Lenzventil
Lenzventil
Ich habe eine E-Jolle, 20 m² Segelfläche, Lärche, 7m Länge, 2m Breite, Bj. 52. Im Winter habe ich die Jolle 93 !!! mal mit D1 und 6 mal mit D2 gestrichen, leider ohne gewünschten Erfolg. Nachdem ich nun abgesoffen bin überlege ich ob ich jetzt Lenzventile einbaue. Bitte um Ratschläge ob und dann welche Größe ich einbauen sollte?
Norbert Strobach
Norbert Strobach
Re: Lenzventil
Wow, 93 mal D1 streichen - welch ein Einsatz. Nach dem Tränken mit D1 quillt das Holz nicht mehr (steht auch irgendwo in der Anleitung und ist ja auch klar - das Ganze macht man ja, damit kein Wasser vom Holz aufgenommen wird). D.H., wenn das Holz schon geschrumpft war, war das keine gute Idee, da die Jolle dann sofort im Frühjahr absäuft und das auch so bleibt.
D1 sollte bei Jollen nur verwendet werden, wenn das Holz noch nicht geschrumpft ist, also im Herbst nach dem aus-dem-wasser-holen. Siehe auch Merkblatt zu D1:
http://www.yachtcare.de/cct/files/vossc ... CF3400.pdf
Lenzventile helfen nur bei einer ausreichend großen Geschwindigkeit (4kn vielleicht), da sich sonst kein Unterdruck aufbauen kann. Insofern ist der Einbau zwar sinnvoll, an einem Flautentag säufst Du aber auch so ab. Und wenn erst mal genug Wasser im Rumpf ist, kommst Du ja auch nicht mehr auf die nötige Geschwindigkeit.
Lenzer gibt es z.B. bei
http://www.sprenger.de/boot/katalog_200 ... 106_02.pdf
Also: was tun? Kalfatern, Ausleisten, Überziehen, neu beplanken oder so.
Viele Grüße
Ingo
D1 sollte bei Jollen nur verwendet werden, wenn das Holz noch nicht geschrumpft ist, also im Herbst nach dem aus-dem-wasser-holen. Siehe auch Merkblatt zu D1:
http://www.yachtcare.de/cct/files/vossc ... CF3400.pdf
Lenzventile helfen nur bei einer ausreichend großen Geschwindigkeit (4kn vielleicht), da sich sonst kein Unterdruck aufbauen kann. Insofern ist der Einbau zwar sinnvoll, an einem Flautentag säufst Du aber auch so ab. Und wenn erst mal genug Wasser im Rumpf ist, kommst Du ja auch nicht mehr auf die nötige Geschwindigkeit.
Lenzer gibt es z.B. bei
http://www.sprenger.de/boot/katalog_200 ... 106_02.pdf
Also: was tun? Kalfatern, Ausleisten, Überziehen, neu beplanken oder so.
Viele Grüße
Ingo
Re: Lenzventil
natürlich war das Boot vor dem D1 streichen immer wieder gewässert worden. Und zwar: Nach dem abschleifen des Rumpfes, habe ich mit Dilunett die Restfarbe aus den Poren entfernt, danach mit Net-trol gereinigt, dann im See eine Woche getränkt, dann trocknen lassen, danach 30 x mit D1 gestrichen (alle 15 min). Nach 14 Tagen öffneten sich wieder die Gänge, Boot mit Wasser getränkt, bis es wieder dicht war, danach 33 x mit D1 gestrichen. nach etwa 3 Wochen das selbe Spiel noch einmal, dann 6 x D 2 gestrichen. Dann Boot ins Wasser gelassen, es war absolut dicht, nach drei Wochen fingen die Gänge wieder an sich zu öffnen, danach das Boot wieder im See eine Woche versenkt nach dem Trocknen von innen mit einer Gartenspritze 10 Liter D1 innen alle 15 min eingesprüht. Nach drei Wochen gesegelt und abgesoffen.
Das Boot war nach dem tränken im Wasser immer dicht bevor D1 gestrichen wurde.
