oder moechlich ist.
Würde ich mich auf das casco erst mal beschränken und
ein restaurierungs sachverständige heranziehen die sache sich anzu sehen.
Der blickt durch ( sollte ) und kan dich beraten .
Die abmessungen von dein boot + 4 m ? seiten hoehe ist schon allerhand , denke nur mal an die menge farbe die du zu streichen hast.
Soweit,
m fr gr und erfolg
Georg Fongers.
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- Beiträge: 24
- Registriert: Do 9. Dez 2010, 15:22
Re: Segelkutter für Restauration gekauft. Grobe Zustandsbewertung?
Moin
gratuliere,
Wo liegt denn das Prachtstück ? Würde ja gerne mal schauen
Gruß
Ingo
gratuliere,
Wo liegt denn das Prachtstück ? Würde ja gerne mal schauen
Gruß
Ingo
Re: Segelkutter für Restauration gekauft. Grobe Zustandsbewertung?
Danke für alle Antworten!
Hier sind noch ein paar weitere Bilder, die heute für mich aufgenommen wurden.
Hier sind noch ein paar weitere Bilder, die heute für mich aufgenommen wurden.
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Re: Segelkutter für Restauration gekauft. Grobe Zustandsbewertung?
Weitere Bilder, u.a. vom Schaden am Heck
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Re: Segelkutter für Restauration gekauft. Grobe Zustandsbewertung?
Hallo,
ich habe auch ein ähnliches Projekt, eine 50m2 Seefahrtkreuzer, 12,7m lang.
Es wird ein totaler Neuaufbau werden.
Heißt es wird jedes Teil, jedes Stück Holz und jede Schraube in die Hand genommen und nach Wiederverwendbarkeit bewertet.
Ich schätze, wenn die strukturellen Bauteile alle so aussehen, wie auf den Fotos, speziell das Bilgefoto,
würde das einen ähnlichen Aufwand wie bei mir bedeuten.
Mein Projekt ist dabei noch wesentlich kleiner, der Kutter hat mehr Länge, Breite, wesentlich mehr Volumen als eine schlanke Yacht von 1937.
Fazit:
Ganz allein nicht machbar, ich habe auch mehrere Helfer, die momentan unregelmäßig dabei sind.
Bist Du in der Lage, über Jahre auch allein zu arbeiten?
Hast Du eine Halle und die nötigen Werkzeuge? Meine Werkstatt hat mich ca. 1 Jahr gekostet, die Werkzeuge bisher mind. 8000€.
Für so ein Projekt braucht man richtiges Werkzeug und kein Baumarktspielzeug.
Gruß,
André
www.ar3232.de
ich habe auch ein ähnliches Projekt, eine 50m2 Seefahrtkreuzer, 12,7m lang.
Es wird ein totaler Neuaufbau werden.
Heißt es wird jedes Teil, jedes Stück Holz und jede Schraube in die Hand genommen und nach Wiederverwendbarkeit bewertet.
Ich schätze, wenn die strukturellen Bauteile alle so aussehen, wie auf den Fotos, speziell das Bilgefoto,
würde das einen ähnlichen Aufwand wie bei mir bedeuten.
Mein Projekt ist dabei noch wesentlich kleiner, der Kutter hat mehr Länge, Breite, wesentlich mehr Volumen als eine schlanke Yacht von 1937.
Fazit:
Ganz allein nicht machbar, ich habe auch mehrere Helfer, die momentan unregelmäßig dabei sind.
Bist Du in der Lage, über Jahre auch allein zu arbeiten?
Hast Du eine Halle und die nötigen Werkzeuge? Meine Werkstatt hat mich ca. 1 Jahr gekostet, die Werkzeuge bisher mind. 8000€.
Für so ein Projekt braucht man richtiges Werkzeug und kein Baumarktspielzeug.
Gruß,
André
www.ar3232.de
Gruß,
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
Re: Segelkutter für Restauration gekauft. Grobe Zustandsbewertung?
Hallo tom,
kann es sein, dass mir das Schiff bekannt vorkommt? Liegt in Mühheim /Ruhr?