Ich kann nicht erkenne was ich verkehrt gemacht habe soll.
Das Boot war nach dem tränken im Wasser immer dicht bevor D1 gestrichen wurde.
Ich kann nicht erkenne was ich verkehrt gemacht habe soll.
Re: Lenzventil
Noch eine Anmerkung, das Boot war zwei Tage unter Wasser, nach dem Auspumpen waren die Gänge dicht. Hoffentlich scheint keine Sonne.
Gruss Norbert
Gruss Norbert
Re: Lenzventil
Tja, da hast Du wirklich aus meiner Sicht alles richtig gemacht. Keine Ahnung, warum der nun noch Wasser zieht. Da aber sowieso keine Sonne scheint, hat sich das Problem vielleicht ja erledigt 

Re: Lenzventil
Moin,
ich habe die Lösung für dich
Einfach öfter Segeln, 2 mal die Woche und bei Wind damit die Planken mal nass werden. So wie früher, da gab es keine Lenzer, und dem sei es gedankt auch kein D1, für Überwasser was ein Blödsinn. Da ist das Boot nun über 50 Jahre alt, Überwasser sind die Planken von innen ok. Da kommt einer her und fällt auf die Reklame rein und kauft teures Zeug, malt 90 mal damit seine heilen alten Planken an und raubt ihnen den Zugang zur Nahrungszufuhr zum Dickwerden. Zum Trost kann ich nur sagen: Du bist nicht der einzige der darauf reingefallen bist.
ich habe die Lösung für dich

Einfach öfter Segeln, 2 mal die Woche und bei Wind damit die Planken mal nass werden. So wie früher, da gab es keine Lenzer, und dem sei es gedankt auch kein D1, für Überwasser was ein Blödsinn. Da ist das Boot nun über 50 Jahre alt, Überwasser sind die Planken von innen ok. Da kommt einer her und fällt auf die Reklame rein und kauft teures Zeug, malt 90 mal damit seine heilen alten Planken an und raubt ihnen den Zugang zur Nahrungszufuhr zum Dickwerden. Zum Trost kann ich nur sagen: Du bist nicht der einzige der darauf reingefallen bist.
Re: Lenzventil
Reingefallen bzw. Überzeugt wurde ich auf einem Restaurierungsseminar in Strande, organisiert über den Frendeskreis Klassiche Yachten
Norbert
Norbert
Re: Lenzventil
Hallo Norbert,
da hast du ja viel Pech gehabt, ich muss ich Schlaumeier Recht geben.
Übrigens bewirkst du mit dem Wässern des Bootes, dass sämtliche Farbe und anderes Harz, was sich zwischen den Planken als Dichtmittel festgesetzt hat rausquirlt. Der Feuchtigkeitgehalt des Holzes gerät auch in Unruhe. Das Holz will langsam feucht werden, aber nicht mit 'nem' Ruck. Bitte niemals Boote zum Dichtwerden 'absaufen' lassen. Vor dem Abschlippen kann man feuchte Lappen oder Lumpen aus Baumwolle in der Bilge verteilen und kippt etwa 1 Woche vorher alle 2 Tage ein paar Eimer Wasser rein. Gut ist es eine Plastikplane über die Lappen zu legen, damit die Feuchtigkeit nicht so schnell verdunsten kann. Man kann das Boot von unten zusätzlich auch mit Schweine- oder Rindertalg mit einem Spachtel abschmieren. Aber Achtung, es kann dann leicht vom Trailer rutschen.
Manfred Jacob
da hast du ja viel Pech gehabt, ich muss ich Schlaumeier Recht geben.