Wenn ich an den Totalneuaufbau eines 33 t Ostseesegelkutter von 1934 denke, den ich mit 16 Erwachsenen und etwa 100 Jugendlichen von 1994 bis 1998 gemacht habe, dann scheint mir, da hast du ein veritables Lebensprojekt vor Augen- wenn es gut werden soll.
Unser Schiff war ein sehr schöner, originaler Colin Archer Entwurf und "nur" 15 Meter lang...Die Bilder, die du einstelltest sehen eher noch schlechter aus als die damaligen unserer"Nordwest".
Wenn ich mir überlege, dass bei KOMPLETTER Selbstanfertigung ALLER Teile und Beschläge ( auch der meisten Farben) unser Neuaufbau trotzdem 220000 DM damals gekostet hat...und der Motor drehte immerhin von selber( wenigstens meistens)...
Ganz viel Gelassenheit also bei deiner Entscheidung und ganz viel gute Freunde , Geld und Zeit wünsch ich dir. Glück reicht m.E. nicht dafür.
Gern bereit zu näherer Information und -
All the best
Thomas
kann es sein, dass mir das Schiff bekannt vorkommt? Liegt in Mühheim /Ruhr?
Wenn ich an den Totalneuaufbau eines 33 t Ostseesegelkutter von 1934 denke, den ich mit 16 Erwachsenen und etwa 100 Jugendlichen von 1994 bis 1998 gemacht habe, dann scheint mir, da hast du ein veritables Lebensprojekt vor Augen- wenn es gut werden soll.
Unser Schiff war ein sehr schöner, originaler Colin Archer Entwurf und "nur" 15 Meter lang...Die Bilder, die du einstelltest sehen eher noch schlechter aus als die damaligen unserer"Nordwest".
Wenn ich mir überlege, dass bei KOMPLETTER Selbstanfertigung ALLER Teile und Beschläge ( auch der meisten Farben) unser Neuaufbau trotzdem 220000 DM damals gekostet hat...und der Motor drehte immerhin von selber( wenigstens meistens)...
Ganz viel Gelassenheit also bei deiner Entscheidung und ganz viel gute Freunde , Geld und Zeit wünsch ich dir. Glück reicht m.E. nicht dafür.
Gern bereit zu näherer Information und -
All the best
Thomas
-
- Beiträge: 25
- Registriert: Mi 13. Jul 2011, 20:37
Re: Segelkutter für Restauration gekauft. Grobe Zustandsbewertung?
Moin Tom,
der etwas skeptischen Sicht der Vorredner auf Dein Projekt
kann ich mich anschließen.
Noch ein paar Fragen/Anmerkungen:
* Hat das Schiff eine interessante Herkunft/Historie, gibt es "kulturelle"
Gründe dafür, daß genau dieser Rumpf der Nachwelt erhalten werden sollte?
* Ist in Motorraum, Abgasleitung oder sonst irgendwo im Schiff Asbest verbaut?
* Zum Motor hat Georg Fongers ja schon etwas geschrieben. Wie sieht es
mit Getriebe, Drucklager, Wellenleitung und Stevenrohr aus?
* Festpropeller oder Verstellpropeller?
* Ferndiagnosen sind schwierig, aber den zusätzlichen Aufbau am Heck würde
ich nicht als Restaurierungsmaßnahme werten, sondern als zusätzlichen
Schaden. Wenn ich die Fotos richtig interpretiere hat man dort das
ursprüngliche Deck mitsamt der Decksbalken herausgerissen?
(Das riecht nach Problemen...)
* Gibt es im Rumpf noch ähnliche Verschlimmbesserungen?
* Falls Du Dich für eine Restauration entscheidest: Vor dem Aufslippen
bei der Werft das Schiff komplett leerräumen, Tanks leeren oder
gleich rausreißen, Bilge einigermaßen trockenlegen. Zustand des
Schiffes und verbliebene Einbauten dokumentieren.
Dann Tiefgänge vorn und achtern feststellen und einen Krängungstest
machen (lassen). Der Aufwand ist gering und man bekommt Anhaltswerte
für Gewicht und Schwerpunkt des Rumpfes als Startwert für weitere
Planungen.
* Gibt es Unterlagen über das Schiff, v.a. einen Linienriß?
* Vor der Restauration einen groben Generalplan festlegen, Gewichte
abschätzen und etwas Hydrostatik machen; mindestens Schwimmlage +
Hebelarmkurve für Glattwasser. So mancher umgebaute Fischkutter
ist weit weniger seetüchtig als er aussieht. Dein Schiff ist bereits
einmal gekentert -- das wird es nochmal machen, wenn Du nicht
vorsichtig bist.
Schöne Grüße,
Martin
der etwas skeptischen Sicht der Vorredner auf Dein Projekt
kann ich mich anschließen.
Noch ein paar Fragen/Anmerkungen:
* Hat das Schiff eine interessante Herkunft/Historie, gibt es "kulturelle"
Gründe dafür, daß genau dieser Rumpf der Nachwelt erhalten werden sollte?
* Ist in Motorraum, Abgasleitung oder sonst irgendwo im Schiff Asbest verbaut?
* Zum Motor hat Georg Fongers ja schon etwas geschrieben. Wie sieht es
mit Getriebe, Drucklager, Wellenleitung und Stevenrohr aus?
* Festpropeller oder Verstellpropeller?
* Ferndiagnosen sind schwierig, aber den zusätzlichen Aufbau am Heck würde
ich nicht als Restaurierungsmaßnahme werten, sondern als zusätzlichen
Schaden. Wenn ich die Fotos richtig interpretiere hat man dort das
ursprüngliche Deck mitsamt der Decksbalken herausgerissen?
(Das riecht nach Problemen...)
* Gibt es im Rumpf noch ähnliche Verschlimmbesserungen?
* Falls Du Dich für eine Restauration entscheidest: Vor dem Aufslippen
bei der Werft das Schiff komplett leerräumen, Tanks leeren oder
gleich rausreißen, Bilge einigermaßen trockenlegen. Zustand des
Schiffes und verbliebene Einbauten dokumentieren.
Dann Tiefgänge vorn und achtern feststellen und einen Krängungstest
machen (lassen). Der Aufwand ist gering und man bekommt Anhaltswerte
für Gewicht und Schwerpunkt des Rumpfes als Startwert für weitere
Planungen.
* Gibt es Unterlagen über das Schiff, v.a. einen Linienriß?
* Vor der Restauration einen groben Generalplan festlegen, Gewichte
abschätzen und etwas Hydrostatik machen; mindestens Schwimmlage +
Hebelarmkurve für Glattwasser. So mancher umgebaute Fischkutter
ist weit weniger seetüchtig als er aussieht. Dein Schiff ist bereits
einmal gekentert -- das wird es nochmal machen, wenn Du nicht
vorsichtig bist.
Schöne Grüße,
Martin
Re: Segelkutter für Restauration gekauft. Grobe Zustandsbewertung?
André bauer schrieb:
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> Ich schätze, wenn die strukturellen Bauteile alle
> so aussehen, wie auf den Fotos, speziell das
> Bilgefoto,
> würde das einen ähnlichen Aufwand wie bei mir
> bedeuten.
> Mein Projekt ist dabei noch wesentlich kleiner,
> der Kutter hat mehr Länge, Breite, wesentlich mehr
> Volumen als eine schlanke Yacht von 1937.
Sah das Bilgenfoto so schlecht aus? Ich hatte eigentlich erwartet, dass die Struktur dort einigermaßen gut ist, schließlich ist dort alles trocken...
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> Ich schätze, wenn die strukturellen Bauteile alle
> so aussehen, wie auf den Fotos, speziell das
> Bilgefoto,
> würde das einen ähnlichen Aufwand wie bei mir
> bedeuten.
> Mein Projekt ist dabei noch wesentlich kleiner,
> der Kutter hat mehr Länge, Breite, wesentlich mehr
> Volumen als eine schlanke Yacht von 1937.
Sah das Bilgenfoto so schlecht aus? Ich hatte eigentlich erwartet, dass die Struktur dort einigermaßen gut ist, schließlich ist dort alles trocken...