Übrigens bewirkst du mit dem Wässern des Bootes, dass sämtliche Farbe und anderes Harz, was sich zwischen den Planken als Dichtmittel festgesetzt hat rausquirlt. Der Feuchtigkeitgehalt des Holzes gerät auch in Unruhe. Das Holz will langsam feucht werden, aber nicht mit 'nem' Ruck. Bitte niemals Boote zum Dichtwerden 'absaufen' lassen. Vor dem Abschlippen kann man feuchte Lappen oder Lumpen aus Baumwolle in der Bilge verteilen und kippt etwa 1 Woche vorher alle 2 Tage ein paar Eimer Wasser rein. Gut ist es eine Plastikplane über die Lappen zu legen, damit die Feuchtigkeit nicht so schnell verdunsten kann. Man kann das Boot von unten zusätzlich auch mit Schweine- oder Rindertalg mit einem Spachtel abschmieren. Aber Achtung, es kann dann leicht vom Trailer rutschen.
Manfred Jacob
Re: Lenzventil
Zu den Lenzern:
Gute Sache für alle Holzboote, aber die richtigen nehmen! Die schätze, dass
gute Lenzer am richtigen Ort schon unter 3 kn ziehen. Beste Erfahrungen bei
niedrigen Geschwindigkeiten habe ich mit 'Super-Suck' Lenzern gemacht. Deren Wirkung beruht auf einer Düse, die abgesenkt wird. Die haben aber den Nachteil, dass sie keine Rückschlagklappe haben und das sie ihre
Wirkungsweise undrehen, wenn z.B. Kraut in die Öffnung kommt.
Es gibt verschiedene Lenzer von Elvström und Nachbauten davon. Die kleinen taugen nichts. Gut für Holzboote sind die 'Elvströn New Large' Lenzer. Sie ziehen ab etwa 3 kn. Die Lenzer müssen so eingebaut werden, dass sie bei Krängung nicht zu tief sitzen, also nicht in die Kimm einbauen - da dort bei Lage dann der größte Gegendruck durch das Wasser besteht. Natürlich soll der Lenzer auch nicht zu dicht am Schwertkasten eingebaut werden, da das Wasser sich in der Kimm sammeln möchte. Ich habe gute Erfahrungen gemacht, wenn der Lenzer etwa in der Mitte zwischen Kimm und Kiel sitzt. Über dem Lenzer würde ich ein etwa 10 cm x 15 cm großes Loch in die Bodenbretter sägen.
In das ausgesägte Brett macht mann ein 30 mm dickes
Loch (zum Anfassen). Da wo das Brett herausgesägt wurde baut man von untern ein paar Leisten an, auf denen das Brett liegen kann. So kommst man ohne die Bodenbretter zu heben easy zum Lenzer.
Gute Sache für alle Holzboote, aber die richtigen nehmen! Die schätze, dass
gute Lenzer am richtigen Ort schon unter 3 kn ziehen. Beste Erfahrungen bei
niedrigen Geschwindigkeiten habe ich mit 'Super-Suck' Lenzern gemacht. Deren Wirkung beruht auf einer Düse, die abgesenkt wird. Die haben aber den Nachteil, dass sie keine Rückschlagklappe haben und das sie ihre
Wirkungsweise undrehen, wenn z.B. Kraut in die Öffnung kommt.
Es gibt verschiedene Lenzer von Elvström und Nachbauten davon. Die kleinen taugen nichts. Gut für Holzboote sind die 'Elvströn New Large' Lenzer. Sie ziehen ab etwa 3 kn. Die Lenzer müssen so eingebaut werden, dass sie bei Krängung nicht zu tief sitzen, also nicht in die Kimm einbauen - da dort bei Lage dann der größte Gegendruck durch das Wasser besteht. Natürlich soll der Lenzer auch nicht zu dicht am Schwertkasten eingebaut werden, da das Wasser sich in der Kimm sammeln möchte. Ich habe gute Erfahrungen gemacht, wenn der Lenzer etwa in der Mitte zwischen Kimm und Kiel sitzt. Über dem Lenzer würde ich ein etwa 10 cm x 15 cm großes Loch in die Bodenbretter sägen.
In das ausgesägte Brett macht mann ein 30 mm dickes
Loch (zum Anfassen). Da wo das Brett herausgesägt wurde baut man von untern ein paar Leisten an, auf denen das Brett liegen kann. So kommst man ohne die Bodenbretter zu heben easy zum Lenzer.
Re: Lenzventil
Danke für den Hinweis
Norbert
Norbert